Die seltsame Formel für den Body-Mass-Index

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Mit meiner Körpergröße von 1,73 Metern habe ich es relativ einfach. Da das Quadrat von 1,73 ziemlich genau gleich 3 ist, muss ich das, was mir morgens die Waage erzählt, nur durch 3 teilen und erhalte meinen aktuellen Body-Mass-Index, was in der Regel als BMI abgekürzt wird. Und diese Zahl nehmen so ziemlich alle Beteiligten als Schätzwert dafür, ob ich zu dünn oder zu dick bin. Wie kommt diese merkwürdige Formel Körpermasse / (Körperlänge2) zu der Ehre, als Maßstab für ein gesundes Körpergewicht zu dienen?

Ja, die Physiklehrer müssen an dieser Stelle zu Recht darauf aufmerksam machen, dass Masse und Gewicht verschiedene Dinge sind. Das, worauf es am Ende ankommt, ist die Masse; aber da wir uns heute nicht von der Erdoberfläche wegbewegen werden, darf ich ohne Verwechslungsgefahr dem üblichen – falschen – Sprachgebrauch folgen und Masse und Gewicht synonym verwenden.

Auf den ersten Blick plausibel ist sie nicht. Wieso soll Kilogramm pro Quadratmeter ein Maß für Unter- oder Übergewicht sein? Kraft durch Fläche ist doch eigentlich Druck. Es versteht sich, dass größere Menschen im Durchschnitt schwerer sind als kleinere; aber um wie viel? Wenn man einen kleinen Menschen in Gedanken maßstäblich vergrößert, legt er in allen drei Dimensionen zu. Demnach sollte das Körpergewicht der dritten Potenz der Körperlänge proportional sein – und nicht der zweiten, wie die BMI-Formel nahelegt.

Ein Zahlenbeispiel: Wenn ein 1,73 Meter großer Mann 75 Kilogramm auf die Waage bringt, dann hat er einen BMI von 75/3 = 25, befindet sich also nach der gegenwärtig herrschenden Meinung gerade auf der Kippe zwischen Normal- und Übergewicht. Wir machen aus ihm durch maßstäbliche Vergrößerung einen Zweimetermann; dann wiegt er (2,00/1,73)3 mal 75 = 115,9 Kilo. Wenn der aber auch einen BMI von 25 haben soll, darf er nur 2,002 mal 25 = 100 Kilo wiegen. Und wenn er tatsächlich die 116 Kilo auf die Waage bringt, wäre ihm ein BMI von 29 zu bescheinigen, und der Arzt würde ganz vorsichtig das Thema Abnehmen anzusprechen versuchen.

Hat er damit Recht? Im Prinzip ja. Aber es ist überraschend schwierig, das sauber zu begründen.

Um auf empirischem Wege eine BMI-Formel zu finden, würde man eine repräsentative Stichprobe von Menschen auswählen, deren Körpergröße und -gewicht vermessen, diese Werte in ein Diagramm eintragen und dann diejenige Kurve finden, die am besten zu dieser Punktwolke passt. Das funktioniert nicht. Die Wolke ist so unförmig, dass so ziemlich jede Kurve die Werte gleich schlecht annähert. Kein Wunder: In jeder Größe gibt es ein breites Spektrum von leicht bis schwer.

Vor allem geht es aber darum, die Gesunden von den Ungesunden zu unterscheiden. Man sucht sozusagen ein Sortiment von Töpfen, in die man die Menschen einwerfen kann derart, dass die Insassen jedes Topfes in Bezug auf die Relation zwischen Körpergröße und -gewicht „gleichartig“ sind, auch wenn sie unterschiedlich groß und schwer sein dürfen. Einer der Töpfe trägt dann das Etikett „normalgewichtig“, andere „unter-“ oder „übergewichtig“ in verschiedenen Ausmaßen. Also braucht man ein Kriterium für „normalgewichtig“, was eben nicht an Größe und Gewicht gebunden ist, sonst würde man sich beim Definieren im Kreise drehen.

