Sommerfest in der Aachener Sternwarte
BLOG: Himmelslichter

Ein Höhepunkt des Astronomiejahres (zumindest für Aachen) fand am vergangenen Samstag statt: Die Aachener Volksternwarte feierte ihr diesjähriges astronomischen Sommerfest mit einem Tag der offenen Tür. Obwohl es schon die dritte Veranstaltung dieser Art in diesem Jahr war, strömten wieder über 300 Besucher auf den kleinen Hügel am südlichen Rand der Kaiserstadt.
Dieses Mal spielte das Wetter endlich einmal mit. So konnten wir am Tage die Sonne mit ihren Protuberanzen, am Abend der Mond mit seinen Kratern und der Planet Jupiter beobachten. Dieser zeigte sich dabei von seiner besten Seite: Neben den Wolkenbändern in seiner Atmosphäre konnte man alle vier Galileischen Monde und sogar einen Mondschatten auf dem Planeten erkennen. Der winzige schwarze Fleck auf dem Jupiter ist für jemanden, der zum ersten Mal durch ein Fernrohr schaut zwar schon etwas schwieriger zu erkennen, mit etwas Mühe gelang es aber trotzdem einigen. Die waren dann besonders fasziniert, zeigt sich die Dynamik im Sonnensystem in solch einem Ereignis doch auf unvergleichliche Weise. Als besondere Zugabe gab es noch zwei Iridiumflares – Lichtblitze von durch Satelliten reflektiertem Sonnenlicht. Ich gebe ja zu, dass mich diese Dinger nicht wirklich begeistern, aber es war dennoch ein schönes Erlebnis für unsere Besucher…
Parallel zu den Beobachtungen im Außengelände und der Kuppel fanden im Vortragsraum der Sternwarte Vorträge und eine Filmvorführung statt: Die Themen reichten von der jüngsten Sonnenfinsternis in China über die interessanten Phänomene in der Erdatmosphäre bis hin zu dem Lebenszyklus der Sterne. Die Filmvorführung war eine Aachener Premiere: Gezeigt wurde "Die Wiederkehr des Mars", das neueste Werk des Astrofotografen Sebastian Voltmer. Dazu standen die Mitglieder der Sternwarte Rede und Antwort zu allen Fragen rund um den Teleskopkauf und die Beobachtung und Fotografie der Gestirne. Noch bis nach Mitternacht blieben die letzten Besucher in der Kuppel.
Die Aachener Sternwarte am Hangeweiher (die im kommenden Jahr übrigens 75 Jahre alt wird) ist ein echtes Schmuckstück. Sie beherbergt einen 20cm-Zeiss-Refraktur auf einer schweren deutsch Montierung uns ist weitgehend im Originalzustand erhalten. Wer sie einmal besuchen möchte, hat jeden Samstag abend Gelegenheit dazu: Die öffentlichen Führungen beginnen zur Sommerzeit um 21 Uhr, zu Winterzeit um 20 Uhr.
Clear Skies!