Sizilien: König Minos´ Ende

BLOG: Labyrinth des Schreibens

Die Suche nach dem roten Faden
Labyrinth des Schreibens

In einem Bericht über Sizilien, die "Insel der Götter", schreibt Manfred Schwarz anlässlich einer Ausstellung in Bonn zur Geschichte der Insel:

So soll hier der König Minos umgebracht worden sein, auf der unerbittlichen Jagd nach dem frevlerischen Kuppler und Himmelsstürmer Daidalos. Herakles, der allgewaltige Sagenheld, soll hier einige seiner legendären Kraftakte ausgeführt haben  […]
Der listenreiche Odysseus aber soll diesen Ungeheuern entgangen sein und auf der von Barbaren bewohnten Insel den märchenhaften Menschenfresser Polyphem geblendet haben …

Interessant, wie hier in einem winzigen Zitat die Essenz der griechischen Mythologie gebündelt wird – und wie die (nicht ausdrücklich erwähnte Labyrinth-Sage) mittendrin ist? Wenn wir dann noch bedenken, dass Herakles (Herkules) das Vorbild für Theseus gewesen sein soll – Dies ist ja der Kern unserer abendländischen (vorchristlichen) Überlieferung. Liest sich das nicht wie die Vorwegnahme dessen, was erst viele Jahrhunderte später in der Renaissance wieder zum Leben erwachte: Individueller Forscher- und Entdeckergeist? Mächtige Herrscher und Helden, die auf abenteuerlichen Fahrten das Mittelmeer durchkreuzen, Ungeheuer jagen und töten – und ihre Krräfte mit ihresgleichen messen? Kein Wunder, dass die Renaissance sich auf diese Quellen bezog – und sie dann in ihren Entdeckungsreisen und Eroberungefahrten weit übertraf.

Quelle: Schwarz, Manfred: "Insel der Götter". In: Südd. Zeitung vom 29. Jan 2008
 

Vergessen Sie den Geschichten-Wettbewerb zur Labyrinth-Thema nicht (s. den vorangehenden Eintrag vom 1. Februar).

Und schauen Sie bitte gelegentlich auch mal bei den früheren Beiträge dieses Blog rein! Hilfreich könnte vor allem die Vorbemerkung zu diesem Labyrinth-Blog sein.

"Zwei Seelen wohnen a(u)ch in meiner Brust." Das Schreiben hat es mir schon in der Jugend angetan und ist seitdem Kern all meiner Tätigkeiten. Die andere „zweite Seele“ ist die praktische psychologische Arbeit plus wissenschaftlicher Verarbeitung. Nach dem Psychologiestudium seit 1971 eigene Praxis als Klinischer Psychologe. Zunächst waren es die Rauschdrogen, die mich als Wissenschaftler interessierten (Promotion 1976 mit der Dissertation "Der falsche Weg zum Selbst: Studien zur Drogenkarriere"). Seit den 1990er Jahren ist es das Thema „Hochbegabung“. Mein drittes Forschungsgebiet: Labyrinthe in allen Varianten. In der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn fand ich ein effektives Werkzeug, um mit Gruppen zu arbeiten und dort Schreiben und (Kreativitäts-)Psychologie in einer für mich akzeptablen Form zusammenzuführen. Ab 1978 Seminare zu Selbsterfahrung, Persönlichkeitsentwicklung und Creative Writing, gemeinsam mit meiner Frau Ruth Zenhäusern im von uns gegründeten "Institut für Angewandte Kreativitätspsychologie" (IAK). Als "dritte Seele" könnte ich das Thema "Entschleunigung" nennen: Es ist fundamentaler Bestandteil jeden Schreibens und jedes Ganges durch ein Labyrinth. Lieferbare Veröffentlichungen: "Kreatives schreiben - HyperWriting", "Kurzgeschichten schreiben", "Das Drama der Hochbegabten", "Zeittafel zur Psychologie von Intelligenz, Kreativität und Hochbegabung", "Blues für Fagott und zersägte Jungfrau" (eigene Kurzgeschichten), "Geheimnis der Träume" (Neuausgabe in Vorbereitung). Dr. Jürgen vom Scheidt

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