Also muss man sich die Leute genauer anschauen. Entweder man wählt die Grundgesamtheit so, dass nur Normalgewichtige vermessen werden – nicht nach der BMI-Formel, die man ja erst noch finden will, sondern nach anderen Kriterien. Oder man findet einen anderen, nicht vom BMI abhängigen Maßstab für Übergewicht.

Ancel Keys, der mit einer Veröffentlichung von 1972 [1] die Bezeichnung „body mass index“ in die Literatur einführte, beschritt beide Wege. Einerseits fand er – ausschließlich männliche – Kollektive, die er mit einer gewissen Berechtigung als gesund und einigermaßen normalgewichtig annehmen durfte: Studienanfänger an der University of Minnesota, die damals (1947–1949) zur Einschreibung noch medizinisch untersucht und dabei für gesund befunden wurden; Eisenbahnarbeiter in den USA und in Italien, denen die Ärzte zumindest das Fehlen von Herz-/Kreislaufkrankheiten bescheinigten, und einige andere Gruppen.

Bei denen sah die Wolke schon etwas geregelter aus. Keys konnte den Daten immerhin entnehmen, dass die BMI-Formel M/L2 (M Masse, L Länge) die Sachlage deutlich besser beschreibt als die „naive“ Formel M/L3, die der Vorstellung mit der maßstäblichen Vergrößerung entspricht.

Andererseits versuchte Keys einen vom Körpergewicht unabhängigen Maßstab zu finden für – ja, was genau? Übergewicht? Ist eben nicht unabhängig vom Körpergewicht. Übermäßiges Körperfett ist das, worauf es ankommt. Mit einem speziell geeichten Kneifgerät maß er die Dicke des Unterhautfettgewebes; und indem er seine Versuchspersonen komplett untertauchte (mit Blasröhrchen zum Atmen), bestimmte er ihr Körpervolumen und daraus (Dichte gleich Masse pro Volumen) ihre über den ganzen Körper gemittelte Gewebedichte. Da ein Liter Fett leichter ist als ein Liter Wasser, kann man aus dem Dichtewert den Anteil des Körperfetts an der Gesamtmasse erschließen.

Beide Messverfahren leiden unter offensichtlichen Ungenauigkeiten: Unterhautfettgewebe ist bei verschiedenen Menschen unterschiedlich verteilt und erlaubt nur ziemlich vage Schätzungen für das Gesamtfett; um aus der Gesamtdichte auf den Körperfettanteil zu schließen, muss man Annahmen über die Verteilung anderer Körperbestandteile wie Muskeln und Knochen machen, die ebenfalls nur ungenau zutreffen.

Bei allen Einwänden – die Keys korrekterweise auch aufführt – kommt dann doch ausreichend Material für eine empirische Rechtfertigung der BMI-Formel zu Stande.

Aber jegliche derartige Untersuchung kann offensichtlich nicht bestimmen, was gesund ist, sondern nur, was – für das jeweilige Kollektiv und für den Zeitpunkt der Untersuchung – durchschnittlich ist. Da gibt es merkwürdige Effekte. In den USA sind, wie allgemein in den entwickelten Industrieländern, die Leute in den letzten Jahrzehnten immer größer geworden. Zu einem bestimmten Zeitpunkt sind also die Alten im Untersuchungskollektiv im Durchschnitt kleiner als die Jungen. Außerdem ist ein Alter im Durchschnitt schwerer als ein gleich großer Junger; denn mit dem Alter legen die Leute typischerweise an Gewicht zu. Jetzt macht man eine Langzeituntersuchung und stellt fest, dass – was Wunder – die Alten häufiger sterben als die Jungen. Liegt das am höheren BMI oder schlicht am Alter? Wahrscheinlich eher an letzterem. Neuere Untersuchungen lassen vermuten, dass etwas mehr Fett auf den Rippen bei den Älteren die Überlebenschancen sogar verbessert.

