„Interdisziplinäre Perspektiven auf digitalen Stress: Ein Theorieüberblick“

Manfred Schoch, Lisa Waldenburger & Jeffrey Wimmer

Disziplinenübergreifende Synthese von Stresstheorien für neue Erkenntnisse

Mentale Gesundheit und der Umgang mit Stress am Arbeitsplatz und im Privatleben haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. In einer digitalisierten Arbeits- und Lebenswelt gehört dazu insbesondere der gesunde Umgang mit digitalen Technologien und Medien, den wir im Forschungsverbund ForDigitHealth untersuchen. Die Besonderheit unseres Forschungsverbunds ist, dass wir uns nicht nur aus Sicht der jeweiligen Disziplin mit dem Phänomen und möglichen Lösungsstrategien beschäftigen. Sondern es ist auch ein zentrales Anliegen, die verschiedenen disziplinären Perspektiven zusammenzubringen, damit die Erkenntnisse des Forschungsverbunds den bisherigen Stand der Forschung erweitern können. Für diese inter- und transdisziplinäre Forschung liefert das verbundweite Thema „Theorie“ einen wichtigen Beitrag, indem es die bestehenden Theorien strukturiert, erfasst und aufbereitet.

Die bisherige Forschung zu (digitalem) Stress verbleibt zumeist innerhalb der disziplinären Grenzen und das obwohl die grundlegenden Ansätze häufig auf ähnlichen Theoriekonzeptionen beruhen und die Ergebnisse über die eigene Fachrichtung hinaus anschlussfähig sind. So zielt die Arbeit der alle Projekte übergreifenden Gruppe neben der Sammlung der verschiedenen Ansätze auch auf die Reflexion der jeweils eigenen theoretischen Grundlagen und der Aktualisierung der Stresstheorie, sowohl allgemein, wie auch in Bezug auf den digitalen Stress. Die eindimensionale Gleichsetzung von Stress mit Phänomen wie Burnout oder auch „Manager-Syndrom“, wie auch der Versuch des radikalen Digital Detox und dem offline Leben, um dem digitalen Stress Herr zu werden, kann basierend auf den theoriebasierten Grundlagen vermieden werden. Denn tatsächlich betrifft Stress jeden Menschen in vielen Situationen und auf vielen Ebenen des Lebens – auch wenn natürlich nicht immer mit tiefgreifenden Auswirkungen. Um alle diese Dimensionen von (digitalem) Stress im Rahmen der Forschung im Verbund zu berücksichtigen, wurden die jeweiligen disziplinären Grundlagen expliziert und sollen im Folgenden überblicksartig dargestellt werden. So wird es möglich, ein breites Erklärungsspektrum abzudecken, das sowohl berufliche Dimensionen von Stress, wie auch Alltagsstress und Formen der Entgrenzung fassen kann.

In diesem Blogbeitrag beschäftigen wir uns mit dem breiten Spektrum an Theorien, die im Verbund bearbeitet und verwendet werden. Er soll insbesondere deutlich machen, wie gerade die interdisziplinäre Zusammenarbeit das Untersuchungsspektrum erweitert, die Forschung bereichert und den möglichen Erkenntnisgewinn erhöht. Wir versuchen dabei diese, teils gegensätzlichen Themengebiete verständlich darzustellen und verstehen diesen Beitrag als Ansatzpunkt einer möglichen Synthese verschiedener interdisziplinärer Grundlagen.

