Das Quantenrätsel – mein Sachbuch-Roman ist da!

Es war einmal in ferner Zukunft… Die beiden Aliens T’lik’tik und sSsuuaSsaaWaSsea sehen auf ihren weit voneinander entfernten Planeten ein seltsames Objekt vom Himmel herabschweben und machen sich auf, es zu untersuchen. In seinem Inneren entdecken sie merkwürdige Geräte. Während sie diese erforschen und mit ihnen experimentieren, lernen sie mehr über die Natur des Lichts und der Materie und gewinnen Erkenntnisse, die ihr gesamtes Verständnis der Realität in Frage stellen.

Das ist – in Kürze – der Plot meines neuen Buchs zur Quantenmechanik. (Wobei die Aliens nicht so aussehen, wie die auf dem Titelbild, ich finde sie aber trotzdem sehr knuffig.)

Noch ein Buch über Quantenmechanik? Gibt es da nicht schon reichlich?

Ja, gibt es. Aber meine Erfahrung beim Bloggen zeigt, dass Artikel über Quantenmechanik immer interessant sind. Ich vermute, dass das daran liegt, dass die Quantenmechanik eben so “seltsam” ist und letztlich unser Verständnis von “Realität” ziemlich in Frage stellt. Deshalb – so ging es mir jedenfalls auch bevor ich Physik studiert habe – lesen wir gern immer wieder neue Erklärungen in der Hoffnung, beim Verständnis wieder ein bisschen weiter zu kommen.

Und genau das ist das Ziel meines neuen Buchs. Ich erkläre dort nicht die neusten Quantenexperimente (mit einer Ausnahme), wie Quantencomputer funktionieren, was Quantenkryptographie ist oder wie quantenmechanische Effekte wie der Spin dafür sorgen, dass unsere Welt so aussieht, wie sie es tut. In diesem Buch geht es nur darum: Euch beim Lesen ganz genau zu erklären, warum die Quantenmechanik unser Verständnis der Realität herausfordert und was genau an ihr so seltsam ist.

Und genau deshalb habe ich das Ganze in die Form eines Romans gepackt. Dann könnt ihr nämlich sehen, wie die beiden Aliens versuchen, zu verstehen, wie die Experimente, die sie sehen, funktionieren und was sie bedeuten. Ihr könnt sehen, wie sie argumentativ in Sackgassen geraten und dann dank des einen oder anderen Geistesblitzes (oder Zufalls) wieder herauskommen.

Ein anderer Grund für die Romanform ist, dass wir in der Wissenschaftskommunikation ja immer sagen, dass man Geschichten erzählen soll – aber meist endet das bei Physikbüchern mit einem historischen Exkurs, der zumindest mich beim Lesen immer eher irritiert als interessiert. Auf der anderen Seite gibt es viele Leute, die die Technik in Science-Fiction-Geschichten faszinierend finden und sich intensiv damit beschäftigen, wie denn nun ein Warp-Antrieb bei Star Trek oder der Strukturtasterkompensatorpeilerabsorber bei Perry Rhodan funktioniert. (Über die Midichlorianer schweigen wir lieber diskret…) Wenn also Geschichten Leute sogar für fiktive Wissenschaft faszinieren können, warum dann nicht auch für echte Wissenschaft, wenn sie entsprechend verpackt ist? (Natürlich bin ich nicht der erste, der auf die Idee gekommen ist, EA Abbotts “Flatland” oder G. Gamows “Mr. Tompkins in Wonderland” haben ähnliche Ansätze schon vor langer Zeit gehabt.)

Die beiden Aliens in meinem Roman haben dabei ganz unterschiedliche Sichtweisen – T’lik’tik der Steinling glaubt, dass die Welt aus Teilchen bestehen muss, die Rheomorphe sSsuuaSsaaWaSsea (die ihren Körper nahezu beliebig verändern kann und die Inspiration für das Titelbild war) dagegen ist sich sicher, dass die Materie kontinuierlich ist. Man redet in der Quantenmechanik ja gern davon, dass Objekte sowohl Teilchen- als auch Welleneigenschaften haben (der berühmte Welle-Teilchen-Dualismus); die beiden Protagonisten starten deshalb genau mit dem Ansatz, die Welt überTeilchen oder über Wellen zu beschreiben. (Viel Ahnung von Physik haben beide am Anfang nicht, sie stehen so ganz grob auf dem Niveau der berühmten Vorsokratiker, die versucht haben, alles auf einfache Elemente zurückzuführen.) Dadurch, das jedes Experiment zweimal von unterschiedlichen Gesichtspunkten beschrieben und analysiert wird, habt ihr wirklich die Möglichkeit, mitzudenken. (Und in eingeschobenen Dialogen, die hier auf der Erde spielen, bekommt ihr dann noch zusätzliche Informationen und ein bisschen Hintergrundwissen. Dort erfahrt ihr auch mehr über die unterschiedlichen Interpretationen der Quantenmechanik.)

Falls ihr euch jetzt fragt, wer auf die seltsame Idee kommt, Raumsonden auszuschicken, um Aliens die Quantenmechanik zu erklären – das hat natürlich einen Grund. Welcher das ist, wird in kurzen Rückblenden erzählt und ihr könnt dabei versuchen, ein Weltuntergangsszenario zu entschlüsseln.

Wenn ihr also schon immer mal wirklich verstehen wolltet, was denn nun philosophisch an der Quantenmechanik so knifflig ist und warum unser naives Verständnis der Realität nicht ohne weiteres funktioniert, dann schaut doch mal rein. Und falls ihr jemanden kennt, der Physik und Science Fiction mag, dann habt ihr vielleicht gleich ein passendes Weihnachtsgeschenk…

PS: Und wenn euch das Buch gefällt, hinterlasst gern ein paar Sternchen beim Online-Händler eures Vertrauens – die helfen sehr, ein Buch populärer zu machen.

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Veröffentlicht von

Martin Bäker hat Physik studiert und über Computersimulationen in der Elementarteilchenphysik promoviert. Seit 1996 lehrt und forscht er an der TU Braunschweig, wo er 2004 im Bereich Materialwissenschaft habilitierte. In seinem Blog schreibt er über alles, was ihn an der Wissenschaft fasziniert - von der Physik bis zu Dinosauriern.

76 Kommentare

  1. …”In diesem Buch geht es nur darum: Euch beim Lesen ganz genau zu erklären, warum die Quantenmechanik unser Verständnis der Realität herausfordert und was genau an ihr so seltsam ist.”…

    “Seltsam” ist die QM aus Sicht der Mathematik nicht, gemäß Albert Einstein ist die QM im wahrsten Sinne des Wortes primär unbegründet:
    Albert Einstein (1879 – 1955) schrieb u.a. zur Quantenmechanik…

    “…die ψ-Funktion ist als Beschreibung nicht eines Einzelsystems, sondern einer Systemgemeinschaft aufzufassen. Roh ausgesprochen lautet dies Ergebnis: Im Rahmen der statistischen Interpretation gibt es keine vollständige Beschreibung des Einzelsystems. Vorsichtig kann man so sagen: Der Versuch, die quantentheoretische Beschreibung der individuellen Systeme aufzufassen, führt zu unnatürlichen theoretischen Interpretationen, die sofort unnötig werden, wenn man die Auffassung akzeptiert, daß die Beschreibung sich auf die Systemgesamtheit und nicht auf das Einzelsystem bezieht. Es wird dann der ganze Eiertanz zur Vermeidung des ‘Physikalisch-Realen’ überflüssig. Es gibt jedoch einen einfachen physiologischen Grund dafür, warum diese naheliegende Interpretation vermieden wird. Wenn nämlich die statistische Quantentheorie das Einzelsystem (und seinen zeitlichen Ablauf) nicht vollständig zu beschreiben vorgibt, dann erscheint es unvermeidlich, anderweitig nach einer vollständigen Beschreibung des Einzelsystems zu suchen, dabei wäre von vornherein klar, daß die Elemente einer solchen Beschreibung innerhalb des Begriffsschemas der statistischen Quantentheorie nicht enthalten wäre. Damit würde man zugeben, daß dieses Schema im Prinzip nicht als Basis der theoretischen Physik dienen könne. Die statistische Theorie würde – im Fall des Gelingens solcher Bemühungen – im Rahmen der zukünftigen Physik eine einigermaßen analoge Stellung einnehmen wie die statistische Mechanik im Rahmen der klassischen Mechanik.”…

    Quelle: A. Einstein, Qut of my later years. Phil Lib. New York 1950 Seite 498

    Einsteins kritische Äußerungen, insbesondere zur Quantenmechanik, führten letztendlich zu seiner Isolation. Er war zwar später ein “Medienstar” aber wissenschaftlich ohne weitere Bedeutung.

    Claes Johnson (Professor für Angewandte Mathematik) beschreibt das in seinem Buch »Dr. Faustus of Modern Physics« u.a. wie folgt,

    Einstein: Die Ikone der modernen Physik

    Die Beziehung zwischen der modernen Physik und Albert Einstein kann wie folgt zusammengefasst werden: Einstein initiierte die Entwicklung der modernen Physik als inkompatible Kombination von Quantenmechanik und Relativitätstheorie, als Patentangestellter im Alter von 25 Jahren. Die Physik-Community nutzte Einstein als Ikone der modernen Physik und beurteilte ihn im Alter von 45 Jahren senil zu sein und nicht verstehen zu können, welche Aladdin-Lampe er berührt hatte. Dies ist eine klassische griechische Tragödie, deren Erfolg untrennbar mit dem Scheitern verbunden ist und deren Scheitern letztendlich das Spiel ausmacht. Es ist eine wahre Geschichte über einen Doktor Faustus, der seine junge Seele an Luzifer den Teufel verkauft, um Zugang zur Magie der Wissenschaft zu erhalten, und den Preis dafür zahlt, der Hölle bereits auf dieser Welt gegenüberzutreten, wenn die Wissenschaft, die er am meisten schätzt im Leben von ihm genommen wurde.”

