Hühner im Klimawandel – eine Betrachtung

BLOG: Vom Hai gebissen

Notizen aus dem Haifischbecken
Vom Hai gebissen

Die Tage hatte ich einen Artikel, den ich auf der Seite Animal Health Online fand, über Twitter verbreitet und mich danach ein Stück weit geärgert. Es geht um die verschiedenen Haltungsformen beim Geflügel und deren CO2-Bilanz. Wenn man sich die Meldung nämlich mal bei Licht besieht, stellt man schnell fest, dass dort einige wichtige Informationen fehlen. Das ist wohl auch Reuben C. aufgefallen, bekam aber nur die knappe Antwort, dass es die Studie lediglich gedruckt gäbe. Bevor ich näher darauf eingehe, zitiere ich die Meldung erstmal. Keine Sorge, viel ist das nicht…

Amsterdam/Gouda (aho) – Die ökologische Erzeugung von Eiern und Geflügelfleisch ist für die Umwelt weniger günstig als konventionelle Produktionsverfahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie die die ABN-Amro Bank und die Blonk Umweltberatung erstellt haben. Die Untersuchungen betrachteten hierbei die CO2-Bilanz, den Energieverbrauch und die Ackerlandnutzung pro Kilogramm Produkt.

Die CO2-Emissionen pro Kilogramm Bio-Eier betragen demnach 2,39 Kilogramm. Bei Freilandhaltungen sind es 1,97 Kilogramm, in Bodenhaltung 1,95 Kilogramm und in der Kleinvoliere 1,74 Kilogramm CO2.

Ähnlich ungünstig sind die Werte laut Studie für die Landnutzung in der Bio-Eierproduktion. Für die Produktion von einem Kilogramm Bio-Eiern wird eine Fläche von 3,81 m² Ackerland benötigt, Bei Freilandhaltung sind es 3,28 m², bei Bodenhaltung 3,23 m² und in der Kleinvolierenhaltung 2,88 m² Ackerfläche.

Auch in der Geflügelproduktion hat die Bio-Branche mit hat mit 5,22 Kilogramm CO2 die höchsten Emissionen pro Kilogramm Geflügelfleisch. Weitaus günstiger ist die konventionelle Freilandhaltung mit 3,96 Kilogramm und die übliche Produktion im Stall mit 3,31 Kilogramm.

Die Bio-Geflügelfleischproduktion benötigt laut Studie 7,85 m² Ackerland pro Kilogramm Fleisch. In der Freiland sind es 5,52 m² und in der üblichen konventionellen Haltung 4,67 m² .

Durch eine ungünstige Zusammensetzung der Bio-Futtermittel ermittelten die Untersucher zudem höhere Emissionen der Treibhausgase Methan und Lachgas. Auch bei der Futterverwertung schnitten die Bio-Produzenten deutlich schlechter ab. Die Futterverwertung gibt an, wie viel Futter für ein Kilogramm Fleischzuwachs oder Eimasse nötig ist. Bei einer besseren Futterverwertung wird je Kilogramm Produkt weniger Futter benötigt, der Futterverbrauch sinkt also und die Effizienz der Fütterung steigt. Zur Steigerung der Futterverwertung werden in der konventionellen Produktion die Futtermittel so gut wie möglich an den Bedarf der Tiere angepasst.

Ich hätte mir hier noch ein paar ausführlichere Informationen zu Aufbau und Hergang sowie involvierter Faktoren in der Untersuchung gewünscht und natürlich hätte mich auch eine Rassen-Info gefreut. Wenn man diese Meldung einfach nur so liest, besteht in meinen Augen die Gefahr, dass man sich jetzt zurücklehnt, einen Rülpser des Wohlstandes in die Freiheit des Schrankwand-dominierten Wohnzimmers entlässt und konstatiert, dass wir angesichts dieser Daten zukünftig kaum um eine konventionelle Tierhaltung herumkommen.Und dann biegt Lars nebenan auch noch mit einem bedrückenden Szenario zum Klimawandel um die Ecke…

