Lässt sich die Stabilität von Demokratien berechnen?

BLOG: Gedankenwerkstatt

die Psychologie irrationalen Denkens
Gedankenwerkstatt

Gibt es eine wissenschaftliche Theorie, mit der man die Stabilität einer Demokratie bestimmen kann? Eine aktuelle Arbeit1 von Karoline Wiesner und neun ihrer Kollegen im „European Journal of Physics“ deutet das zumindest an.

Im Abstract schreiben die Autoren: „Die Theorie komplexer Systeme verfügt über eine Reihe von mächtigen neuen Werkzeugen für die Analyse der Stabilität von sozialen Systemen im Allgemeinen und der Demokratie im Besonderen.“ Das ist ein wirklich vollmundiges Versprechen! Leider können es die Autoren nicht einmal im Ansatz einlösen.

Was ist ein komplexes System?

Fangen wir vorne an, bei der Definition komplexer Systeme. Genauer gesagt reden wir hier von dynamischen, nichtlinearen komplexen Systemen. Dynamische Systeme verändern sich mit der Zeit und sie stehen mit der Umwelt in einer Wechselwirkung, sie sind offen. Nichtlineare Systeme reagieren auf äußere Reize nicht vorhersagbar. Die Reaktion kann ausbleiben, schwächer oder stärker ausfallen – oder mit Verzögerung kommen. Ein komplexes System schließlich ist mehreren Bestandteilen zusammengesetzt, die wiederum dynamisch und nichtlinear aufeinander wirken. Eine lebende Zelle ist ein solches System, aber auch eine Demokratie. Andere Beispiele sind Ökosysteme im Ozean oder das Wetter auf dem Planeten Jupiter.

Das weitere Schicksal eines komplexen Systems hängt nicht nur von seinem gegenwärtigen Zustand ab, sondern auch von dem Weg über den es ihn erreicht hat. Dadurch hat es sozusagen eine Richtung, die man berücksichtigen muss.

Komplexe Systeme würden sehr schnell zerfallen, wenn sie nicht die Fähigkeit zur Selbstorganisation und Selbstregulation entwickeln würden. Nur dadurch bleiben sie ein System, ein Ganzes mit einem sichtbaren Zusammenhalt. Und so ein System entwickelt oft überraschende Eigenschaften. Fachleute sprechen von Emergenz. Betrachtet man zum Beispiel die einzelnen Zellen einer Qualle, lässt sich daraus nicht vorhersagen, auf welche Art sich dieser – vergleichsweise einfache – Organismus bewegt, oder wie er seine Beute jagt und verschlingt.

Damit die Sache nicht zu einfach wird, können komplexe Systeme wiederum aus komplexen Systemen zusammengesetzt sein. Das Ökosystem Wald besteht aus Gemeinschaften von Pflanzen und Tieren, die ihrerseits aus Zellen bestehen. Wir haben hier also (mindestens) drei Stufen von komplexen Systemen.

Entsprechend unvorhersehbar kann die Reaktion eines Ökosystems auf unscheinbare äußere Veränderungen oder innere Entwicklungen ausfallen.

Wenn man eine Demokratie als ein soziales System betrachtet, das man mit den Eigenschaften dynamisch, nichtlinear und komplex belegen kann, könnte die Drehung an einer harmlos erscheinenden Stellschraube ungeahnte Folgen haben.

Im Einzelfall unberechenbar

Eine Theorie komplexer Systeme soll helfen, kritische Parameter zu erkennen, oder herauszufinden, wann ein plötzlicher Kollaps oder eine größere Verschiebung droht. Das gilt nicht nur für die Biologie, Ökologie, Meteorologie oder Soziologie. Auch die Wirtschaft wüsste gerne, wie man die optimale Antwort auf Veränderungen der Marktsituation herausfindet – und zwar möglichst vor der Konkurrenz. Könnte die Theorie komplexer Systeme dabei eine Hilfe sein? Nun, sie verspricht es zumindest. Spektakuläre Erfolge hat sie aber nicht vorzuweisen. Aber vielleicht schneidet sie bei der Beurteilung der Stabilität sozialer Organisationen besser ab. Die Autoren des Papers machen es erst einmal spannend.

Sie untersuchen den Begriff der Stabilität in Bezug auf Ökologie, Wirtschaft und statistische mechanische Systeme. Das Problem dabei ist allerdings, dass die Systemtheorie hier kaum weiterführt. Statistische mechanische Systeme sind kein Modell für Demokratien. Die Autoren geben das auch zu: „Um die Stabilität sozialer Systeme zu verstehen, müssen wir natürlich über den Rahmen eines statistisch-mechanischen oder thermodynamischen Modells hinausgehen.“

Dann aber fahren sie fort: „Das hält uns nicht davon ab, die Werkzeuge der statistischen Mechanik für die Modellierung sozialer Dynamik einzusetzen.“

Nun ja, vielleicht sind die Ergebnisse ja so gut, dass der Einsatz der Methoden durchaus zu rechtfertigen wäre. Nur: die Arbeit liefert keine Ergebnisse. Sie referiert lediglich andere Arbeiten, die zum Beispiel mit Hilfe von Differenzialgleichungen die Ausbreitung von Gerüchten so modellieren, dass sie der Wirklichkeit ähnlich sehen. Nur hilft das leider nicht viel. Weil komplexe Systeme kritisch von ihren Anfangsbedingungen und der Wechselbeziehung mit ihrer Umgebung abhängen, ist eine realistische Modellierung kaum möglich. Deshalb gibt die Theorie komplexer Systeme keine Antwort auf die Frage nach der aktuellen Stabilität einer Demokratie in einem bestimmten Land. Das Paper referiert deshalb auch nur drei allgemeine Gefahren für den Erhalt von Demokratien:

  1. Ein zu großer Abstand zwischen Arm und Reich.
  2. Zunehmende Polarisierung durch ungebremste Rückkoppelung zwischen Politikern und einseitigen Medien.
  3. Filterblasen im Internet.