    Man sollte in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass die Grundlage für die QM meist reine Rechenvorschriften sind, die keinerlei Phänomenologie enthalten. Hauptquantenzahlen, n²-Abhängigkeit, strahlungslose Übergänge etc. sind nach wie vor unbegründet. Die Quantenelektrodynamik (QED) löst(e) keine grundsätzlichen Probleme fehlender Anschauung. Virtuelle Photonen sind Theorieparameter, Störungstheorie, Taylorreihenentwicklungen, Feynman-Diagramme, resultierende Entwicklungskoeffizienten sind mathematische Konzepte, die zu rein iterativen Lösungsansätzen führen.

    Die innerhalb der Quantenmechanik und daraus folgend innerhalb der Quantenfeldtheorien (QFTn) verwendete, teils neu definierte Mathematik (Stichworte: Störungstheorie, Regularisierung, Renormierung), ist phänomenologisch unbegründet. Sie ist formal(-axiomatisch) deutlich komplexer und schwieriger verständlich als die bloße Erkenntnis, dass Energie-Niveaus in Abhängigkeit der Hauptquantenzahl n mit 1/((n²-(n+1)²)) “quantisiert” sind, kommt aber über den Status einer Rechenvorschrift nicht hinaus. Zudem gibt es im Rahmen der Störungstheorie keine formal-analytischen Lösungen. Wenn also Quantenelektrodynamik (QED) basierend von einer hervorragenden Übereinstimmung von Theorie und Experiment berichtet wird, dann handelt es sich um gigantische Lösungssysteme, dessen iterative Ergebnisse den Versuchs-Ergebnissen immer wieder angepasst wurden. Die einen sagen es nicht, die anderen durchschauen es nicht.

  2. Martin Bäker schrieb (03. Dez 2023):
    > […] meine Erfahrung beim Bloggen zeigt, dass Artikel über Quantenmechanik immer interessant sind. Ich vermute, dass das daran liegt, dass die Quantenmechanik eben so “seltsam” ist und letztlich unser Verständnis von “Realität” ziemlich in Frage stellt.

    Es ist (nur allzu) leicht, einen SciLog-(Gast-)Beitrag zu finden, worin die Quantenmechanik als “seltsam” charakterisiert wird, und (andererseits) “uns” von vornherein Verständnis von “Realität” unterstellt wird, das von der Quantenmechanik dann in Frage gestellt werden könnte oder sogar wäre.

    Damit sehen sich (u.a.) jene [1] zum öffentlichen Widersprechen provoziert, die die Quantenmechanik nicht etwa (nur) als eines von etlichen Mitteln zum Erzielen einvernehmlichen Verständnisses von “Realität” begreifen und nutzen (würden), sondern als das Vorhaben und die Aufgabenstellung an sich verstehen, einvernehmliches Verständnis von “Realität” überhaupt zu erreichen.

    Einen SciLog-(Gast-)Beitrag, in dem solches Widersprechen etwas ausführlicher öffentlich dargelegt wäre, habe ich bislang (leider) nicht gefunden.

    (Und mit einem Buch, in dem beide sich widersprechende Auffassungen dargestellt und kontrastiert würden, ist vermutlich insbesondere aus kommerziellen Gründen bis auf Weiteres nicht zu rechnen.)

    [1: die sich — wie ich — nicht selbstverständlich als (mit-)gemeint betrachten, wenn Martin Bäker “unser” denkt bzw. schreibt ]

    • Ähh, dass die QM natürlich auch die Frage aufwirft und ein Mittel ist, um zu klären, was Realität überhaupt ist (falls deine verklausulierte Ausdrucksweise das meinte) ist doch absoluter Konsens in der Physik-Community???

      • „Es war einmal in ferner Zukunft… ganz unterschiedliche Sichtweisen…“ welche (QM) Realität ist denn da eigentlich gemeint, der Vergangenheit, der Gegenwart, der Zukunft, die als Beobachter?

        • Verstehe die Frage nicht…
          Der Einleitungssatz des Blogartikels ist eine Anspielung auf Star Wars. (Und darauf, dass der größte Teil meines Buchs tatsächlich in ferner Zukunft spielt.)

      • Martin Bäker schrieb (04.12.2023, 12:36 Uhr):
        > […] absoluter Konsens in der Physik-Community

        Das schließt wohl kaum ein, die QM als » so “seltsam” « zu mystifizieren wie (u.a.) im obigen SciLog-Beitrag.

        > dass die QM […] die Frage aufwirft und ein Mittel ist, um zu klären, was Realität überhaupt ist (falls deine verklausulierte Ausdrucksweise [ 04.12.2023, 12:29 Uhr] das meinte)

        Gemeint war, dass die QM die grundsätzliche Antwort auf die genannte Frage formalisiert und nahelegt;
        wie etwa hier und sicher noch detaillierter dort konsensual dargestellt und recherchierbar.

        (In wie fern sich die genannte Frage ansonsten überhaupt als Sinn-voll “aufgeworfen” verstehen ließe, wäre ein Thema für sich.)

        Und gemeint war auch, dass die QM damit mehr als (nur) ein Mittel ist, um Fall für Fall Boolesche oder reell-wertige Messwerte zu ermitteln.

        (Nachgeschobene Klarstellungen “was eigentlich gemeint war”, sind leider oft der Preis dafür, sich auf gegebene Ausdrucksweisen wie im obigen SciLog-Beitrag überhaupt eingelassen zu haben.)

  3. “..Um den Aliens Quantenmechanik zu erklären…”
    Mein Problem bei dieser Science-Fiction Literatur(Filme) ist dass die irdischen Menschen ,also die Spezies die hier auf der Erde von der Evolution geformt wurde, ihre Sichtweisen der Welt in Aliens projiziert und glaubt dass diese so ähnlich denken und fühlen bzw. eine ähnliche Intelligenz haben wie sie. Diese Spezies hier wurde doch unter der Käseglocke der Evolution auf diesen kleinen Planeten geschaffen .Woher will man wissen ob Aliens eine ähnliche Sicht auf die Quantenmechanik haben oder ob für diese das nicht eine Art Steinzeitbegriff ist ? Der Welle oder Teilchencharakter ist wohl eine Frage des Beobachters incl. seines Wissens und eine Welle besteht, wenn ich Planck richtig verstanden habe, aus Quantenpakten, also auch aus dem Faktor ZEIT. Und wenn sie in der Wissenschaft eine Frage gelöst haben entstehen daraus hundert neue Fragen und “Realität ” wird dadurch immer neu definiert.

    • Ich glaube, niemand, der sich ernsthaft mit SF beschäftigt, glaubt, dass SF-Autoren wirklich die Denkweise von Aliens beschreiben können, jedenfalls nicht, wenn diese vollkommen fremdartig ist. Aber das wäre ja auch sinnlos – wenn die so fremdartig ist, dann würden uns Geschichten über Aliens ja auch nicht interessieren können.
      Meiner Meinung nach nutzt SF Aliens meist, um uns Aspekte des Mensch-seins näherzubringen, genau indem Dinge verfremdet werden.

      Wobei in meinem Buch die Aliens wirklich vor allem dazu dienen, unterschiedliche Blickweisen auf die QM zu verdeutlichen. Aber zumindest bei der Rheomorphen habe ich mir schon Mühe gegeben, ihre Denkweise auch in manchen anderen Aspekten fremdartig zu machen.

  4. @Martin Bäker 04.12. 17:36

    „Aber das wäre ja auch sinnlos – wenn die so fremdartig ist, dann würden uns Geschichten über Aliens ja auch nicht interessieren können.“

    Oder intelligente Aliens sind uns doch sehr ähnlich. Es gibt ja auch vielerlei Beispiele für konvergente Evolution. Ob nun Raubtiere wie Löwen, Leoparden, Wölfe und tasmanische Teufel, oder Grasfresser wie Bisons, Wisente, Gnus und Wasserbüffel, so sind die sich doch in Verhalten und Geistesverfassung je nach ihrer ökologischen Nische im jeweiligem Ökosystem ziemlich ähnlich.

    Ein Affe, der es auf seinem Planeten geschafft hat, eine komplexe Kultur und eine Zivilisation hervorzubringen, könnte entsprechend auch uns sehr ähnlich sein.

    Was in den nächsten 5 Millionen Jahren aus dem Menschen noch wird, weiß man heute freilich nicht. Auch ob wir in 100 Jahren schon mit elektronischer Aufrüstung rumlaufen, und ob in 200 Jahren jedes Kind ein maßgeschneidertes überwiegend künstliches Genom verpasst bekommt, das bleibt es abzuwarten.

    Es kann aber gut sein, dass wir auf Jahrmillionen im wesentlichen bei der Biologie bleiben, die wir haben. Dass die Aliens dann auch so verfahren, wäre entsprechend auch möglich. Das würde dann aber bedeuten, das wir doch sehr viel mit denen anfangen könnten, und wir uns wunderbar verstehen werden.

    Einen Livebesuch würde ich allerdings weniger vermuten. Zumindest nach unserem aktuellen Stand der Physik wäre das sehr, sehr aufwändig. Und ob ein direkter physischer Kontakt zwischen 2 völlig unabhängig entstandenen Biologien nicht völlig unverträglich für alle Beteiligten ist, das weiß jetzt auch noch keiner.

    Wenn, dann rechne ich aber mit einem Besuch von Raumsonden, die mit entsprechender KI vollkommen autonom sind. Neben einer Erforschung von uns und unserer Erde könnten die allerdings auch einen Anschluss an ein intergalaktisches Internet für uns Erdenbürger mitbringen. Vorausgesetzt, wir sind uns tatsächlich ähnlich genug, dass wir mit den entsprechenden Kulturinhalten wirklich was anfangen können.

    Ich würde auf jedem Fall mal reinschauen, was da so zu finden wäre.

    • Klar, es kann auch sein, dass Aliens uns in Wahrheit ähnlich sind. Aber dann geht die Kritik an SF-Aliens ja auch ins Leere…

      Ich halte intelligentes Leben allerdings für recht unwahrscheinlich – auf der Erde hat es immerhin seit die Tiere an Land gingen gut 300 Mio Jahre gedauert, bis eine einzige Gattung Technologie etc. entwickelt hat. Der Selektionsdruck hin zu sehr hoher Intelligenz scheint klein zu sein bzw. es braucht vermutlich mehrerer Vorbedingungen (Sozialleben, Möglichkeit, Werkzeuge zu handhaben).