42 Jahre später gingen Steven Heymsfield und seine Kollegen derselben Frage mit wesentlich reichlicherem Datenmaterial nach [2]. Dabei legten sie sich nicht vorab auf die BMI-Formel fest, sondern stellten ein allgemeineres Modell auf: M = a Lb. Körpermasse M ist proportional der Körperlänge L hoch eine Zahl b, die vorläufig offen bleibt; b=2 entspricht der BMI-Formel. Dann berechneten sie separat für vier verschiedene ethnische Gruppen – Weiße, getrennt nach solchen lateinamerikanischer Herkunft („hispanics“) und sonstigen, Schwarze und Koreaner – und beide Geschlechter, welcher Wert des Exponenten b jeweils am besten zu den Daten passt, und erlebten eine herbe Überraschung: Der so bestimmte Wert schwankte zwischen 1,19 (koreanische Frauen) und 2,42 (männliche hispanics)! Da mussten Heymsfield und Kollegen eine bessere Methode zur Messung des Körperfetts einsetzen: Sie machten Ganzkörperaufnahmen mit Röntgenstrahlen zweier verschiedener Wellenlängen („Dual-Röntgen-Absorptiometrie“, besser erläutert im englischen Wikipedia-Artikel), die von Knochen-, Fett- und Weichteilgewebe in unterschiedlichem Maß absorbiert werden, so dass man aus den Aufnahmen den Körperfettanteil errechnen kann. Am Ende konnten sie doch noch den Wert b=2 rechtfertigen.

Trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl. Die vielen Messungen und statistischen Auswertungen liefern zwar immer bessere Nachweise für b=2, aber nicht wirklich eine Erklärung. Heymsfield und seine Kollegen haben in einer weiteren umfangreichen Studie [3] immerhin etwas Material dafür geliefert. Sie vermaßen neben Körperlänge und Gewicht auch den Leibesumfang, genauer: fünf verschiedene Umfänge, und zwar Bauch, Hüfte, Oberarm, Oberschenkel und Wade. Die fünf Messwerte erzählen keineswegs dasselbe, nicht einmal ungefähr – einleuchtend, wenn man bedenkt, dass es sehr verschiedene Körperbautypen gibt – „Apfel“- und „Birnenfigur“, „Sanduhr“, „Dreieck“ … –, und dass der Umfang von Oberarm und Wade eher etwas über die Muskeln sagt als über das Fett. Aber ein geeignet berechneter Mittelwert aus allen Umfängen erweist sich als geeigneter Indikator für Abweichungen vom Normalgewicht.

Dabei stellt sich heraus: Der mittlere Umfang ist nicht etwa proportional der Körperlänge, sondern der Wurzel aus der Körperlänge. Das klingt zunächst ziemlich merkwürdig; aber es stellt sich heraus, dass das zu den übrigen Befunden passt. Dazu stellt man sich den menschlichen Körper als Zylinder vor – etwas sehr realitätsfremd, aber zweckmäßig. Wenn jetzt der Mensch heranwächst, legt er an Länge wie an (kreisförmiger) Querschnittsfläche in gleichem Maße zu. Also: Querschnittsfläche ist proportional zu Körperlänge. Aber Querschnittsfläche ist proportional zu Umfang zum Quadrat (da war was: \(Q=\pi r^2\) und \(U=2\pi r\) …). Wenn man das umrechnet, kommt heraus, dass Umfang proportional zur Wurzel aus der Körperlänge ist.

Jetzt nehmen wir an, dass alle Menschen ungefähr die gleiche Massendichte haben. (In Wirklichkeit macht ein höherer Körperfettanteil eine geringere Massendichte, was man sich ja bei der Bestimmung desselben zu Nutzen machte; aber hier verschwindet dieser Unterschied in der allgemeinen Ungenauigkeit.) Dann ist Masse proportional dem Körpervolumen, das ist – beim Zylinder! – gleich \(L\pi r^2\), also ist Masse bis auf einen Proportionalitätsfaktor gleich \(Lr^2\). Das setzen wir in die Formel für den BMI ein: BMI = \(M/L^2 = a r^2/L \) mit einem Proportionalitätsfaktor a, auf den es nicht so genau ankommt. Und nach den Ergebnissen des vorigen Absatzes ist \(r^2/L\) für normalgewichtige Menschen eine Konstante. Mit anderen Worten: Die BMI-Formel ist genau diejenige, die den Effekt unterschiedlicher Körperlängen aus der ganzen Betrachtung herausrechnet. Was die Absicht hinter der Einführung der Formel war.