Nun sind das keine sensationellen Neuigkeiten, und man muss auch nicht die Theorie komplexer Systeme bemühen, um darauf zu kommen.

Die Unterschiedlichkeit von Demokratien

Demokratie ist ein abstrakter Begriff und seine Ausformungen in den einzelnen Staaten sind  kaum vergleichbar. Jedes Land hat eine eigene Geschichte und stellt eigene Regeln auf. Jede Kultur hat andere zentrale Werte.

Nicht nur das formale Regelwerk, sondern auch der demokratische Konsens entscheidet über die Stabilität einer Demokratie. In den USA ignoriert Donald Trump beispielsweise die ungeschriebenen Gesetze, die verhindern sollen, dass der Präsident seine gesamte Machtfülle ausspielt. Dadurch hat sich das politische System in den USA deutlich verändert, ohne dass Gesetze neu gefasst wurden.

Frankreich hat seit der Revolution von 1789 bereits fünf Republiken erlebt. Die IV. Republik wurde erst 1958 nach einer Volksabstimmung durch die V. ersetzt. Ist jetzt jede Republik eine neue Demokratie (was für Instabilität spräche) oder bringt jeder Wechsel lediglich eine neue Ausformung des abstrakten Prinzips der Demokratie (was Stabilität bedeuten würde)?

Jede Demokratie hat Schwachstellen, sie müssen aber nicht unbedingt die Stabilität gefährden. Beispielsweise gilt die Schweiz als vorbildliche Demokratie, obwohl nur drei Viertel der Wohnbevölkerung einen Schweizer Pass besitzen. Der Rest ist nicht wahlberechtigt. Außerdem besteht die Regierung seit fast 60 Jahren aus den Vertretern der vier größten Parteien (Konkordanzregierung). Eine nennenswerte Opposition existiert nicht. Bisher haben beide Faktoren die Stabilität der Schweizer Demokratie nicht gefährdet.

Demokratien müssen sich an die Erfordernisse der Zeit anpassen, wenn sie überleben wollen. Die britische Demokratie hat – offiziell – mehr als fünfhundert Jahre Geschichte hinter sich. Bis 1832 zählten viele Wahlkreise allerdings weniger als 100 Wahlberechtigte. Nur wer einen bestimmten Mindestbesitz vorweisen konnte, durfte wählen. Erst seit 1829 steht Katholiken ein passives Wahlrecht zu und erst seit 1918 durften auch Frauen wählen (sofern sie über 30 Jahre alt waren und sie oder ihr Mann einen festgelegten minimalen Besitz nachwiesen). Nach heutigen Maßstäben war Großbritannien bis weit ins 19. Jahrhundert also keine Demokratie, weil der Großteil des Volkes nicht daran teilhaben durfte. Die ehrwürdige konstitutionelle Monarchie passt sich erstaunlich geschmeidig an neue Anforderungen an. Ein weiteres Beispiel: Das Vereinigungsgesetz von 1707 legte das schottische Parlament mit dem englischen zum britischen Parlament zusammen. Aber als Ergebnis von zwei Volksabstimmungen erhielten die Schotten im Jahr 1998 wieder eine eigene Volksvertretung. Anders als im britischen Parlament gilt dort ein modifiziertes Verhältniswahlrecht. Auch in England kommen immer wieder Forderungen nach einem eigenen Regionalparlament auf. Damit würde Großbritannien zu einem Bundesstaat. Ist das jetzt Stabilität, Flexibilität oder Evolution?

In einer ganzen Reihe von Demokratien gibt es eine ausgeprägte Klientelwirtschaft. Wer immer die Mehrheit erobert, versorgt zunächst seine Klienten mit Posten, Wohltaten und Aufträgen aus der Staatskasse. Zugleich versucht jede Gruppe, ihre Herrschaft durch alle möglichen Winkelzüge auf Dauer zu sichern. Beispiele dafür sind Polen, Ungarn oder Griechenland. Kann eine solche Demokratie stabil sein, oder muss sie notwendig erstarren, sobald eine der Gruppen jeden weiteren Machtwechsel effektiv unmöglich gemacht hat?

Bei allen diesen spannenden Fragen hilft die Theorie komplexer Systeme uns nicht weiter.

Fazit

Die Stabilität von Demokratien ist schlecht definiert und lässt sich mit keiner bekannten Methode berechnen. Deshalb kann die Theorie komplexer Systeme nicht mehr als allgemeine Ratschläge liefern, die auch auf anderem Wege leicht zu finden sind.

Tatsächlich wirkt die Arbeit auf mich eher wie ein Versuch der Werbung für die interdisziplinäre Forschung zum Thema „komplexe Systeme“. Das ist legitim, aber ich würde mir wünschen, dass die Autoren darauf verzichten, Erwartungen zu wecken, die sie unmöglich erfüllen können.

[1] K Wiesner et al 2019 Eur. J. Phys. 40 014002 Link

Avatar-Foto

Veröffentlicht von

www.thomasgrueter.de

Thomas Grüter ist Arzt, Wissenschaftler und Wissenschaftsautor. Er lebt und arbeitet in Münster.

44 Kommentare

  1. Die Beurteilung von Staaten ist schon gängige Praxis.
    Die Börsianer tun das, die Uno tut das, das BIT tut das.
    Die überprüfen aber weniger die politische Seite, sondern mehr die ökonomische.
    Und wenn ein Staat ökonomisch stabil ist, dann ist er kreditwürdig.
    Was hier gefordert scheint, ist eine Beurteilung aus der Sicht der Menschenrechte, aus soziologischer Sicht. Und da spielt die Tradition eine große Rolle. GB hat z.B. die längste Tradition in Bezug auf Demokratie, dann folgen die USA und Frankreich.
    Also, wenn ein funktionierender Parlamentarismus vorhanden ist, ist auch die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Demokratie abgesichert ist. Fehlt die tradition, fehlen die Demokraten, dann steht die Demokratie nur auf dem Papier.