  5. Sachbuch sind eine gehobene Form der Unterhaltung. Man denke an Jules Verne, dessen Visionen sind teilweise wahr geworden. Isaak Asimov nicht zu vergessen, auf den sogar der US Präsident gehört hat, damals wegen des Verbotes Kernwaffenversuche in der Atmosphäre durchzuführen.
    Herr Bäker , lassen Sie sich nicht entmutigen , gehen Sie Ihren Weg !

    • Wobei Asimov soweit ich weiß keine Sachbuch-Romane geschrieben hat. Seine SF-Romane sind auch nicht ganz so “harte” SF wie z.B. die von Hal Clement. Aber die Grenze ist natürlich schon fließend, Asimovs Roboter-Gesetze haben Maßstäbe gesetzt und generell kann SF Leute für Wissenschaft begeistern oder Wissenschaft vermitteln.
      Keine Sorge, entmutigen lasse ich mich nicht, aber ich glaube, bevor ich ein weiteres Buch anfange (abgesehen von dem Fachbuch, an dem ich gerade arbeite) wird ein bisschen Zeit vergehen.

  6. Einfach köstlich: Strukturtasterkompensatorpeilerabsorber.
    Das gigantische Wettrüsten von Karl-Herbert Scheer in einem Wort.
    —–
    Wir haben den ersten Strukturtaster gebaut:
    Das Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory.
    Jetzt müssen wir ihn noch etwas miniaturisieren, damit
    er in ein 2500-m-Ultraschlachtschiff hinein passt.
    —–
    Wir haben den ersten Antigravschacht gebaut:
    Im High Field Magnet Laboratory hat man bei 16 Tesla einen
    lebenden Frosch durch diamagnetische Levitation schweben lassen.
    Bitte die Wohnungsschlüssel am Eingang abgeben.
    —–
    Mit den Midichlorianern sind natürlich die Mitochondrien und die
    Chloroplasten gemeint, und diese versorgen als Endosymbionten
    alle eukaryotischen Lebewesen tatsächlich mit Energie.
    Die menschenähnlichen Lebewesen, die vor langer Zeit in einer weit
    entfernten Galaxis lebten, hatten wesentlich weniger Mitochondrien
    als Endosymbionten in ihren Zellen als der heutige Mensch der Erde.
    Deshalb waren sowohl ihre Aktionen als auch ihr subjektives Erleben
    viel langsamer als beim heutigen Menschen.
    Die Geschwindigkeit der Filmhandlung ist natürlich an das damals
    langsamere subjektive Erleben angepasst, so dass ein heutiger
    Mensch als Superman erscheinen würde.
    Weniger Mitochondrien in den Zellen zu haben, kann auch Vorteile haben.
    Zum Beispiel erscheinen interstellare Reisen subjektiv viel kürzer,
    und man benötigt auch viel weniger Sauerstoff und Proviant.
    Womöglich ist das ein Selektionsvorteil für raumfahrende Spezies.

    • Mit den Midichlorianern sind natürlich die Mitochondrien und die
      Chloroplasten gemeint,

      Jetzt ergibt alles einen Sinn!!!

  7. @Martin Bäker 05.12. 17:52

    „Ich halte intelligentes Leben allerdings für recht unwahrscheinlich…“

    Die schiere Menge von Sternen gleicht das vielleicht wieder aus. Bei 100 Milliarden Sternen in der Galaxis braucht es nur einen Stern von 1000, der hinreichende Bedingungen für Leben auf einem seiner Planeten hat, und wir haben dann 100 Millionen davon. Wenn jetzt davon wieder nur einer von 1000 intelligentes Leben hervorbringt, dann sind das immer noch 100.000 Zivilisationen.

    Das ist nicht wenig. Entsprechend wäre das intergalaktische Internet ziemlich reichhaltig. Zumal es auch noch die Inhalte von vor Jahrmillionen untergegangenen Zivilisationen konserviert haben könnte.

    • Naja, das sind dann aber 100000 Zivilisationen, die irgendwann mal entstehen – die sind dann ja nicht alle gleichzeitig…
      Wenn die Lebensdauer einer Zivilisation 1 Mio Jahre beträgt (seeehr optimistisch), und wir mal als Gesamtdauer, die wir betrachten so ca. 5Mrd Jahre ansetzen, sind es nur noch 200, die gleichzeitig existieren…

  8. @Martin Bäker 05.12. 11:39

    „…,sind es nur noch 200, die gleichzeitig existieren…“

    Was ja eine ganze Menge ist. In etwa so viele, wie es Staaten auf der Erde gibt.

    Aber die vergangenen Zivilisationen mit samt ihrer gesammelten Kultur und Erkenntnis sind doch in einem intergalaktischen Internet wohl noch als Archive vorhanden. Nicht nur unser irdisches Internet vergisst nichts.

    Wenn wir hier die Hälfte nehmen, dann sind das 50.000 Archivzivilisationen. Die anderen 50.000 sind die zukünftigen Zivilisationen. Und die 200 aktiven Zivilisationen verwalten das alles, dass hier ganz akribisch nichts Wertvolles verloren geht.

    Das könnte höchstens ein gewisses Überangebot sein.

    • Naja, aber 200 verteilt über eine Galaxie mit 100000Lj Durchmesser sind schon recht dünn gesät, wen ich richtig schätze liegen da bei angenommenener Gleichverteilung mehrere 1000 Lj zwischen ihnen.
      Insofer sehe ich nicht, dass da jemand ein Internet baut – wenn es immer 12000 Jahre dauert, bis der Link sich öffnet, macht surfen nicht so viel Spaß.

      Es sei denn natürlich die schicken ganz viele Robo-Sonden aus, die sich über die Galaxis verteilen, so wie in meinem Roman.

      • Wenn das selbstreplizierende Von-Neumann-Sonden sind,
        dann besteht das Risiko eines galaxisweiten Gray Goo.
        Es ist unwahrscheinlich, dass alle Individuen aller
        Zivilisationen ständig vorsichtig und wohlwollend sind.
        Das erklärt die Entstehung der kosmischen Staubwolken.

  9. Die Informationsverarbeitungskapazität eines belebten Planeten
    hat in der Zeit vermutlich die Form einer Exponentialfunktion.
    Irgendwann geht sie scheinbar überraschend fast in die Senkrechte über.
    Lebewesen, die in der Evolution das Fressen und Gefressen-werden
    erlernt haben, sind vermutlich vorsichtig.
    Eine Kurzgeschichte dazu: Das Schweigen von SETI.
    https://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?25464
    —–
    Noch eine kurze Überlegung zum Heisenberg-Kompensator:
    https://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?33816

  10. @Martin Bäker 05.12. 11:39 / 13:18

    Kleiner Rechenfehler: 100.000 Zivilisationen bei 1 Mio Jahre Existenzdauer verteilt auf 5 Mrd Jahre ergibt nicht 200, sondern 20 davon gleichzeitig. Reicht aber immer noch, um über die 5 Mrd Jahre ein galaktisches Internet aufzubauen und zu pflegen. Das muss ja sowieso eine Gemeinschaftsarbeit sein.

    Es kämen dann alle 50.000 Jahre eine neue Zivilisation dazu, und eine tritt im gleichem Zeitraum wieder ab. Genug Zeit, sich um das galaktische Informationsnetzwerk zu kümmern, welches durchaus schon seit 2,5 Mrd Jahren existieren könnte, falls die meisten Zivilisationen sich dafür begeistern lassen.

    „Es sei denn natürlich die schicken ganz viele Robo-Sonden aus, die sich über die Galaxis verteilen, so wie in meinem Roman.“

    Anders geht es ja wohl nicht. Diese Robosonden müssten die meisten Informationen lokal gespeichert haben, das ganze Archiv wäre entsprechend ein sehr langfristiges Projekt. Es kann keinen Echtzeitaustausch realisieren, nach dem Stand unserer Theorien zumindest.

    Eine Aktualisierung der Datenarchive kann dann allerdings mit Lichtgeschwindigkeit funktionieren, immerhin das. Das reicht auch vollkommen aus, um alle insbesondere neuen Zivilisationen in die galaktische Kultur einzuführen.

    • Aber wenn es nur 20 gleichzeitig sind, wie erfahre die dann überhaupt voneinander? Mit Abständen von 10000LJ oder mehr?
      Ich sage nicht, dass das unmöglich ist, aber ne sichere Sache ist das mMn nicht.

  11. @Martin Bäker 05.12. 13:48

    „Aber wenn es nur 20 gleichzeitig sind, wie erfahre die dann überhaupt voneinander? Mit Abständen von 10000LJ oder mehr?“

    100.000 LJ Abstand und Signallaufzeit bei einer Existenzdauer von 1 Mio Jahre reicht doch. Diese durchaus herausfordernde Existenzdauer brauchen wir dann aber auch.

    Irgendwer muss mit dem galaktischen Netzwerk mal angefangen haben. Alles in Opensource versteht sich, mit entsprechend definierten Formaten und Standards. Dann werden die Robosonden losgeschickt, die sich in der ganzen Galaxis verteilen, und nach Planeten mit höher entwickeltem Leben suchen. Diese Planeten werden dann zunächst mal gründlich beobachtet, und die entsprechenden Beobachtungsergebnisse werden dann nach und nach in der ganzen Galaxis zur Verfügung gestellt. Mit entsprechenden Signallaufzeiten nicht über 100.000 Jahren.

    Entwickelt sich irgendwo eine Zivilisation, sind also doch Robosonden längst vor Ort. Die können dann selbstständig entscheiden, wann sie genau sich der neuen Zivilisation öffnen. Um dann von der reinen Beobachtung eben zur vollen wechselseitigen Teilhabe über zu gehen.

    Das müsste funktionieren können. Es genügt, wenn die Robosonden unser irdisches Internet selbstständig analysieren, um dann in kompatiblem Formaten uns hier das Wissen der ganzen Galaxis zur Verfügung zu stellen. Welches sie an Bord gespeichert haben.

    Alle aktiven Zivilisationen müssten entsprechend beim Nachschub an neuen Robosonden mithelfen, und auch dafür sorgen, dass die Robosonden sich gegenseitig auf den jeweiligen neuesten Stand verständigen können.

