EHEC und Kraftfutter – es ist kompliziert

BLOG: Vom Hai gebissen

Notizen aus dem Haifischbecken
Vom Hai gebissen

Hatte ich in der Einleitung zu meinem letzten Artikel hier nicht geschrieben, dass EHEC und all die spannenden Geschichten dazu zumindest für mich erstmal durch seien? Tja, das dachte ich tatsächlich, wurde dann aber ziemlich fix eines besseren belehrt. EHEC und Kraftfutter – was ist da los? Die Geschichte des unnatürlichen Kraftfutters für Rinder, die eigentlich nur Gras fressen, tauchte hier schon öfter in den Kommentaren auf. Ich habe in den letzten Tagen also ein paar Emails geschrieben, telefoniert und gebe jetzt mal einen kleinen Überblick über die Situation.

Ausgangspunkt ist ein Beitrag amerikanischer Wissenschaftler der Cornell-Universität in Ithaka  aus dem Jahre 1998 im Magazin Science, die nach einigen Untersuchungen einen Zusammenhang zwischen der ausgeschiedenen Menge EHEC und Kraftfutter gegenüber einer Gras-Fütterung entdeckt haben wollen. Ich formuliere das bewusst so, denn dieser Artikel ist ziemlich schnell in die Kritik geraten. Methodische Unzulänglichkeit ist die etwas umständliche Beschreibung dessen, was die Fachwelt daran störte oder auch jetzt noch stört. Dabei findet sich auf der DIN A4-Seite im Grunde gar kein nachvollziehbarer Methodenteil. Ich zitiere mal den Teil, der grob die Untersuchungen beschreibt:

The researchers began by surveying 61 Cornell-owned cows that were consuming different types of feed. One group was eating hay or grass, which is naturally rich in fiber, while the other two received either 60% or 80% corn diets. After at least 3 weeks on the diets, the three students tackled the not-so-pleasant task of removing fecal samples from the cows’ rectums and determining their E. coli counts.
They found that E. coli flooded the digesta of the high- and midlevel grain groups, with more than 6 million cells in every gram. But among animals fed hay, researchers logged a mere 20,000 cells per gram. When the samples sat for an hour in acid similar to that in the human stomach, virtually all E. coli in the hay-group digesta were destroyed; in the 80% grain division, 250,000 per gram survived—more than enough to sicken an individual if the O157 strain is present. “We were absolutely shocked by the difference,” says Russell. “We never found an animal that didn’t agree with the trend.”
Russell attributes this dramatic variance to the digestive tract of cattle, which has a hard time breaking down starch. Consequently, large amounts of grain can pass into a cow’s intestines undigested. This triggers a fermentation process that provides more nutrients for the bacteria to grow on, as well as releasing acid, thus exposing the E. coli to an environment that selects in favor of acid-resistant strains. This theory got a boost when Russell’s team found that the colonic contents of grain-fed cattle were up to 100 times more acidic than those of animals given hay.

Gut, jetzt könnte man natürlich hergehen und eine solche Untersuchung ebenfalls einleiten, um zu schauen, ob sich die Ergebnisse reproduzieren lassen. Hat man gemacht, wobei es sich bei „man“ um das Friedrich-Löffler-Institut handelt. Für den Versuch wurden 14 Tiere ausgewählt, die eine Hälfte wurde typisch knventionell ernährt, während die andere Hälfte Grassilage bekam. Auf der Homepage des FLI lesen wir dazu:

Am FLI wurden in den vergangenen Jahren Langzeitstudien zum Vorkommen von STEC/EHEC in Rinderbeständen durchgeführt. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren wurden Rinderbestände untersucht, wobei wöchentlich Kotproben von den Tieren entnommen und auf das Vorkommen von STEC/EHEC getestet wurden. Dabei konnten diese Keime regelmäßig gefunden werden. Sie scheinen bei Rindern natürliche Darmbewohner zu sein, denn Krankheitssymptome konnten nicht beobachtet werden. Neben vielen STEC/EHEC-Stämmen, die nur kurzzeitig in den Rindern verweilen, konnten auch mehrere Monate lang die gleichen Stämme von denselben Tieren und in der gleichen Herde isoliert werden. Diese über lange Zeit persistierenden STEC/EHEC sollen nun auf ihre besonderen Merkmale untersucht werden, um hier ggf. Ansätze für eine Bekämpfung der Keime im Rind zu finden.
Die Art der Rinderhaltung scheint keinen Einfluss auf das Vorkommen von STEC/EHEC in Rindern zu zeigen. In Haltungen des ökologischen Landbaus und kleinbäuerlichen Betrieben wurden die Erreger ebenso nachgewiesen wie in Großbetrieben.
Nach eigenen Untersuchungen ließ sich auch kein Einfluss der Fütterung auf das Vorkommen von STEC/EHEC zeigen. Zwischen Gruppen, die einerseits rohfaserreiches Futter (Grassilage) und andererseits überwiegend Kraftfutter erhielten, konnten keine signifikanten Unterschiede im Vorkommen von E. coli nachgewiesen werden. STEC/EHEC wurden von beiden Gruppen isoliert.

Neben „methodischen Unzulänglichkeiten“ wird hier ein weiteres Problem des Science-Artikels deutlich: die Ergebnisse konnten bisher nicht reproduziert werden und somit ist der Zusammenhang zwischen Kraftfutter und hohen EHEC-Zahlen vorerst – vorsichtig ausgedrückt – noch nicht so ganz klar. Vorsicht: ich habe nicht "widerlegt" geschrieben. Wobei nicht vergessen werden darf, dass die Versuchsgruppe von 14 Tieren am LFI alles andere als groß ist. Hier muss auf jeden Fall noch nachgebessert werden – was mich sehr freuen würde. Einfach mal ins Blaue hineinspekuliert, würde hier auch die Idee der 8000-Liter-Kuh als neuer Standard gut passen, ist das Leben der momentanen Hochleistungskühe trotz des hier auch schon beschriebenen Kuh-Komforts mit durchschmittlich 4-6 Jahren doch eher kurz. Es wäre in diesem Zusammenhang interessant zu erfahren, wie sich eine längere Nutzungsdauer in Kombination mit einer leicht verringerten Milch-Leistung und damit auch verringertem Kraftfutter auf den Organismus der Tiere auswirken würde. Die Zeit mit weiteren Studien wird es hoffentlich zeigen…
Hinweis: ich habe zu dem Thema auf Nachfrage noch einige weitere Studien bekommen, die sich mit dem Thema auch in einem größeren Kontext beschäftigen. Die habe ich jetzt lern-bedingt nicht alle komplett gelesen. Also bitte nicht gleich köpfen…Mein Dank für die schnelle Antwort und das Material an alle Beteiligten. Ich habe leider vergessen zu fragen, ob sie namentlich genannt werden möchten. Aber das kann ja noch geändert werden.

Veröffentlicht von

Wissenschafts- und Agrarblogger seit 2009 – eher zufällig, denn als „Stadtkind“ habe ich zur Landwirtschaft keine direkten Berührungspunkte. Erste Artikel über Temple Grandin und ihre Forschungen zum Thema Tierwohl wurden im Blog dann allerdings meiner überwiegend ebenfalls nicht landwirtschaftlichen Leserschaft derart positiv aufgenommen, dass der Entschluss zu einer stärkeren Beschäftigung mit der Landwirtschaft gefallen war. Auch spätere Besuche bei Wiesenhof und darauf folgende Artikel konnten die Stimmung nicht trüben. Seit 2015 schreibe ich auch gelegentlich für das DLG-Blog agrarblogger.de, teile meine Erfahrung in der Kommunikation als Referent und trage nebenbei fleißig weitere Literatur zum Thema Tierwohl zusammen. Auf Twitter bin ich unter twitter.com/roterhai unterwegs.

