Impfangst: Wir sind nicht leicht zu überzeugen
BLOG: Quantenwelt
Durch einen Artikel von Rebecca Watson, Stopping Vaccine Denial: Are We Doing It Wrong?, wurde ich auf einen Artikel von Februar 2014 in der Fachzeitschrift Pediatrics aufmerksam. In diesem Artikel untersuchen die Autoren Aufklärungsmethoden für impfkritische Eltern. Ist es möglich diese Eltern vom Sinn einer Impfung zu überzeugen? Die Antwort ist ernüchternd: Nicht eine der eingesetzten Methoden war erfolgreich. Anscheinend kann Aufklärung sogar kontraproduktiv sein.
Die Autoren befragten insgesamt 1759 Eltern von Kindern zwischen 0 und 17 Jahren zu ihrer generellen Einstellung zum Impfen. Dann setzen sie eine von fünf Methoden zur Impfaufklärung ein. Zuletzt befragten sie die Eltern ein weiteres Mal nach ihren Einstellungen und ob sie ein zukünftiges Kind gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) impfen lassen würden.
Die fünf Aufklärungsmethoden, die getestet wurden sind:
- Korrigieren von Fehlinformation: Einem Fünftel der Eltern wurde ein Text vorgelegt, der die Vorstellung ausräumt, Impfstoffe gegen MMR könnten Autismus auslösen.
- Aufführen von Krankheitsrisiken: Dem zweiten Fünftel der Eltern wurde ein Text vorgelegt, der die Symptome und möglichen Komplikationen der Infektionskrakheiten aufführt.
- Dramatische Geschichten: Einem weiteren Drittel wurde ein Text vorgelegt, in dem eine Mutter die Masernbehandlung ihres Sohnes im Krankenhaus schildert.
- Krankheitsbilder: Dem vierten Fünftel der Eltern wurden Bilder von erkrankten Kindern gezeigt.
- Kontrollgruppe: Die restlichen Eltern bekamen einen Text über Kosten und Nutzen von Vogelfütterung zu lesen.
Die Wissenschaftler untersuchten, wie sich die fünf Methoden auf die Einstellung der Eltern zur Impfung auswirkt. Abgefragt wurden drei Aspekte:
- Fehlvorstellung: Wie stark ist die Überzeugung der Eltern, dass die MMR Impfung Autismus auslösen können.
- Risikoeinschätzung: Wie hoch schätzen Eltern das Risiko erheblicher Impfschäden ein.
- Impfbereitschaft: Wie wahrscheinlich ist es, dass die Eltern nach der Aufklärung das nächste Kind impfen werden.
Keine einzelne der Methoden hat die Impfbereitschaft von Eltern signifikant erhöht. Im Gegenteil: Bei Menschen, die der Impfung ohnehin kritisch gegenüberstanden, hat die erste Methode die Impfbereitschaft sogar gesenkt. Und das obwohl diese Aufklärung sogar Erfolgreich Fehlvorstellungen ausgeräumt hatte. Die entsprechenden Eltern waren deutlich weniger davon überzeugt, dass Impfen Autismus erzeugt, als die, bei denen Autismus kein Thema war. Aber das führte nicht zu einer erhöhten Impfbereitschaft. Ausräumen der einen Fehlvorstellung hat offenbar nicht ausgereicht um die generelle Einstellung zur Impfung zu ändern.
Auf die Risiko-Einschätzung hatte nur die dramatische Geschichte (Aufklärungsmethode 3) einen Einfluss. Allerdings nicht den Bezweckten: Menschen, die diese Geschichte gehört hatten, schätzen auch das Risiko von Impfungen signifikant höher ein. Allerdings hatte auch das keinen messbaren Einfluss auf die Impfbereitschaft.
Zunächst überraschte mich das Ergebnis dieser Studie. Wie Rebecca Watson im oben verlinkten Artikel fragte ich mich, was wir tun können um die Impfmüdigkeit zu überwinden, wenn keine der Aufklärungen wirklich hilft. Wenn eine der Methoden sogar zu mehr statt weniger Angst vor Nebenwirkungen führt. Sind Zwangsimpfungen wirklich das einzige wirksame Mittel?