    • Gutes Szenario und ja, das kann im Prinzip funktionieren.
      Ob es aber sehr wahrscheinlich ist, steht auf einem anderen Blatt (besonders, wenn man bedenkt, dass 1Mio Jahre pro Zivilisation wirklich sehr optimistisch ist). Aber wer weiß, vielleicht werden wir längst von irgendwelchen Sonden überwacht, die schauen, ob sich auf der Erde irgendwann intelligentes Leben entwickelt, dass sich nicht selbst zerlegt…

      • Die Lebensdauer von Zivilisationen steigt vermutlich
        deutlich an, wenn sie aus unsterblichen Individuen bestehen.
        Unsterbliche Lebewesen benötigen keine Generationen-
        Raumschiffe, und sie haben sehr viel Zeit.
        Eines der Probleme von Generationen-Raumschiffen ist
        ihre kulturelle Instabilität.
        Ich behaupte, dass die biologische Unsterblichkeit noch
        vor der interstellaren Raumfahrt entwickelt werden wird.
        Die Lebensdauer von Zivilisationen steigt vermutlich
        auch durch die Bildung von unabhängigen Kolonien an.

  12. @Martin Bäker 05.12. 14:29

    „Aber wer weiß, vielleicht werden wir längst von irgendwelchen Sonden überwacht, die schauen, ob sich auf der Erde irgendwann intelligentes Leben entwickelt, dass sich nicht selbst zerlegt…“

    Die Robosonden werden das Leben auf unserem Planeten sowieso aus reiner Neugier schon beobachten. Die Frage ist, wann der Start für einen beiderseitigen Austausch am Sinnvollsten ist. Am Besten noch, bevor wir diesen Planeten zerlegt haben.

    Also besser diese Woche noch, dass die Klimakonferenz in Dubai mal eine neue Dimension bekommt.

    Genug eigenes Internet müssten wir inzwischen haben, ohne dem könnten uns die Robosonden rein technisch bedingt schon mal gar nicht helfen können.

    Wenn wir hier draußen wirklich alleine sind, dann geht das natürlich alles nicht.

  13. @Bednarik 05.12. 15:11

    „Die Lebensdauer von Zivilisationen steigt vermutlich auch durch die Bildung von unabhängigen Kolonien an.“

    Was sehr schwierig sein könnte. Gibt es irgendwo schon Leben, dann fragt es sich, ob das mit unserer Biologie überhaupt verträglich wäre. Essen könnten wir vermutlich nichts davon, allein wenn die fremde Biologie ganz andere Aminosäuren nutzt wie unsere.

    Wir müssten dann schon die heimische Biologie im wesentlichen Verdrängen.

    Oder es gibt einen lebensfreundlichen Planeten, auf dem noch gar kein Leben entstanden ist. Da könnten wir allerdings auch nicht mal eben einziehen. Der hätte schon mal überhaupt keinen Sauerstoff in der Atmosphäre, man müsste erst mal entsprechende irdische Mikroben aussetzen, die den Sauerstoff produzieren. Das wird Jahrtausende brauchen, wenn nicht viel mehr.

    Erst wenn die Mikroben genug Sauerstoff produziert haben, kann man auch höheres Leben ansiedeln, und uns gleich mit.

    Ein reiner Informationsaustausch mit anderen Zivilisationen über Robosonden wäre dagegen recht einfach. Auch ist KI wie dafür gemacht, Jahrtausendelang und länger auf Weltraumreise zu gehen.

  14. Über die Wahrscheinlichkeit auf fremde Intelligenzen zu treffen.
    Im Grundsatz kann man jedem Lebewesen Intelligenz zusprechen, auch den Einzellern und den Pflanzen. Wie könnten sie sonst überleben.

    Für Zweifler, wo beginnt die Intelligenz? Ein Hund hält wahrscheinlich eine Maus für weniger intelligent. Affen halten sich für intelligenter als junge Leopardenbabies, das sieht man, wenn der kleine Affe vom Baum herab das Leopardenbaby am Schwanz zieht.

    Also, und man kann davon ausgehen, dass das Intelligenzniveau eines Lewesens irgendwann in seiner Lebensspanne ein Maximum erreicht und dass die Intelligenz dann wieder abnimmt.
    Bei den Menschen ist das gerade beobachtbar, die erkennen, dass sie mit dem CO2 Ausstoß ihre Lebensgrundlage zerstören aber sie sind nicht fähig, das zu ändern.
    Intelligenz muss also immer im Kontext mit dem Verhalten betrachtet werden. Wer sich selbst zerstört, der kann nicht mehr als intelligent akzeptiert werden.
    Anmerkung ; Erkenntnisfähigkeit ist eine Teilintelligenz. Es gibt auch noch eine praktische Intelligenz.

  15. Skeptiker
    04.12.2023, 16:26 Uhr

    Mein Problem bei dieser Science-Fiction Literatur(Filme) ist dass die irdischen Menschen ,also die Spezies die hier auf der Erde von der Evolution geformt wurde, ihre Sichtweisen der Welt in Aliens projiziert

    Es geht doch hier nicht um subjektive Sichtweisen, sondern um Mathematik. Oder glaubt jemand ernsthaft, außerirdische Mathematik sähe anders aus (abgesehen von der Schreibweise) als irdische Mathematik?

    Haben Aliens einen alternativen Satz des Pythagoras (egal ob speziell räumlich oder raumzeitlich wie bei der speziellen Relativitätstheorie)?

    • Julian Apostata schrieb (07.12.2023, 08:49 Uhr):
      > […] Haben Aliens einen alternativen Satz des Pythagoras (egal ob speziell räumlich oder raumzeitlich […])

      Der Satz des Pythagoras hat jedenfalls Verallgemeinerungen:

      – den Satz von Stewart (in der ebenen Geometrie) (alias “Stewart’s theorem”; mit dem Satz des Pythagoras als einer [[#Anwendung]]),

      – dessen Verallgemeinerung auf Flächen konstanter, von Null verschiedener Krümmung, z.B. hinsichtlich raumzeitlicher Geometrie, und schließlich

      die ganz allgemeinen Beziehungen, um insbesondere “Krümmung” aus (gegebenen) Abstandsverhältnissen zu ermitteln; egal ob räumlich oder raumzeitlich.

      Durchaus denkbar, dass manche mit diesen Zugängen zu räumlicher Geometrie und (insbesondere) Raumzeit-Geometrie fremdeln. …

  16. @Neumann 06.12. 09:55

    „Wer sich selbst zerstört, der kann nicht mehr als intelligent akzeptiert werden.“

    Das ist wohl weniger eine Frage der Intelligenz, dafür aber eine des eigenen Horizonts. Wäre die Klimaproblematik auf die eigene Kommune begrenzt, dann wäre die Energiewende längst fertig. Und das lokale Klimaproblem gelöst.

    Zunächst bezieht sich der Mensch auf eine konkrete Gemeinschaft. Die Nation ist schon nur einigermaßen etabliert, die EU eher noch weniger, aber uns wirklich als Weltgemeinschaft zu verstehen, das ist deutlich mangelhaft ausgeprägt.

    Das betrifft Vieles, nicht nur die drohende Heißzeit. An Intelligenz fehlt es hier nicht, die ist in Form der Wissenschaften ja sogar institutionalisiert. Wird aber immer nur im Rahmen des konkreten Horizontes wirklich realisiert, und entsprechend werden auch nur soweit die folgenden Konsequenzen gezogen.

    Das scheint ja auch ganz schön komplex zu sein. In der aktuellen Klimakonferenz sind 90.000 Menschen angereist.

    Vielleicht lässt die Entwicklung von KI auch mehr globales Bewusstsein zu. Wenn alleine schon mal die Sprachbarrieren durch immer automatischere Übersetzungsmöglichkeiten weniger werden. Und wenn KI am gesamten Internet trainiert wird, dann schafft auch das eher globalere Sichtweisen.

    Wir sind letztlich vom Ursprung her eine Affenhorde, und lernen erst langsam, unsere globalen Herausforderungen in die Hand zu nehmen. Anderen Zivilisationen in unserer Galaxis könnten durchaus dieselbe Entwicklung genommen haben. Als Basis ist ein allesfressender Baumbewohner, der in großen Gruppen unterwegs ist, durchaus geeignet zu einem Zweibeiner zu werden, der die Hände für den Werkzeuggebrauch frei hat und Sprache und Sozialsysteme entwickelt.

    Der muss sich dann am Ende zu einer erfolgreichen Zivilisation entwickeln. Das ist letztlich nur eine Frage der Realisierung von Horizonten.

  17. Tobias Jeckenburger,
    Intelligenz und Eigeninteresse,
    man könnte es auch Intelligenz und Moral nennen. Wenn die nicht miteinander harmonieren dann wachsen die Inneren Widersprüche eines Kulturkreises bis hin zum Krieg.
    Die Geschichte der Osterinsel ist ein beredtes Beispiel.

    Hier geht es jetzt um die Vorstellung von Quanten und ihren Eigenschaften. Vielleicht sind unsere Vorstellungen über Materie , Quanten und ihre Felder allesamt falsch. Und mit einer völlig neuen Erklärung der Quantenverschränkung finden wir einen Weg heraus aus dem “Gefängnis” Lichtgeschwindigkeit.
    Wir finden einen Weg den Raum und die Zeit ganz anders zu überwinden.
    Und dann geraten wir in das Universum der Aliens und der Hyperintelligenzien.

      • @Neumann 07.12. 20:48

        „Vielleicht sind unsere Vorstellungen über Materie , Quanten und ihre Felder allesamt falsch.“

        Neein, bitte nicht, jetzt habe ich mich daran gewöhnt. Und ich rechne auch wirklich nicht mit doppelten Funktionsweisen. Was die Teilchenbeschleuniger alles so messen können, passt ja nun zu den Theorien. Das kann höchsten Erweiterungen haben, aber keine komplett andere Struktur.

        „…wir einen Weg heraus aus dem “Gefängnis” Lichtgeschwindigkeit.“

        Dieses Gefängnis ist doch auch ein Schutzraum. Sonst würde es hier von außerirdischen Besuchern nur so wimmeln, mit guten und gar nicht so guten Zeitgossen. Es wäre ein Krieg jeder gegen jeden möglich, der nicht nur die ganze Galaxis erfasst, sondern das ganze Universum.