64 Kommentare

  1. Züchtung von Bakterien

    Das alles ist nicht weiter erstaunlich.

    Erdreich, Gülle, Kläranlagen, Biogasanlagen, und Rinder-Verdauungsorgane, das alles sind effiziente, und in ihrer Gesamtheit grossvolumige, Fermenter zur Züchtung von Bakterien.

    Wenn man nun den Nährstoffgehalt erhöht, dann wachsen natürlich auch mehr Bakterien.

    Wenn dann Antibiotika aus dem Tierfutter oder aus dem menschlichen Abwasser beigemengt werden, dann wachsen natürlich bevorzugt die resistenten Bakterien.

    Man müsste Gülle, Klärschlamm, und Tiermist durch Hitzebehandlung sterilisieren, was natürlich eine Menge an Energie und Anlagen kostet.

  2. Keiner füttert 80 % Maiskörner an Rinder

    Schon am 14.06.2011 wurde in der Sendung “Frontal 21” von einem Schweizer Wissenschaftler aus dieser amerikanischen Studie zitiert.
    Ich fragte mich, wer füttert 60 – 80 % Kraftfutter bzw. “corn” (Maiskörner) in der Futterration eines Rindes? Relalistisch ist das in Deutschland auf keinen Fall, auch nicht bei 10.000 l Kühen.
    Und es handelt sich hier wohl um Körnermais, denn es wird von “corn” geschrieben und nicht von corn silage (Maissilage), sonst hätte man das wohl auch so geschrieben und die Silage gehören nicht in die Kategorie der sog. Kraftfutter.
    Ich denke hier geht mal wieder etwas gehörig in der Berichterstattung durcheinander. Eine Fütterung mit reinen Maiskörnern wird mit einer Fütterung von Maissilage gleich gesetzt und als negativ Beispiele werden absolut unrealistische Futterrationen herangezogen, die hier in Deutschland kein Landwirt seinen Tieren verabreicht.

  3. Karl Bednarik und Daniel:

    Hallo Herr Bednarik,

    irgendwie verstehe ich Ihren Kommentar nicht ganz. Dass die Fütterung von Kraftfutter das Bakterienwachstum “beflügelt”, konnte eben nicht reproduziert werden – bezogen auf EHEC.

    Hallo Daniel,

    Frontal 21 ist genau das Stichwort^^ Jetzt muss man natürlich erwähnen, dass in Versuchen gerne mal mit höheren Dosen/Tationen gearbeitet wird, die so in der Praxis nicht vorkommen. Das ist erstmal nicht so tragisch. Allerdings hat der Science-Artikel ja so allerhand Macken…

  4. EHEC vs. EAEC

    “Der spezielle EHEC-O104:H4-Stamm[…]ist typisch für den Menschen und nicht für Nutztiere.”
    http://www.euleev.de/…tid=1:aktuelle-nachrichten

    Erst mal müssen wir uns klar werden worüber wir sprechen. Über den gewöhnlichen EHEC-Erreger der überall in der Umwelt vorkommt oder die aggressive Variante, die bisher so nocht nicht aufgetaucht ist und Menschenleben forderte. Zitat eines befreundeten Arztes: “Wer an der gewöhnlichen EHEC-Variante( wie sie z.B. auf span. Gurken nachgewisen wurde) stirbt, wäre ohne EHEC eine Woche später an etwas anderem gestorben.”
    Das Interview bei frontal21 mit dem Veterinärmediziner habe ich auch gesehen, als es dann darum ging, dass er mal Verbesserungsvorschläge machen soll um den Kraftfuttereinsatz zu reduzieren, hatte er dann aber auch keine Vorschläge parat die mit der Realität vereinbar sind.

    @Sören
    Den Kommentar von Karl Bednarik verstehe ich auch nicht.

  5. Guter Punkt!

    Hallo Reuben C,

    das ist ein sehr guter Hinweis. Allerdings habe ich studien- und interessen-bedingt nicht viel mit Menschen am Hut (also auf medizinischer Ebene^^), weshalb es hier immer um Tiere und ihr Innerstes gehen wird…
    Wie oben kurz erwähnt, habe ich einige Publikationen dazu bekommen, die jetzt aber nicht alle mal eben lesen konnte, weshalb der Artikel auch eher ein Hinweis ist, aber habe ja bald Zeit^^

    Vielleicht liest der Typ ja hier mal ein wenig im Blog, da gibts Ideen *lacht*

  6. Support for Karl

    Sören: “Dass die Fütterung von Kraftfutter das Bakterienwachstum “beflügelt”, konnte eben nicht reproduziert werden.” – Karl hat nirgends von Kraftfutter gesprochen sondern vom Nährstoffgehalt. Seinen allgemeinen Überlegungen stimme ich zu.

    Sebastian hatte eine Studie verlinkt, nach der eine E-coli Bakterie am Tag 8 Mutationen hervorbringt. Kombiniere ich das mit der Cornell-Studie: 20.000 E. coli pro Gramm bei Heufütterung, komme ich auf 160.000 Mutationen pro Gramm und Rind. Bei täglicher Stuhlmenge von 40 kg pro Rind und 13 Mio Rindern in Deutschland komme ich auf 6400 Billionen Mutationen von E. coli pro Tag allein für Deutschland.

    Das darf man durchaus als “grossvolumige Fermenter zur Züchtung von Bakterien” bezeichnen. Oder nicht?

  7. Versuch vs. Realität

    Hallo Herr Bolt,

    allgemein gesprochen mag das stimmen. Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass der Kommmentar Bednariks Unsinn ist. Mir erschloss sich lediglich nicht die Verbindung zu meinem Artikel.

    Und was die Cornell-Studie angeht: Daniel hat ja schon auf die sehr hohen Kraftfutter-Mengen hingewiesen, die es so in der Realität nicht gibt. Am FLI konnte man diese Verbindung dann auch nicht bestätigen, hatte aber auch nur eine sehr kleine Gruppe an Tieren zur Verfügung. Alles in allem also recht unbefriedigend.

  8. Schlechte journalistische Darstellung

    Hallo Sören,

    sich ist es nicht tragisch, wenn man in Versuchen mit höheren Dosen arbeitet. Nur so kann man Entwicklungen ablesen und Vergleiche darstellen.
    Tragisch wird es allerdings, wenn diese abnorm hohen Dosen, als normal in der konventionellen Milchviehhaltung dargestellt werden, wie es z.B. in dem Frontal21 Beitrag war. Das Magazin macht Beitäge für ganz normale Zuschauer, bei denen man nicht Kenntnisse der Rinderfütterung voraussetzen kann. Und die denken jetzt 60 – 80 % der Ration sind Kraftfutter.
    Da erwarte ich mir von Journalisten, die etwas auf sich halten eine bessere Darstellung der Sachlage.

  9. Ja Daniel, da hast Du leider recht. Es existieren ja eine ganze Menge solche Geschichten (man denke nur an das gezielte Überfüttern der konventionellen Milchrinder, um die Milchleistung zu erhöhen. Was ein Unsinn). Da kann man nur versuchen, zumindest einen kleinen Teil der Menschen zu erreichen und ein paar Grundlagen zu erklären. Ich werde da so schnell nicht aufhören und solange Du hier schöne weiter Deine praktischen Erfahrungen einbringst, ist alles gleich ein Stück weit besser…

  10. Körnermais vs. Maissilage

    http://www.sos-wp.com/…ger-stamm-ecoli-o157-html

    Genau das was Daniel schon beschrieben hat.
    In den USA wurde Mais verfüttert, was allerdings von der Maispflanze, weiß ich auch nicht. Der Vergleich mit der Maissilage bei uns ist daher fraglich.

