• Von Gunnar Ries
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#Klimakrise – Der Sommer 2023 ist global gesehen der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen

Der Sommer 2023 ist Geschichte. Einerseits hat der kalendarische Herbst begonnen, andererseits hat der Sommer 2023 wirklich Geschichte geschrieben. Er war der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Aber er steht nicht alleine da. Schaut man sich die Aufzeichnungen der letzten Jahre an, wird ein Trend deutlich, der nichts Gutes verheißt. Wir, die Menschheit und die Erde, sind auf einem gefährlichen Weg.

Diese Karte zeigt die globalen Temperaturanomalien für den meteorologischen Sommer im Jahr 2023 (Juni, Juli und August). Sie zeigt, wie viel wärmer oder kühler verschiedene Regionen der Erde im Vergleich zum Basisdurchschnitt von 1951 bis 1980 waren. Credits: NASA Earth Observatory/Lauren Dauphin

Der Sommer von 2023

Nach Angaben des Goddard Institute of Space Studies der NASA war der vergangene Sommer der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Die Monate Juni, Juli und August waren im Durchschnitt 1,2 °C wärmer als der durchschnittliche Sommer der Jahre 1951 bis 1980, allein der August war gut 1,2 °C wärmer.

Die Hitze hatte auch Folgen, die wir fast täglich in den Nachrichten verfolgen konnten. Hitzewellen in Südeuropa, Südamerika, Japan und den USA, dazu großflächige und verheerende Brände in Kanada und auf Hawaii. Griechenland und Teile Südeuropas wurden von heftigen Regenfällen heimgesucht.

Diese Grafik zeigt die meteorologische Sommertemperaturanomalie (Juni, Juli und August) für jedes Jahr seit 1880. Der überdurchschnittlich warme Sommer im Jahr 2023 setzt einen langfristigen Erwärmungstrend fort, der in erster Linie auf die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen zurückzuführen ist. NASA Earth Observatory image by Lauren Dauphin

Teil einer Serie

Der Sommer 2023 ist kein Einzelfall, keine einmalige Anomalie, sondern Teil eines Trends. Betrachtet man die Entwicklung der Temperaturen im Laufe der Zeit, kann man dies sehr gut erkennen. Die Sommer werden immer heißer und damit problematischer für Natur und Mensch. Die ganzen Wetterextreme, die Stürme, die Regenfälle, die Hitzewellen, aber auch die damit verbundenen Dürren, die Hitzewellen und schließlich (das ist ja kein Widerspruch!) die Überschwemmungen. Derartige Wetterextreme werden in Zukunft weiter zunehmen und sehr viele Menschen in ihrer Existenz bedrohen. Und wir sollten nicht glauben, dass wir hier vor den Gefahren sicher sind.

Dieser globale Trend zu höheren Temperaturen ist hauptsächlich durch uns selbst verursacht, durch unsere Nutzung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas.

Gleichzeitig gab es ein El-Niño-Ereignis, das zu einem großen Teil für die ungewöhnlich hohen Temperaturen an der Meeresoberfläche verantwortlich ist. Bei einem El-Niño-Ereignis wird warmes Wasser aus dem westlichen tropischen Pazifik in den zentralen und östlichen tropischen Pazifik gelenkt. Es treffen also zwei Phänomene aufeinander, die sich gegenseitig verstärken.

Eine dunkle Bedrohung

Der Trend zu höheren Temperaturen ist gut dokumentiert. Auch über die Ursache herrscht Einigkeit. Es sind unsere Emissionen von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen, die uns langfristig in ein anderes Klimazeitalter katapultieren. Die Zahl der Hitzewellen wird weiter zunehmen, sie werden heißer und dauern länger als bisher. Andererseits kann die wärmere Atmosphäre auch mehr Wasser aufnehmen. Das kann dann punktuell wieder zu Starkregen und Überschwemmungen führen.

Auch der aktuelle El Niño ist noch nicht vorbei. Meist geht er mit einer Abschwächung der Passatwinde einher. Das kann zu kühlerem Wetter in den USA führen, aber auch zu Dürren rund um Indonesien und Australien.

Doch darauf sollten wir uns einstellen: Was wir heute als heiße Sommer empfinden, könnte uns in Zukunft als angenehm kühl in Erinnerung bleiben, wenn wir nämlich so weitermachen wie bisher und nichts gegen den bereits stattfindenden Klimawandel unternehmen.

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen