Neue geologische Karte von Ganymed

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Die US-Behörde United States Geological Survey (USGS) hat auf in ihrem Webauftritt eine neue geologische Karte des Jupitermonds Ganymed herausgegeben, die auf Daten der NASA-Missionen Voyager 1, Voyager 2 und Galileo basiert. In Artikel auf der USGS-Webseite wird die Karte in hoher Auflösung samt Legende im PDF-Format verlinkt, ebenso auf die zugrundeliegende Datenbasis.

Geologische Karte von Ganymed auf Basis von Voyager- und Galileo-Daten, Quelle: USGS/NASA
Geologische Karte von Ganymed auf Basis von Voyager- und Galileo-Daten, Quelle: USGS/NASA

Alles beim USGS vorhandene Kartenmaterial zu Jupiter und seinen Monden finden Sie hier. Es handelt sich dabei um Mosaike aus fotografischen Aufnahmen von Raumsonden.

Wenn die ESA-Mission JUICE (oder wie auch immer sie bis dahin genannt werden wird) Am Ganymed angekommen sein wird, wird es feinere geologische Karten ohne Lücken und auch hochaufgelöste topografische Karten aus den Daten des Laser-Altimeters geben. Aber bis dahin müssen wir uns noch etwas gedulden …

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

2 Kommentare

  1. Detaillierte Karten aller Planeten- und Mondoberflächen, am besten in möglichst viel verschiedenen Wellenlängen, das scheint mir ein sinnvolles Ziel. Dann weiss man später, wo es sich lohnt eine Sonde abzusetzen und versteht immer besser, was auf diesen Himmelsköpern vor sich geht.
    Ein Vorbild scheint mir der Mars Reconnaissance Orbiter
    Mir kommt es vor, dass man inzwischen mehr über die Marsoberfläche weiss als über die Mondoberfläche. Beim Mars ist bekannt wo und wievel Wasser es gibt, beim Mond nicht und die Karten haben eine Auflösung bis hinunter zu 1 m.

    • Noch vor wenigen Jahren hätte ich Ihnen zustimmen müssen. Da war wirklich der Mars besser untersucht, zumindest mit aktuellen Missionen und moderner Wissenschaftsinstrumenten, als der Monmd. Aber jetzt, nach Selene, LRO, Grail, zwei chinesischen und einem indischen Orbitern, die den Mond aus geringer Höhe untersucht haben, kann man das so nicht sagen.

      Was die Wasservorkommen angeht, das ist ein Vergleich, der nun doch starkt hinkt. Der Mars hat gewaltige Wasser(eis)vorkommen. Stellenweise sind sogar ganze Meere aus weitgehend purem Eis zu finden, an anderen Stellen hat man weitreichenden Permafrost, also wirklich einen hohen Eisanteil. An den Polkappen sogar im Sommer freiliegende, dicke Panzer aus Wassereis.

      Auf dem Mond dagegen sind makroskopische Wasservorkommen wahrscheinlich auf wenige Kraterböden beschränkt, feinverteilte Wasservorkommen, vielleicht sogar gebunden in hydrierten Mineralien, finden sich weit verteilt, aber wir reden da doch von einigen Größenordnungen weniger. Damit ist die Entdeckung auch deutlich schwieriger.

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