Und täglich grüßt der Schweinehund

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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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Jeden Morgen dasselbe. Aufstehen, unter die Dusche, frühstücken, ein Blick in die Zeitung und dann ab an die Arbeit. Oder lieber doch erstmal Geschirr spülen, den Müll runterbringen, den Briefkasten leeren? Und wenn ich schon dabei bin, putz ich doch endlich mal wieder das Badezimmer – nicht selten war meine Wohnung am Anfang einer Prüfungsperiode blitzeblank wie nie …

Ob zu Hause beim Lernen oder bei der Arbeit im Büro, es gibt immer genug Ablenkung von den eigentlichen Aufgaben. Klar, der ganze Krimskrams muss auch irgendwann erledigt werden. Die Frage ist nur wann genau…

Alles zu seiner Zeit

Viele halten es für sinnvoll erstmal alle Nebensächlichkeiten abzuhaken, bevor sie sich an die großen Brocken setzen. Damit der Kopf frei ist. Leider ist der dann aber auch ziemlich schnell müde – und unser Schweinehund hat eine neue Ausrede für den Gang zur Kaffemaschine anstatt zum Schreibtisch.

Für einen freien Kopf reicht es, allen Krimskrams auf eine simple to-do-Liste zu packen. Die können wir uns dann nach der ersten größeren Arbeit vornehmen, zum Beispiel im Mittagstief. Denkarbeit fällt uns dann zwar schwer, aber um eMails zu beantworten oder einen Termin beim Arzt zu machen, reicht die Energie allemal.

Und wie überzeugt man den Schweinehund von der Idee, den Tag lieber gleich mit dem Wichtigsten zu beginnen? Am Besten macht man den riesen Berg Arbeit einfach ein wenig kleiner, dann wirkt er von Anfang an nicht so abschreckend. Zwar können wir am Ausmaß der Gesamtaufgabe meist nicht rütteln, aber immerhin können wir sie in kleine Teilaufgaben zerlegen. Diese dann nach und nach zu erledigen ist wichtiger und vor allem befriedigender als Pseudoaufgaben. Denn die beruhigen das schlechte Gewissen meist nur für ein paar Minuten.

Quelle: Schräder-Neaf, R. (1993). Keine Zeit? Zeiterleben und Zeitplanung. Weinheim, Basel: Beltz Verlag.

(irm)

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Veröffentlicht von

Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

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