Das Problem ist nur, dass die konventionelle Geflügel-Haltung gerade unter dem Gesichtspunkt des Animal Welfare durchaus noch ausbaufähig ist. Konsequent überlegt: warum sollte nicht jedes Huhn über Sitzstangen, Heuballen, Pickstangen or whatever verfügen und dabei natürlich auch mehr Platz haben? Dazu mal ein paar Überlegungen: Da Platz allgemein recht endlich ist, sollte die Fütterung dabei "konventionell" erfolgen, ruhig auch unter Verwendung von Leistungsförderern, mit denen natürlich keine Antibiotika gemeint sind, welche – völlig zurecht – aus Gründen bakterieller Resistenzbildungen im Futter nichts mehr verloren haben. Alternativen, die einen ähnlichen Effekt erzielen, gibt es einige.

Da wären zum Beispiel verschiedene Enzymgruppen (Amylasen, Cellulasen, Proteinasen oder auch Phytasen). Ihre Aufgabe besteht darin, sich um sogenannte Nicht-Stärke-Polysaccharide (also Pentosen, Cellulosen oder Pektine, welche sich in Gerste, Roggen oder Weizen befinden) zu kümmern. Diese können die Hühner nämlich nicht problemlos verdauen, weshalb das Futter im Huhn dann aufquillt und aus diesem Grund länger als nötig im Verdaaungstrakt verweilt, dabei aber nicht unbedingt optimal resorbiert wird. Darüberhinaus ist diese aufgequollene Getreidepappe im Tier natürlich nicht sonderlich angenehm und fördert auch nicht unbedingt die Futteraufnahme. Hier kommen jetzt die Enzyme ins Spiel, die die NSPs mal ordentlich auseinandernehmen und dadurch eine deutlich verbesserte Verdaulichkeit von Fett, Stärke und Protein gewährleisten. Und wenn die Pappe einmal durch ist, kann man auch wieder besser zulangen. Ein anderes Enzym wäre noch die Phytase, die sich nicht im Geflügel findet. Setzt man sie dem Futter zu, können die Tiere das im Futter enthaltene Phosphor nutzen und daher die Ausscheidungen verringern.

So. Wenn wir also den Futteraufwand möglichst weit optimieren – sprich: gering halten, eine entsprechende Rasse vorrausgesetzt – sollte doch ein bisschen mehr Komfort in Form einer allgemeinen Anhebung des Standards drin sein.

PS: Ich bin ja nicht wirklich ein Freund von Siegeln. Die sollen für Transparenz sorgen, heißt es. Wenn aber die Verpackungen von Fleischprodukten irgendwann mehr Siegel aufweisen als ein hoch-dekorierter Karnevals-Jeck, läuft irgendwas schief…


Da sich Bücher aus Papier immer noch sehr schwer verlinken lassen, habe ich hier mal wieder eine online verfügbare Dissertation (PDF!) entdeckt, in der die Grundlagen gut vermittelt werden.

    

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Wissenschafts- und Agrarblogger seit 2009 – eher zufällig, denn als „Stadtkind“ habe ich zur Landwirtschaft keine direkten Berührungspunkte. Erste Artikel über Temple Grandin und ihre Forschungen zum Thema Tierwohl wurden im Blog dann allerdings meiner überwiegend ebenfalls nicht landwirtschaftlichen Leserschaft derart positiv aufgenommen, dass der Entschluss zu einer stärkeren Beschäftigung mit der Landwirtschaft gefallen war. Auch spätere Besuche bei Wiesenhof und darauf folgende Artikel konnten die Stimmung nicht trüben. Seit 2015 schreibe ich auch gelegentlich für das DLG-Blog agrarblogger.de, teile meine Erfahrung in der Kommunikation als Referent und trage nebenbei fleißig weitere Literatur zum Thema Tierwohl zusammen. Auf Twitter bin ich unter twitter.com/roterhai unterwegs.

46 Kommentare

  1. Geflügel sind die klimaschonensten Tiere

    Ob nun ein Kilogramm Eier 1.5 oder 2.5 Kilogramm CO2 verursacht, macht keinen grossen Unterschied denn ein (deutscher) Mensch produziert mehr als tausend Mal soviel CO2 pro Jahr.
    1kg Rindfleisch dagegen verursacht 36kg CO2. Wer 100kg Rindfleisch pro Jahr verzehrt, stößt also fast soviel CO2 aus wie ein Autofahrer.