Nebenher geht in die ganze Argumentation die offensichtliche Tatsache ein, dass Abweichungen vom Normalgewicht sich praktisch gar nicht in der Höhe, sondern ausschließlich in der Breite und Dicke bemerkbar machen. Die Körperlänge ist also eine vom Ernährungsstatus unabhängige Größe.

Aber die wirklich interessante Frage haben wir damit natürlich nur verschoben: Wieso wachsen die Menschen sozusagen doppelt so intensiv in die Höhe wie in die Breite? Wieso ist ein großer Mensch – im Durchschnitt – dünner als ein maßstäblich vergrößerter Kleiner?

So wie es aussieht, ist die Antwort derzeit noch unbekannt. So äußert sich jedenfalls Heymsfield – und wenn irgendjemand es wüsste, dann müsste er es eigentlich auch wissen.

Literatur

[1] Ancel Keys et al.: Indices of relative weight and obesity. J Chronic Dis. 25(6), 329–343, 1972

[2] Steven Heymsfield et al.: Scaling of adult body weight to height across sex and race/ethnic groups: relevance to BMI. The American Journal of Clinical Nutrition, 100(6), 1455–1461, 2014

[3] Steven B Heymsfield et al.: Body circumferences: clinical implications emerging from a new geometric model. Nutrition & Metabolism 5, 24 2008. doi:10.1186/1743-7075-5-24

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Christoph Pöppe (Jahrgang 1953) hat Mathematik und Physik studiert und über allerlei partielle Differenzialgleichungen geforscht, bis er 1989 ziemlich plötzlich Redakteur bei „Spektrum der Wissenschaft“ wurde. Fast 30 Jahre lang hat er für diese Zeitschrift Texte bearbeitet und selbst geschrieben, vornehmlich über Mathematik und verwandte Gebiete. Nach wie vor schreibt er gelegentlich Beiträge für die Rubrik „Mathematische Unterhaltungen“. Seine Liebe zum Fach lebt er auch in allerlei geometrischen Objekten aus, die gelegentlich – in Großveranstaltungen mit vielen Beteiligten – ziemlich monumental geraten. Nebenher bietet er in einem Internet-Laden Bastelbögen für allerlei geometrische Körper an.

15 comments

  1. Zu bedenken ist auch noch die Oberfläche des Menschen und in Bezug zu setzen zur Wärmeabstrahlung. Vielleicht schwitzen deshalb die kleinen Dicken stärker als die langen Dünnen bei gleicher Arbeit.
    auch zu bedenken sind die Hohlräume. Die kleinen Dicken haben einen relativ größeren Magen, sonst wären sie ja nicht übermäßig dick.
    Und dann kommt last but not least, das Auswahlkriterium. Lang und schlank wirkt auf Frauen anziehender als klein und dick.
    Ein interessantes Thema!

  2. Wieso ist ein großer Mensch – im Durchschnitt – dünner als ein maßstäblich vergrößerter Kleiner?

    So wie es aussieht, ist die Antwort derzeit noch unbekannt.

    Dies hängt einerseits mit den Bedingungen auf diesem Planeten zusammen und andererseits mit körperlichen Eigenschaften, die bei den hier gemeinten Hominiden nicht so-o unähnlich sind, so kann bspw. ein kleiner Dicker, auch : erfahrungsgemäß, sehr vital wirken, herumspringen sozusagen, während ein großer Dicker dann, Stichwort : Gelenke und Muskeln, oft nicht mehr so kann, gerade dann, wenn er etwas älter geworden ist. (Hint : Dr. Webbaer hatte vor etwa einem Jahrzehnt 40 KG abzunehmen, Dr. Webbaer war und ist vglw. groß.)