        Dann bleibe ich doch gerne in einer gewissen Abgeschiedenheit, da haben wir alle unsere Ruhe. Und wie ich oben beschreiben habe, ist dennoch ein galaktisches Internetarchiv ohne weiteres denkbar und realisierbar. Das braucht dann nur Zeit, und Zeit gibt es genug. Die Anbindung für uns könnte dennoch in naher Zukunft Realität werden, falls es eben schon seit Jahrmilliarden genügend aktive Zivilisationen in der Milchstraße gibt. Dann wären die nötigen Robosonden längst vor Ort und würden ihren Einsatz für unsere Teilhabe gerade vorbereiten.

        „Und dann geraten wir in das Universum der Aliens und der Hyperintelligenzien.“

        Was soll das denn konkret sein? Ich finde, wir sind schlau genug. Es fehlen uns nur die Horizonte. Da bin ich dann gerne konservativ.

        Und dann lieber ein Freund von Geisteswelten, wenn die hier noch unser Leben bereichern. Und das im ganzen Universum. Aber eben für jeden alles schön begrenzt auf den eigenen Planeten, mit hinreichend Sicherheitsabstand unter einander, nicht nur im Raum, sondern auch in der Zeit.

  18. Frank Wappler
    07.12.2023, 18:09 Uhr

    Der Satz des Pythagoras hat jedenfalls Verallgemeinerungen

    Warum so weit abschweifen? Sobald eine Kultur den ebenen Pythagoras entdeckt hat, ist doch erst mal deren nächste Verallgemeinerung dran (der Cosinussatz).

    Worauf ich aber letztlich hinaus will. Stimmen außerirdische und irdische Mathematik auch in punkto Quantenmathematik überein? Die Beantwortung dieser Frage übersteigt leider meine Kompetenz.

    Neumann
    07.12.2023, 20:48 Uhr

    Und mit einer völlig neuen Erklärung der Quantenverschränkung finden wir einen Weg heraus aus dem “Gefängnis” Lichtgeschwindigkeit.

    Ich fürchte so einfach ist das nicht. Masse kann niemals Lichtgeschwindigkeit erreichen.
    Bewusst erstellte Botschaften sind an die Lichtgeschwindigkeiten gebunden.
    Rein zufällige Botschaften können schneller übertragen werden.
    Letzteres hilft uns aber nicht weiter, wenn wir Fußballergebnisse nach Alfa Centauri übertragen wollen.

    Sollte ich mich da zu weit aus dem Fenster gelehnt haben, Herr Bäker, dann korrigieren sie mich bitte.

    • Julian Apostata schrieb (08.12.2023, 08:47 Uhr):
      > [… Satz des Pythagoras … dessen] nächste Verallgemeinerung [ist] der Cosinussatz.

      Da es mehrere Verallgemeinerungen gibt, lassen sich diese in verschiedenen Reihenfolgen nennen.

      Stewarts Theorem und die oben (07.12.2023, 18:09 Uhr) genannten Verallgemeinerungen des Satzes des Pythagoras beinhalten jedenfalls den Begriff “Winkel” (in quantitativem Sinne) überhaupt nicht.

      > Worauf ich aber letztlich hinaus will. Stimmen außerirdische und irdische Mathematik auch in punkto Quantenmathematik überein?

      Sonst wäre “[die] Quantenmathematik” doch unbestimmt (und womöglich »seltsam«), und gar nicht “puncto”.

      p.s.
      > […] Bewusst erstellte Botschaften sind an die Lichtgeschwindigkeiten gebunden.
      > Rein zufällige Botschaften können schneller übertragen werden. […]

      ???
      Nachdem sich Herr Bäker diesbezüglich nicht zur Korrektur veranlasst gezeigt hat, erlaube ich mir zu widersprechen:

      Das allererste (nachweisbare) Anzeichen eines Empfängers beim Beginn und Aufgrund des Empfangens einer Botschaft von einem bestimmten, identifizierbaren Sender geschah vor, oder zwangsläufig allerspätestens zusammen mit, der Fortsetzung bzw. Vollendung der Übertragung der betreffenden Botschaft (bis zur endgültigen bewussten Wahrnehmung dieser Botschaft durch den Empfänger; was vom Sender bewusst beabsichtigt gewesen sein mag, aber womöglich auch nicht).

      Damit ist beim Übertragen einer Botschaft bzw. eines Signals, von einem bestimmten Sender zu einem bestimmten Empfänger, die betreffende Signalfront besonders ausgezeichnet, und bietet sich somit zur Definition und Ermittlung geometrischer Beziehungen an.

      (Wenn dagegen einem einzelnen Empfänger “etwas einfällt”, ohne dass irgendein bestimmter entsprechender Sender erkennbar und verantwortlich zu machen wäre, kann vom “Übertragen einer Botschaft” keine Rede sein, und es gäbe keine entsprechende Signalfront.

      Und wenn mehrere verschiedene Empfänger vom selben Sender die selbe Botschaft übertragen wurde, dann handelt es sich trotzdem nicht um die Übertragung einer Botschaft zwischen den Empfängern untereinander.)

      p.s.
      Julian Apostata schrieb (10.12.2023, 12:27 Uhr):
      > Beispiel. Die kinetische Energie mit der Masse m errechnet sich so:
      E_kin = m c² (1 / sqrt( 1-v²/c²-1 )

      Dass die runden Klammern im zitierten Ausdruck nicht paarweise auftreten, sollte schon mal zu denken geben. …
      (Im Übrigen find ich “Mathematica-Syntax” vorteilhaft, die runde Klammern so gut wie ausschließlich zum Gruppieren von Termen einsetzt; nicht zum Einschließen von Funktions-Argumenten.)

      > […] Eine simple Gleichung setzt uns da eine ganz klare Grenze.

      Der Versuch, so zu argumentieren, offenbart Unkenntnis des Begriffs “Signalfront”, der damit direkt verbundenen Argumentation (s.o.), und somit auch seiner Rolle (in der Relativitätstheorie) bei Ermittlung des Wertes “v/c”.

  19. Julian Apostata,
    nach dem gegenwärtigen Wissen ist die Lichtgeschwindigkeit die Grenzgeschwindigkeit.
    Niemand kann die Zukunft vorhersehen.
    Noch vor 150 Jahren dachte man, dass auf der Sonne eine Verbrennung stattfindet. Radioaktive Strahlung war noch nicht entdeckt.
    Die Entdeckung der Neutronen musste noch 50 Jahre warten.

    Man darf nicht so tun, als ob alles schon entdeckt wäre.

  20. Neumann
    08.12.2023, 19:53 Uhr

    nach dem gegenwärtigen Wissen ist die Lichtgeschwindigkeit die Grenzgeschwindigkeit

    Technischer Fortschritt findet seine Begrenzung in den Naturgesetzen. Diese Gesetze können nicht umgangen werden. Und so wird jede außerirdische Kultur irgendwann den Punkt erreicht haben, an dem kein technischer Fortschritt mehr
    möglich ist.
    Beispiel. Die kinetische Energie mit der Masse m errechnet sich so:
    E_kin=mc²(1/sqrt(1-v²/c²-1)
    Kommt man nun nahe an c heran, so wird aus 1/sqrt(1-v²/c²) eine nahezu unendlich große Zahl (wegen Division durch 0). Mit anderen Worten: Um eine Masse auf c zu beschleunigen, bräuchte man unendlich viel Energie.
    Eine simple Gleichung setzt uns da eine ganz klare Grenze.

    Nun weiß ich nicht, was in der Quantenphysik noch alles möglich ist. Ich weiß nur. Die Naturgesetze werden auch hier uns und allen Aliens eine Grenze setzen.

  21. Julian Apostata,
    Deine nüchterne Denkweise ist nicht zu beanstanden.
    Du lässt die Phantasie des Menschen außer acht.
    Wir wissen nicht, ob unsere 3-dimensionale Welt nicht in einer vierten Raumdimension gefaltet ist. Und wenn es gelänge, die zu durchtunneln, dann können wir sehr große Entfernungen in kurzer Zeit überbrücken.
    Und da ja Martin Bäker selbst das Wort “Roman” verwendet, dann dürfen wir auch mal das Gefängnis “Naturgesetz” durchtunneln.
    Ja, und wenn wir einmal zu den Quarks durchgestoßen sind, dann ist alles möglich. Auch die “Materie” die abstoßende Wirkung hat.

    • Neumann schrieb (11.12.2023, 12:46 Uhr):
      > […] wenn es gelänge, die [denkbaren Berandungen unserer womöglich gefalteten Welt] zu durchtunneln, […]

      … das mag immerhin als vorstellbar gelten …

      > dann können wir sehr große Entfernungen in kurzer Zeit überbrücken.

      Nein.
      Sondern:
      Dann könnten und sollten wir Entfernungsangaben (Pingdauern) auf den aktuellen Stand bringen (die ergäben sich wohl tendenziell und teilweise wesentlich geringer, als bislang ermittelt, bekannt oder vermutet; im Vergleich zu konstanten Entfernungen zwischen Beteiligten “in allernächster Nähe”).

      Die vermeintliche “Faltung unserer Welt” wäre dann eher als Inhomogenität in der Verteilung von “Potential(-Barrieren)” und von “Brechungsindex” aufzufassen; bzgl. der bislang genutzten Signal-Transmissions-Moden (die nicht “tunnelten” und demnach gar nicht die zur Entfernungsermittlung in der RT relevante Signalfront bildeten).

    • Das Diagramm beruht aber ausschließlich auf einer gefühlten Statistik, oder?

      Hab die Geschichte nur überflogen (also vielleicht was übersehen), aber Familie-3-Sterne und so funktionieren nicht, ebensowenig Atome, weil damals das Universum zu heiß war, um die Energieminimierung so relevant zu machen, wie es für stabile Atome notwendig ist, und weil die Schwerkraft nur von der Masse abhängt und damals nicht genug Zeit für die Bildung von Sternen oder so vorhanden war.