  2. “Demokratie ist ein abstrakter Begriff und seine Ausformungen …”

    DEMOKRATIE ist ein konfus ausformuliertes Konstrukt DER systemrationalen Bildung zu SUPPENKASPERMENTALITÄT, damit “Individualbewusstsein” und Bewusstseinsbetäubung auch weiter im Kreislauf des imperialistischen Faschismus des geistigen Stillstandes seit der “Vertreibung aus dem Paradies” funktioniert.

  3. Mir scheint auch, dass Dinge wie Machtverteilung in der Gesellschaft, Stärke der Institutionen, Gewaltenteilung, Partizipation unterschiedlicher Gesellschaftsschichten, die Stärke der Zivilgesellschaft, die Austauschbarkeit von Führungspersonen, etc. wohl die entscheidenden Faktoren sind, welche die Stabilität von Demokratien bestimmen. Es würde mich wirklich überraschen, wenn allgemeine Systembetrachtungen, bereits etwas über die Stabilität von Demokratien aussagen könnten. Allerdings haben sich Physiker in den letzten Jahrzehnten in diesen Bereich vorgewagt und es ist ihnen beispielsweise gelungen, die ökonomische Stabilität gewisser Bereiche (Aktien, Immobilien) aus der zeitlichen Entwicklung von Aktienkursen, Grundstückpreisen, etc. abzulesen (Didier Sornette von der ETH crisis group etwa).

    Dann gibt es noch die von Thomas Grüter gestellte ganz grundsätzliche Frage, was überhaupt eine Demokratie ist. War die altgriechische Radikal-Demokratie (Direktdemokratie mit Rotationsprinzip in der Amtsbesetzung) wirklich eine Demokratie wenn man mit berücksichtigt, dass es damals Sklaven gab und dass Frauen kein Stimmrecht hatten? Oder ist England wirklich seit Jahrhunderten eine Demokratie, wenn doch früher nur Bürger mit einem Mindesteinkommen/besitz wählen konnten?

    Nun in meinen Augen kann es Demokratien auch innerhalb von Staatsgebilden geben, die nicht alle Menschen gleich behandeln. Die Demokratie ist dann einfach auf eine Gruppe von Menschen beschränkt. Man könnte sich vorstellen, dass es etwa innerhalb der chinesischen Partei demokratisch zugehen könnte, wenn auch China als Ganzes keine Demokratie ist. Allerdings ist das nur ein hypothetisches Beispiel, denn die chinesische Partei ist nicht demokratisch organisiert, wie gerade Xi Jiping zeigt, welcher sich das Amt als Staatschef auf Lebenszeit zugeschanzt hat. Ämter auf Lebenszeit sind niemals mit dem demokratischen Prinzip vereinbar.

    Was das demokratische Prinzip überhaupt ist, zeigt für mich immer noch am besten die altgriechische Demokratie:
    – Dort wurden Probleme auf der Agora (dem Martkplatz) diskutiert – also in der Öffentlichkeit. Folgerung 1) Eine Regierungsform ohne ein grosses Mass an Öffentlichkeit in Bezug auf Probleme, die zur Entscheidung anstehen, kann keine Demokratie sein.
    – Im altgriechischen Athen wurde über Gesetze und Regierungserlässe direkt von Bürgern abgestimmt. Diese Direktform der Demokratie gab es in späteren Demokratien kaum noch. Zudem wurden die Bürger Athens in 10 Gruppen nach dem Ort in dem sie lebten aufgeteilt. Sie wurden nicht nach dem Wohlstand oder ihrer Macht aufgeteilt. Damit komme ich zu Folgerung 2) Ohne repräsentative Vertretung des Volkes bei den Entscheidern kann es keine Demokratie geben
    – Im altgriechischen Athen wurden Ämter nach dem Rotationsprinzip vergeben. Es gab keine Beamtenstellen auf Lebenszeit. Folgerung 3) Positionen mit Entscheidungsmacht dürfen nicht dauerhaft ohne Rückrufmöglichkeit vergeben werden. Eine Regierungsform, die Macht ohne Rückrufmöglichkeit vergibt, ist keine Demokratie.

    Zu diesen Prinzipien, die schon in Altgriechenland realsiert wurden, kommt noch das Prinzip der Gewaltenteilung, welches von Montesqieu aufgestellt wurde. Gewaltenteilung dient vor allem der Verhinderung von Machtmissbrauch und ist ein wesentliches Stabilisierungsmittel von Demokratien. Folgernung 4) Ohne Gewaltenteilung gibt es keine Demokratie.

    Aktuell zeigen Beispiele wie Russland, Ungarn oder Polen, dass Demokratien sich auch zu Scheindemokratien, zu sogenannten gelenkten (Russland) oder illiberalen Demokratien (Ungarn) entwicklen können. Heute ist es attraktiv mindestens nach aussen das Bild einer Demokratie abgeben zu können, wenn die Regierung dadurch erreicht als legitime Vertretung des Volkes zu erscheinen. Doch Regierungen wie Russland, Ungarn oder auch die Türkei sind allein schon deshalb keine echten Demokratien, weil sie den aktuellen Machtträgern zu viel dauernde Macht gewähren, indem sie machtkritische Gruppierungen in die Illegitimität treiben.

  4. MH
    mal ketzerisch angemerkt, interessiert das den Durchschnittsbürger? Wenn wir als Tourist nach Grönland fahren sind wir nur an einer funktionierenden Infrastruktur interessiert, an Rechtssicherheit aber doch nicht, ob die Inuit bei den Entscheidungen darüber, ob ein Hafen gebaut werden dar oder nicht, gefragt worden sind.
    Deshalb wäre es wünschenswert zu erfahren, warum Karoline Wiesner diese arbeit durchführt, ist das nur aus wissenschaftlichem Interesse oder liegen da praktische Absichten vor.