    Der sog. BMI ist eine Art Bauernregel, a rule of thumb, IYKWiM, nicht schlecht, aber unzulässig vereinfachend und insofern nur sozusagen besser als nichts.

    Interessant ist womöglich auch die Idee, das Hirne insbesondere auch i.p. Größe terrestrisch angepasst sind, das gute Gerät soll ja bekanntlich nie überhitzen, tragfähig bleiben und womöglich gegenüber gewissen Schäden resistent, deshalb wohl auch die Doppelartigkeit bestimmter Organe, gar die Verzehnfachung von Gliedmaßen, Gliedmaßenspitzen, um präzise zu sein, die durch Redundanz so auch eine gewisse Resilienz sicherstellen, wenn mal was sozusagen abgebissen wird.
    Cooler wären womöglich acht Finger und Zehen gewesen, was dann vermutlich ein Oktalsystem bewirkt hätte, mit dem sich a bisserl besser rechnen ließe.

    Mit freundlichen Grüßen und weiterhin viel Erfolg, vielen Dank für diese Nachricht
    Dr. Webbaer

  3. *
    Stichwort[e] : Gelenke und Muskeln

    **
    das[s] Hirne insbesondere auch i.p. Größe terrestrisch angepasst sind


    Sehr nett ergänzt, Kommentatorenfreund ‘hwied’ :

    Zu bedenken ist auch noch die Oberfläche des Menschen und in Bezug zu setzen zur Wärmeabstrahlung. Vielleicht schwitzen deshalb die kleinen Dicken stärker als die langen Dünnen bei gleicher Arbeit.
    auch zu bedenken sind die Hohlräume. Die kleinen Dicken haben einen relativ größeren Magen, sonst wären sie ja nicht übermäßig dick.
    […]
    Und dann kommt last but not least, das Auswahlkriterium. Lang und schlank wirkt auf Frauen anziehender als klein und dick. [Anmerkung Dr. Webbaer : das Gockel-Kriterium sozusagen, der große Gockel beißt das (ebenfalls stolze) Göckelchen weg, was wiederum bei der Henne nicht schlecht ankommen muss]

  4. Bonuskommentar zum Körperfett :

    Körperfett war eine Art Reserve, um in schwieriger, unzulänglicher Umgebung Reserven zu haben, altrömische Legionäre haben nicht umsonst Käse mit sich herumgetragen, Fett war sozusagen cool, anders als wie heute wohl, in “fetten Zeiten” per se, in gesättigten Zeiten, in denen jeder in den nächsten “Supi” rennen kann, um für erbrachte körperliche Leistung zu kompensieren.

    Anthropologisch bemüht darf vielleicht auch so geschaut werden :

    -> https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/69733/Samoa-Sparsame-Genvariante-macht-Einwohner-der-Suedsee-dick (übrigens auch in einem Film mit dem Namen ‘Pulp Fiction’ so thematisiert, Hint : eine sog. Genvariante mag hier wirken, es ist aber an sich evolutionär gut, wenn eine Frau eine Schwangerschaft, auch mehrere Schwangerschafen überlebt, so dass über weitere Folgen nicht im evolutionären Sinne nachgedacht werden musste)

    Neuere Untersuchungen lassen vermuten, dass etwas mehr Fett auf den Rippen bei den Älteren die Überlebenschancen sogar verbessert. [Arikeltext]

    So schaut es aus.

    Umkehren tut sich dann die Rechnung i.p. Sterbealter, wenn in gesättigter, dem Luxus sozusagen zugewendeter Gesellschaft gelebt wird, dann wird “auf einmal” “zu viel” Körperfett ein Problem wird, dass gar Vierzig- bis Fünfzigjährige davon abhalten könnte die sechzig Jahre zu erreichen, weitere Dekaden meinend,
    Pumpe und so, Leber, die Mobilität und die Unlust an Bewegung meinend, auch den Tod in “politischer” Auseinandersetzung.
    Vom Crassus vielleicht einmal abgesehen.