Wie ich in meinem letzen Artikel schrieb, unterscheiden Menschen zwischen Risiko und Gefahr. An einer Infektionskrankheit zu erkranken und eventuell daraus resultierende Komplikationen sind Gefahren. Niemand kann dafür zur Rechenschaft gezogen werden, niemand hat darauf Einfluss, ob eine Erkrankung mit Masern unproblematisch verläuft oder eine kritische Wendung nimmt. Es kann als Schicksal angenommen werden. Komplikationen einer Impfung sind dagegen Risiken. Sie sind das Resultat einer menschlichen Handlung, der Impfung. Wir setzen uns oder andere bewusst diesem Risiko aus. Es gibt einen Schuldigen wenn es schief geht. Wer ist schon gern Schuld, dass das eigene Kind leidet?
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Weltbild. Menschen neigen nicht dazu, ihre grundsätzliche Haltung beim ersten Gegenargument aufzugeben. Ob wir mit Impfkritikern, Klimawandelleugnern, Einsteinwiderlegern, Gentechnikgegnern oder Alternativmedizinern debattieren: Immer werden wir merken, dass es nicht ausreicht einzelne Fehlvorstellungen auszuräumen. Und wenn wir ehrlich sind, müssen wir Wissenschaftler zugeben, dass wir genauso schwer zu überzeugen sind.
Wenn wir ein Phänomen entdecken, das den bisherigen Modellen entgegen zu stehen scheint, neigen wir nicht dazu alles aufzugeben und nun das Gegenteil zu glauben. Je nach Gewicht der neuen Beobachtung werden wir auf eine Wiederholung des Experimentes bestehen und die neue Beobachtung leugnen. Wenn wir sie nicht leugnen können, werden wir versuchen, sie in das bisherige Modell einzufügen. Beinahe jede neue Information, jede neue Theorie braucht eine ganze Zeit, bis sie in das Konstrukt des wissenschaftlichen Weltbildes aufgenommen wird.
Diese Zeit des kritischen Überprüfens neuer Ideen müssen wir auch unseren Gesprächspartnern aus dem nicht wissenschaftlichen Bereich zugestehen. Es ist nicht zu erwarten, dass impfkritische Eltern beim ersten Gegenargument klein beigeben. Die Impfangst ist oft integraler Teil eines Weltbildes. Sei es der weit verbreitete Glaube, dass die Natur gut eingerichtet sei und Einmischung in das Gleichgewicht der Natur zu nichts Gutem führen könne. Oder ein tief verwurzeltes Misstrauen in die Pharmaindustrie, der man so manche Niedertracht zutraut. Oder einfach nur die Vorsicht, kein Risiko einzugehen, solange man nicht genau Risiko des Impfens gegen Gefahr der Krankheit abwägen kann.
Weltbilder entstehen durch viele Faktoren. Es braucht entsprechend viele Fakten, sie umzustoßen.
Wer Gründe sucht, der findet Gründe – auch Gründe gegen eine Impfung. Man kann deshalb mit Sicherheit sagen, dass in einer Abstimmung in der 95% für den gleichen Kandidaten stimmen etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Selbst wenn der Kandidat nach allen denkbaren Kriterien ein Supermann ist, gibt es für einzelne Abstimmende mi Sicherheit einen Grund, ihn nicht zu wählen. Viele Impfungen schützen die Bevölkerung aber nur, wenn 90% oder mehr geimpft sind. Somit darf die Imfbereitschaft nicht das Resultat eines individuellen Denkprozesses sein. Für die Impfung spricht nicht das Schicksal des Einzelnen, sondern das Schicksal einer ganzen Population. Wirksam ist deshalb der soziale Zwang – und der ist auch gerechtfertigt, denn es geht ja um eine Sicherheit, die eine ganze Population betrifft. Soviel ich weiss, müssen in den USA Krankenschwestern sich gegen Grippe impfen lassen ( immer wieder wegen der Variabilität der Grippeviren), in viele europäischen Ländern gibt es diesen Zwang nicht und dementsprechend ist die Impfrate gegen Grippe beim Krankenhauspersonal in Europa nicht sehr hoch. Und das obwohl den Krankenschwestern bestens bekannt ist, welche Gefahr sie für die Patienten sein können, wenn sie sich selbst mit Grippe anstecken. Dies scheint mir ein exzellentes Beispiel dafür, dass Informiertsein nicht genügt um etwas Vernünftiges zu tun. Nicht einmal alle Menschen handeln vernünftig gegenüber sich selbst, dass sie vernünftig gegenüber der Gesellschaft handeln darf man umso weniger erwarten.
