Happy Birthday Kepler

BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

Eigentlich wäre ja gestern der Abschluss des diesjährigen Weihnachtszyklus (Adventkalender plus Weihnachtsposts) gewesen. Und da “eigentlich” ein Wort ist, das nicht zum guten Stil gehört, war es das auch wirklich.

Vor allem möchte ich mich für die mehreren positiven Kommentare zu meinem Adventsgeschreibsel ganz herzlich bedanken! Die meisten Beiträge und Kommentare in Blogs signalisieren ja Diskussionsbedarf, aber ich hatte das Medium hier zur “Belehrung” bzw. zum fachübergreifenden Aufklären über das Wissen des anderen umfunktioniert. Sowas gehört eigentlich in Bücher und solche sind auch in Arbeit. Es freut mich, wenn ich mit diesem Appetizer wenigstens manche Menschen erfreuen und unterhalten konnte. Ihre Kommentare (die ich erst jetzt las) signalisierten mir aber, dass ich auf dem richtigen Weg bin und hier tatsächlich ein Bedarf ist: herzlichen Dank für das Interesse an meiner Arbeit!

Da aber heute Johannes Kepler Geburtstag hätte, worauf sich in den Planetariumsshows des 27. Dezember immer besonders gut hinweisen lässt, zumal der eine Weihnachtsstern-Mythos in seinem Denken wurzelt, möchte ich diese kleine Zugabe noch nachlegen:

Happy Birthday, Johannes Kepler!

Johannes Kepler, 1571 in Weil der Stadt (bei Stuttgart) geboren, hat nicht nur neue phänomenologische Gesetze der Planetenbewegung gefunden (die später mit der Newtonschen Physik “erklärbar” wurden), mit denen man genauere Vorhersagen der Planetenpositionen errechnen konnte als bisher. Er ist auch der Namensgeber für einen der modernen Satelliten, die nach Exoplaneten suchen – und damit habe ich nun wieder von den Sternbildern des Altertums die Brücke in die aktuelle Physik geschlagen.

Mit seiner Astronomia Nova setzte Kepler seinerzeit neue Maßstäbe und da ich mir auch für meine Forschung und Lehre substanzielle Beiträge zum kollektiven Wissen der Menschheit wünsche, gehe ich nun wieder brav an die Arbeit und wünsche Ihnen allen vorsichtshalber schon jetzt ein gutes neues Jahr!

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), ... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