    Es könnte insofern heutzutage eine Art kulturellen sogenannten BMI geben.
    Als “Bauernregel” und so.
    An Schönheitswettbewerben oder sportlichen Wettkämpfen will weder Dr. Webbaer, noch Herr Dr. Christoph Pöppe teilnehmen, wobei bei natürlich sehr gut aussehen, wie sich der Schreiber dieser Zeilen erlaubt anzumerken, Dr. W mit flachem Bauch und so, herumspringend, groß und so, Rucksack, wird bspw. bei Einkaufsangelegenheit noch beäugt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer

  5. *
    dann wird “auf einmal” “zu viel” Körperfett ein Problem []

    **
    wobei bei[de] natürlich sehr gut aussehen

  6. ***
    ein Problem wird, das[] gar Vierzig- bis Fünfzigjährige davon abhalten könnte die sechzig Jahre zu erreichen

    (“Opi” heute gar nicht gut in Form, wird sich nun ausklinken, sachlich war womöglich alles iO.)

  7. Dr. webbaer,
    Das Kreuz mit dem body-mass-index ist, dass der Sinn für die Schönheit der Frau mißachtet wird.
    Früher hat man die Maße so angegeben.
    Aus Wikipedia:
    Für die Frau wird häufig der Umfang 90-60-90 als Ideal angesehen, wobei die ersten 90 sich auf 90cm Brustumfang beziehen, die 60 auf 60cm Bauchumfang und die zweiten 90 auf 90cm Hüftumfang. Diese Körpermaße sind nicht nur ungesund sondern auch sehr schwer zu erreichen.
    Die idealen Körpermaße bei Männern liegen bei 100cm – 80cm – 100cm. Im Gegensatz dazu hat ein durchschnittlicher deutscher Mann im April 2009 die Körpermaßen 106cm – 95cm – 103cm. Insgesamt sind für beide Geschlechter die Werte für den Brust-, Taillen- und Gesäßumfang gestiegen.
    Jetzt brauchen wir jemanden, der uns das für den body-mass-index umrechnet.

  8. Der BMI versagt komplett in der Aussage “dick und ungesund”, wenn es sich konkret um einen muskulösen Körper handelt, der, bedingt durch ein normales Essverhalten, auch eine ” normale Fettschicht” besitzt. Es soll (noch) Menschen geben, die arbeiten – nicht aus existentiellen Gründen – temporär aber regelmäßig körperlich gerne und “hart”, da insgesamt zeitreich. Andererseits gibt es relativ junge Menschen, die haben kaum Muskeln und wiegen bei gleicher Größe genauso viel und sind auf Grund ihrer körperlichen “Unfitness” krank (fehlende Immunabwehr, Kreislaufprobleme, Organverfettung, …).

  9. Die idealen Körpermaße bei Männern liegen bei 100cm – 80cm – 100cm. Im Gegensatz dazu hat ein durchschnittlicher deutscher Mann im April 2009 die Körpermaßen 106cm – 95cm – 103cm. Insgesamt sind für beide Geschlechter die Werte für den Brust-, Taillen- und Gesäßumfang gestiegen. [Kommentatorenfreund hwied’]

    Bei Dr. W ist der Armumfang, die diesbezüglich auch mögliche Reichweite iO, er findet wie gemeint vorgestellte Überlegung Kleiner nett.

    Dr. W mag am Weibe keine Mickrigkeit, wird diesbezüglich nicht bewerben zu versuchen, Intellekt nicht schlecht sein.

    MFG
    WB

  10. Dr. Webbaer,
    Sie scheinen eher das Schönheitsideal der Frühzeitmenschen zu mögen, was auf gesunde Gene hinweist.
    Mein credo. An der Art, wie sich jemand bewegt, z.B. katzenhaft, oder stelzig wie ein Pfau, manche huschen auch wie die Mäuse, kann man erkennen, ob jemand gesund ist.
    Hunde erkennen das sofort. Die teilen die Menschen ein in Freund oder Beute.
    (mal spassig angemerkt)
    Zweite Anmerkung: Die Schalensitze meines Opel verlangen einen niedrigen Body-Mass-Index. Vielleicht hat der Peugoet Konzern, zu dem Opel jetzt gehört, noch nicht, dass die Fettsucht um sich greift. Ein Kriterium beim Autokauf ist der perfekte Sitz. Man sollte bei der Beschreibung des Autositzes angeben z.B. geeignet für BMI 23 – 25. Oder 25 – 28 usw. Das ware doch ein neuer PR- Kick.