    “Trotzdem bringt man sie dazu Mais zu fressen.”
    Mit dem Quirl oder was?

  11. Fragliche Herleitung

    Hallo Reuben C und NeoXtrim,

    ich habe mir den Artikel gerade grob durchgelesen und muss ehrlich sagen, dass ich davon nicht viel halte. Es wird viel gemutmaßt oder auch kuriose Schlüsse gezogen.
    Und was den immer wieder erwähnten Hinweis auf die unnatürliche Art der Fütterung angeht: natürlich ist die natürliche Ernährung der Rinder Gras, aber heutige Fleisch- und Milchrinder unterscheiden sich in ihren Anforderungen ganz erheblich von traditionellen bzw. früheren Rassen. Das sollte man nicht vergessen.

    Alles andere steht oben in meinem Artikel dazu.

  12. Kühe!

    Jetzt habe ich ein paar Fragen, Sören:
    Grassilage ist doch etwas anderes als Heu oder Gras, oder irre ich mich da (saurer vielleicht)? An sich ein einfacher Aufbau des Versuchs, und die Wiederholung könnte Vorurteile beseitigen, wenn die Methodik klar wäre. Gibt es noch weitere, hm, Fütterungsversuche am Rind und war es dieselbe Rinderrasse?
    EHEC ist hier seit gut zehn Jahren bekannt, und ich hätte erwartet, dass es bereits mehr Untersuchungen gegeben hätte, auch dazu, wie man Krankheitskeime im Rinderdarm selbst eindämmen kann. Gut, bisher waren die Ausbrüche in D harmloser, Rinder sind für diese aggressive Variante aus dem Verdacht … vermutlich wird es jetzt eilends nachgeholt.

  13. Mais für die Humanernähurng ungeeignet

    @ NeoXtrim

    Danke für diesen Link, aber das ist genau das was ich in meinem Beitrag oben meinte. Es wird allgemein von Maisfütterung gesprochen und nicht gesagt, welche Teile der Pflanze (Kolben, Körner, Stängel) in welcher
    Form gefüttert werden.
    Schweine, Hühner und Fische bekommen in der Regel Körner in Form von Schrot oder siliert, Rinder als Widerkäuer hingegen hauptsächlich Maissilage, in der die ganze Pflanze verarbeitet ist. Mais ist nicht gleich Mais und das sollte einer wissen, der solche Artikel schreibt.
    Auch für Menschen ist Mais eines der Hauptnahrungsmittel. Allerdings die Körner und nicht in Form von Maissilage, in der die ganze Pflanze verarbeitet ist. Sie wäre für unser Verdauungssystem ungeeignet. Man könnte aber auch beweisen, dass Mais für die Humanernährung ungeeignet ist, wenn man einer Versuchsgruppe nur Maissilage zu essen geben würde. Nach nur wenigen Gabeln würde man feststellen Mais ist für die menschliche Ernährung ungeeignet! Was ich damit sagen will: Wenn man Behauptungen aufstellt, muss man sie sauber beschreiben und genau erklären, was man gemacht hat. Sonst kann man jeden unfug beweisen.

  14. Gras – Grassilage – Heu

    @ Theres
    Vielleicht kann ich Dir da schnell bei deiner ersten Frage weiterhelfen.

    Mit Gras und Grassilage verhält es sich so ähnlich wie mit Weißkohl und Sauerkraut.
    Einmal wird Gras und einmal ist Weißkohl mit Hilfe der Milchsäuregärung und Ausschluss von Sauerstoff konserviert.
    Von den Inhaltsstoffen (Energie und Nährstoffe) ist Grassilage und mit frischem Gras vergleichbar.
    Heu ist das durch Trockung haltbar gemachte Gras. Quasi als würdest Du Deine Weißkohlblätter, um sie haltbar zu machen, in der Sonne trocknen.

  15. @Theres und Danke @Daniel

    Hallo Theres,

    schön, dass Dich hier zu lesen! Freundlicherweise hat Daniel schon mal ein Stück weit ausgeholfen bei Deinen Fragen. Danke Dir!

    Leider bleibt mir da nur noch der etwas undankbare Part, dass ich Dir keine klaren Antworten geben kann, denn zu der verwendeteten Rinderrasse findet sich in dem Science-Artikel von 1998 nichts. Damit hätten sich die gleichen Vorraussetzungen schon mal erledigt^^

    Für Rinder sind die Bakterien nicht schlimm, die werden dadurch nicht beeinflusst. Die sind halt einfach da. Und wenn im Organismus doch mal etwas aus dem Ruder läuft, helfen Antibiotika (solange es keine Viren sind).

    Geforscht wird durchaus, aber speziell im Fall von EHEC sind die Zusammenhänge noch nicht so deutlich…

    Tut mir leid, dass ich da nicht deutlicher werden kann^^

  16. Danke an Sören und Daniel

    @Sören
    Ich bin normalerweise die stille Mitleserin. Und so hatte ich mir das vorgestellt. Ich meinte, man könne die Besiedelung mit den für uns ungesunden EHEC zur Not gleich im Rind bekämpfen, wenn man etwas finden würde …
    Rinderrassen sind so unterschiedlich, und das hätte mindestens erwähnt werden müssen. Nun …
    Ach, und Heu kenne ich, Daniel, noch in viereckig gepresst und diese Ballen waren schwer, Grassilage kannte ich nicht. (Mein Onkel hat einen Bauernhof, aber ich war seit Jahren nicht mehr da).
    Ich würde wegen der Fermentierung also vermuten, dass die Versuche in den USA und hier nicht zu vergleichen waren, trotz gleichem Nährstoffgehalts im Futter. Es müssen ja nicht die Fasern sein. Na, man wird sehen.

  17. @Theres: Potentiale

    Ich habe ja im Artikel mal ein wenig spekuliert, denn es wird ja schon über eine Reduzierung der Milchleistung in Kombination mit einer längeren Nutzungsdauer nachgedacht. Dabei ließe sich dann die Menge des Kraftfutters reduzieren. Und das wäre auch interessant, sollten sich die Zusammenhänge bei EHEC und Kraftfutter erhärten.

    Ich bleibe da mal dran…

  18. Stellungnahme

    Zitat: “… ich habe mir den Artikel gerade grob durchgelesen und muss ehrlich sagen, dass ich davon nicht viel halte. Es wird viel gemutmaßt oder auch kuriose Schlüsse gezogen.”

    Sehr geehrter Autor dieses Artikels. Wie ich durch einen Hinweis erfahren haben, gab es hier einen indirekten Kommentar zu meinen Artikel. Deshalb möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen dazu hier Stellung zu nehmen.

    Wie ich bereits einleitend zitiert habe, wird hier auf Mutmaßungen und “kuriose” Schlüsse verwiesen.

    Wie Sie geschrieben hatten, haben Sie den Artikel nur “grob durchgelesen” und aus diesem Grund sicher einige Details überlesen und sind deshalb zu solchem Schlüssen gekommen. Aus diesem Grund folgende Punkte:

    Der Artikel bezieht sich auf die Massentierhaltung im Bezug der bekannten EHEC-Vorfällen in den USA seit 1998. Der Grundsatz ist die Frage nach der Quelle (Entstehung) von EHEC, unabhängig von der aktuellen, viel besprochenen Suche nach den Übertragungswegen, und setzt dabei auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus den USA im Bezug zum Erreger O157:H7 als Ursache von Profit- und Leistungsorientierter Anpassung der Fütterungsprozessen in der Rinderzucht an.

    Aus diesem Grund werden hier zum ersten die Studien der Universität Iowa durch den Ernährungswissenschaftler Allen Trenkle benannt, die den Zusammenhang im speziellen von Mais im Futter und der daraus resultierenden Bildung von säurebeständigen E.Coli-Bakterien – den schädlicheren Coli-Varianten – anführt.

