Der adlige Mond
BLOG: Uhura Uraniae

In Europa war sie nicht sichtbar – und dennoch in den Medien, die Mondfinsternis dieser Woche. Und das nur, weil die Medien in englischer Sprache ein Wortspiel machen können, das im Deutschen nicht verständlich ist: Super Blue Moon Eclipse.
Das kleine hübsche Video, das ich oben zeige, geistert durchs Netz. Es ist nicht überliefert, woher es stammt und wer es gemacht hat (auf Java, wo ich es her habe, war’s bewölkt), aber es ist hübsch und lehrreich.
Wenn es in einem Monat zwei Vollmonde gibt – was leicht möglich ist, da unsere Kalender den Monaten 30 bis 31 Sonnenaufgänge zugestehen, während der synodische Mondumlauf, also von einem Vollmond zum nächsten, nunmal nur ca. 29 Tage dauert – dann heißt der zweite Vollmond auf Englisch melancholischerweise “blue moon”. Auf Englisch ist jemand der sich “blue” fühlt melancholisch, im deutschen wäre dieser jemand betrunken… das passt also bei uns gar nicht.
Für alle Menschen der Welt ist aber das Blut in den Adern rot und da auch der total verfinsterte Mond diese Farbe hat, nennen viele ihn den “Blutmond”. Wenn nun der Blutmond auf den blauen Mond trifft, ist wohl der Mond adlig.
Moin Susanne,
du schreibst im vorletzten Absatz:
Das ist nach meinem Wissen aber nicht korrekt, da der Begriff „blue moon“ nichts mit der in der Literatur und Kunst oft zitierten Farbe Blau – dort steht sie tatsächlich für Sehnsucht / Melancholie – zu tun hat.
Tatsächlich soll, so die englische Wiki, die blaue Farbe des Mondes ein Hinweis auf eine „Naturkatastrophe“ sein: Bei der ursprünglichen Bildung des Begriffs „blue moon“ deutete die Farbe wohl auf einen Vulkanausbruch oder ein großes Feuer hin – zumindest auf atmosphärische Schwebeteilchen um 1 μm, die rotes und gelbes Licht so streuen, dass vermehrt blaues Licht das Auge des Betrachters erreicht.
Zudem sei vermerkt, dass ursprünglich der dritte Vollmond eines Quartals, in dem ausnahmsweise 4 Vollmonde zu verzeichnen waren, als „blue moon“ bezeichnet wurde (ich denke, das wurde auch mal in der SuW thematisiert, bin mir aber nicht ganz sicher).
LG und danke für deine Artikel
Frank
Danke für die Ergänzung der Bedeutung des blauen Mondes. Das ist ein Punkt, den ich hier gar nicht ausgewalzt hatte!
Eine dringende Bitte an alle Kommentatorinnen: Ich begrüße Korrekturen, Ergänzungen, Hinweise und vor allem – wie hier – die Klarstellung von Missverständlichkeiten. Derselbe Text wird nun einmal *immer* von verschiedenen Menschen verschieden verstanden. Ich wollte lediglich darauf anspielen, dass “feeling blue” im Englischen etwas anderes bedeutet als “blau sein” oder “blau machen” im Deutschen. Ich gebe zu, dass ich die Ursprünge der Bedeutung des “blauen Mondes” auch thematisieren hätte können und vllt. auch sollen. Das habe ich aber nicht.
Daher meine Bitte: Achten Sie beim Kommentieren darauf, was wirklich geschrieben wurde, denn wenn Sie solche schönen Ergänzungen haben, können Sie sie doch auch schreiben, wenn die Autorin des Blogs mal keinen Fehler gemacht hat! Es ist eine Bereicherung für alle, auch dann, wenn das was geschrieben steht oder gesagt wurde ebenfalls richtig ist. – Danke.