      • Von dem Diagramm zur technischen Entwickung
        kennen wir nur den linken Teil.
        Wie die rechte Hälfte aussieht, können wir nur vermuten.
        —–
        Habe schwerere Quarks, suche Verwendung 🙂
        Zur Ehrenrettung der Familie-3-Sterne könnte ich noch vorbringen,
        dass sie noch heißer als die damalige Hintergrundstrahlung sein sollten, und
        dass Familie-3-Sterne, Familie-3-Planeten und Familie-3-Planetensysteme so
        winzig sein sollten, dass sich die Gravitationskraft stark auswirken sollte.
        Dennoch habe ich dabei einige kleine Zweifel 🙂

      • Nachtrag:
        Ein Familie-3-Wasserstoffatom wäre nur ungefähr 3477-mal kleiner als ein Familie-1-Wasserstoffatom.
        Ein Familie-2-Wasserstoffatom wäre nur ungefähr 207-mal kleiner als ein Familie-1-Wasserstoffatom.
        Das bedeutet, dass diese Wasserstoffatome größer gewesen wären, als es das Universum damals war.
        (Wir Chemotechniker denken immer gleich an die Elektronenhüllen.)

        • Karl Bednarik schrieb (13.12.2023, 05:36 Uhr / 06:29 Uhr):
          > Habe schwerere Quarks, suche Verwendung […] Ein Familie-3-Wasserstoffatom wäre […]

          Die (mittlere) Lebensdauer von (“einzelnen”) Top-Quarks ist allerdings nur ein Bruchteil der (typischen) Hadronisierungs-Dauer (des “Ausfrierens” und überhaupt erkennbaren Bestehens von Hadronen aus einem vorliegenden Quark-Gluon-“Plasma”).

          Die Familie-1-Baryonen, die Atomkerne bilden (d.h. Protonen bzw. Neutronen) haben daher keine (als solche erkennbaren) Familie-3-Äquivalente.

          Die (mittlere) Lebensdauer von schon entdeckten Hadronen, die (u.a.) Bottom-Quarks (als Konstituenten) enthalten, liegt dagegen immerhin in der Größenordnung von Pico-Sekunden.
          Insofern ist das aus drei (Konstituenten-)Bottom-Quarks bestehende Familie-3-Baryon immerhin denkbar (das “Triple bottom omega”-Teilchen, s. Tabelle auf dieser Seite), aber noch nicht entdeckt.

      • Für Fanatiker:
        Begrenzte chemische Möglichkeiten im Familie-2-Universum.
        3 mal 10 hoch 8 Meter pro Sekunde Lichtgeschwindigkeit,
        207 Elektronenmassen hat das Familie-2-Elektron, das Myon,
        1,2 mal 10 hoch minus 10 Meter Van-der-Waals-Radius von Wasserstoff,
        5,8 mal 10 hoch minus 13 Meter Van-der-Waals-Radius von Familie-2-Wasserstoff,
        ich teilte durch 207, genauer wäre 186 gewesen,
        2,7 mal 10 hoch minus 13 Sekunden Lebensdauer des Familie-2-Neutrons,
        strange-strange-charm, das ist das einzige nachgewiesene Familie-2-Nukleon,
        8,1 mal 10 hoch minus 5 Meter Lichtreichweite in dieser Lebensdauer,
        1,4 mal 10 hoch 8 Familie-2-Wasserstoff-Radien in dieser Lichtreichweite.
        Möge mir Sheldon Cooper beistehen 🙂

    • Konsequent ! Karl Bednarik.
      Meine Meinung dazu, dass es schwere Quarks gibt, das ist unbestritten.
      Ob man sie wegen ihrer kurzen Lebensdauer als elementar bezeichnen will , ich neige (noch) nicht dazu.
      Es gibt auch chemische Verbindungen, die nicht stabil sind und wieder zerfallen.
      Man sollte definieren ab welcher Zeitspanne ein “Teilchen” existitiert.

      Es hängt also tatsächlich von den Umgebungsbedingungen ab, Druck, Temperatur, ob ein Teilchen beständig ist oder nicht.

      Und dass ein Familie 1 Roboter von einer Familie 2 Generation gebaut worden sein kann, darüber könnte man einen Film drehen, der würde ein Renner.

      Wir können jetzt auch darüber nachdenken, ob unsere Phantasie nicht das Produkt von einer Familie 2 Generation ist, die durch einen genialen technologischen Trick in unserer Gehirnflüssigkeit überleben. (überlebt haben)

  22. Karl Bednarik
    12.12.2023, 09:16 Uhr

    Ein Diagramm zur technischen Entwickung:
    http://s880616556.online.de/LOGISTEI.PNG

    Mit anderen Worten: Würde man die Fläche unterhalb der roten Kurve gleichmäßig mit Punkten ausfüllen, dann entspräche jeder Punkt einer technischen Neuentwicklung.
    Die blaue Kurve wäre dann das Integral der roten Kurve. Und die zeigt dann an, wieviel des technisch Machbaren verwirklicht worden ist.
    Ab 2300 gibt’s dann keine nennenswerte Fortschritte mehr…
    …ganz einfach deswegen, weil die Naturgesetze das nicht mehr zulassen.

    Hab ich die Grafik so halbwegs verstanden?

  23. Julian Apostata,
    das Diagramm von B. sieht schön aus, ist aber reine Phantasie.
    Wenn die Umweltverschmutzung weiter geht, dann wird ein Teil der Weltbevölkerung biologisch degeneriert werden. Wir sind am Ende der Nahrungskette, das darf man nicht unterschätzen.

    Und dabei habe ich noch nicht einmal Pandemien berücksichtigt.

  24. @Neumann
    Sie halten es also allen Ernstes für möglich, das wir das Tempolimit Lichtgeschwindigkeit mit Hilfe von Wurmlöchern umgehen können…
    …es aber für unmöglich, dass künftige Technik die Umweltprobleme in den Griff wird kriegen können???

  25. @Innovationskurve von Bednarik

    Im Jahr 2000 schon 50%, und bis 2100 fast alles mit 90% wird m.E. nicht hinkommen.

    Ich denke eher 2000 20%, und bis 2100 50%.

    Im Jahr 2000 hatten gerade mal 10 % der Weltbevölkerung überhaupt die Bildungsgrundlage, um an allgemeiner Innovation beizutragen. Das wird hoffentlich bis 2050 auf weit über 80% angewachsen sein.

    Dann kommt auch noch die KI dazu, und kann hier ziemlich beschleunigend mitwirken.

    Freilich geht es hier um das physikalisch machbare, was ja nun auch mit mehr Entwicklern immer dasselbe ist. Aber ich sehe hier dennoch Riesenräume, die derzeit überhaupt noch nicht angefasst worden sind.

    Eine andere Frage wäre noch, was man denn noch wirklich braucht. Das ist vielleicht ziemlich wenig, aber was solls, dann ist es eben nur noch weiterer Spaß auf riesigem Niveau. Ich denke hier etwa an kilometergroße Weltraumteleskope, die uns unübersehbare Mengen an hochinteressanten Informationen aus dem ganzen Kosmos liefern können, auch wenn wir das nicht wirklich brauchen. Aber dieser kosmische Einblick wird eben dennoch unser Leben ausmachen können.

    Derweil wir mit rein irdisch Notwendigem mit recht wenig ziemlich glücklich werden könnten. Hier käme ein aktueller Stand von 67% durchaus hin, wie in der Innovationskurve von Bednarik. Hier kommt dann aber eben noch der wirkliche Spaß mit sehr viel mehr dazu.

  26. Julian Apostata,
    genau, was Menschen machen, das kriegt man oft nicht mehr in den Griff.
    Gerade hat man Spuren von Mikroplastik im Meersalz gefunden.
    Die Vermüllung hat eine eigene Dynamik, die niemand mehr stoppen kann.

    Und das wird die Triebfeder werden, die Erde zu verlassen. Mond, Mars, riesige
    Satelliten, die wie Hausboote die Erde umkreisen werden.
    Und dann wird ein Genie der Zukunft materieähnliche Stoffe entdecken, die nicht der Gravitation unterworfen sind,………

    Und dabei wird auch die wahre Natur eines elektrischen Feldes verstanden werden. Und dabei auch verstanden werden, warum Licht sich verschränkt, wenn es an einem Prisma gebrochen wird. Und Prismen werden dann sehr teuer werden, weil es kaum noch Quarzoxid ohne Mikroplastik geben wird.

  27. Tobias Jeckenburger

    Eine andere Frage wäre noch, was man denn noch wirklich braucht.

    Fangen wir doch mal mit der Urmutter aller Umweltsünden an, der Erfindung der Landwirtschaft. Das war eine Sache, die wirklich niemand brauchte.
    Und das können wir nicht mehr rückgängig machen. Was aber in Zukunft möglich sein müsste, ist konsequent vorwärts zu marschieren und den Prozess zu Ende bringen. Ich stell mir da 3 Phasen in der Menschheitsgeschichte vor.

    1. Die Jäger und Sammlergesellschaft. Der Mensch ernährt sich nur von Tieren und Pflanzen, die auch in der Natur vorkommen.
    2. Die Bauerngesellschaft. Der Mensch ernährt sich fast nur mehr von gentechnisch veränderten Tieren und Pflanzen (unter Gentechnik verstehe ich auch herkömmliche Züchtungsmethoden).
    3. Trennung von Mensch und Natur. Die Äcker werden wieder an die Natur zurück gegeben und der Mensch bezieht nur mehr synthetische Nahrung.
    Es können sich wieder Wälder ausbreiten und CO2 binden.

    Um zu Phase 3 zu gelangen könnten uns auch intelligente Quantencomputer helfen.

  28. Was mich bei der Elektrostatik und der Gravitation
    verwundert, ist, dass nur die Gravitation als Raumkrümmung
    dargestellt wird, aber nicht die Elektrostatik, obwohl
    beide Gleichungen auffallend ähnlich aussehen.
    Die Kraft ist
    Faktor mal Menge eins mal Menge zwei geteilt durch das Abstandsquadrat.
    —–
    Bei der Herstellung von Glas werden alle organischen Stoffe durch die Hitze zerstört.
    Bei der Nahrung geschieht das mit dem Mikroplastik leider nicht.
    Vertrauen wir auf die Fähigkeit Ballaststoffe auszuscheiden.
    Klare Nährlösungen kann man aber mit einem Mikrofilter von Mikroben und Mikroplastik reinigen.