  5. @christ: Richtig, die Demokratie hat gerade be Jungen stark an Rückhalt verloren. Viele sind zufrieden, wenn der Staat, die Infrastruktur, etc, funktioniert. Das zeigen Umfrsgen in den USA und Europa. Dies zu (Zitat):“? Wenn wir als Tourist nach Grönland fahren sind wir nur an einer funktionierenden Infrastruktur interessiert, an Rechtssicherheit aber doch nicht, ob die Inuit bei den Entscheidungen darüber, ob ein Hafen gebaut werden dar oder nicht, gefragt worden sind.“
    Auch China wäre dann OK, weil es funktioniert.
    Allerdings zeigen Umfragen in China, dass viele daran denken oder sich wünschen in den Westen zu ziehen, weil sie letztlich mit dem System doch nicht einverstanden sind.

  6. Deutschland und die USA haben für mich eine stabilere Demokratie als Frankreich, weil sie föderaler organisiert sind. Das Präsidialsystem Frankreich lädt zur Totalopposition ein, weil der Präsident die gesamte oder einen Grossteil der Macht repräsentiert.

  7. Die Stabilität der Demokratien werden werden wohl daran gemessen, ob sie den Anforderungen der Zeit noch gerecht werden bzw. Lösungen finden. Wenn Demokratien nicht mehr fähig sind, sich selbst zu schützen(ihre Bürger und ihre Grenzen) werden sie irgedwann implodieren.
    Die Anforderungen der Zukunft(mehr soziale Gerechtigkeit, Masseneinwanderung ,Parallelgesellschaften etc.) werden die Gräben und Spannungen noch vertiefen. Wahrscheinlich finden dann solche autoritären Staatstrukturen wie in China,Rußland etc. schneller (ihre) Antworten auf diese Problemfelder bzw. deren Umsetzung.

  8. Noam Chomsky meinte plausibel, der Sozialstaat sei eingeführt, einer demokratischen Entwicklung das Wasser abzugraben.
    Vorgesetzte Parteiideologen ankreuzen zu müssen ist keine Demokratie. Die bedienen ihre Klientel mit anderen Menschen.

  9. @Golzower (Zitat): Wahrscheinlich finden dann solche autoritären Staatstrukturen wie in China,Rußland etc. schneller (ihre) Antworten auf diese Problemfelder bzw. deren Umsetzung.

    Ja, die Langsamkeit der Entscheidungsfindung wird häufig als Gegenargument gegen die Demokratie aufgeführt. Doch von möglichst vielen getragene Entscheidungen sind in meinen Augen wichtiger als schnelle Entscheidungen.

    Ein wichtiges Argument für eine bestimmte Regierungsform ist für mich die Zufriedenheit der Regierten. Und diese Zufriedenheit ist bei genauerem Hinschauen sogar in Russland, der Türkei oder in China nicht allzu gross. Wir hier lassen uns oft durch ein progagandistisches Bild eines Landes und seiner Regierungsform beeinflussen. Fragt man die Russen oder Chinesen aber direkt (unter dem Schutz der Anonymität) so findet man sehr viel mehr Unzufriedenheit als etwa in Deutschland oder den USA.

  10. Wie fast immer, werter Herr Dr. Grüter, eine besondere Leistung, wie Dr. Webbaer findet, die Sie hier haben beibringen können, als weihnachtliches Vorgeschenk sozusagen; Grüße auch an die werte Frau Gemahlin und an das weihnachtliche Münster.

    Ganz kurzes Feedback hierzu :
    A) ‘Lässt sich die Stabilität von Demokratien berechnen?’ [Artikelüberschrift]
    “Nicht wirklich”, Zerfallserscheinungen könnten einem mathematischen Modell zugeführt werden, um dann, doch : sehr spekulativ, auf das Ende von liberaler [1] Demokratie hin vermuten zu wollen.
    B) ‘Bei allen diesen spannenden Fragen hilft die Theorie komplexer Systeme uns nicht weiter.’ – Wiederum Zustimmung aus diesseitigem Hause.
    Die liberale Demokratie, die übrigens auch den sog. Demokratischen Frieden weitgehend sichert, ist von einigen Voraussetzungen ihrer Teilnehmer abhängig, die da bspw. wären A) ein gewisser Bildungsgrad (mit Analphabeten bspw. ist keine derartige Demokratie zu machen) und B) ein Wille zur Freiheit (der kulturell oft nicht gegeben ist, viele Kulturen folgen seit eh und je dem Herden- oder Horden-trieb).


    Dr. W hat sich insofern, mit seinen kleinen dilettantischen Forschungen auch stets darum bemüht das mögliche Scheitern von liberalen Demokratien historisch zu betrachten und perspektiv, also prädiktiv zu bearbeiten.
    Also, wie bereits liberale Demokratien gescheitert sind, was selten vorkam, der Klassiker sozusagen hier das “Dritte Reich” mit seinem “Führer”.
    Hier gäbe es (auch : für ihn) viel zu schreiben, Dr. W will allerdings den Laden nicht aufhalten, sondern nur für Ihre Nachricht und Einschätzung danken,

    MFG
    Dr. Weihnachtswebbaer (“Ho, ho, ho – und alle schön artig sein!”)

    PS :Bei allen diesen spannenden Fragen hilft die Theorie komplexer Systeme also “uns” nicht weiter.

    [1]
    Wenn von Demokratie gesprochen oder geschrieben wird, ist meist die liberale Demokratie gemeint, die der Europäischen Aufklärung und dem Sapere Aude folgend in hoch komplexen Gesellschaftssystemen implementiert werden konnte.
    Demokratie an sich hat keinen (aufklärerisch-philosophischen) Wert.
    Bspw. waren oder sind die DDR oder die Demokratische Volksrepublik Korea sozusagen höchst demokratisch.
    Auch in der Antike gab es Demokratie, die Dr. W sehr schön findet, allerdings keine liberale.