Im Verbund konnten zahlreiche Stresstheorien identifiziert werden

Im Verbund betrachten wir digitalen Stress aus verschiedenen disziplinären Perspektiven. Dafür verwenden wir eine Vielzahl unterschiedlicher Stresstheorien, die zum Beispiel Teilaspekte des Stressprozesses fokussieren. Grob lassen sich diese Theorien in drei Bereich einteilen. Viele Stresstheorien haben ihren Ursprung in der Psychologie, wo Vorreiter wie Selye (1953), Lazarus und Folkman (1984) Theorien, die bis heute Relevanz haben, prägten. Diese Theorien beschäftigen sich mit Stress im Allgemeinen und lassen sich nicht nur auf das Forschungsfeld des digitalen Stress anwenden. Einen zweiten Bereich stellen Theorien aus der Wirtschaftsinformatik, die teilweise an Theorien aus der Psychologie anschließen und sich auf die technologischen Folgen der Entwicklung, besonders für das arbeitende Individuum, fokussieren. Hier ist häufig von Technostress die Rede. Und ein dritter Bereich spannt sich über die eher noch in den Kinderschuhen steckende Stresstheorien der Sozialwissenschaften und der Informatik und Medizin auf. Hier finden sich sowohl Zeitdiagnosen und Gesellschaftsbeschreibungen, die auf der Makroebene Wandlungsprozesse erklären, die als eine Konsequenz eben auch zu digitalem Stress führen können; als auch mikrotheoretische Ansätze wie beispielsweise die biochemischen Reaktionen des Menschen als Organismus auf Stressoren. Eine weitere, alle Disziplinen betreffende theoretische Annahme findet sich in der Unterscheidung von negativem Stress (dem sogenannten Distress) und positivem Stress (dem sogenannten Eustress). Diese Unterscheidung geht auf die Konzeptualisierung von Stress nach Selye (1984) zurück. Der Idee liegt zugrunde, dass Reaktionen des Körpers auf stimulierende Ereignisse sowohl positiv als auch negativ sein können (was mit positiven und negativen Emotionen zusammenhängt). Die Idee ist allerdings nicht unumstritten und einen eigenen Blogbeitrag wert, weshalb wir hier nicht ins Detail gehen.

Nach einem kurzen Überblick über die im Verbund vertretenen stresstheoretischen Ansätze wollen wir im Folgenden auf drei exemplarische Theorien genauer eingehen, um potenzielle Synergien der Interdisziplinarität aufzuzeigen.

Der Technostress der Wirtschaftsinformatik

In der Disziplin der Wirtschaftsinformatik hat sich ein Literaturstrang explizit mit dem Thema digitaler Stress auseinandergesetzt. Die Ansätze basieren zumeist auf dem sogenannten Technostress Modell, welches das Zusammenspiel von Mensch und Technik im Zentrum beschreibt. Der Psychologe Craig Brod hat den Begriff bereits in den 80er Jahren als Situationen beschrieben, in denen sich Mitarbeitende, nicht an moderne Bürotechnik anpassen können, was zu Belastung führt (-> Technostress) (1982). Im Laufe der Zeit wurde die Theorie im Hinblick auf die digitalen Technologien und Medien erweitert und aktualisiert. Zugrunde liegt der Theorie der Stimulus-Response-Mechanismus: also die Annahme, dass es Aspekte der Technik gibt (wie z.B. deren Omnipräsenz), die bei Nutzenden Stress kreieren können. Eine wichtige Arbeit von Ragu-Nathan et al. (2008) identifiziert fünf solcher Faktoren, die bis heute breite Verwendung in der Disziplin finden. In einer Twitter-Reihe haben wir diese und andere Faktoren aufbereitet und vorgestellt (https://twitter.com/ForDigitHealth). Obwohl die Technostress-Theorie in Anlehnung an Theorien zum Arbeitsstress im organisationalen Kontext geschaffen wurde, verbinden ihn neuere Veröffentlichungen auch mit der privaten Technologienutzung (vgl. bspw. Mittermüller et al. (2019)).

Das „transaktionale Stressmodell“, kurz TASM, ist eine der am weitesten verbreitete psychologische Theorie zu Stress und wurde von Lazarus (1984) formuliert. In diesem Modell wird der Fokus auf den Menschen gelegt und dessen individuelle Wahrnehmung der umgebenden Anforderungen und der subjektiven Kompetenzen mit einbezogen. Beurteilt die Person die Situation demnach als herausfordernd und schätzt die eigenen Fähigkeiten in Bezug auf diese eher gering ein, entsteht Stress. Diese individuelle Bewertung kann unterschiedliche Reaktionen von verschiedenen Personen auf identische Situationen erklären. Zum Beispiel hängt die Bewertung von der Wichtigkeit und Relevanz der Situation, sowie dem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten mit der Situation umgehen zu können, ab. Das transaktionale Stressmodell liefert außerdem häufig die Grundlage für Studien, die sich mit der Bewältigung von Stress beschäftigen, da im Modell auch auf die unterschiedlichen Formen des Coping und der situativen Neubewertung der Situation eingegangen wird.

