Von Schafen und Wölfen (Spielrunde 3)
BLOG: Psychologieblog
Gerechtigkeit ist ein großes Wort. Ein Begriff, welcher nicht nur die Rechtswissenschaft ins Grübeln bringt. Er zielt auf einen fairen Interessenausgleich und ist im Grunde vom Standpunkt des Betrachters abhängig. Die Norm der Gerechtigkeit ist für ein harmonisches menschliches Miteinander essentiell.
Kooperation braucht den Glauben, dass Jeder seinen Beitrag leistet
Wissenschaftler versuchen kooperatives Verhalten im Rahmen der Spieltheorie zu erklären. In einer Version bittet der Spielleiter alle Spieler einen Betrag ihrer Wahl von ihrem Budget in einen gemeinsamen Topf einzuzahlen. In einer Spielvariante wird das Ergebnis eines Durchgangs manipuliert, indem der Spielleiter einen Kassensturz verkündet. In dem Glauben, dass die meisten Mitspieler nichts in den gemeinsamen Topf eingezahlt haben, geben die meisten Personen in der nächsten Runde ebenfalls nichts. Das legt die Vermutung nahe, dass eine Mehrheit von kooperativ eingestellten Menschen durch wenige egoistisch agierende Personen empfindlich gestört werden kann.
Und nicht nur staatliche Institutionen versuchen eine gerechte Gesellschaft zu unterstützen, sondern auch die soziale Norm, welche die meisten von uns verinnerlicht haben. Deshalb sanktionieren viele Probanden ihren Spielpartner, in dem sie dessen unfaires Angebot ausschlagen, obwohl das mit einem persönlichen Nachteil verbunden ist, weil sie laut Spielregel ebenfalls leer ausgehen.
Eine Gruppe Menschen verhält sich eben wie eine Schafherde.
Quelle: Comic von Josi mit freundlicher Genehmigung der Moritzbastei
mäh?
Werte Autorin,
+ wie immer und ich freue mich über die Comic’s, die Sie jetzt verbauen.
Gruß Uwe Kauffmann
Das ist schon seltsam. Da versucht die Wissenschaft herauszufinden, wie Gerechtigkeit “funktioniert”, wieso wir Gerechtigkeitsempfinden haben und wie es entstand, weiß keiner, aber ohne eine Form von Gerechtigkeit funktioniert die Gesellschaft nicht.
Allerdings bin ich der Ansicht, wir Menschen verhalten uns auf keinen Fall wie eine Schafherde, denn Schafe haben sicherlich keinen Gerechtigkeitssinn. Obwohl der Pslam 23 uns als Schafe bezeichnet. 😉