  11. MH
    ….stabilere Demokratie
    letztlich ist der einzige Garant für Demokratie der Demokrat. Und dieser muss auch noch den Mut haben, sich gegen Mißbrauch zu wehren. Kennedy hat das Zivilcourage genannt.

    Die Zivilcourage ist in Frankreich lebendig, man beachte nur die Krawalle wegen Macron. Das ist ein gutes Zeichen !
    In den USA dagegen ist die Zivilcourage in den Parteien versickert. Könnte die Bevölkerung DT stürzen, ich glaube nicht.

  12. Dr. W.
    die Weimarer Republik war nicht wirklich eine Demokratie, weil sie keine Demokraten hatte, oder zu wenige. Es fehlte einfach an einer “republikanischen Tradition”. res publica = Sache des Volkes.
    Auch heute noch wird in Deutschland die Staatsraison höher gewertet als der zivile Widerstand. Deshalb funktioniert in Deutschland fast alles. Die SPD hat ihre Sozialität der Staatsraison geopfert, die Regierungsparteien haben darüber das Recht auf Individualsphäre verletzt durch die Einführung der Vorratsdatenspeicherung. Das geht eindeutig in Richtung Staatsdiktatur. Die Zukunft sieht nicht rosig aus.

  13. Ganz randseitig, vom dankenswerterweise hier bereit gestellten WebLog-Eintrag mit seinem verständigen, nein : weisen, Inhalt ein wenig weggehend hierzu, @christ :

    [D]ie Weimarer Republik war nicht wirklich eine Demokratie, weil sie keine Demokraten hatte, oder zu wenige. Es fehlte einfach an einer “republikanischen Tradition”. res publica = Sache des Volkes.
    Auch heute noch wird in Deutschland die Staatsraison höher gewertet als der zivile Widerstand.

    Die Staatsräson regelt den sog. zivilen Widerstand demokratisch, liberal demokratisch, der Staat ist sozusagen ein Schwamm der gemeinen Interessen des Volks, des Staats- oder Wahlvolks.
    Dr. W muss ein wenig schmunzeln, wenn dieser zentrale Gedanke ein wenig bis dezidiert angestrebt verloren geht, im sozusagen Merkelismus.

    Die Weimarer Demokratie litt vielfältig, am unzureichenden Friedensvertrag, an Gebietsabschneidungen, am demokratischen Sein, das unter Kaiser Wilhelm eher notdürftig gepflegt worden ist, am Marxismus (Sportsfreund Marx verfügte über die deutsche Staatsbürgerschaft, als Kollektivist und Internationalist / Globalist und mit durchaus böse zu nennenden Gedanken, wenn auch nicht umfänglich), insbesondere auch am Nationalen Sozialismus und an einem Herden- oder Hordentum schlechthin, wie Dr. Webbaer findet.

    Die Weimarer Demokratie hatte ungenügend (vs. keine) Demokraten.
    Sie stellt einen Sonderfall der Geschichte von Kulturvölkern dar, wie Dr. W einschätzt, auch wenn er bspw. auf Sigmar Gabriel schaut, der vor nicht vielen Jahren Israel besuchend abledern konnte.
    Hier, sozusagen zum Schutze aller diese Abwiegelung web-verwiesen, eines Sohnes eines strengen Nationalsozialisten.

    Eine demokratische Tradition gab es im Deutschen Reich ansatzweise und nicht zu unterschätzen, es gab hier, wie Dr. W als Außenseiter und Mischling nicht deutscher Herkunft sich einzuschätzen erlaubt, hier auch vglw. sicher ist, ein besonderes kollektivistisches Denken.
    Dr. W, der in der BRD lange vorrätig oder vorrättig war, sieht auch die (erfahrene) Verharmlosung von “Ostblock” und Islam in einer Linie.
    Es wird nicht gut enden, auch aktuelle Entwicklung meinend.

    MFG
    Dr. Webbaer

  14. @ Herr “Martin Holzherr” (Sie heißen nicht wirklich so, Dr. Webbaer erlaubt sich Sie aufzufordern ein als solches klar erkennbares Pseudonym zu nutzen oder unter Ihrem tatsächlichen Namen kommentarisch beizutragen [1], so kann es mit Ihnen ja nicht weitergehen, wenn Sie redundant sich wie zigfach vorgezeigt sich verausgaben) und hierzu :

    Dann gibt es noch die von Thomas Grüter gestellte ganz grundsätzliche Frage, was überhaupt eine Demokratie ist.

    Demokratie ist eine Herrschaftsform, die bereits in der Antike geübt worden ist, hier, an dieser Stelle, diese Reaktion auf einen werthaltigen primären Inhalte-Beitrag in einem sogenannten WebLog (‘Web’ meint in etwa Vernetzung und ‘Log’ (tatsächlich) einen Holzklotz, der als Unterlage dient, auf dem es einzutragen gilt, bspw. von Kapitänen der Seefahrt), die aber spezifiziert werden muss, im Sinne der Europäischen Aufklärung und das Sapere Aude meinend.

    Wenn Sie dbzgl. irgendwelche Fragen haben, fragen Sie Dr. Webbaer.

    Liberale Demokratie, darum geht es, der Liberalismus hat gewonnen, vor einigen Jahrzehnten bis Jahrhunderten.
    Dr. W wird hier ein wenig greinend, wenn er sich so erklärend zu melden hat, auch bspw. bei Dr. Ludwig Trepl (“RIP”), den er vor einigen Jahren zu kontaktieren hatte, um Meinung der Art Liberale Demokratie zu erklären, zu bewerben, die sog. FDGO ist bundesdeutsch gemeint, zu promovieren.