  2. Mehr Geflügel- als Rindfleisch

    @ Martin Holzherr

    In Deutschland liegt der Verbrauch pro Kopf von Rindfleisch weit entfernt von 100 kg. Im Jahre 2010 waren es 12,6 kg. Weltmeister im Rindfleischverbrauch sind die Argentinier mit etwas über 50 kg, also auch noch weit entfernt von 100kg.

    Der Verbrauch an Geflügelfleisch ist in den letzten Jahren in Deuschland stark an gestiegen und übersteigt mit 19,3 kg pro Kopf sogar den von Rindfleisch.

    http://etracker.zadi.de/…de/MBT-0203260-0000.xls

  3. @ Martin Holzherr

    “Ob nun ein Kilogramm Eier 1.5 oder 2.5 Kilogramm CO2 verursacht, macht keinen grossen Unterschied denn ein (deutscher) Mensch produziert mehr als tausend Mal soviel CO2 pro Jahr.”

    Wenn sich ein Mensch ein Jahr lang ausschließlich von Eiern ernährt, benötigt er ca. 600 Kilogramm Eier. Macht 600 Kilo zusätzliches CO2. Ein Vergleich von Einheiten Kilogramm:Jahr ist verfälschend, bitte immer auch vergleichbare, an besten gleiche Einheiten achten.

  4. Fische

    Fische sind noch viel klimaschonender und gesünder als Hühner.

    Dazu kommt noch, dass Meerespflanzen und Meerestiere keinen Süsswasserverbrauch haben.

    Gegen die Überfischung der Meere hilft die ökologische Fischzucht.

    Die ein- oder mehrzelligen Meerespflanzen würden sich auch als biologische Energieträger eignen, ganz ohne Ackerland und Süsswasser zu verbrauchen.

  5. Vermisse Soja

    Hat die Studie auch in Betracht gezogen, dass viele Hühner in konventioneller Haltung mit Sojaschrot gemästet werden, das ja häufig aus abgeholzten Wäldern oder umgewandelten Graslandschaften in Südamerika stammt?

  6. Studie

    Da zu der hier zitierte Studie noch Informationen fehlen ist es wohl müßig sich damit auseinanderzusetzen. Wie ich schon zu Deinem vorletzten Beitrag in Zusammenhang mit Wiesenhof schrieb sollte bei der Produktionsweise immer der gesamte Ressourcenverbrauch gesehen werden. Es kann ja sein, dass konventionelle Produktionsverfahren bei der Hühnerzucht auf den ersten Blick besser abschneiden. Aber man müsste in diese Rechnung auch einfließen lassen woher z.B. das Futter stammt, wohin der Mist entsorgt wird und wie weit die Handelswege zum Verbraucher sind. Und wenn Überbleibsel der konventionalen Hühnerzucht die bei uns niemand essen mag, wie Hühnerfüße oder Flügel, nach Afrika geflogen werden um sie dort zu verramschen, dann wirkt sich das nicht gerade günstig auf den ökologische Fußabdruck aus. Eine nachhaltige Wirtschaftsweise ist besser für unseren Planeten, dafür gibt es auch Studien. So hat ein ÖKO-Huhn eine CO2- Bilanz von 4069 Äquivalenten (in g/kg), ein konventionelles TK-Huhn hingegen 4538.

    Quelle: http://www.oeko.de/oekodoc/328/2007-011-de.pdf

    Ca. ein Drittel unseres “Ökologischen Fußabdrucks” wird durch die Ernährung
    verursacht. Davon entfallen 80 % auf den Konsum tierischer Produkte. Es wäre also günstiger sich vegetarisch zu ernähren.

