50 Jahre IAYC – aktuelles Camp in .at
BLOG: Uhura Uraniae
Das International Astronomical Youth Camp (IAYC) wird dieses Jahr ein halbes Jahrhundert alt. Die 50ste Sommerschule dieser Art ist gerade seit einer Woche im Gange. Drei Wochen lang jeden Sommer, irgendwo in Europa … da treffen sich Jugendliche aus aller Welt (und das meine ich ganz buchstäblich, nicht übertrieben) und bestaunen den Sternhimmel nachts, während tags die Köpfe rauchen, wenn man versucht, den Geheimnissen des Universums mit modernen wissenschaftlichen Methoden auf die Spur zu kommen: da wird gerechnet, gezeichnet, Tafeln voll gekritzelt, fotografiert, Messdaten analysiert und sogar selbst aufgenommen – von Freihand-Experimenten bis hin zu industrie-gesponsorter HighTec ist alles dabei.
Seit Jahren schwärmen Teilnehmende von den großen Impulsen, die ihnen dieses Camp gab: manche ergriffen danach dann doch berufliche Chancen in naturwissenschaftlichen Berufen, anderen – insbesondere den Kursleitern – ist es ein wunderbares Probefeld für die Eignung als Hochschuldozent. Die grandiose, heitere und interessiert-produktive Arbeitsatmosphäre in den Camps wird ebenfalls stets gelobt und könnte so mancher wissenschaftlichen Arbeitsgruppe als Beispiel dienen. Das extrem konstruktive Miteinander in den Camps inspiriert und beflügelt die Gedanken.
Abends entspannt man sich nach einem langen Tag voll wissenschaftlicher Arbeit am Teleskop: Der tiefe Blick ins Universum eröffnet neue Horizonte, lädt ein zu Plauderei und internationalem Austausch. Da die Leute wirklich inzwischen von allen Kontinenten anreisen, ist an den multi-kulturellen Abenden das Programm sehr bunt – und egal, wo das Camp stattfindet (organisiert stets von einem, der die Landessprache als Muttersprache hat), lernt man stets sehr viel über andere Kulturen, Sprachen und pber die ganze Welt. Gehört ja auch zur Astronomie, also zur Wissenschaft vom Weltall – die Erde und ihre Bewohner.
Verwaltet wird das Camp und Langzeitprojekt von einem deutschen Verein, dem Internation Workshop for Astronomy (IWA), dessen Sitz formal in Bochum ist. Gefördert wird es auch stark von deutschen Bundesministerien und nachgeordneten Einrichtungen (Zentralstellen) – zumindest, wenn es in Deutschland stattfindet.
Persönliches
Mit meiner langen Geschichte als Organisatorin von ähnlichen astronomischen Sommerlagern in Deutschland und anderthalb Jahrzehnten astronomischer Jugendarbeit, weiß ich sehr wohl, was Veranstaltungen wie diese für Einzelschicksale bewirken können. Auf der Webseite eines langjährigen Förderers gibt’s Erlebnisberichte (englisch). Ich wünsche dem IAYC noch mindestens weitere 50 Jahre oder Vielfache davon, auf dass Maßnahmen wie diese viele Menschen inspirieren mögen!
DIESES JAHR im IAYC
Aus Anlass des 50jährigen Jubiläums des IAYC wurden auch diejenigen eingeladen, die früher dabei waren und inzwischen längst aus dem Teenie-Alter raus sind, evtl. eigene Familien haben und/ oder vielleicht schon Professor für Astronomie (oder so) geworden sind. Für diese/ mit ihnen wird es dieses Jahr einmal ein OLDIES CAMP geben, das sich direkt an YOUTH CAMP anschließt. Hier kann man also sehen, dass es erstens wirklich funktioniert – die außerschulische astronomische Jugendarbeit – und dass sie auch wirklich Früchte trägt!