    Abär wie dem auch sei,
    Dr. W ist gnädig,
    weiß auch Unvollkommnis zu schätzen,
    jeder so wie er kann, nach seiner Façon und wie es ihm beliebt,
    Dr. Webbaer (der, der sich bekanntlich nie aufregen soll)

  15. [1]
    Im Web darf klar-namentlich publiziert werden ODER unter einem klar erkennbaren Pseudonym.
    Anders derart aufzubereiten gilt sozusagen als unsittlich.

    • Zunächst: Für die Regeln in diesem Blog bin ich zuständig. Hier schreibt die überwiegende Anzahl der Kommentatoren unter Pseudonym. Das ist auch so weit in Ordnung. Ich verlange dabei, dass niemand unter dem Namen eines wirklich existierenden Menschen Kommentare postet, die diesem Menschen schaden können. Wenn jemand also Beleidigungen oder abwegige Ideen unter fremdem Namen schreibt, lösche ich seinen Beitrag. Im Fall von Herrn Holzherr ist das nicht erkennbar. Ich habe mir erlaubt, im Internet nach dem Namen zu suchen und festgestellt, dass Herr Holzherr entweder unter seinem eigenen Namen postet oder zumindest nicht den Namen einer anderweitig im Web bekannten Person benutzt.
      Seien Sie versichert, dass ich mich um die Einhaltung der Regeln in meinem Blog selber kümmere. Nicht zuletzt deshalb haben die Kommentatoren hier in den letzten Jahren eine lebhafte, aber doch weitgehend höfliche Diskussion geführt. Das ist im Web nicht selbstverständlich, und ich arbeite ständig daran, dass es so bleibt.

  16. ‘Lässt sich die Stabilität von Demokratien berechnen’ ist gleichzeitig die Frage nach der prinzipiellen Berechenbarkeit komplexer Systeme, unabhängig ob ‘Demokratie’, ‘Kommunismus’ oder Ökologie, Ökonomie oder sonstige Spielarten.
    Die Frage nach der Stabilität beinhaltet die Forderung alle stabilitätsrelevanten Vektoren erkannt und ermittelt zu haben. ‘Stabilitätsrelevant’ sind jene Vektoren, die das Verhalten des Hauptattraktors eines Systems maßgeblich und primär beeinflussen können.
    Sie beinhaltet weiter die Forderung die solchermaßen deklarierten und gemessenen Vektoren miteinander aufzubilanzieren hinsichtlich des jeweiligen Hauptattraktors – soll heißen: der dynamische Schwerpunkt eines komplexen Systems erfährt durch die beteiligten Vektoren entweder eine Unterstützung oder eine Schwächung (z.B. durch Divergenz statt Konvergenz).
    Besteht hinsichtlich des Hauptattraktors eine Vektorendifferenz (überwiegt also die Divergenz statt Konvergenz) und wird der solchermaßen kritische Potentialunterschied nicht rechtzeitig kompensiert, gerät das System aus dem Gleichgewicht.
    Eine Vektorendifferenz wird unschwer ersichtlich anhand einer zunehmenden Unverhältnismäßigkeit der antipodalen Vektoren – soll heißen: solange es innerhalb einer Marge Schwankungen der divergenten und konvergenten Vektoren zu Gunsten/zu Lasten des Hauptattraktors gibt, die insgesamt eine Margenstabilität aufweisen (‘rollendes Schiff’ als System), besteht – mit Ausnahme von ‘Schwarzen Schwänen’ – keine aktuelle Gefahr für den Systemerhalt.
    Wird jedoch eine dauernde bzw. gar zunehmende Unilateralisierung, singuläre Hypertrophierung festgestellt – Schiff/System bekommt sozusagen unverhältnismäßig Schlagseite – dann ist eben Gefahr im Verzug (‘Kentern’ des Systems).
    Die für das dynamische Gleichgewicht eines Systems notwendige Margenstabilität hängt vorrangig davon ab, inwieweit das System Flexibilität, Variabilität, Reagibilität z.B. vorhält, um das Überschreiten der Margengrenze durch Kompensationsleistungen zu vermeiden.
    Bis zu einem gewissen Grad kann ein rigides, unflexibles System EXTERNE Impulse ohne alarmierende Beeinträchtigungen weg stecken – aber sobald es um INTERNE Impulse geht, sind die Grenzen sehr schnell erreicht.
    Wird das System intern geschwächt, wird damit auch sehr schnell die Puffertoleranz gegen externe Kräfte schwinden (Schiff aus Holz ist strukturell in der Lage Etliches abzuwettern. Ist aber das Holz morsch, hilft auch die genialste Konstruktion nichts).
    Die Kunst besteht darin, Vektoren so zu bündeln, dass sie zu Resultanten höherer Ordnung zusammen gefasst werden können und die Anzahl dieser Resultanten möglichst klein gehalten wird, um sie eben einfacher gegeneinander aufrechnen zu können (ich muss nicht jedes einzelne Eisenatom in seiner Ausrichtung seiner Magnetisierung kennen, um die magnetischen Pole korrekt zu bestimmen).
    Wie bei einem Schiff (System), das von mehreren Schleppern (Vektoren) in einem Kanal (Trendkorridor) koordiniert gesteuert werden muss, muss zum Erhalt jeder Systemstabilität die Koordination (Konvergenz auf den Hauptattraktor) garantiert werden.
    Ist die Divergenz zu groß, kollidiert das Schiff mit den Kanalwänden (Trendkorridor, Margenstabilitätsgrenze) und schlägt leck, kentert oder läuft auf Grund.