Ergänzung: eine von vielen Studie, die die geringe Durchimpfung des Krankenhauspersonals zum Thema hat ist Influenza vaccination coverage among hospital personnel over three consecutive vaccination campaigns (2001-2002 to 2003-2004).
Ich finde ja, dass solche Aufklärungsversuche immer einseitig sind – ich habe noch keinen regulären Text gefunden, der beides gegenüberstellt – die Risiken der Impfung und die Risiken der Ansteckung und der Krankheit (unterfüttert mit belastbaren Zahlen). Anscheinend haben die Aufklärer beider Lager immer Angst der Gegenseite Fakten zu liefern.
Und so hat man natürlich immer den Eindruck, dass die Texte tendenziös sind und lehnt sie ab…
Ciao!
Stefan
Du gehst davon aus, dass jede Medaille zwei Seiten hat. Das ist aber nicht immer so, insbesondere wenn es um Dinge geht, die nicht der Meinung unterliegen, sondern der Fakten. Manchmal haben die einen einfach recht und die anderen nicht. Die Meinungen derjenigen, die nicht recht haben, will ich gar nicht hören.
Meine Fakten, Deine Fakten,
Gute Fakten, Böse Fakten, Wa(h)re Fakten.
Selbstherrlicher Meinungsdespotismus.
Genau so funktioniert es nicht.
Hallo Stefan,
auch bei dieser Frage lohnt es sich mal wieder, die Seiten des Robert-Koch-Institutes zu lesen.
http://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Impfsicherheit/sicherheit_impfungen_node.html
Klicken Sie unten auf die weiteren Informationen für Ärzte, dann kommen Sie zu einem pdf mit den Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen, sowie einem zweiten Dokument mit den Literaturangaben zu diesen Zahlen. Außerdem ist dort auch der Link, über den jeder Mensch seinen vermuteten Impfschaden melden kann. Ich würde mich freuen, wenn Sie diese Informationen weiter verbreiten könnten. Beste Grüße, Ma
Wer eine Gefahr für andere ist, geht kein Risiko ein. Dieser Satz ist die Anwendung dessen, was wir im Blogbeitrag Risiko und Gefahr gelernt haben, auf die Impfisituation in den westlichen Ländern.
Wer eine Gefahr für andere ist geht kein Risiko ein ist viellicht auch der Grund warum so viele US-Amerikaner ständig mit der Pistole in der Hosentasche herumlaufen. Und möglicherweise auch der Grund warum in den USA ein Impfzwang leichter durchzusetzen ist als in Europa. Denn die US-Amerikaner wissen, was passiert, wenn man solche Entscheidungen den Einzelnen überlässt.
Es ist hier wohl eher umgekehrt: Wer kein Risiko eingeht wird zur Gefahr für andere.
Es stimmt wohl beides. Das zweite Wer kein Risiko eingeht wird zur Gefahr für andere. sogar mehr als das erste.Das erste gilt mehr für den aggressiveren Teil der Zeitgenossen. Von denen gibt es aber genug.
“It depends”, es hängt von der Übertragungskrankheit ab.