Die dritte oben dargestellte Dimension der makrogesellschaftlichen Ansätze wollen wir blitzlichtartig anhand der Mediatisierungstheorie verdeutlichen, die ein übergreifendes und kritisches Verständnis von Alltag, digitalen Medien und Technologien, sowie Stress ermöglicht. Hepp (2013) beschreibt mit dem Prozess der Mediatisierung die quantitativen wie qualitativen Veränderungen der  verschiedenen kulturellen wie sozialen Kontexte, wie z. B. die alltägliche Lebenswelt der Menschen, in denen (digitale) Technologien und Medien eingebettet sind. Hervorzuheben ist dabei, dass digitale Medien weniger eine spezifisch fassbare Wirkkraft, sondern vielmehr eine als extensiv zu bezeichnende Prägkraft entfalten, die nichtsdestotrotz in einem hohen Maße kontextuell rekonstruierbar und eben nicht allein auf eine spezifische Technologie- oder Medienlogik und deren ‚direkte‘ Wirkung reduzierbar ist. An einem Beispiel verdeutlicht hat der Messenger-Dienst WhatsApp nicht nur das Medium der alltäglichen Kommunikation verändert, weg vom Festnetztelefon hin zum Smartphone, sondern auch die Sprache und Umgangsformen geprägt. So kommt der Mediatisierungsansatz zu dem Schluss, dass Alltag und Medienalltag, Sozialisation und Mediensozialisation oder auch digitaler und analoger Stress analytisch kaum mehr trennbar erscheinen. Dies öffnet den Blick raus aus der akuten Stresssituation und ermöglicht es in der Forschung auch langfristige Perspektiven einzunehmen, die Technik- und Gesellschaftswandel zusammendenken.

Im Folgenden zeigen wir eine Übersicht der zentralen Theorien, die im Forschungsverbund Verwendung finden sowie deren disziplinäre Herkunft.

Nr.DisziplinTheorieAutoren
1OPJob Demand-Control (-Support) modelKarasek (1979); Johnson (1988)
2OPJob Demands-Resources model of BurnoutBakker und Demerouti (2007)
3OPChallenge-Hindrance-Model of stressCavanaugh et al. (2000)
4INFA lived informatics model of personal informaticsEpstein et al. (2015)
5PSYCoping theoryLazarus und Folkman (1984); Skinner et al. (2003)
6INFHuman centred design for interactive systemsISO 9241-210:2019
7PSYTransaktional Stress ModelLazarus und Folkman (1984)
8PSYTheorie der RessourcenerhaltungHobfoll (1998)
9SOZSozialkonstruktivismusBerger und Luckmann (1990], c1966)
10KOWIKultivierungstheorieGerbner und Gross (1976)
11WITechnostressAyyagari et al. (2011); Tarafdar et al. (2019)
12MEDAllostatic Load ModelMcEwen (1993)
13PSYSocial Self Preservation TheoryGruenewald et al. (2007)
14MED/PSYGeneral Adaptation SyndromeSelye (1953)
15MEDGlucocorticoid Cascade HypothesisSapolsky et al. (1986)
16KOWIMediatisierungKrotz (2001)
17KOWIMedienstressHofmann (2018)
18PSY/MEDEustress/DistressSelye (1984)
19PSYFlowCsikszentmihalyi und Charpentier (1992)
20INFOptimal flow in Human-Computer InteractionGhani und Deshpande (1994)
21PSYThe investigation of optimal experience and apathyDelle Fave und Massimini (2005)
22MEDThe Polyvagal TheoryPorges (2011)
23PSYShameDaniels und Robinson (2019); Hilgers (2013)
24PSYEmotional regulationTroy und Mauss (2011); Mazefsky et al. (2013); Moser und Zeppelin (1996); etc.
25PSYEmotional regulation trainingBerking/Schwarz (2014)
26PSYApproach-Avoidance-Ansatz zur Modifikation (AAMT)Leventhal (2008); Lukas und Berking (2018)
27PSYSocial supportCutrona (1990)
28WICoping StrategiesSalo et al. (2020)
29PSYMedia literacyPotter (1998); Braun et al. (2018)
30PSYDaily hassleKanner et al. (1981); DeLongis et al. (1988)
OP = Arbeits- und Organisationspsychologie; INF = Informatik; PSY = Psychologie; WI = Wirtschaftsinformatik; SOZ = Soziologie; KOWI = Kommunikationswissenschaft; MED = Medizin

Interdisziplinäre Zusammenarbeit um Forschung voran zu bringen

In diesem Blogbeitrag haben wir exemplarisch drei theoretische Blickrichtungen auf digitalen Stress vorgestellt:

Aus technischer Sicht identifizieren Theorien zum Beispiel Belastungsfaktoren des Umgangs mit digitalen Technologien und Medien, die der Auslöser von digitalem Stress sein können. Dazu gehört zum Beispiel die Entgrenzung zwischen Beruf und Privatleben durch ständige Erreichbarkeit, oder die Überlastung durch eine Vielzahl digitaler Nachrichten.