    @Karl Bednarik

    Fische sind nur dann klimaschonender, wenn sie nicht eingeflogen werden, aber man weiß als Verbraucher oft nicht woher die Ware kommt, daher wird seit längerer Zeit eine Kennzeichnungspflicht gefordert:

    http://www.vzhh.de/…ware-gefahr-fuers-klima.aspx

  7. Was sagt die wiss. Literatur?

    Nachdem die CO2-Bilanz wohl massgeblich mit dem Alter der Hühner (Fleisch) und der Futterverwertung (Fleisch, Eier) skaliert, erscheinen mir diese Resultate durchaus plausibel. Welche Hühner-Rassen nun verwendet wurden ändert hingegen nichts am Resultat, dass die Öko-Hühner schlechter abschneiden. Nützlich wäre diese Information nur, um zu entscheiden wie gross das CO2-Einsparpotential noch wäre (und bei der konventionellen Haltung gäbe es sicherlich auch noch grosse Einsparpotentiale…). Am Status quo und am Dilemma der Verbraucher ändert das – wenn die Ergebnisse stimmen sollten – nichts.

    Gibt es zu diesem Thema eigentlich keine Peer-Reviewten Arbeiten? Wird doch mal Zeit, dass man aus der Debatte um das Rauchen endlich lernt, dass diese Gefälligkeitsstudien von irgendwelchen Eingetragenen Vereinen und Lobbyverbänden nichts wert sind. Oder handelt es sich gerade bei dieser neuen Studie um eine Peer-Reviewte Arbeit?

  8. Realität vs. Utopie

    Vielen Dank für die vielen Kommentare. Bei den Überlegungen, welche tierischen Produkte am klimafreundlichsten sind, gibt es natürlich immer noch die Realität. Die ist nicht unbedingt immer schön, aber durchaus relevant.

    Es wird nun mal Fleisch gegessen. Punkt. Und Fisch. Tatsächlich erscheinen mir gerade bei Fisch die mobilen Farmen, die weitgehend autark im Meer treiben, eine durchaus interessante Variante zu sein. Was die Herkunft der Fische angeht, hilft manchmal auch grobe Erdkunde-Kenntnisse, ein Pangasius schwimmt zB. nicht in der Nordsee…

    Bezüglich unserer landwirtschaftlichen Nutztiere mag es also durchaus interessant sein, ein Szenario einer rein vegetarischen Ernährung zu kreieren, dabei bleibt es dann aber auch. Viel lohnenswerter halte ich hier das Entwickeln von Ideen, wie sich die Tierhaltung unter den gegebenen Bedingungen und Herausforderungen entwickeln kann.

  9. Hallo Physiker,

    genau das ist es ja, was mich stört. Die Informationen erscheinen lediglich plausibel, was nichts anderes bedeutet als dass sie ebenso Quatsch sein könnten. Du hast natürlich recht, dass die Erwähnung der Rassen nicht unbedingt etwas am Resultat geändert hätten, aber als Diskussionsgrundlage für eine zukünftige Tierhaltung wäre das schon wichtig gewesen.

    Ob es dazu auch Artikel gibt, die ein Peer-Review durchlaufen haben, müsste ich mal nachschauen…

  10. Soja @Daniel Lingenhöhl

    Eiweißhaltige Futtermittelzusätze wie sie in der konventionellen Zucht verwendet werden stammen in der Regel nicht aus Deutschland und sind häufig genverändert.

    http://www.transgen.de/…lanzen/67.sojabohne.html

    Weltweit werden 80 bis 90 Prozent aller angebauten Genpflanzen als Tierfutter eingesetzt. Seit dem 18. April 2004 müssen zwar Lebensmittelhersteller gentechnisch veränderte Produkte kennzeichnen, das gilt aber nicht für Produkte von Tieren, die mit Gen-Pflanzen gefüttert wurden, diese müssen nicht gekennzeichnet werden.

  11. @Sören Schewe:

    Ich stimme in allen Punkten zu.
    Habe grad’ eine wissenschaftliche Arbeit gefunden, die zumindest durch ein rudimentäres Peer-Review-Verfahren gegangen ist:
    http://literatur.vti.bund.de/…/bitv/dn046465.pdf
    Leider wird dort nicht auf Huhn-Produkte eingegangen. Dafür scheint die Studienlage bei Milch zwischen konventionellem und ökologischem Anbau ähnlich uneindeutig wie bei der Hühnchen/Ei-Produktion zu sein.
    Interessant finde ich in diesem Artikel übringes auch gerade die Potentiale und Grenzen der üblichen Forderungen (weniger Fleisch essen, Bevorzugung okologischer/regionaler Produkte, etc.).