    Die Berechnung solcher Systeme findet bei jedem der hier Kommentierenden statt wie bei jedem Menschen – das Kleinhirn muss laufend das dynamische Gleichgewicht garantieren, sonst fällt man auf die Nase.
    Dazu muss das Kleinhirn rechnen – anders funktioniert das nicht.
    Aus all den einfließenden Daten von Spannungszuständen durch Rezeptoren an Sehnen, Muskeln, Gelenken und dem Vestibularorgan in Verbindung mit der Orientierung an der Schwerkraft u.ä. errechnet das Kleinhirn diejenigen Steuerungsimpulse, damit der Mensch nicht umfällt – egal ob er steht, geht, rennt, springt, turnt.
    Geht also doch. 🙂

  17. Zukünftiges genau zu berechnen, obliegt dem erkennenden Subjekt nicht, es kann abär an Hand von Entscheidung, die gerne auch im allgemein Gesteuerten sich ergibt, die Folge des Handelns zu antizipieren suchen.
    Die Welt als unnachgiebig, im Sinne von “Etwas ist, weil es ist, und es ist so, wie es ist, weiles so ist!” (Fichte, idF Webbaer (unabhängig voneinander erkannt)) zu erkennen zu suchen, ist dem hier gemeinten Nasentrockenprimaten vorgegeben.

    Die szientifische Methode, die übrigens i.p. Sapere Aude so verlangt, soll vorgegeben bleiben.
    Als angemessen.

    MFG
    Dr. Weihnachtswebbaer

  18. Eine Demokratie ist unstabil, wenn die Vorstellungen über das richtige Leben und Zusammenleben allzuweit auseinandergehen – wie es in der Weimarer Republik war, wo für die einen der Kommunismus, für die anderen eine Wiederherstellung monarchischer Verhältnisse das Ziel war und wo beide Gruppierungen nicht davor zurückschreckten Gewalt, Mord und Umsturzversuche zu unternehmen.
    Thomas Grüter schreibt im Beitrag zum Beispiel der Schweiz, es fehle eine nennenswerte Opposition und legt damit den Gedanken nahe, oppositionelle Lager seien ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie. Doch eine allzu radikale Form der Opposition, eine Opposition, die grundlegende Übereinkünfte einer Gesellschaft in Frage stellt, die stellt auch die Demokratie in Frage – und genau so war das in der Weimarer Republik (Zitat Wikipedia: Konservative und Rechtsextreme vertraten die Dolchstoßlegende, nach der nicht die kaiserliche, sondern die neue demokratische Regierung für die Kriegsniederlage und den als demütigend empfundenen Friedensvertrag von Versailles verantwortlich gewesen sei. Auf der Linken hatten die Kämpfe während der Novemberrevolution zu einer unversöhnlichen Haltung der Kommunisten gegenüber den Sozialdemokraten geführt, die sie von einem gemeinsamen Vorgehen gegen die Feinde der Republik abhielten.)

    In politisch radikalen Kreisen von rechts bis links ist die Demokratie an und für sich bereits suspekt. Der Kommentar von hto, weiter oben, passt gut dazu:
    DEMOKRATIE ist ein konfus ausformuliertes Konstrukt DER systemrationalen Bildung zu SUPPENKASPERMENTALITÄT, damit “Individualbewusstsein” und Bewusstseinsbetäubung auch weiter im Kreislauf des imperialistischen Faschismus des geistigen Stillstandes seit der “Vertreibung aus dem Paradies” funktioniert.

    Fazit: Demokratie ist eine Regierungsform, die sehr gut zu einer pluralistischen Gesellschaft passt. Sie passt aber überhaupt nicht zu einer gespaltenen Gesellschaft, in der Spaltgruppen grundlegende Dinge infragestellen, welche für die andere Gruppen essentiell sind.

    Konsequenz: Auch Noch-Demokratien, in denen Teile der Gesellschaft einen Gottesstaat anstreben, andere einen säkularen Staat, sind instabil.

  19. Nick Mott
    Koppelung und Rückkoppelung, Gegenkoppelung sind die Mechanismen, die menschliches Zusammenleben regeln.
    Für die Politik muss das an verständlichen Indikatoren sichtbar werden.
    Als Beispiele für die Unzufriedenheit in der Bevölkerung sei hier mal die Anzahl der Streiktage genannt.
    Die Anzahl der Polizeieinsätze bei Demonstrationen.
    Die Anzahl der politisch motivierten Morde und Attentate.
    Weiterhin die durchschnittliche Regierungszeit eines gewählten Parlamentes. Aber hier schon wird es doppegesichtig, denn die Kürze einer Regierungszeit kann auch als Stärke einer funktionierenden Demokratie gesehen werden.

    MH
    die Schweiz und das Fehlen einer Opposition
    Die Schweiz pflegt die Volksabstimmung und das ist Primärdemekratie, besser ist kaum denkbar.
    Die gespaltene Gesellschaft ist schon der Endzustand einer Fehlentwicklung, die durch mangelnde Demokratie hervorgerufen wurde. Die sollte nicht mit diktatorischen Maßnahmen überwunden werden, (hat nicht funktioniert, daran ist die UdSSR und die DDR zerbrochen), sondern nur durch demokratische Maßnahmen. Das braucht viel Zeit. Die undemokratischen Verhältnisse in Nahost können nicht im “Hau Ruck Verfahren” überwunden werden. Dazu braucht es Generationen.

  20. Charly
    die Diktatur kommt auf leisen Sohlen. Indem man das Postmonopol aufgehoben hat, hat man die Kontrolle darüber aufgehoben und damit das Postgeheimnis.
    Indem man die Vorratsdatenspeicherung für rechtmäßig erklart hat, hat man die Persönlichkeitsrechte eingeschränkt.
    Indem man die große Koalition als demokratisch ansieht, hat man die Gewaltenteilung untergraben.
    Und so geht es weiter.
    Der moderne Staat muss in erster Linie funktionieren. Und das geht am besten, wenn die öffentliche Hand alle Informationen über ihre Bürger sammelt und auswertet. Der gläserne Mensch ist schon fakt.
    Und das tollste daran, die Jugend findet es hipp alle persönlichen Daten offenzulegen.
    Wir gehen also in Richtung Demokratie ohne demokratisches Bewusstsein.