2 Kommentare

  1. Interessant ist, dass Kepler Astrologe und Esoteriker war.
    Das Christentum muss reformiert werden. Kruzifixe (in Wohnungen) können Kirchengebäude (und Heilige Messen) ersetzen. Es ist unsinnig, zu beten.
    Ein Mensch sollte seine Willenskraft und Liebe vergrößern. Es ist wichtig, gesundheitsbewusst zu leben und sich unegoistisch zu verhalten. Es ist sinnvoll, die körperliche Leistungsfähigkeit zu vergrößern, diverse Herausforderungen zu meistern, die Natur zu schützen usw. Und dann sollte man sich morgens unmittelbar nach dem Aufwachen auf einen Wunsch konzentrieren und sich (nochmal) in den Schlaf sinken lassen. Durch Traumsteuerung (oder im halbwachen Zustand nach dem Aufwachen) kann man zu mystischen Erfahrungen (und Heilen wie Jesus) gelangen. Der Mensch (genauer: das Ich-Bewusstsein) kann mystische Erfahrungen nicht bewirken, sondern nur vorbereiten. Bestimmte Meditations- und Yoga-Techniken, Hypnose, Präkognition usw. sind gefährlich. Traumsteuerung ist auch ohne luzides Träumen (das u. U. gefährlich ist) möglich. Man sollte sich nur dann einen luziden Traum wünschen, wenn man durch Traumdeutung herausgefunden hat, dass man dafür die nötige Reife hat. Oder man kann sich vor dem Einschlafen wünschen, dass sich nur Dinge ereignen, für die man die nötige Reife hat. Es ist gefährlich, während eines luziden Traumes zu versuchen, den eigenen schlafenden Körper wahrzunehmen. Luzide Träume dürfen nicht durch externe Reize (Drogen, akustische Signale usw.) herbeigeführt werden. Man kann sich fragen, ob eine echte (nicht nur eine eingebildete) Zeitdehnung in Träumen möglich ist. Zudem, wie sich Schlaf-Erlebnisse von Tiefschlaf-Erlebnissen (und Nahtod-Erlebnissen usw.) unterscheiden. Die Bedeutung eines symbolischen Traumgeschehens kann individuell verschieden sein und kann sich im Laufe der Zeit ändern.
    Es bedeutet eine Entheiligung der Natur, wenn Traumforscher die Hirnströme von Schlafenden messen. Die Wissenschaft darf nicht alles erforschen. Es ist z. B. gefährlich, wenn ein Mensch erforscht, ob er einen freien Willen hat. Es ist denkbar, dass ein Mensch gerade durch die Erforschung der Beschaffenheit des Willens seinen freien Willen verliert. Zudem besteht die Gefahr, dass ein Mensch verrückt wird, wenn er sich fragt (wie schon vorgekommen), ob das Leben nur eine Illusion ist. Das Leben ist real. Es kann in Teilbereichen auf wissenschaftlichen (und technischen) Fortschritt verzichtet werden. Es ist z. B. falsch, Hochgeschwindigkeitszüge zu bauen. Man sollte möglichst dort wohnen, wo man arbeitet. Dadurch werden viele Privatfahrzeuge (nicht Firmenfahrzeuge) überflüssig. Es ist sinnvoll, überflüssige Dinge (Luxusgüter, Werbung, Kirchengebäude, Urlaubsindustrie, Rüstung, Geldverleih usw.) abzuschaffen. Der MIPS muss gesenkt werden (Regionalisierung senkt Transportkosten, ein Öko-Auto fährt über 50 Jahre, ein 1-Liter-Zweisitzer-Auto spart Sprit usw.). Ein Mensch kann im kleinen und einstöckigen 3-D-Druck-Haus (Wandstärke ca. 10 cm) mit Nano-Wärmedämmung wohnen. Wenn die Menschen sich ökologisch verhalten, vergrößert sich die Wahrscheinlichkeit einer günstigen Erwärmung im Winter. Denn das Klima ist (so wie das Leben) in der Lage, sich positiv weiterzuentwickeln. In der Medizin sollte u. a. die Linsermethode gegen Krampfadern (auch dicke) eingesetzt werden. Es ist wichtig, den Konsum von tierischen Produkten (und Süßigkeiten und Eis) zu reduzieren oder einzustellen. Hat man eine bestimmte Reife, kann man sich möglicherweise von veganer Urkost ernähren (oder sogar nahrungslos leben). Die berufliche 40-Stunden-Woche kann durch die 4-Stunden-Woche ersetzt werden (bei Abschaffung des Renteneintrittsalters). Wenn die Menschen sich richtig verhalten, werden die Berufe zukünftig zunehmend und beschleunigt an Bedeutung verlieren.

  2. 1571 ist auch das Geburtsjahr des Malers Caravaggio, von Ferdinand von Österreich (einem Sohn von Philipp dem Zweiten) und das Geburtsjahr des Architekturtheoretikers Giovanni Branca. 1571 war die Schlacht von Lepanto, wo die Heilige Liga gegen das osmanische Reich obsiegte.
    Kepler war nur ein Neuerer unter vielen Neuerern damals, ein Diamant unter vielen Diamanten. Die frühe Moderne begann jedenfalls schon vor der Geburt Keplers. 446 Jahre sind seither vergangen und das ist nur darum eine lange Zeit, weil wir die Menschen von dazumal kaum noch verstehen können, weil wir Ihren Hintergrund nicht kennen und nicht verstehen.

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