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BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

Ziel ist es, eine Weltanschauung zu entwickeln, indem ich mir die Welt anschaue und meine Beobachtungen hier teile: von verschiedenen Formen von Astronomie, von Kulturen, von Wissen und Weisheiten überall auf der Welt.

Der Name dieses Blogs ist eine Synthese europäischer und afrikanischer Worte: “uhuru” ist das Wort für “Freiheit” in kisuaheli, “Urania” die antike Muse der Sternkunde. Afrikanisch, weil die Arbeit dort mein Selbst- und Menschenbild geprägt hat. Muse, denn so möchte ich sein: nicht nur selbst etwas im Elfenbeinturm ausbrüten, sondern auch andere zum Nachdenken und Nachforschen inspirieren. Darum nehme ich mir in diesem webLogbuch die Freiheit, über alles zu schreiben, das mir im Leben begegnet: das (dt.) Bildungssystem und astronomische Fakten von den altertümlichen Anfängen der Astronomie bis hin zur Astrophysik im Raumfahrt- und Computer-Zeitalter. Ich schreibe mal fragend, mal kritisch, mal lehrend, mal erzählend/ berichtend (reportage-artig), jedoch stets sachlich und stets positiv & konstruktiv, aber so, wie das Leben eben ist … aus der Sicht der Astronomin.

Inhalte: Astronomie ist ein Oberbegriff für verschiedene Wissenschaften, die sich mit dem Verhalten und der Natur der Himmelsphänomene beschäftigen:

  1. Astrophysik bzw. Astro-Naturwissenschaft
    (die Wissenschaft vom Verständnis der Natur der Himmelskörper),
  2. Astro-Informatik
    (ein recht neuer Begriff, da astronomische Beobachtungen seit ca 20 Jahren kaum noch von Wissenschaftlern durchgeführt werden, sondern entweder von Robotern im All oder Technikern auf der Erde und die moderne Forschung daher am Computer geschieht),
  3. Astrometrie
    (Vermessung von Positionen und Helligkeiten von Gestirnen).
  4. historischer Astronomie und Geschichte der Astronomie
    (Erforschung von historischen astronomischen Methoden und Daten, insbes. vor Erfindung der Astrophysik um 1850 CE: Hist.As. erforscht sie, analysiert, stellt nach – Geschichte macht daraus ein Narrativ, z.B. für Museen oder Bücher):
    Kombination von hist.As. mit modernen Daten ist dann “Angewandte historische Astronomie”.
  5. Kulturastronomie
    (Ethno- und Archäoastronomie).

Unter Kulturastronomie versteht man fachlich die zwei Teilbereiche Ethnoastronomie und Archäoastronomie. Viele Leute nutzen das Wort allein als Oberbegriff dafür. Da ich seit 1998 u.a. auch in Planetarien arbeite, umfasst dieser Begriff für mich aber insbesondere (auch) all diejenigen Themen, die wir in der Öffentlichkeit besprechen, d.h. Fragen des christlichen Kulturkreises “wieso feiert man Weihnachten am 25. Dez”, “was war der Stern von Bethlehem”, “woher kommt der Tierkreis”, “gab es eine Sonnenfinsternis zu Jesu Kreuzigung”, “wie wird der Ostertermin berechnet”… des islamischen Kulturkreises, wo wir in den Großstadtplanetarien bisweilen nach Beginn und Ende von Ramadan u.a. gefragt werden (und weniger des jüdischen Kulturkreises, weil da die astronomische Bestimmung von Festtagen nicht zentral geregelt wird, sondern von allen Personen/ Familien individuell). Wegen meines Wunsches, Planetariumswissen zu verbreiten (und die ehem. Kolleg:innen dort zu unterstützen): natürlich auch “was bedeuten die Sternbilder” und auf diesem Gebiet habe ich – das darf ich wohl in aller Bescheidenheit anmerken – mehr Tiefgang als die meisten Kolleg:innen in Planetarien, die “nur” römische Märchen erzählen. Ich gehe zu den griechischen Quellen der römischen Märchen, finde Diversität und verfolge die einzelnen Stränge zu ihren jeweiligen Quellen in Babylon, Assur, Sumer, Syrien, Anatolien, Israel … vllt. auch mitunter Ägypten (aber das ist noch fraglich).

Meine Forschung betrifft schwerpunktmäßig historische Astronomie, angewandte historische Astronomie und Kulturastronomie. Geschichte der Astronomie ist eine natürliche Begleiterscheinung, Astrophysik ist eine notwendige Voraussetzung (Hilfswissenschaft), ohne deren gründliche Verständnis meine Forschung nicht möglich wäre.

Mit Kulturastronomie als einem meiner Schwerpunktthemen in der Forschung berichte ich mitunter über die astronomischen Grundlagen von Religionen: schwerpunktmäßig der abrahamitischen Religionen und der Astrologien, also der Omina, die aus Himmelserscheinungen abgeleitet werden. Meine Sicht ist dabei stets die informierende naturkundliche und ist in meiner Planetariumstätigkeit begründet. Aufgrund des Menschenrechts der Religionsfreiheit gilt in diesem Blog die Hausordnung der Nichtreligiosität: ich informiere nur und verbitte mir fundamentalistische Kommentare. Sachliche Argumente der Nicht-Existenz eines realen “Sterns von Bethlehem” zu Jesu Geburt seien eine Information für Christen, ihr heiliges Buch entsprechend rein religiös (und nicht astronomisch) auszulegen. Sachliche Argumente zur Auslegung von chinesischen Omina in der Astrophysik sind rein informativ. Sachliche Argumente zu den Wurzeln und Entwicklungen des Tierkreises als babylonischer Himmelskalender (bzw. Koordinatensystem-Vorstufe) verweisen astrologische Omina der griechisch-römischen Sterndeutung in den Bereich der Religion. Wenn Sie dieser Religion angehören wollen, empfehle ich, sich dem Zuismus (lebt stark in Island) anzuschließen.

Stil dieses Blogs & Hausordnung
Dieses Blog hat kein Lektorat und kein Korrektorat, wird aus idealistischen Gründen (Redefreiheit, Selbstverpflichtung einer aus Steuergeldern finanzierten Wissenschaftlerin zum Teilen von Wissen) und ehrenamtlich betrieben (mit dem entsprechend geringen Zeitaufwand).

  • Wer Tippfehler findet, darf sie behalten!
  • Ich bin auch nur ein Mensch – so wie auch alle Kommentator:innen. Seien Sie daher nachsichtig mit Fehlern und verhalten Sie sich nach Netiquette und Grundgesetz (bzw. Menschenrechten).
  • Religionsfreiheit! Hier ist keine Plattform für Verfechtungen jeglicher Religionen.

Hinweis: Ich bin manchmal länger offline, denn bisweilen brauche ich meine Ruhe und die Stille genauso wie ich bisweilen das bloggen und die Öffentlichkeit brauche. BlogPosts können auch in absentia erscheinen (vorbereitet mit späteren Publikationsdatum).

Enjoy!

Dieses Werk bzw. Inhalt steht unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 Deutschland Lizenz

(CC-BY 4.0)

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), ... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

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