  12. Hallo Physiker,

    ein wirklich interessanter Fund, der aber eher die aktuelle Kenntnis-Lage zusammenfasst.

    Zu Kühen und Emissionen ist vielleicht auch dieser Artikel interessant:

    http://www.innovations-report.de/…en_176384.html

    Mistlagerstätten sind auch ein Hort der Emissionsentwicklungen. Und wenn sich durch die Außenhaltung hier ein Problem zumindest partiell lösen ließe, wäre das natürlich super. Obwohl es dann – da haben wir es wieder – natürlich auch robustere Rassen braucht…

  13. @ Mona Soja

    In der Bio- Landwirtschaft wird auch Soja eingesetzt, was meistens aus China stammt. Weil es dort nicht GVO- verändert ist.
    Dafür Importieret anscheinend dann China gentechnikverändertes Soja.

    Ziemlich viel Regenwald wird primär auch für Palmöl illegal abgeholzt. 2010 wurden ca. 53 Mio. Tonnen Palmöl genutzt. 5% zur energetische Nutzung, 24% für die Industrie(z.B. Seifen Kerzen Kosmetische Produkte),der Rest für Nahrungsmittel(z.B. Salat und Kochöl, Margarine, vegetarische Fleischimitate, Käseersatz).

  14. @Sören Schewe Studie

    Problem an der Studie mit dem Mistlagersätte ist, das es kaum noch Mistlagerstäten gibt, weil oft nur Gülle produziert wird.
    Güllegrube plus Denkel dann gibts so gut wie keine Emission mehr.
    Außerdem ist Landwirtschaft in Deutschland mit rund 11% Emissionen in Deutschland verantwortlich. Davon fällt der größte Einzelanteil
    mit rund 25 Prozent auf organische
    Böden (entwässerte Moore);
    auf die Tierhaltung rund 12 Prozent.http://translate.google.de/…p://ecologic.eu/3217

  15. Programm statt Studie

    Hi Chris,

    das mit der Gülle-Lagerung war nicht direkt eine Studie, sondern basierte auf einem Computerprogramm. Ein ähnliches Programm wird momentan für Schweinehalter entwickelt, um gewisse Parameter besser einschätzen zu können.

  16. Methan

    Gülle, Mist, Bioabfälle, und Cellulose werden beim anaeroben Abbau durch Bakterien praktisch immer in ein Gemisch von Methan und Kohlendioxid umgewandelt.

    Beim gasdichten Einsperren dieser Abfallstoffe entsteht sehr bald ein Überdruck von mehreren Atmosphären, ähnlich wie in einer Sektflasche, nur nicht so appetitlich.

    Nur dann, wenn man diese Abfallstoffe sterilisiert, einfriert, trocknet, oder chemisch konserviert, passiert das nicht.

    Das blosse Verbrennen des Methans ist deshalb sinnvoll, weil Methan als Treibhausgas 25 mal wirksamer als Kohlendioxid ist.

    Die chemische Halbwertszeit von Methan in der Atmosphäre beträgt nur etwa 14 Jahre, so dass das Methan keine Langzeitbedrohung des Klimas ist.

  17. Einsparpotential

    Ich habe mal herauszufinden versucht was bei der konventionellen Hühnerhaltung in Bezug auf CO2-Emissionen am stärksten stark zu Buche schlägt. Seltsamerweise ist es bei Wiesenhof z.B. nicht das Futter, sondern es sind die Futtermühlen die am meisten Emissionen verursachen. Wer hätte das gedacht?

  18. @Bednarik und Mona

    Hallo Herr Bednarik,

    vielen Dank für die Ergänzung. Dass das mit dem Deckel problematisch werden könnte, hatte ich gestern gar nicht bedacht…

    Mona, wo siehst Du denn dann Einsparpotentiale?

  19. Hallo Sören,
    du hast es richtig erfasst. Der Artikel auf AHO war sehr kurz, daher wollte ich mir die Untersuchung einmal im Detail anschauen. Ina hat dann später eine Broschüre gepostet – in niederländisch, aber nach der kompletten Untersuchung mit Methodik etc. sieht mir der Inhalt auch nicht aus. Daher will ich den Sachverhalt nicht weiter beurteilen und warte lieber auf die Veröffentlichung der Studie zum Antibiotikaeinsatz bei Mastgeflügel durch das Landwirtschaftsministerium NRW.