Aufklärung i.p. Masern könnte z.B. an erster Stelle auf diese beiden Datentabellen verweisen:
1.) -> http://de.wikipedia.org/wiki/Masern#Impfreaktionen_und_-komplikationen (rechts im Text)
2.) -> http://de.wikipedia.org/wiki/Masern#Weltweite_Situation (rechts im Text)
Zudem könnte auf aktuelle Entwicklung verwiesen werden:
-> http://www.cdc.gov/measles/cases-outbreaks.html (wohl der Grund, warum in den Staaten und in der Folge auch in Europa die Masern wieder besondere mediale und politische Beachtung finden)
‘Zwangsimpfungen’ entsprechen erst einmal nicht dem Recht auf körperliche Unversehrtheit und bleiben bestens zu begründen.
MFG
Dr. W (der von Psychologisierungen, auch in diesem Zusammenhang, erst einmal abrät)
Es würden wohl 20 Jahre hoher Durchimpfung genügen um die Masern auszurotten, genau wie das bei den Pocken schon gelungen ist. Pockenimpungen sind nun keine mehr nötig, Masernimpufungen wären nach einer Ausrottung der Masernviren auch keine mehr nötig. Das wäre vielleichte in Problem für gewisse Impfgegner. Denn dann müssten sich nicht mehr gegen die Masernimpfung opponieren. Schlicht weil es diese Impfung nicht mehr bräuchte.Wenn das auch für die meisten anderen viralen Erkrankungen gelingt, würden die Impfgegner schliesslich aussterben, weil es überhaupt keine Impfungen mehr bräuchte. Ein trauriges Schicksal für die Impfgegner dem sie wohl entgehen wollen.
@ Herr Holzherr :
Es gibt grundsätzlich die beiden Möglichkeiten der Eindämmung und der Ausrottung, bei Infektionskrankheiten mit eher geringer Letalitätsrate könnte realistischerweise, auch die internationale Lage beachtend, der Eindämmung der Vorzug gegeben werden.
Ischt eine allgemein politische Herausforderung oder ein allgemein gesellschaftliches Problem; die Eindämmung oder das Workaround, das in einer geeigneten Medikation bestehen könnte, ist oft realistischerweise vorzuziehen.
Zumal in anderen Kulturen die Masern eher als nebensächlich gelten, wenn andere Probleme oder Herausforderungen vorliegen; darum ist auch weiter oben der Verweis auf Datentabellen erfolgt.
MFG
Dr. W
Mir gefällt die Vorstellung eines allerletzten Kongresses der Impfgegner – dann nämlich wenn es keine Impfungen mehr braucht.
Allerdings können zuerst einmal nur die viralen Krankheiten ausgerottet werden, bei denen der Virus kein tierisches Reservat hat.
@ Herr Holzherr :
Bender könnte derartige Kongresse als Vorsitzender anführen.
Nein, im Ernst, wesentliche Probleme der Primaten sind im Rahmen von Diskurstheorien un-abschließend zu behandeln.
Hängt auch direkt mit der Sprachlichkeit oder Logik zusammen, die es weiter zu entwickeln gilt.
MFG
Dr. W
Krankheiten, die man ausrotten kann, soll man ausrotten. die Masern sind eine solche Krankheit und die WHO hat sich schon lange das Ziel gesetzt die Masern auszurotten. Die USA sind schon weiter als Europa, Masernepidemiden flammen in den USA praktisch nur wegen europäischen Touristen auf.
In Europa ist das WHO-Ziel Europa ohne Masern bis 2015 allerdings verfehlt worden und dies vor allem wegen Impfgegnern. Auf der von mir verlinkten Seite kann man auch nachlesen was Impfgegner national und international ausrichten.
Impfgegner können so gesehen (von den Auswirkungen her ) auf die gleiche Stufe wie internationale Terrororganisationen (z.B. den IS) gesetzt werden.
Man sollte eine Krankheit wie die Masern jedenfalls nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Aber nicht nur die Masern, auch die Malaria wäre ein lohnendes Ziel für Eliminierung, denn Malaria richtet jeden Jahr unendliches Elend an. Wenn es sein muss, solte man die Anopheles-Mücke, welche diese Krankheit überträgt eliminieren.