  11. Ch. Pöppe
    um es mal physikalisch zu sehen. Was halten sie von dieser Formel:
    Sportindex = Masse : Trägheitsmoment
    Der dürfte dann bei langen Schlanken kleiner sein als bei runden Dicken.
    Ermittelt wird das Trägheitsmoment mit einer runden Scheibe, wie bei den Messerwerfern im Zirkus.

  12. Ancel Keys, der mit einer Veröffentlichung von 1972 die Bezeichnung „body mass index“ in die Literatur einführte

    “It became evident then that the best index was the ratio of the weight in kilograms divided by the square of the height in meters, or the Quetelet Index described in 1832.

    The introductory paragraph to this section succinctly summarizes Quetelet’s observations in his own words, ‘If man increased equally in all dimensions, his weight at different ages would be as the cube of his height. Now, this is not what we really observe. The increase of weight is slower, except during the first year after birth; then the proportion we have just pointed out is pretty regularly observed. But after this period, and until near the age of puberty, weight increases nearly as the square of the height.”

    https://academic.oup.com/ndt/article/23/1/47/1923176

    Besonders die Jahrgänge 1953 und älter sind von dahinschwindenden Optionen betroffen. Es bleibt im Wesentlichen nur weniger essen und mehr bewegen:

    https://sciencebasedmedicine.org/move/

  13. Zum Wesen der Größe des hier gemeinten Hominiden kann wie folgt auf Datenlage verwiesen werden :

    -> https://de.statista.com/statistik/daten/studie/472464/umfrage/historische-entwicklung-der-menschlichen-koerpergroesse-in-ausgewaehlten-laendern/

    Es könnte so sein, dass am sich für dem hier gemeinten Hominiden nicht erforderliche Größe, die Länge meinend, Dr. Webbaer hat weiter oben in diesem Kommentariat versucht zu erklären, schlicht mit dem “Gemampfe” zusammen hängt, vgl. mit diesem Extrakt :

    Nebenher geht in die ganze Argumentation die offensichtliche Tatsache ein, dass Abweichungen vom Normalgewicht sich praktisch gar nicht in der Höhe, sondern ausschließlich in der Breite und Dicke bemerkbar machen. Die Körperlänge ist also eine vom Ernährungsstatus unabhängige Größe.

    Aber die wirklich interessante Frage haben wir damit natürlich nur verschoben: Wieso wachsen die Menschen sozusagen doppelt so intensiv in die Höhe wie in die Breite? Wieso ist ein großer Mensch – im Durchschnitt – dünner als ein maßstäblich vergrößerter Kleiner? [Artikeltext}

    Dies hier war aus diesseitiger Sicht inkorrekt angemerkt :

    […] dass Abweichungen vom Normalgewicht sich praktisch gar nicht in der Höhe, sondern ausschließlich in der Breite und Dicke bemerkbar machen […]

    Sicherlich sind ca. 1 Liter Gehirngewicht nicht immer so das “Wahre”.

    MFG
    WB

  14. Dr. W.
    Warum wir in die Höhe wachsen. Nun, Die Äste eines Baumes beginnen ab etwa 1,70 m Höhe. Der Kleingewachsene fällt so dem Löwen schneller zum Opfer.

  15. Ah, interessant! Ich wusste nicht, dass hinter dem BMI so viel Physik und Mathematik steckt.

    Ein Problem scheint mir die Auswahl einer gesunden Grundgesamtheit zu sein. Aber gur, der BMI ist nur ein pragmatischer Richtwert.

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