  20. @Karl Bednarik/Fische…

    Hallo Karl,

    ist zwar ein bisschen off-topic, aber auch in der Fischzucht gibt es eine Problematik, die sich mit der Platzproblematik in Legehennenbatterien vergleichen lässt.

    “Wenn als Grenze die Leidensfähigkeit
    dient, so muss man entscheiden, von welchem Tier man annimmt, dass es leidet. Fische aber können zum Beispiel nicht schreien, sie leiden aber trotzdem. Ein unabhängiger Ausschuss
    der RSPCA (British Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals) zur Untersuchung der Jagd und des Angelns fand heraus, dass das Schmerzempfinden bei Fischen nicht weniger stark ist als bei anderen Wirbeltieren. Und sie leiden bei heutigen Fischzucht-Bedingungen zumindest auch unter Stress, verursacht durch hohe Besatzdichten.” (Quelle: http://www.hausarbeiten.de/…/vorschau/80279.html).

  21. @Reuben C und Martin Sch.

    Hallo Reuben C,

    auf die Untersuchung warte ich auch. Kannst ja sicherheitshalber (falls ich es nicht mitbekomme) hier irgendwo einen kleinen Hinweis hinterlassen. Das fände ich super…

    Und ja, eine Beurteilung der obigen Untersuchung fällt tatsächlich sehr schwer.

    Hallo Martin Schn,

    lassen Sie das aber bloß keinen Schwarmfisch wissen…

    Spaß beiseite: Bei den Fischen gilt das gleiche wie bei Geflügel und anderen Nutztieren: die Platzverhältnisse müssen immer ein Kompromiss zwischen Tierwohl und Wirtschaftlichkeit sein. Und so wird sich auch bei Schuppenträgern eine Variante finden lassen, die für die Tiere vielleicht nicht perfekt (aber was heißt das eigentlich, Sie sehen, das kann schnell eine ewig lange Diskussion werden) ist, dafür aber eben auch wirtschaftlich ist.

  22. Klimawandel

    Für Menschen, deren größte Freude es ist, sich selbst den Tag zu versauen, indem bei allem was man macht, ein schlechtes Gewissen erzeugt wird – ein Buchtipp:
    ´Time to eat the dog´.

  23. @KRichard

    An wen richtet sich das jetzt? Zumindest meine Absicht war es nicht und so verstehe ich meinen Artikel auch nicht…

  24. @KRichard

    Robert Vale, der Autor des Buches “Time to Eat the Dog: The Real Guide to Sustainable Living”, macht dann auch den Vorschlag sich Tiere mit Nutzwert als Haustier zu halten. Anstatt eines fleischfressenden Hundes, der einen sehr großen ökologischen Pfotenabdruck hinterlässt, sollte man sich doch lieber ein Huhn halten 😉

  25. @Mona

    Hm, so eine Kuh in der Etagenwohnung würde sicherlich nicht einer gewissen Komik entbehren.

    Übrigens kann man die Sache mit dem Mutzwert natürlich sehr großzügig auslegen, vorrausgesetzt man hat einen Hof, der bewacht werden soll, ist Jäger und hat keinen Bock auf die Suche abgeschossener Tiere oder muss eine Schafherde hüten. Hunde waren tatsächlich erstmal solche Tiere mit Nutzwert^^

    Alles easy;-)

  26. @Mona, @Schewe

    Vor einigen Jahrzehnten waren Haustiere (Hasen, Hühner, Tauben) und Kleingärten ganz normal. Die Tiere bekamen Gemüseabfälle und der Dünger kam in den Kleingarten. Später kamen diese Tiere auf den Tisch.
    Ökologisch ist dies auf jeden Fall attraktiver als die derzeit getrennten Kreisläufe.

    Sich Gedanken über Geflügel und deren Ökobilanz zu machen ist sicherlich sehr interessant. Aber man darf auch an/über Hunde/Katzen ökologisch nachdenken; wenn man bedenkt vieviele davon es gibt.