Idee um die Risiko/Gefahr-Bewertung umzudrehen: Eine Impfpflicht mit Ausschlussklausel. Die Eltern können sich dafür entscheiden ihr Kind nicht zu impfen indem sie ein entsprechendes Dokument unterschreiben, welches beschreibt welche Risiken sie damit wissentlich in Kauf nehmen.
(Ähnlich zu dem Organspendeproblem)
Es gibt wohl noch in D Schulimpfungen und Impfbücher, wobei Eltern einer jeweiligen Impfung zuzustimmen haben.
Eine ‘”Impfpflicht” mit Ausschlussklausel’ entspricht in etwa dem, was (sinnhafterweise) stattfindet.
MFG
Dr. W
Wer nicht den großen Vertrauensverlust begreift, der meistens die Impfverweigerer antreiben dürfte, wer nicht erkennt, das es ein Verlust an Vertrauen in die von Autoritäten bestimmten Diskussionen ist. Wer nicht die auf rationalen Erfahrungen basierende gefühlte Wahrnehmung der Täuschung und des Hintergangen werdens der Menschen begreifen kann und will, der wird auch keine Chance haben die Menschen dort abzuholen wo sie sind.
Am Ende bleibt nur die Tatsache zu akzeptieren, das direkter Zwang das falsche Instrument ist. Genauso wird ein als “Gehirnwäsche” empfundenes Traktieren mit letztlich abgelehnten und Mißtrauen förderden Argumenten nicht zum Ziel führen. Das gesamte Verhalten von oben herab Informationen in die Leute abzufüllen, das ist schon der falsche Weg. Das führt zu mehr und mehr Mißtrauen.
Gerade weil es um Mißtrauen geht, gerade weil es um Intelligenz geht. Viele Impfverweigerer sind Klug genug zu begreifen das sie verarscht werden. Immer wieder, überall. Diese Lebenserfahrung läßt die Leute verzweifeln und ist die Ursache für Scheingefechte, in denen Verhaltensschemata getriggert werden, die letztlich zur Ablehnung und zum Ringen um Unabhängigkeit vom alltgälichen System kapitaler und zwischenmenschlicher Ausbeutung zu erlangen und die Angst vor der Übervorteilung, die Angst vor dem hinterlistigen Betrug in den Griff zu bekommen.
Wer das erkennt, der begreift auch warum klassische Aufklärungsversuche kontraproduktiv sein können und der erkennt auch, warum es geäuft gut gebildete Menschen sind, die sich dem Impfen entziehen wollen.
Leider interessiert das die Rechthaber einfach nicht.
Es ist auch ein Vertrauensverlust ist die Pharmaindustrie, die ihren Gewinn auf Kosten vieler Menschen mit einer rigorosen Verbreitung von Scheinkrankheiten macht. Nein, ich bin nicht aus der Alternativen Ecke. Ganz im Gegenteil. Aber es ist das Problem, das die Lügen der Pharmabranche bekannt sind. Da werden Irrtümer verschwiegen, Zahlentricksereien angewendet. Da wird der Shareholder wichtiger als das Wohl der Patienten. Medikamente in Massen wie Bonbons an Patienten verteilt. Normwertesenkungen und damit Marktausweitung bis zum erbrechen und das reicht noch immer nicht. Jetzt kommen die vermeintliche Übergewichs- und Präübergewichtspandemie, Prädiabetes. Prähypertonie. Prähypercholesterinämie. Hypothesenkonstrukte, die der Wirklichkeit nicht gerecht werden und immer weiter die Märkte ausdehnen und die Risiken der Medikamente und des Eingriffs in den Organismus klein reden und den Nutzen aufblasen.