    • Liegt daran, dass die dynamischen Gleichungen halt anders sind.
      Man hat mal versucht, die Edynamik auch als Raumkrümmung aufzufassen, das hat aber nicht geklappt. (Details bei Penrose, Road to Reality)

    • Karl Bednarik schrieb (14.12.2023, 11:01 Uhr):
      > Was mich bei der Elektrostatik und der Gravitation verwundert, ist, dass nur die Gravitation als Raumkrümmung

      … Raum-Zeit(!)-Krümmung, nicht wahr ? …

      > dargestellt wird, aber nicht die Elektrostatik,

      Wie sich u.a. aus dieser (leider Koordinaten-behafteter) Darstellung schließen lässt, trägt nicht nur (“statische”) Masse \(M\) sondern auch (“statische”) Ladung \(Q\), die in einer geeigneten Region symmetrisch enthalten sind, zur Raum-Zeit-Krümmung außerhalb dieser Region bei (wenn auch nicht in ganz genau austauschbar-gleicher Weise).

      > obwohl beide Gleichungen auffallend ähnlich aussehen. Die Kraft ist […]

      Von eigentlicher Kraft bzw. Beschleunigung kann ohnehin nur hinsichtlich der Wechselwirkung zwischen mehreren Ladungen die Rede sein.

      Davon zu unterscheiden sind Koordinaten-Beschleunigung bzw. entsprechende “Scheinkräfte” (wie sie in der Newtonschen Beschreibung der Wechselwirkung von Massen auftreten).

  29. Karl Bednarik,
    der Kunststoff mit der längsten Lebensdauer ist das PVC.
    Der Chloranteil lässt sich wahrscheinlich durch Wärembehandlung entfernen, aber dann , Wohin mit dem Chlor ?
    Was die Elektrostatik betrifft, die Gleichheit von Coulombgesetz und dem Gesetz der Massenanziehung lässt vermuten, dass ein Zusammenhang besteht.

    Da aber die Elektronen ein Teil der Masse sind , haben sie auch einen Anteil an der Raumkrümmung. Ein 1/1832 als Vorschlag.

  30. @Julian 14.12. 07:43

    „…und der Mensch bezieht nur mehr synthetische Nahrung.“

    Ob das denn schmeckt, gesund ist und nicht viel zu teuer, das wird sich erst zeigen. Sehr zu wünschen wäre es. Ich kenne jetzt nur das eine Projekt, bei dem ehemalige Bodenbakterien ganz direkt grünen Wasserstoff als einzige Energiequelle nutzen, ansonsten nur dieselben Nährstoffe wie Pflanzen brauchen. Das wäre insbesondere besonders interessant, wenn gleich tierisches Eiweiß und tierische Fette hergestellt würden.

    Dann spart man nicht nur die Ackerfläche, die die Futterpflanzen brauchen, auch muss man die Tiere nicht mehr unterbringen, pflegen, schlachten und zerlegen.

    Ausgemacht scheint mir das aber noch nicht zu sein, ob das alles so funktioniert

    „Es können sich wieder Wälder ausbreiten und CO2 binden.“

    Auch Wiesen sind ein natürlicher Lebensraum, der speziell in Europa sogar sehr viel artenreicher als die heimischen Wälder ist. Entsprechend wäre es sogar gut, wenn hier auch Wiesen erhalten bleiben. Und da kann man dann auch Grasfresser halten, die gehören einfach zur Wiese dazu. Und wenn die Milch und das Fleisch schmeckt, dann kann man dieses gerne weiter nutzen. Richtig bewirtschaftet können auch Wiesen Kohlenstoff speichern.

    Auch gewisse Mengen an Getreide und vor allem Obst und Gemüse wäre weiterhin eine Wohltat für die Vielfalt unserer Speisekarte.

    Wenn man also konkret in Deutschland mit einer Halbierung der landwirtschaftlichen Produktion hinkommt, und wir uns zukünftig immerhin zur anderen Hälfte von diesen Bakterienkulturen ernähren, dann hätten wir schon fast einen optimalen Naturzustand.

    Wohl auch Weltweit. Wenn freilich alle genug Geld haben, sich auch Fleisch leisten zu können, dann kann der Anteil an Bakterienkost auch auf bis zu 75% steigen, und die ganze Welt wäre ökologisch wieder richtig entspannt auf einem guten Weg.

    Mit 90% Bakterienkost könnten wir auch die Weltbevölkerung noch mal verdoppeln. Aber, die Frage ist, macht das Sinn? Jedenfalls wären Kolonien im freiem Weltall bzw. Raumschiffe, die Jahrtausende autark betrieben werden können mit diesen Bakterienprodukten auch denkbar. Aber auch hier die Frage: Macht das überhaupt Sinn.

    Das Leben auf der Erde mit Sonne, Wind, Regen und reichhaltige Natur und reichhaltigem sehr leckerem Essen, ist klar lebenswert. Im Weltall wäre vielleicht ein Leben möglich, aber eventuell doch so beengt und unkomfortabel, dass man so nicht sein ganzen Leben verbringen will. Und wenn da keiner wirklich Lust zu hat, dann können wir uns das sparen.

    Roboter mit hinreichend Intelligenz wird es vermutlich schon geben, wenn wir entsprechende Raumfahrzeuge noch gar nicht bauen und schon gar nicht finanzieren können. Ich bin mir auch recht sicher, dass nie ein Mensch zum Mars fliegen wird. Die Roboter können es schon bald einfach besser. Und sind dabei mindestens 100 mal billiger zu transportieren, weil sie nur Strom brauchen und auch weil sie keine Rückfahrkarte brauchen.

  31. Tobias Jeckenburger
    15.12.2023, 00:49 Uhr

    Auch gewisse Mengen an Getreide und vor allem Obst und Gemüse wäre weiterhin eine Wohltat für die Vielfalt unserer Speisekarte.

    Da sehe ich einen gewissen Widerspruch zu folgender Aussage.
    Tobias Jeckenburger
    13.12.2023, 16:11 Uhr

    @Innovationskurve von Bednarik

    Im Jahr 2000 schon 50%, und bis 2100 fast alles mit 90% wird m.E. nicht hinkommen.

    Ich denke eher 2000 20%, und bis 2100 50%.

    Wenn sie selbst einen viel größeren Spielraum für neue Innovationen einräumen, als es Karl Bednarik tut…

    …warum sollte es in Zukunft nicht möglich sein, wohlschmeckende Kirschen zu synthetisieren, ohne lästiges Beiwerk wie Kirschkerne?

  32. @Julian 15.12. 08:12

    „…warum sollte es in Zukunft nicht möglich sein, wohlschmeckende Kirschen zu synthetisieren, ohne lästiges Beiwerk wie Kirschkerne?“

    Ich schätze mal, dass es schon eine große Herausforderung ist, wenn die Bakterienkulturen überhaupt halbwegs schmackhaft und bekömmlich sind. Wenn die Varianten nur begrenzt sind, dann wird man diese Produkte wahrscheinlich sehr schnell leid. Entsprechend ist dann noch reichlich Bedarf nach Pflanzlicher und auch mal Tierischer Kost.

    Man kann jetzt schon sehr viel mit Lebensmittelchemie machen, aber so überzeugend finde ich diese Produkte alle nicht. Ich nutze eher wenig verarbeitete Kost, dieses allerdings auch aus Kostengründen, aber auch, weil das schnell langweilig wird.

    Die beste Panade für panierte Schinkenschnitzel ist mit Ei und Semmelbrösel selbst gemacht, und kostet weniger als die fertig panierten Schnitzel aus der Tiefkühlung.

    Es kommt auch erstmal gar nicht darauf an, dass wir größtenteils nur noch Bakterienkost essen. Eine Halbierung der nötigen Anbauflächen hätte schon genug Potential, dass sich alle Naturräume gründlich erholen können.

    Was in 2100 sein wird, da geht dann womöglich wirklich noch mehr. Mit Designerbakterien aus der Genscherenküche, die eventuell noch Geschmacksnoten mitbringen, die es in der Natur so gar nicht gibt. Was Bakterien und Pilze mit Schinken und vor allem mit Käse so machen können, gehört jetzt schon zu dem Vielfältigsten, was man in der Küche nutzen kann.

  33. Hallo an alle, eine Sammel-Antwort:
    —–
    Für die Erzeugung der gleichen Menge von Hühnerfleisch benötigt
    man nur ungefähr ein Viertel der Menge von Futter und Wasser,
    wie man für die Erzeugung von Rindfleisch benötigen würde.
    Außerdem ist Hühnerfleisch gesünder als Rindfleisch,
    und Hühner erzeugen viel weniger Methan als Rinder.
    (Ich bin kein Hühnerzüchter.)
    —–
    Es gibt viele Hersteller von Einzeller-Protein:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Einzellerprotein
    Aus Wasserstoff und Kohlendioxid kann man sehr
    einfach Methan oder Methanol herstellen, mit
    denen man viele Einzeller füttern kann.
    4 H2 + CO2 = CH4 + 2 H2O
    3 H2 + CO2 = CH3OH + H2O
    (Ich bin aber Chemotechniker.)
    —–
    Bei der thermischen Zersetzung von Polyvinylchlorid
    (-CH2-CHCl-)x entsteht Chlorwasserstoff HCl.
    Dieser wird in der Abgasreinigung mit Calciumhydroxid
    Ca(OH)2 zu Calciumchlorid CaCl2 umgewandelt.
    Calciumchlorid ist harmlos, es ist in der EU als
    Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 509 zugelassen.
    2 HCl + Ca(OH)2 = CaCl2 + 2 H2O
    —–
    Meiner Meinung nach, wird die unsterbliche Menschheit
    in riesigen Weltraum-Habitaten langsam durch die
    Galaxis reisen, weil das interessant ist.
    Außerdem verringert das die Aussterbe-Wahrscheinlichkeit.
    Auf die Idee, auf fremden Planeten Landwirtschaft
    zu betreiben, werden nur sehr wenige kommen.
    Ab und zu baut jemand gasdichte Kuppel-Städte
    zu Forschungszwecken auf manche Planeten.
    Wenn die Weltraum-Habitate von Robotern mit Solarenergie
    aus Asteroiden-Material gebaut werden, dann kosten sie
    keine menschliche Arbeitskraft, sondern nur Kreativität.
    Viele Weltraum-Habitate werden auch einen Dyson-Schwarm
    um unsere Sonne bilden, der mit der Alterung der Sonne
    langsam einen immer größeren Durchmesser bekommen sollte.
    Space Colony Art from the 1970s:
    https://nss.org/settlement/nasa/70sArt/art.html

  34. @Bednarik 16.12. 07:19

    Dann besser mehr Hähnchen und Eier essen. Das Einzellerprotein wird nur als Futtermittel verwendet, das lässt darauf schließen, dass es nicht wirklich gut schmeckt. Aber das kann ja noch werden.