Die Psychologie liefert uns Ansätze und Theorien, die individuelle Unterschiede in der Wahrnehmung solcher Stresssituationen zwischen einzelnen Personen zu erklären. Außerdem liefert sie die theoretische Basis für viele Studien, die sich mit dem Umgang mit und der Bewältigung von digitalem Stress beschäftigen.

Die Soziologie und Kommunikationswissenschaft betrachten das Phänomen des digitalen Stress aus einer gesellschaftlichen Mikro- wie Makro-Perspektive und schärfen so zum einen den Blick für die spezifischen Entstehungskontexte und sozialen Praktiken im Umgang mit digitalem Stress, zum anderen aber auch für die gesellschaftliche Wahrnehmung von digitalem Stress insbesondere im Rahmen medialer Berichterstattung und von öffentlichen Diskursen.

Ergänzend zu den drei Bereichen gibt es verschiedene, spezifische Ansätze, die auf Teilaspekte, wie zum Beispiel die Überprüfung der Effektivität von Maßnahmen des Stressmanagements eingehen. Durch die Kompetenzen im Bereich der Biologie und Medizin ist es uns als Verbund beispielsweise möglich auch die physischen und körperlichen Auswirkungen, wie ein akuter Anstieg des Cortisolspiegels oder langfristige chronische Auswirkungen, zu denen zum Beispiel Entzündungen im Körper zählen, zu messen.

Die Arbeit des Forschungsverbundes ForDigitHealth profitiert von der Vielzahl unterschiedlicher Theorien und Betrachtungsweisen auf das Phänomen. Zusätzlich konnten wir zahlreiche interdisziplinäre Schnittstellen identifizieren, an denen aus der Kombination von unterschiedlichen Theorien neue Erkenntnisse zu digitalem Stress entstehen. So konnte beispielsweise der Mediatisierungsansatz und die implizite Verwischung von formalen Grenzziehungen zwischen Arbeit und Freizeit Ansatzpunkte für die Erweiterung des Untersuchungsgegenstands über die Grenzen des beruflichen Technostress hinaus liefern. Auch wurden Studien durchgeführt, die die biologischen Auswirkungen von digitalen Stressfaktoren mit qualitativen Forschungsergebnissen verbunden haben oder reichhaltige Datensätze erstellt, die eine breite Anzahl von Stresssymptomen, wie Cortisolspiegel, Herzraten und Mimik aggregieren, um als Grundlage für maschinelles Lernen dienen und neue Zusammenhänge aufzeigen können. Gerade die jeweiligen theoretischen Grundlagen und der Austausch über die fachspezifischen Ansätze ermöglichen einen guten Einstieg in die interdisziplinäre Arbeit und erweitern so den jeweiligen Fachhorizont.

Bitte zitieren als: Schoch, Manfred; Waldenburger, Lisa; Wimmer, Jeffrey (2023). „Interdisziplinäre Perspektiven auf digitalen Stress: Ein Theorieüberblick“. 01.03.2023. Online verfügbar unter: https://scilogs.spektrum.de/gesund-digital-leben/interdisziplinare-perspektiven-auf-digitalen-stress-ein-theorieuberblick/ Beitragsbild von Patrick Tomasso auf Unsplash: https://unsplash.com/de/fotos/Oaqk7qqNh_c?utm_source=unsplash&utm_medium=referral&utm_content=creditCopyText/

Literaturverzeichnis

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Gerne möchte der Verbund mit Ihnen diskutieren und jeder Autor freut sich über Ihre Kommentare. Willkommen sind sachliche Kommentare mit Bezug auf den Inhalt des jeweiligen Blogbeitrags. Ebenso sind Meinungen in der Sache oder ergänzende Informationen herzlich willkommen. Trifft dies nicht zu, behalten wir uns vor, die Kommentare nicht freizuschalten. Weitere Informationen dazu finden Sie auch in unserer Netiquette.

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Manfred Schoch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kernkompetenzzentrum Finanz – und Informationsmanagement (fim) an der Universität Augsburg. Er forscht und bloggt zum Thema „Bewältigung von digitalem Stress am Arbeitsplatz“ im Rahmen des bayerischen Verbundprojekts „Gesunder Umgang mit digitalen Technologien und Medien“ (ForDigitHealth).

4 Kommentare

  1. Hallo Herr Schoch,
    Der wichtigste Aspekt scheint dieser zu sein :” Dazu gehört zum Beispiel die Entgrenzung zwischen Beruf und Privatleben durch ständige Erreichbarkeit, oder die Überlastung durch eine Vielzahl digitaler Nachrichten.”