Es ist ein naheliegendes Beispiel wie dieses Mißtrauen von Impfverweigerern überhaupt zu stande kommt und dazu kommen dann die richtig miesen Rattenfänger aus ihren Löchern, die den Ausbeutungsgedanken auf die Spitze treiben und mit Esorezepten und Aufhetzstrategien getarnt als sogenannte “Impf-Kritik” Schindluder mit den Menschen treiben und (Er-)Lösung anbieten, die es so nicht geben kann. Da schaut der Staat auch nur zu. Da wird auch nicht geprüft, verboten und die unternehmerische Freiheit und Meinungsfreiheit ganz ganz groß geschrieben. Auch wenn klar ist, das “Amulett-Systeme” angeboten werden, die Schutz vorgaukeln.
Genauso funktioniert es in der Nahrungsmittelproduktion. Lügen, Mythen und Märchen mit denen durch Segen/Duldung des Gesetzgebers erlaubt der Kunde verschaukelt wird. Und da schließe ich die Bio-Lüge und die Analog-Nahrungsmittelindustrie beide mit ein!
Ist es irgendwo anders? Bei den Banken? Den Versicherern? IRGENDWO?
Und bei diesen Unsicherheiten, mit denen die Leute tagtäglich konfrontiert sind, zutiefst verunsichert aber dazu verdammt sich mit allem zu arrangieren. Da wundert sich jemand über ein paar Leute, die keine Impfungen wollen weil sie dem Produkt und den Erklärungen dazu mißtrauen?
Ist auch nicht verwunderlich, das es ausgerechnet den Koryphäen und System-Mitläufern / -trägern nicht aufzufallen scheint.
MFG
Vorschlag: Lassen sie doch basisdemokratisch in jeder Schule durch die Eltern abstimmen was mit Impfverweigern geschehen soll.
Zusätzlich aber auch auf Gemeinde-/Stadtebene, damit sich die Impverweigerer nicht alle in ein paar Schulhäuser zurückziehen könnten.
Sie sind keinen Jota besser als Ängste- / Unsicherheiten- / projizierende Impfverweigerer.
Empathieverweigerer sind auch keine sozial handelnden Menschen.
MFG
Wie kommen Sie ,Küstennebel, denn darauf, ich würde nicht begreifen, dass Mangel an Vertrauen das Problem ist? Gerade weil ich das verstehe, habe ich diesen Artikel geschrieben.
“Gerade weil es um Misstrauen geht, gerade weil es um Intelligenz geht. Viele Impfverweigerer sind Klug genug zu begreifen das sie verarscht werden. Immer wieder, überall.”
Klug ist doch eher jemand der erkennt wo er verarscht wird und wo offensichtlich nicht. Zugegeben, das ist oft nicht ganz einfach. Ich weiß das interessiert sie nicht, aber in DIESEM Fall ist es einfach. Leider muss man manchmal konkret werden denn das Leben ist eben sehr konkret, eine Masernepidemie ist etwas sehr Konkretes.
“Ist es irgendwo anders? Bei den Banken? Den Versicherern? IRGENDWO?” nein, der Mensch ist halt trickreich. Banken oder Versicherungen sind sicher keine Ausnahme.
Sie sollten an Ihrer Lesekompetenz arbeiten.
Nirgendwo steht das ich Impfverweigerer wäre. Ich erkläre das Phänomen “Impfverweigerer” lediglich aus meinem Verständniss heraus und liefere dafür einen modellhaften Abriss an Zusammenhängen. Etwas verklausuliert vielleicht, weil im Erzählstil.
Wie Sie aber darauf kommen, das die Faktenlage mich nicht interessiert, bleibt wohl Ihr Geheimniss.
Sie präsentieren ziemlich genau die selbstgerechte Rechthaberei, die einen Teil der Spaltung zwischen Impfverweigerern und Überzeugungsimpfern ausmacht.
MFG
Woraus entnehmen Sie dass ich Sie in die Schublade der Impfverweigerer gesteckt hätte? Hab ich nicht, denn dass es nicht aus Ihrem Text hervorgeht war mir nicht entgangen. Gemessen an der Menge geht gar nicht viel daraus hervor.
Lamentieren ist die eine Sache. Was schlagen Sie konkret vor um den Menschen das Misstrauen zu nehmen? Ich hab keine Idee.