  27. @KRichard

    Vor ein paar Jahrzehnten lebten auch ein paar Milliarden weniger Menschen auf unserem Planeten…

    Mit so ein paar Hühnern im Hinterhof ist es heute nicht mehr getan.

  28. @Mona Trendige Hühner

    Trendige Großstadtmenschen entdecken die Natur. So wirklich ernstnehmen kann ich das ja nicht. Das ist halt plötzlich neu und ungewohnt – eben im Trend. Aber amüsiert habe ich mich durchaus.

  29. Nachtrag @Sören Schewe

    In Deutschland ist Nutztierhaltung in der Stadt verboten. Im Gegensatz zu Amerika scheint man hier ein etwas unentspanntes Verhältnis zur Hühnerhaltung zu haben. Oder liegt es daran, dass dieses Hobby eher von Harz-IV-Empfängern und nicht von “trendigen” Großstadtmenschen ausgeübt wird?
    http://www.ksta.de/…/artikel/1273823348706.shtml

    Wahrscheinlich hat es der Herr auch versäumt seinen Hühnern eine Windel anzulegen. Hier auf Bild sechs zu sehen: http://www.ftd.de/…hner-in-der-stadt/522684.html

  30. @Mona und Bednarik

    Mit einem unentspannten Verhältnis zur Hühnerhaltung hat das wenig zu tun. Es geht eben auch um Seuchenbekämpfung. Als die Vogelgrippe aufkam, bekamen beispielsweise die Roten Pandas im Dortmunder Zoo massive Probleme, da sie in einem oben offenen Gehege lebten. Der Einwand war, dass dort schließlich Vögel reinscheissen könnten.
    Ähnlich erging es dem Weidehähnchen von Wiesenhof – von der mangelnden Kauf-Akzeptanz mal abgesehen – welches dann endgültig “eingemottet” wurde.
    Ich würde da also nicht vorschnell irgendwelche schichten-definierte Verschwörungen entwickeln.

    Vielen Dank Herr Bednarik, ich schaue mir das mal an.

  31. @Sören Schewe

    Ich sehe da jetzt keinen unmittelbaren Zusammenhang mit Seuchenbekämpfung und Vogelkrippe. Schließlich machen auch Wildtiere unkontrolliert herum. In der Stadt ist wohl der Hundedreck das größte Problem, den man auf Bürgersteigen, in Grünanlagen und sogar auf Kinderspielplätzen findet. In München z.B. gibt es mehr als 27 000 Hunde, die täglich mindestens fünf Tonnen Hundekot in der Stadt verteilen. Gerade für die Gesundheit von Kindern ist das ein Problem, da sie durch Bakterien, Viren und Würmer gefährdet werden.

  32. @Mona

    Was ich geschildert habe, waren Vosichtsmaßnahmen, um eine weitere Ausbreitung bzw. Übertragung zu verhindern. Ich kenne die rechtliche Lage zur Tierhaltung in den USA nicht und kann daher nicht beurteilen, wie das dort mit der Tierhaltung aussieht.

  33. Hähnchen wurden mit Antibiotika gemästet

    “Bin schon gespannt wieviel Sensation drinsteckt…”

    Zitat aus dem Link von Reuben C.: “Insgesamt wurden 96,4 Prozent der Tiere aus den untersuchten NRW-Betrieben mit Antibiotika behandelt, lediglich bei weniger als 4 Prozent der Masthähnchen kam kein Wirkstoff zum Einsatz.”
    Und: “Ein solch’ massiver Einsatz von Antibiotika ist nicht mit Krankheit zu erklären” Bingo!

  34. Ich werfe mal das Stichwort Geflügelpest in die Runde. Nämliche genau diese wütete in dem Zeitraum auf den sich die Antibiotikastudie bezieht.

  35. Hallo Sören,
    arbeitest du noch an einem Artikel zur Antibiotikastudie? Deswegen habe ich mich mit Kommentaren noch zurückgehalten, wollte erstmal abwarten was von dir kommt.
    Viele Grüße

  36. Hallo Reuben,

    der Artikel ist fast fertig, dann streikte mein Internet, jetzt gerade ärgert mich mein PC und die Uni gibts auch noch – aber der Artikel kommt auf jeden Fall…

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