    Nach dem der BUND erstmalig den Zusammenhang zur industriellen Massentierhaltung und deren Kot-Produktion herstellte und das RKI selbst nur in einer Randbemerkung auf die “Wiederkäuer” verweist, wird im Artikel weiter versucht durch einen Vergleich zur deutschen Rinderzucht-Wirtschaft Zusammenhänge sichtbar zu machen und Nachweise zu dokumentieren (Gruber-Tabelle, Standorte von Mastanlagen, meisten Erkrankungsfälle, etc).

    Da der Artikel sich über einen Zeitraum von ca. 14 Tagen zieht, in deren Folge mehrere weiterführende Recherchen zu neue Erkenntnissen und Bestätigungen führten, wird im mittleren Teil des Artikels alleinig auf die Abfolge von Ereignissen eingegangen um damit auch die Richtung in der “federführenden” Suche zu dokumentieren.

    Das jedoch bereits Erkenntnisse von deutschen Instituten vorliegen die den Ursprung in den Fütterungsmethoden in der Massentierhaltung dokumentieren und damit nicht nur die US-Studien bestätigen sondern auch klarstellen das dieses nicht auf einen Kontinent begrenzte Vorfälle sind.

    Wer hier denkt das diese “gemutmaßte oder auch kuriose Schlüsse” von einem Wald-und-Wiesen-Veterinär in den Raum geschmissen wurde, den muss ich leider enttäuschen.

    Diesen Erkenntnisse stammen ausgerechnet von dem deutschen “EHEC-Papst”, Prof. Dr. Helge Karch. Er ist der Direktor des Instituts für Hygiene an der Universität Münster in Westfalen. Sein Forscherteam konnte das Erbgut des EHEC-Serotyps “0104:H4” entziffern und dabei zahlreiche Gene feststellen.

    Bereits früher sind gefährliche EHEC-Stämme auch im Menschen nachgewiesen worden, deren Ursprung sieht der Experte in den Fütterungsmethoden bei der Massentierhaltung. Hierbei würden vor allem die Getreide-Kraftfutter-Mischungen die Verbreitung aggressiver EHEC-Varianten begünstigen.

    D.h. auch hier bestätigt sich aus erster Hand der Zusammenhang zur Fütterung in der Massentierhaltung Rind. Diesen Sachverhalt bestätigen auch weitere Experten wie u.a. Prof. Josef Böhm von der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

    Auch Prof. Gerhard Gottschalk, Prof. em. für Mikrobiologie der Uni Göttingen, informierte in einem Artikel auf BioRegioN.de vom 08.06.2011, das natürliche Reservoir der Bakterien sei der Darm von Wiederkäuern, speziell von Rindern.

    Man kann jetzt darüber diskutieren welche Detailtiefe welche Studie in welchem Zeitraum welche Futterzusammensetzung bei welchen Rindern unter welchen Gesichtspunkten nachgewiesen wurden, oder man kann den Kern jeder Aussagen folgen und beginnen nach diesen Gesichtspunkten Untersuchungen von Rindermastanlagen einzuleiten.

    Einen Ansatz sollte dieser Artikel geben.

    Mit freundlichen Grüßen

    S.-O. Schoch

  19. Antwort an Herrn Schoch

    Sehr geehrter Herr Schoch,

    vielen Dank für Ihre Stellungnahme, aber glauben Sie mir: wenn ich den Artikel für kompletten Unsinn gehalten hätte, hätte ich das auch so geschrieben. So schlimm ist es also nicht^^

    Ich zitiere mal Ihren letzten Absatz:
    Man kann jetzt darüber diskutieren welche Detailtiefe welche Studie in welchem Zeitraum welche Futterzusammensetzung bei welchen Rindern unter welchen Gesichtspunkten nachgewiesen wurden, oder man kann den Kern jeder Aussagen folgen und beginnen nach diesen Gesichtspunkten Untersuchungen von Rindermastanlagen einzuleiten.

    Aber genau das ist der wichtige Punkt. Denn so ganz ohne Kraftfutter werden Sie nicht auskommen, das ist ja hier schon öfter erklärt worden. Eine direkte Umstellung auf ausschließlich Gras ist also keine Option.

    Und wie Sie schon ganz richtig schreiben: EHEC sind natürliche Darmbewohner der Rinder und das völlig unabhängig von der Haltungsmethode.

    Ich bin tatsächlich sehr gespannt, wie sich das Thema entwickelt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Sören Schewe

  20. @Sören Schewe

    Vielleicht hättest Du dir den Film vorher zumindest einmal ansehen sollen, da ging es nämlich um Todesfälle in den USA aufgrund von EHEC-Erkrankungen. Übrigens wurde die Umbenennung in EAHEC (Entero-Aggregativer-Hämorrhagischer E.coli) erst vor kurzem von Wissenschaftlern der Uni Göttingen vorgeschlagen, da der EAEC-Keim aus anderen E. coli-Stämmen wie EHEC ein spezielles Genom übernommen hat, das für die aktuellen Ausbrüche verantwortlich ist.

  21. @Mona

    Mona, ich habe durchaus noch andere Dinge zu tun als mir mal eben einen 90-minütigen Film anzuschauen. Das mache ich gerne, aber nicht jetzt.
    Das ändert aber nichts daran, dass EHEC schon länger existiert, nur stand es bisher noch nie so medial im Fokus und fiel daher nicht so auf.

  22. … es ist kompliziert

    @ Mona
    Es geht bei den oben genannten Studien um E. coli O157:H7, der in den USA überwiegend für Erkrankungen gesorgt hat und der sich dort wie auch in D in Tierbeständen verbreitet hat. Der E. coli, der für den letzten Ausbruch in D verantwortlich ist, hat mit Rindern wenig zu tun, falls ich alles richtig verstanden habe. Er hat einige Namen bekommen EAHEC (bisher ein Vorschlag) ist der kürzeste.
    @Sören
    wenn es Recht ist, versuche ich mich an einer Zusammenfassung meiner kleinen, privaten Forschungsreise bezüglich Kühen und EHEC, die zugegeben nicht in die Tiefe ging und ich las nur über Studien, nicht die Studien selbst. Wenn’s zu daneben ist, bitte löschen, kürzen oder korrigieren, schließlich übe ich nur recherchieren und hatte die Zeit dazu.
    Die Tendenz, dass die Art des Kraftfutters doch etwas damit zu tun hat, ist da und ich fand Untersuchungen über auf Deutsch Getreideschlempe in diversen Formen, die auch in D als Kraftfutterzusatz im Handel ist.
    (Jetzt schreibe ich mal, es sei denn, es kommt ein Nein …;-)

  23. Futtermittelstudien USA + meine Meinung

    Es ist wirklich kompliziert, mit dem Futter und den Kühen, weil diverse Interessen in Konflikt geraten (Keimzahlen und das Futter, das günstig und vorhanden ist). Das ist meine Meinung, mehr nicht, aber der Trend ist ablesbar und ich zitiere auch den entsprechenden Satz gleich am Anfang. Ich las unter anderem die jährlichen Berichte vom Beef Industry Food Safety Council ( http://www.bifsco.org/ ) und mir fiel eine Verschiebung der Forschungsansätze vom PDF von 2008 bis zum neusten von 2011 auf. (Sie sind bunt, knapp und lesen sich besser als die entsprechenden Berichte der hiesigen Landesämter, die ich wahrlich nicht für jedes bundesland durchforsten wollte). Die meisten Untersuchungen, die ich fand, kamen aus den USA und die LInks stehen weiter unten, weil ich vermute, dass HTML- Tag hier nicht angenommen werden. Untersuchungen zu Kraftfutter gibt es in D ebenfalls, aber ich fand keinen im Zusammenhang mit EHEC auf den dafür logsichen Seiten, allerdings haben die meisten Landesämter für Landwirtschaft Studien zur Kraftfutterzusammensetzung durchgeführt.