Ich hatte noch einen kleinen Ergänzenden Kommentar … Ich habe einfach das “sie” auf Impfkritiker bezogen, als “Sie” Ansprache mißgedeutet.
Da bleibt einem doch nichts erspart! Ganz schön glitschig hier im Fettnäpfchen :o)
Das was ich mit meinem Beitrag wollte, war nur die Situation schildern. Ich weiß nicht genau was man machen sollte, ich kann mir vorstellen, das eine verpflichtende Impfung für KITA Teilnahme/ Kiga eine gute Lösung für den Anfang wäre.
Denn es geht darum, die Anderen zu schützen, nicht die Impfverweigerer zu bekämpfen. Wer aber weiterhin verweigert, der muss die Nachteile in Kauf nehmen.
Kombiniert mit dem Angebot der freien Entscheidung und Vertrauensvorschuss, kann das in einigen fällen durchaus helfen. Weil man nicht die Entscheidung aufoktroyiert, sondern jeden selbst entscheiden läßt. Für einen Vorteil mitzumachen.
Ein paar Todesfälle und das Risiko einer vermeintlichen Epidemie ist normales Lebensrisiko.
Es wird so getan als könnte ein Fehlbetreag von wenigen Prozent zu Millionen Toten führen. Das wird eher nicht der Fall sein. Risikoverhalten ist immer fragwürdig.
Das gibts auch beim Tabakdrogenkonsum, das gibts beim Alkoholmißbrauch oder anderem Drogenmißbrauch. Das gibts beim zu schnell fahren, beim Skifahren oder in sonstigen Fällen der fahrlässigen Tötungen, weil irgendwer irgendwo das Risiko ausgeblendet oder für sich als nicht Existent erklärt hatte.Das fordert viele tausende Tote.
Kümmert euch doch mal zur Abwechslung genauso intensiv um die Einhaltung moderner Hygienerichtlinien in deutschen Krankenhäusern. Kopiert das niederländische Hygiene-Modell.
Die wenigen Fälle / Opfer durch Impfverweigerung sind es doch gar nicht, die die medizinische Situation unsicherer machen.
Rohkost ist ja auch erlaubt, obwohl wir erst kürzlich eine Epidemie dadurch hatten, Ehec. Gibts da eine Forderung nach Verboten von Rohkost?
Es kann jederzeit eine Epidemie durch Rohkost entstehen. Und wo sind die Schreie und die Panikattacken in der Gesellschaft?
Sicher, das Risiko mag überschauberer bleiben, anders gewichtet werden ist aber dafür auch alltäglich vorhanden. Und wir leben damit.
Ich weiß das jeder Betroffene eine Katastrophe ist. Aber gerade den vielen Rechthabern gehts nicht um die Menschen, sondern ums Recht haben.
MFG
Bill Gates, dessen Stiftung Impfungen weltweit vorantreibt hat sich am 30.03.2015 in Where Do Vaccine Fears Come From? mit der Impfangst beschäftigt, wobei er selbst nur eine Betrachtung über slow versus fast ideas (nicht alle guten Dingen breiten sich schnell aus) und eine Bemerkung seiner Frau liefert (As Melinda noted recently, most Americans “have forgotten what measles deaths look like.” Because of that luxury, a thin needle and glass vial can look scary.), im übrigen aber auf das Buch On Immunity von Eula Bliss verweist. Eula Bliss scheint eine reiche Erfahrung mit Impfgegnern zu haben und erwähnt folgende Ängste, die für Impfgegner eine Rolle spielen können:
But Biss argues persuasively that distrust of science is just one factor. She explores many different things that have triggered people’s fears: pharmaceutical companies, big government, elites, toxic polluters, the medical establishment, male authority, and even vampires.
Eula Bliss Erkenntnisse decken sich damit mit dem, was ich im ersten Satz meines ersten Kommentars zu diesem Thema so ausgedrückt habe: Wer Gründe sucht, der findet Gründe – auch Gründe gegen eine Impfung.
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