    Nennen Sie es doch einfacher, die Überbelastung der Frauen durch den Beruf und die Kinder.
    Die sind die Betroffenen. Die haben keine Alternative, wenn der Kindergarten geschlossen ist und sie nicht wissen wie die Kinder versorgt werden können.

    Was untersuchen Sie ? Bieten Sie Lösungen an ?

    • Hallo,

      vielen Dank für ihren Kommentar. Frauen leiden sicherlich in vielen Konstellationen besonders unter der Doppelbelastung aus Beruf und Familie. Dennoch ist die Entgrenzung von Beruf und Privatleben für viele Menschen ein Thema.

      In diesem Blog-Beitrag geht es uns um die Darstellung diverser Theorien zum Thema Stress, die z.B. Forschenden und Studierenden helfen können, den Sachverhalt zu strukturieren und zu verstehen.

      Auch an Lösungen arbeiten wir im Verbund. Damit beschäftigen wir uns Querschnittsthema Intervention und Bewältigung:
      https://gesund-digital-leben.de/forschungsfelder/verbundweite-themen/intervention-und-bewaeltigung-von-digitalem-stress/

      Dort arbeiten wir aktuell an einer Ergebniswebsite, die die Forschungsergebnisse des Verbundes zugänglich aufbereitet darstellen soll. Im Sommer geht diese online – schauen Sie gerne dann nochmal vorbei!

      Viele Grüße
      Manfred Schoch

  2. Vielen Dank für diese Theorie-Übersicht.

    Heute, im Zeitalter der überall erhobenen Daten, scheint es mir naheliegend, Stress nicht nur zu beschreiben und zu thematisieren, sondern ihn auch zu (ver-)messen. Und im nächsten Schritt gälte es dann auch die Wirksamkeit von Stressinterventionen zu vermessen. Tatsächlich wird das ja teilweise schon gemacht, wenn man oben von Ansätzen zum maschinellen Lernen aus Stressdaten liest.

    Ein weiterer Schritt wäre die Erstellung von so etwas wie Stresslebensläufen, Stressbiographien. Der Gedanke dahinter: Das Erleben und Erfahren von Stress könnte als etwas ähnliches interpretiert werden wie eine episodische Krankheit. Es gibt ja etwa episodisch auftretende Depressionen und das Bewusstsein, dass mit dem Ende der Episode, der akuten Depression, das Problem nicht endgültig gelöst ist, sondern dass weitere Episoden in der Zukunft zu befürchten sind. Mir scheint, dass das bei Stress genauso möglich ist. Das nämlich, dass eine Phase von Stress nicht nur zu grosser akuter Belastung führt, sondern auch etwa zur Angst vor erneutem Stress, selbst wenn die letzte Episode schon etwas länger zurückliegt.

    Klar gibt es neben episodischem Stress auch so etwas wie Dauerstress. Soviel ich aber darüber weiß, hat Dauerstress sehr negative Folgen. Bis hin zur vorzeitigen Alterung.

    • Hallo Herr Holzherr,

      danke, dass Sie Ihre Gedanken zum Thema mit uns teilen! Sie sprechen einige spannende Themen an. Mit der Messung von digitalem Stress beschäftigen wir uns in einer separaten Arbeitsgruppe des Verbundes: https://gesund-digital-leben.de/forschungsfelder/verbundweite-themen/erfassungsmethoden/

      Wir unterscheiden dort tatsächlich zwischen chronischem und akutem Stress. Die Kolleg:innen der FAU (Prof. Rohleder und Dr. Linda Becker) können beides in ihrem Labor auch in Biomarkern messen. Zum Beispiel geht eine akute Stresssituation mit einem Cortisol-Anstieg einher und chronischer Stress lässt sich anhand von Entzündungsmarkern im Blut bestimmen. Sie erzählen uns, dass gerade das wiederholte bzw. ständige Auftreten von akutem Stress zu chronischem Stress führt. Es ist insbesonder der chronische Stress, der dann auch schädliche Folgen hat und beispielsweise zum Burnout führen kann.

      In der Tat gibt es auch diverse andere Möglichkeiten Stress über einen längeren Zeitraum zu messen. Wir machen das beispielsweise in C8 mit einer App, die versucht aus Nutzungsdaten Rückschlüsse zu ziehen. Dazu kann ich zum Beispiel folgenden Blogbeitrag empfehlen: https://scilogs.spektrum.de/gesund-digital-leben/wie-kann-das-problem-teil-der-losung-werden-eine-app-als-helfer-bei-digitalem-stress/

      Viele Grüße
      Manfred Schoch

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