    Aus ScienceDaily
    1. (Dec. 12, 2007) Cattle Fed Byproducts Of Ethanol Production Harbor Dangerous E. Coli Bacteria
    T.G. Nagaraja (professor of diagnostic medicine and pathobiology at K-State’s College of Veterinary Medicine), Jim Drouillard (K-State professor of animal sciences) und andere führten im Lauf der Jahre etliche Untersuchungen zur Häufigkeit von E. coli O157:H7 im Zusammenhang mit unterschiedlichen Futtermitteln durch.
    “The growth in ethanol plants means more cattle are likely to be fed distiller’s grain, therefore harboring 0157 and potentially a source of health risks to humans, Nagaraja said.”
    Destillers Grain (in einigen Verarbeitungsstufen erwähnt und untersucht, heißt Getreideschlempe auf Deutsch und wird ebenfalls in Krafftutter in Deutschland verarbeitet. Ein Zusammenhang zwischen der Fütterung und der Zunahme von pathogenen E. coli (der O157:H7 Stamm) ist mindestens anzunehmen. Drei Versuchsrunden zeigten, dass das Vorkommen in DG- gefütterten Rinder über zweimal so hoch war, im Vergleich zu Rindern, die ohne den Zusatz gefüttert wurden.
    Interressant, im Sinne von irritierend finde ich folgende Aussage:
    … “Feeding cattle distiller’s grain is a big economic advantage for ethanol plants,” Nagaraja said. “We realize we can’t tell cattle producers, ‘Don’t feed distiller’s grain.’ What we want to do is not only understand the reasons why 0157 increases, but also find a way to prevent that from happening.”

    Der Inhalt der beiden folgenden Artikel unterstreicht vielleicht eine Verschiebung in den Untersuchungen.
    2. (Jan. 22, 2008) Distillers’ Grain In Cattle Feed May Contribute To E. Coli Infection
    3. (May 20, 2011) Studies Focus On Feed Ingredient’s Effects On Levels of E. Coli O157:H7 in Cattle (Wet DGS)
    Wells, Tommy L. Wheeler, Steven D. Shackelford, Elaine D. Berry, Norasak Kalchayanand und andere veröffentlichten Teile ihrer Studien 2009 im Journal of Food Protection …
    “In early experiments with 608 steers, Wells and his colleagues at Clay Center showed that the incidence and prevalence of E. coli O157:H7 in manure, and the incidence on hides, was significantly higher for cattle whose corn-based feed included 40 percent WDGS than those whose feed did not include WDGS.”
    und
    “In follow-up studies, the researches want to determine what causes the difference in E. coli levels, and what can be done to reduce them.”

    Wenn ich die drei Artikel richtig verstand, hat die Fütterung sehr wohl einen Einfluss auf die Erregerlast und es wird daran geforscht, wie man diese Last verringern kann. Man füttert aber weiterhin die Futtermittel, die sie erst erhöht haben, weil das Kraftfutter so preiswert ist und in großer Menge bei der Bioalkoholproduktion anfällt. Ich würde stänkern, das muss halt irgendwohin, allerdings las ich, dass die Zusammensetzung von Weizenschlämpe durchaus günstig ist, abgesehen davon, dass Lysin fehlt. Trotzdem bleiben die Ergebnisse der Studien für mein Verständnis bedenklich.
    Es ist schließlich nicht so, dass es erst seit kurzem Kraftfutter gibt, vor 1998 wurde ebenfalls zugefüttert. Ich vermute andere Schlempe (also andere Restprodukte, vielleicht aus der Bierherstellung), die eventuell nicht so förderlich für die Ausbreitung des humanpathogenen EHEC waren, aber entsprechende Untersuchungen in deutsch zu finden, gelang mir nicht, auch weil ich die Fachworte dazu nicht kenne.
    Das ist eine unzulässig gekürzte Zusammenfassung, ich gebe es zu und es kann sein, dass mein Englisch noch schlechter ist als ich dachte.

    Es geht in den USA weiter:
    4. Organic And Natural Beef Cattle Production Systems Offer No Major Difference In Antibiotic Susceptibility Of E. Coli
    Eine Studie vom August 2009 der Kansas State Universität zeigte keine Unterschiede in der Antibiotikaempfindlichkeit.
    Wer die meisten Keime in sich trug, wurde anscheinend nicht untersucht …
    Ich übersetze das nicht, so gut bin ich nicht darinnen:
    “The prevalences of E. coli O157:H7 that we observed in organically and naturally raised beef cattle were similar to the previously reported prevalence in conventionally raised cattle,” say the researchers. “No major difference in antibiotic susceptibility patterns among the isolates were observed.”

    5. Verfütterung von Antagonisten:. “Dr. Vanessa Sperandio, a UT Southwestern microbiologist, says preventing bacteria from colonizing in cattle could have a real impact on human disease. This could be done by an addition to cattle feed so that cattle shed less bacteria in their waste, and that prevents contamination down the line.” (aus: UT Southwestern Forscher finden Mechanismus, der E.coli eventuell stoppen kann, von Mai 2010
    Da diese Studie von 2010 ist, gibt es vermutlich noch keine neuen Ergebnisse oder ich fand nur keine.

    —————
    links zu den ScienceDaily- Artikeln:
    1.http://www.sciencedaily.com/…12/071204091851.htm
    2. http://www.sciencedaily.com/…01/080122102428.htm
    3. http://www.sciencedaily.com/…05/110519101244.htm
    4. Aus: http://www.sciencedaily.com/…08/090825082546.htm (Journal Reference: S. Reinstein, J.T. Fox, X. Shi, M.J. Alam, D.G. Renter, T.G. Nagaraja. Prevalence of Escherichia coli O157:H7 in organically and naturally raised beef cattle. Applied and Environmental Microbiology, 2009; 75 (16): 5421-5423)

    5.http://www.utsouthwestern.edu/…files/588450.html

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  24. @Theres

    Man man man, was ein Kommentar. Da hast Du ja einiges zusammengesucht zum Thema. Danke!

    Was mich immer ein wenig stört beim Thema Zufütterung ist die Begründung des grünstigen Preises. Das mag sein, ist ja auch teilweise schlicht ökonomisch – zB. bei ausgepressten Samen und Extraktionsschroten, die nach dem Auspressen des Öls immer noch Nährstoffe enthalten, die die Tiere nutzen können.

    Bei Milchrindern – wurde ja schon erwähnt – ist eine Zufütterung nötig aufgrund der hohen Leistung. Dir ist das vermutlich klar, ich schreibe das nur nochmal für “stille” Leser…

    Zitat:

    The prevalences of E. coli O157:H7 that we observed in organically and naturally raised beef cattle were similar to the previously reported prevalence in conventionally raised cattle,” say the researchers. “No major difference in antibiotic susceptibility patterns among the isolates were observed.

    Das ist interessant, weil das ziemlich genau der Punkt des FLI ist, mit dem ich gesprochen habe.

  25. Ja aber …

    @Sören
    Bei dem von dir zitierten Artikel ging es um etwas anderes, also um die Antibiotikaresistenz bei unterschiedlicher Fütterung, so ich alles recht verstand. Die ändert sich nicht, die Tiere hatten den EHEC ja bereits intus.
    Und ich verstand den ersten Artikel eben genau so, dass nämlich weil das Destillers Grain = Getreideschlempe angeboten wird, es in der Mast gute Erfolge zeigt und die Bioethanolproduktion betrifft, die Untersucher den Farmern nicht davon abraten.
    Also: “Feeding cattle distiller’s grain is a big economic advantage for ethanol plants,” Nagaraja said. “We realize we can’t tell cattle producers, ‘Don’t feed distiller’s grain.’ What we want to do is not only understand the reasons why 0157 increases, but also find a way to prevent that from happening.”