    „Meiner Meinung nach, wird die unsterbliche Menschheit in riesigen Weltraum-Habitaten langsam durch die Galaxis reisen, weil das interessant ist.“

    Wenn es wirklich groß und komfortabel ist, dann wird man vielleicht so leben wollen. Aber an die Qualität der Erde mit ihren mannigfaltigen Naturräumen kommt man nicht heran.

    Wer weis, wenn Menschen hunderte Millionen Jahre in Weltraumhabitaten leben, könnte sich der Körper an Schwerelosigkeit anpassen und sich z.B. die Beine zurückbilden.

    Jetzt ist es aber auch noch eine besondere Aufgabe, das gesamte Material der Habitate über hunderttausende Jahre immer wieder wirklich hundertprozentig zu recyceln.

    Man wird so wohnen können, das eher stationär in einer Umlaufbahn um die Sonne, dann hat man stets Sonnenenergie zur Verfügung. Auf Reisen im interstellaren Raum muss man schon eigene Kernfusionsreaktoren mitnehmen.

    Ich bin mir aber unsicher, ob eine Reise wirklich interessant ist. Informationen über das Leben auf Exoplaneten können genauso gut von Robotersonden eingesammelt und verteilt werden.

    Unterm Strich könnte hierbei herauskommen, dass man auf solche Habitate komplett verzichtet, weil sie schlichtweg nicht hinreichend Lebensqualität bieten. Wenn sich immer wieder auf fernen Planeten neues intelligentes Leben entwickelt, dann ist das überhaupt kein Problem mehr, wenn wir irgendwann aussterben, sobald die Sonne zu heiß geworden ist für Leben auf der Erde. Eine Milliarde Jahre Zeit für Menschen könnte genug sein.

    Umso wichtiger wäre es, dass wir unseren Planeten in den nächsten Jahrzehnten eben nicht selber zerlegen.

    Ein intergalaktischer Informationsaustausch über tausende von Zivilisationen hinweg, der wäre aber total interessant und auch weiterführend. Und der lässt sich komplett mit Robotersonden realisieren, dafür muss der Mensch selbst die irdische Superkomfortzone nicht verlassen.

    Nur wenn wir wirklich alleine in der Galaxis sind, dann macht es Sinn, uns weiter auszubreiten und vor allem möglichst ewig weiter zu existieren. Gibt es genug andere, und kommen immer wieder neue dazu, dann reicht das doch, wenn jede Zivilisation ihre Zeit auf ihrem Planeten hat.

  35. Atomkriege könnte man durch die Vernunft verhindern.
    Asteroiden-Einschläge könnte man durch die Raumfahrt verhindern.
    Was können wir gegen die Ausbrüche der Riesen-Calderen unternehmen?
    Zum Beispiel der Yellowstone Vulkan oder die Phlegräischen Felder.
    Die Phlegräischen Felder werden alle 15.000 bis 39.000 Jahre sehr ungemütlich.
    Bei Yellowstone sind das 640.000 bis 1.300.000 Jahre, aber dafür heftiger.
    Einen Deckel darauf machen, das wird nicht funktionieren.
    Außerdem wird sich in rund 300.000.000 Jahren der Superkontinent
    Amasia bilden, was noch viel schlimmer ist.
    In 500.000.000 Jahren wird der Mars wohnlicher als die Erde sein,
    weil die Sonne als Hauptreihen-Stern langsam immer heißer wird.
    Zur Kühlung der Erde könnte man einen Staub-Torus aus Mond-Material verwenden:
    Bild: http://s880616556.online.de/STAUBTOR.PNG
    Text: https://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?26579
    Die alten weisen Unsterblichen werden auf Proxima Centauri b leben,
    denn der hat eine Zukunft von 4.000.000.000.000 Jahren,
    das ist 1000-mal länger als sie unsere Sonne hat.
    Wenn alle Menschen in einem einzigen Sonnensystem festsitzen, dann könnten
    alle von einem nahen Supernova-Ausbruch oder etwas ähnlichem erwischt werden.
    Sterbliche evolvieren als Spezies, aber Unsterbliche evolvieren als Individuen.
    Man gestaltet sein genetisches Material einfach selbst um.
    Die Shin’ya Yamanaka Transkriptionsfaktoren Oct4, Sox2 und Klf4 sorgen
    für die Zellverjüngung, und die CRISPR/Cas-Methode macht die Umbauten.

  36. @Bednarik 17.12. 11:56

    „Was können wir gegen die Ausbrüche der Riesen-Calderen unternehmen?“

    Wenn es nicht allzu dunkel davon wird, dann kann man einfach eine Menge Methan freisetzen, das hält die Erde warm und würde binnen einiger Jahre in der Atmosphäre wieder abgebaut. Außerdem würde synthetische Nahrung weiter produziert werden können, solange die PV und WKA noch genug Energie liefern. Auch die Landwirtschaftlichen Erträge fallen nicht ganz weg, wenn es eben nicht zu kalt wird, und noch Licht genug da ist.

    „Wenn alle Menschen in einem einzigen Sonnensystem festsitzen, dann könnten alle von einem nahen Supernova-Ausbruch oder etwas ähnlichem erwischt werden.“

    Wenn sich wie gesagt regelmäßig neue Zivilisationen bilden, dann müssen wir nicht ewig existieren.

    Wenn man freilich viele Exoplaneten hätte, auf denen es zwar lebensfreundlich ist, aber nur Mikroben existieren, dann könnte man die besiedeln. Falls es allerdings überhaupt funktioniert, dass sich zwei unabhängig voneinander entstandene Biosphären überhaupt irgendwie vertragen.

    Wenn nicht, dann kann man nur lebensfreundliche Planeten besiedeln, auf denen sich noch gar kein Leben entwickelt hat.

    So oder so braucht das aber eine lange Vorbereitung, bis man hinreichend Sauerstoff in der Atmosphäre hat. Die Algen und Pflanzen, die man zunächst mal ansiedeln müssten, die werden vermutlich ziemlich lange brauchen, bis wir da einziehen können.

    Dann wären diese Planeten allerdings auch wunderbare Lebensräume für uns und die Tiere und Pflanzen, die wir mitbringen. Einfach Lebensqualität. Das nackte Überleben ist vielleicht gar nicht selbstverständlich sinnvoll, ein gutes Leben für die konkreten Menschen aber wohl auf jeden Fall. Und vermutlich auch für die mitgebrachten Tiere und Pflanzen.

    „Man gestaltet sein genetisches Material einfach selbst um.“

    Ich bin mir nicht sicher, ob unserer Biologie wirklich viel hinzuzufügen wäre. Gerade unsere Sterblichkeit hat auch seine Vorzüge. 120 Jahre mag man noch aushalten, aber wenn wir theoretisch 150 Jahre schaffen können, werden sich viele von uns vielleicht irgendwann aus buchstäblicher Lebensmüdigkeit selbst töten wollen.

  37. Nachtrag: Die umgekehrte interstellare Raumfahrt.
    Unsere Sonne umrundet in 210.000.000 Jahren das galaktische Zentrum.
    Unsere Nachbarsterne machen das zwar auch, aber mit etwas
    unterschiedlichen Richtungen und Geschwindigkeiten.
    In 100.000 Jahren sieht unsere Nachbarschaft deshalb etwas anders aus.
    Ein Abstands-Diagramm dazu:
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8e/Near-stars-past-future-de.svg
    In weiterer Zukunft kann unsere Sonne an Supernova-Anwärtern,
    Supernova-Überresten, und an anderen unangenehmen Objekten
    vorbei kommen, oder aber, diese Objekte kommen bei uns vorbei.
    Wenn man Stützpunkte bei allen nahen Sternen anlegen würde, dann würden sich
    diese Stützpunkte im Laufe der Zeit ganz von selbst in der Galaxis verteilen.
    Eine Übersichtskarte dazu:
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/78/Lokale_Blase_in_der_Milchstra%C3%9Fe.svg

  38. @Bednarik 18.12. 03:55

    „Wenn man Stützpunkte bei allen nahen Sternen anlegen würde, dann würden sich diese Stützpunkte im Laufe der Zeit ganz von selbst in der Galaxis verteilen.“

    Hört sich gut an. Das einzige was wir dann wirklich noch brauchen ist ganz viel Zeit. Und eben Weltraumhabitate, die halbwegs lebenswert sind und mindestens 10.000 Jahre autark in Betrieb sein können, auch jenseits des Lichtes von Sternen.

    Allerdings, je weniger Zivilisationen es in der Milchstraße gibt, desto sinnvoller wäre eine Besiedlung durch uns Menschen. Und je mehr Zivilisationen es gibt, desto eher bleibt uns nur ein kleiner Teil zu besiedeln, und umso eher gibt es bereits eine Art galaktisches Internet, das einen riesigen Fundus an Informationen über fremde Natur und Kultur umfassen kann.

    Die Unsterblichkeit hat sicher auch Nachteile. Erstens müssen wir uns immer wieder gegen neue Krankheiten wehren, was eben entsprechende Sterblichkeit bei vielen Individuen erzwingt, die dann mit Kindern der Überlebenden ausgeglichen werden müssen. Außerdem werden Menschen unflexibel, je älter sie werden. Wirklich neue Zeiten brauchen entsprechen neue Menschen, die sich von klein auf hier sozialisieren und sich in die neuen Zeiten einleben.

    Und wie gesagt, befürchte ich mit zunehmender Lebenserwartung auch die Zunahme einer gewissen Lebensmüdigkeit.

    Derweil KI und Roboter inklusive von interstellaren Robotersonden womöglich das meiste erledigen werden. Wir Menschen werden irgendwann nur noch gebraucht, um unser Vergnügen mit der Technik und den künstlichen wie den natürlichen Lebensräumen zu haben. Sozusagen als Galaktische Spaßgesellschaft.

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