    Ein Link fehlte übrigens noch, denn auch in der EU wird geforscht: http://www.prosafebeef.eu/pillars.asp
    Zitate werden hier wie gekennzeichnet?

  26. @Theres: Erwischt^^

    Guter Punkt. Aber auch in diesem Zusammenhang gibt es keinen Nachweis dafür, dass die moderne Landwirtschaft irgendwie schlechter wäre als die ökologische Form der Tierhaltung und Mast.
    Und das ist dann doch wieder interessant^^

  27. @ Sören: ha! 😉

    Nicht?
    Wenn es doch von der Art des Kraftfutters abhängt …
    Ich dachte doch, aber okay, dann suche ich mal danach, was bei Ökobauers für Kraftfutter zugefüttert wird und ob das jemals einer untersuchte. Hoffentlich wird das schnell was, denn viel Zeit dazu habe ich nicht mehr.

  28. Hm, bin ich nu verwirrt oder Du? Am FLI hat man eine Gruppe Kraftfutter-reich und die andere rohfaser-reich gefüttert und konnte keine signifikanten Ausschläge bei den EHEC-Zahlen feststellen.

    Und jetzt – bezogen auf das Zitat – konnten keine signifikanten Unterschiede bezüglich AB in konventionelleer/ökologischer LW festgestellt werden.

    So lese ich das.

  29. Ich war eher verwirrt als du …

    Welches Kraftfutter wurde denn zugegeben … ? Darum geht es bei den amerikanischen Untersuchungen doch, um hohe Zugaben von Destiller’s Grain … und ob das in D in demselben Maß zugefüttert wird, weiß ich wirklich nicht.
    Ich fand in einem Milchviehhaltung nach Öko Richtlinien- PDF:
    … So müssen die Tiere grundsätzlich mit ökologischen Futtermitteln gefüttert werden. Maximal 5% des Futters, bezogen
    auf die Trockenmasse, und dies dann max. zu 25 % der Trockenmasse einer Tagesration dürfen
    konventioneller Herkunft sein, wenn die ausschließliche Versorgung mit Futtermitteln aus
    ökologischem Landbau nicht möglich ist (bis 2008). Die erlaubten konventionellen Futtermittel sind
    in der Verordnung genau definiert und dürfen nur mengenmäßig beschränkt eingesetzt werden.
    Futtermittel, die unter Verwendung von chemischen Lösungsmitteln hergestellt wurden
    (Extraktionsschrote) sind z.B. verboten. Außerdem sind Antibiotika, andere Arzneimittel,
    Wachstumsförderer und sonstige Stoffe zur Wachstums- und Leistungsförderung sowie Futtermittel
    oder Rationsbestandteile, die unter Verwendung von GVO (genetisch veränderten Organismen)
    oder deren Derivaten hergestellt worden sind verboten.
    Bestimmte Futtermittel, die nicht aus ökologischer Erzeugung verfügbar sind, dürfen aus
    konventioneller Erzeugung zugekauft werden. Dies sind z.B. Biertreber, Obsttrester oder Lein- und
    Rapspresskuchen. Sie dürfen maximal 5% der jährlichen Trockenmasseaufnahme bei Rindvieh
    betragen. …

    Nun – das klingt so, als solle das mal jemand untersuchen, weil Biertreber anscheinend ein “altes” Futtermittel ist und das war es ja, was ich im langen Kommentar bereits meinte (auch weil die Besiedelung mit pathogenen EHEC erst um die 1980 auftrat, falls ich recht erinnere).
    Gegen Maissilage sprach auch eher nichts. Ähm, das Bayrische Landesamt für Landwirtschaft hat sich vor Jahren (eventuell 2007, aber ich finde den Link nicht mehr, und diese Seite hat bei mir keine Suchfunktion) zu den Schlempen geäußert, und zwar in einem Wortlaut, der darauf hinwies, dass dieser Futterzusatz in D neu war.

    Wenn die neuen Zusätze aus neuen “Resten” von Bioethanolproduktion schädlich sind, dann lasse man sie weg, siehe ob es wirkt und nehme wieder die alten. Schaffen das die Hochleistungsrinder wirklich nicht, dann … stoßen Interessen sehr heftig aufeinander.
    Kann aber gut sein, dass ich was falsch verstand.
    Und dann fand ich noch http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?p=9999
    Der dritte Beitrag ist interessant – jedenfalls für mich.
    LG Theres

  30. @Theres: Anmerkungen

    Ich habe hier von irgendwo her noch eine Broschüre auf der Festplatte über den Stand in der öklogischen Landwirtschaft, deshalb kann ich zu einem Abschnitt was sagen. Zitat:

    Futtermittel, die unter Verwendung von chemischen Lösungsmitteln hergestellt wurden
    (Extraktionsschrote) sind z.B. verboten. Außerdem sind Antibiotika, andere Arzneimittel,
    Wachstumsförderer und sonstige Stoffe zur Wachstums- und Leistungsförderung sowie Futtermittel
    oder Rationsbestandteile, die unter Verwendung von GVO (genetisch veränderten Organismen)
    oder deren Derivaten hergestellt worden sind verboten.

    Was die Antibiotika zur Behandlung von Krankheiten angeht, werden die aber schon verwendet, weil die empfohlenen Alternativen nicht wirklich funktionieren. Und was die Leistungsförderer angeht (auch allgemein): die Idee ist ja gar nicht schlecht, wenn die Resorption der Nährstoffe im Körper verbessert wird. So lassen sich die Mengen reduzieren, das erscheint mir momentan doch ziemlich interessant in dieser Situation.

    PS: Werde mal langsam off gehen, also nicht wundern, wenn gleich keine Antwort mehr kommen sollte^^

  31. Kaltes Plasma statt Ursachenforschung

    Anscheinend ist es in der Tat kompliziert einen Zusammenhang zwischen EHEC und Kraftfutter zu finden. Zumindest wenn man über keine richtigen Informationen verfügt. Nachdem nun wochenlang verschiedene Gemüse als Überträger des Darmkeims verdächtigt wurden, sollte man endlich nach der Quelle des EHEC-Erregers zu suchen. Ich frage mich auch, warum sich die Medien da nicht besser engagieren und wenigstens mal nachfragen in welche Richtung diesbezüglich überhaupt geforscht wird.

    Anscheinend ist es für manche Leute aber sowieso lukrativer, wenn der Ursprung des EHEC-Erregers nicht gefunden wird, denn Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts fanden heraus, dass man EHEC-Bakterienstämme mit Hilfe von kaltem Plasma abtöten kann. In Zukunft müssen sich also Lebensmittelbetriebe, Händler und Verbraucher nicht mehr um Sauberkeit bemühen, sondern sich bloß noch ein Gerät zum Abtöten von EHEC-Erregern anschaffen, dann kann man problemlos jede Darmbakterie verspeisen.

    Quelle: http://idw-online.de/pages/de/news428794

  32. Zusammenhänge

    @Mona
    Ich habe einige Links gepostet, in denen anscheinend einer gefunden wurde – in den USA,unter den dortigen Umständen und mit dem dortigen Kraftfutter. Lesen, ist allerdings auf englisch. Und wenn dort ein Zusammenhang feststünde, hieße das noch lange nicht, dass er hier erkennbar wäre. In D gibt es eine andere Art der Haltung, außerdem anderes Kraftfutter und was das angeht, findest du vermutlich sämtliche Zusammensetzungen im Netz. Die interessierten mich zwar, mir war es aber zu viel. Auch sind Testbedingungen immer etwas anderes.
    An EHEC wird durchaus geforscht, aber welchen der vielen meinst du jetzt genau? EAHEC, also der deutsche Ausbruchsstamm? (guck mal hier: http://bacpathgenomics.wordpress.com/…ak-strain/ )Es dauert halt. Soll jeder Sender berichten, was sie gerade untersuchen und wo sie nichts fanden? x tausend Proben und Fragebögen, na, …

  33. Plasma …

    Das Plasmagerät gibt es vorerst nicht auf dem Markt und ich las was von 100 Euro, in der Kleinversion für Verbraucher.
    Ich las aber auch, was in den USA alles ausprobiert wurde, um die Keime vom Fleisch zu kriegen (Salmonellen und ähnlich unangenehme Zeitgenossen eingeschlossen, es gibt da nämlich schlimmere)und da bevorzuge ich ehrlich Plasma. Der Mechanismus des Bakteriums wie es sich im Darm der Rinder einnistet, scheint verstanden zu sein und man wird sehen, ob bei der Forschung ein Mittel herauskommt, oder ob es eher um Geschäftemacherei geht. So sicher bin ich mir dessen nicht,was die USA angeht, was D angeht allerdings, halte ich viel mehr von der Redlichkeit unserer Forscher.

  34. EHEC: USA und Europa

    Ach Mona,

    warum so pessimistisch? Ehrlich gesagt stellt sich bei mir (fast) alles auf, wenn ich an ein stärkeres Engagement der Medien denke. Deren Spezialität besteht doch praktisch nur in Panik und schlaumeiernden Kommentaren von Journalisten. Wirklich mit Ruhm bekleckert wurde sich da nicht.

    Das mit der Quelle ist gar nicht leicht, schließlich gibt es auch die Möglichkeit der Symptomlosigkeit, das heißt Menschen tragen da etwas in sich, was sie aber gar nicht sonderlich beeinträchtigt, dafür aber andere.

    Und was so ein Plasma-Gerät angeht, ist es doch eine prima Sache, wenn den “Viechern” jetzt beigekommen werden kann…ich glaube nicht, dass dadurch Hygiene-Vorschriften vernachlässigt werden.

    Ich habe mir übrigens vorhin mal den von Dir verlinkten Film Food Inc. angeschaut. Tja, teilweise sehr unschön, aber wie Theres schon anmerkt: da drüben läuft einiges anders als hier, dort gibt es auch noch Antibiotika als Leistungsförderer – welch Irrsinn.

    Ach, und an Dich Theres:
    Wenn Du so weitermachst, kannst hier bald mal übernehmen, wenn ich Urlaub brauche^^

  35. Aaaaah …

    @Sören
    Ähm, aber, also … stotter … :-)))
    Ich gebe mir alle Mühe, doch ich bin Informatikerin, eine veraltete auch noch. Ich verteidige halt nur Kühe und nette Blogger gern, außerdem interessiert mich der Fall German Outbreak eben sehr.

  36. @Theres: Keine Angst!

    Hehe, war jetzt auch nicht so furchtbar ernst gemeint. ich freue mich aber immer, wenn Leser ein wenig mitdenken und auch mitsuchen. Siehst ja selbst, das bekommt man selbst kaum auf die Reihe, wenn man noch anderes zu tun hat^^

  37. Das kann ich mir wahrlich vorstellen …

    allerdings bin ich jetzt angefixt und habe heute doch tatsächlich noch herausgefunden, dass Kühe Rotkleesilage besonders mögen, was auch ihre Milchleistung verbessern soll.
    Faszinierend, Rinder sind aber auch nicht doof. Deutsche Futtermittelbestimmungen aber – nein, niemals!
    Ich nahm’s nicht als Drohung, keine Sorge und erhalte mir lieber meine Freizeit, werter Sören 😉

  38. Schlaue Kühe

    Kühe sind tatsächlich nicht doof, sonst würden ja auch die Melkroboter nicht funktionieren, die die Kühe selbst aufsuchen. Tatsächlich problematisch ist allerdings, dass manche Kühe im Zuge der komfortablen Fütterung das Grasen verlernen – also vornehmlich die modernen Rassen.
    Außerdem ist keine Kuh so deppert, dass sie in der größten Hitze nach draußen geht, da bleiben die lieber im Stall.

    Was die Freizeit angeht: wenn es nach mir geht, kann der nächste landwirtschaftsnahe Skandal bzw. ein solcher Ausbrauch erstmal auf sich warten lassen. Schlaucht dann doch irgendwann. Aber ich will mich nicht beklagen^^

  39. Wenn es nach mir geht auch …

    schließlich will ich auch essen, und auch Kühe. Ich kenne tatsächlich nur alte Rassen persönlich, teils zu nahe. Eigentlich gebührt dir das Schlusswort, aber ich fand endlich auf meiner schweizer Tastatur, dabei lebe ich in D ^_^

  40. @Theres: Schlusswort

    Ach, ich bin kein Freund von Schlussworten, die Zeit geht weiter und manch Artikel wird vielleicht demnächst wieder aktuell, deswegen bleiben die Kommentare bei mir auch überall offen. Ein Blog ohne Kommentare – oder besser: ohne sinnvolle Kommentare – ist ziemlich sinnfrei. Ich will ja wissen, was Ihr so denkt und wisst und was Ihr so findet…

  41. Medien

    @Sören

    “Ehrlich gesagt stellt sich bei mir (fast) alles auf, wenn ich an ein stärkeres Engagement der Medien denke. Deren Spezialität besteht doch praktisch nur in Panik und schlaumeiernden Kommentaren von Journalisten. Wirklich mit Ruhm bekleckert wurde sich da nicht.”

    Was manche Medien angeht muss ich Dir recht geben. Ein besonders krasses Beispiel fand ich dazu im Stern, als man die Sprossen verdächtigte:

    http://www.stern.de/…-horrorstengel-1694612.html
    @Theres

    Vielen Dank für die Links, da muss ich mich noch etwas rein lesen.

  42. Medien und Landwirtschaft

    Hallo Mona,

    na das freut mich doch, dass wir mal wieder einer Meinung sind. Der Sprossen-Artikel ist wirklich beeindruckend – sinnlos…

    Mich nerven vor allem Feuilleton-Kommentare von Menschen, die sich darüber beklagen, dass heute alles so furchtbar ist bei unserer Nahrung – ganz im Gegensatz zu früher. Dabei merken sie nicht, dass ihnen erst die moderne Nahrungs-Produktion ein Leben als Redakteur/Publizist ermöglicht, während dessen sie dann überwiegend jammern. Von dieser unsäglichen Bio vs. Konventionell-Debatte fange ich jetzt mal nicht an…

    Naja, aber das wird sich auch so schnell nicht ändern, denke ich.

  43. Klagen usw.

    Hallo Sören,
    “… sich darüber beklagen, dass heute alles so furchtbar ist bei unserer Nahrung – ganz im Gegensatz zu früher.”
    Aber ich habe sogar einen Beleglink, dass es früher auch nicht gut war 😉 Vor zehntausend Jahren: Die ersten Bauern waren klein, mangelernährt und kränklich!
    Siehe : http://www.scinexx.de/…ell-13594-2011-06-21.html
    Es stimmt aber durchaus etwas nicht.
    Was schlimmer ist als “früher”, wobei früher heißt, 20 bis 30 Jahre zurück, ist die (Un)Menge der Zusatzstoffe, die zugefügt wird. Wenn man einen oder gar eine Gruppe nicht verträgt, fängt man mit Pech an wie Oma und backt selbst, macht Pudding, kocht Wurst und macht sein Eis selbst. Es mindert die Freizeit bedenklich und reduziert die Sozialkontakte, spontan Essen gehen ist nicht mehr, Urlaubsplanung wird eine Art Forschungsauftrag, wenn’s ins Ausland geht …
    Den Sternartikel halte ich für eine Satire, nur kenne ich das Blatt nicht.

    Problem der Wissenschaft oder einfach ein Problem ungeduldiger Menschen?
    Wissenschaft hat den Nachteil, dass “sie” dauert. Der kann fatal sein, dafür weiß man wenigstens richtig Bescheid und es dauert auch, bis sich Erkenntnisse in der Politik niederschlagen. Mit halb gesicherten Erkenntnissen los zu stürmen kann es aber auch nicht sein.

  44. Zusatzstoffe

    Hallo Theres,

    dass der Sprossen-Artikel beim Stern durchaus auch Satire sein könnte, dämmerte mir dann auch irgendwann. Aber gut…

    Du hast schon recht, dass Zusatzstoffe ein Problem sein können. Mit der Situation beim Menschen habe ich mich noch nicht so auseinandergesetzt, über die Situation bei Tieren habe ich aber schon mal einen Artikel geschrieben:

    http://www.wissenslogs.de/…tierkinder-m-gen-es-s

  45. “Süß” + eigene Sache

    Guter Artikel, guter Überblick … danke sehr. Zwar OT, aber weißt du, wo ich finden kann, was in Milch drinnen ist,mit dem Fokus auf Phytohormonen – Soja, vergleichende zwischen öko und konventioneller eingeschlossen? Ich leide unter zu vielen Links.

  46. Super!

    Danke Sören, vielen Dank!
    Die Standardinfos helfen mir nicht und ehrlich gesagt, zwei englische Publikationen habe ich schlicht nicht verstanden. Diese Diss sollte mir aber meine Fragen beantworten können, klingt enorm gut nach zwanzig Seiten (oder die Fachbegriffe zum weiteren Suchen verraten). Melde mich ab zum Milchstudiem, Sir 😉

  47. Sörens Blog hat durchgehend geöffnet

    “Mach das! Und wenn Fragen auftauchen, hier ist immer geöffnet^^”

    Holst Du Deine Blogbesucher neuerdings da ab, wo sie gerade stehen? Kein Wunder, dass Du so viele Kommentare bekommst. Niederschwellige Hilfsangebote machen sich halt immer gut 😉

  48. Offenheit im Blog

    Wieso niederschwellig? Das hier ist nun mal ein Blog mit der Möglichkeit zu Kommentieren, wenn etwas nicht verstanden wurde. Ebenso könnt Ihr hier auch Eure Meinungen darlegen. Ich mache das hier ja nicht aus Gnädigkeit, um die Menschheit an meinem Wissen teilhaben zu lassen.

    Und sollte es passieren, dass Theres während ihres “Milch-Studiums” plötzlich nur noch Bahnhof versteht, darf sie hier gerne nachfragen – wie jeder andere auch übrigens^^

  49. @Sören

    Nicht falsch verstehen, sollte ein kleiner Scherz sein! “Niederschwellig” meint einfach ohne umständliche Formalitäten, genauso wie Du es schreibst: “Und sollte es passieren, dass Theres während ihres “Milch-Studiums” plötzlich nur noch Bahnhof versteht, darf sie hier gerne nachfragen – wie jeder andere auch übrigens^^”

  50. @Mona: Ist angekommen!

    Ah, ich verstehe. Bin wohl ein wenig hitzegeschädigt.
    So bin ich nun mal und es freut mich sehr, dass Du das nach zwei Jahren auch erkannt hast *lacht*

  51. Futter vs. Tiergesundheit

    Beim Praktikum auf einem Milchviehbetrieb trat das Folgende auf:
    – Stallhaltung im Bergischen Land, Zeitraum Februar/März;
    – der Bauer hatte den Betrieb mit 40 Rotbunten Milchkühen übernommen;
    – von seinem bisherigen Hof brachte er 45 Schwarzbunte (Holstein-Friesian) Kühe mit;
    – er behielt sein gewohntes Futterregime bei, wobei das Futter einen starken Anteil an Maissilage enthielt;
    – nach dem Abkalben zeigte sich bei Rotbunten Kühe Gebärparese; die betroffenen Tiere wurden geschlachtet;
    – als die Maissilage aufgebraucht war wurde das Futter auf überwiegend Grassilage und Heu umgestellt;
    – nach der Futterumstellung traten keine Fälle von Gebärparese mehr auf.

    Jedoch wurde die gesamte Zeit eiweißreiches Kraftfutter zugefüttert.

    Es sollte bei den Untersuchungen zusätzlich überprüft werden, ob bei den Tieren eine Mangel an bestimmten Mineralien vorliegt (Calciummangel => Gebärparese).

  52. Leckstein

    Hallo Paul,

    vielen Dank für diese Erlebnis-Schilderung. Allerdings frage ich mich, warum keine Lecksteine zur Verfügug standen, über die sich die möglicherweise fehlenden Mineralien zuführen lassen.

    Hinzu kommt, dass eine Schwangerschaft natürlich auch kräftezehrend ist.

  53. Milchfieber @Paul R. Woods

    Gebärparese (Milchfieber) ist in der heutigen Milchviehwirtschaft ein großes Problem. Hochleistungskühe erkranken daran sehr oft, denn je mehr Milch sie geben, desto mehr Kalzium wird ihren Knochen entzogen. Hier wird die Entstehung und Behandlung dieser Stoffwechselerkrankung aus Sicht des “Ökolandbaus” erklärt:

    http://www.oekolandbau.de/…hfieber-gebaerparese/

  54. Futterumstellung

    Hallo Mona,

    danke für den Link. Allerdings wäre es mal interessant zu erfahren, warum es – nach seiner Schilderung – nur die Rotbunten erwischt hat und nicht auch die Holstein-Friesian…vielleicht ist den Rotbunten auch die Umstellung nicht bekommen.

  55. @Sören

    “Allerdings wäre es mal interessant zu erfahren, warum es – nach seiner Schilderung – nur die Rotbunten erwischt hat und nicht auch die Holstein-Friesian…vielleicht ist den Rotbunten auch die Umstellung nicht bekommen.”

    Dass den Rotbunten die Umstellung nicht bekommen ist, sehe ich auch so. Könnte auch am Stress gelegen haben, den der Umzug den Tieren bereitete. Leider schrieb @Paul nicht, was die Rotbunten vorher zu fressen bekamen, aber eine Futterumstellung ohne genaue Bedarfsermittlung ist natürlich nicht gut. Zudem ist Maissilage ein Calcium-armes Futter. Genaueres könnte man sagen, wenn ein Tierarzt das Blut der Tiere untersucht hätte.

    Hier noch ein Link zu dem Thema:
    http://land.lebensministerium.at/…w/16723/1/4995

  56. Pathogenität der Bakterien untersucht?

    Wo wurde die Pathogenität unterschiedlicher EHEC-Stämme untersucht? In der Unterhaltungsliteratur über Tierfutter wird geschrieben: EHEC von Rindern, die artgerecht ernährt werden, sterben bereits im Kuhstall ab und können bei Verzehr durch den Menschen von dessen Magensäure gekillt werden. EHEC von Turbofutterrindern allerdings sind voll aggro und überleben munter im Magen des Menschen jede Salzsäureattacke und machen krank.

  57. Hallo Krischan,

    auch wenn ich da gerad nicht mehr so sehr im Thema bin, kann ich Dir versichern, dass EHEC immer problematisch ist. Das war vor der “Krise” so und ist auch jetzt noch der Fall.
    Was an Deiner Schilderung dran ist, kann ich allerdings nicht beurteilen, bin allerdings skeptisch.

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