  21. Warum Demokratie? Der Mensch als Zoon Politicon
    In der Demokratie regieren sich die Bürger selbst. Dies entspricht dem altgriechischen Ideal des autonomen Menschen, der über sein Schicksal selbst bestimmt. Aristoteles Begriff Zoon politicon (Lebewesen in der Polis­gemeinschaft) sieht den Bewohner der antiken Stadt (Polis) als (Zitat Wikipedia) ein soziales, auf Gemeinschaft angelegtes und Gemeinschaft bildendes Lebewesen Auch Platon sieht den Menschen als politisches Wesen, also als Wesen, welches sich in der Polis durch Mitentscheiden und Übernahme von Verantwortung einbringt und damit seine eigene Autonomie/Autokratie ausdehnt.

    Wenn das aber der Urgrund der Demokratie ist, dann stellt sich die Frage, wie eine Regierungsform, die für Städte/Regionen mit weniger als 200‘000 Einwohner (das antike Attika (Athen+Umgebung) erfunden und entwickelt wurde, nun in modernen Ländern mit vielen Millionen Einwohnern funktionieren kann. Direktdemokratische Elemente wie im antiken Griechenland finden sich tatsächlich in modernen Demokratien kaum noch. Das ist in meinen Augen bereits ein grosser Abstrich gegenüber dem altgriechischen Demokratieideal, denn mit dem Wegfall der direktdemokratischen Partizipation sinkt auch das Interesse der Menschen an der Politik, entsteht doch dann schnell der Eindruck, Politik sei das Ding einer eigenen Kaste von Menschen und nicht die Angelegenheit eines jeden Bürgers.
    Allerdings bedeutet Demokratie in Millionenstaaten , dass es Anpassungen braucht. Die wichtigste Anpassung diesbezüglich ist in meinen Augen die föderale Organisation und das Subsidiaritätsprinzip, also das Prinzip, dass so lokal wie möglich entschieden wird.

  22. MH
    “entsteht doch dann schnell der Eindruck, Politik sei das Ding einer eigenen Kaste”
    dieser Eindruck trügt nicht, teilweise haben die Gewerkschaften und die Parteien den Charakter von Kasten.
    Die Parteien requirieren ihre Mitarbeiter aus den eigenen Reihen, die Gewerkschaften besetzen ihre Führungspositionen aus den Gewerkschaftssekretären/innen. Diese Leute sind nicht vom Wähler gewählt. Das Prinzip des indirekten Mandates ist nur die Krone dazu.
    Der Bürger muss diese Kasten nur noch finanzieren, am besten über die Steuer.

  23. Demokratie, so wie Mensch sie immernoch im Tanz um den heißen Brei / die eindeutig-zweifelsfreie Wahrheit (in geheimen Zimmern und heuchlerisch-blödsinnigen Diskussionen) gestaltet, ist nur Teil der herkömmlich-gewohnten Überproduktion von Kommunikationsmüll – Demo… und …kratie!? 😎

  24. @Christ

    Wenn Zivilcourage nur in Krawallen eine Lebendigkeit aufweisen kann, dann ist das ein schlechtes Zeichen!!! 😡

    In dieser “Demokratie” läuft alles gegen die Wand, oder wird in Kontrollierbarkeit von Angst, Gewalt und “Individualbewusstsein” kanalisiert.

  25. Demokratie – nur ohne Regierung, aber vor allem ohne Symptomatik von und zu imperialistisches Besitzdenken! 😎

  26. @Christ

    UNKORRUMPIERBARKEIT, bzw. UNKORRUMPIERBARES Menschenrecht / UNKORRUMPIERBARE Werte ist der einzige Garant! 😎

  27. Ob Demokratie in der langen Frist überhaupt eine stabile Regierungsform ist, wissen wir nicht. Francis Fukuyama jedoch ist/war davon überzeugt, als er sein Buch The End of History and the Last Man schrieb, in dem er das Ende des kalten Krieges als (End-)Sieg der westlichen liberalen Demokratie erkennen wollte. (Zitat, übersetzt von DeepL): In dem Buch argumentiert Fukuyama, dass die Einführung der westlichen liberalen Demokratie den Endpunkt der soziokulturellen Entwicklung der Menschheit und die endgültige Form der menschlichen Regierung signalisieren könnte.

    Als Gegenbeispiel zu Fukuyamas These, die Zukunft des Regierens sei die Demokratie, kann die Entwicklung des römischen Reiches dienen, welches als Republik begann und als von einem Kaiser geführtes Imperium endete. Zwar war Rom nie eine Demokratie im griechischen oder modernen Sinne, aber die Republik hatte deutlich mehr demokratische Elemente, gab es dort doch so etwas wie einen Parlamentarismus.

    Wenn es aber um die Stabilität von konkreten Demokratien geht, so sind die chaostheoretischen Überlegungungen von Nick Mott durchaus anwendbar. Entscheidend ist dabei wie die Demokratie auf externe und interne Störungen reagiert, wie resilient es ist. Schon im Normalmodus kann eine stabile Demokratie gut mit Rauschen und Störungen umgehen, also mit Machtverschiebungen, der Ausbildung neuer Parteien und mit wirtschaftlich bedingten Strukturwandeln. Eine stabile Demokratie verzichtet auf unnötige Gewalt und sorgt für einen minimalen Ausgleich unter Regionen, Schichten und ethnischen Gruppen.

  28. MH
    westliche liberale Demokratie als Endpunkt…….wovon?
    Sobald ein Staat eine ideale Regierungsform hat, wird er stabil und diese Stabiltät zeigt sich in seinen wirtschaftlichen Erfolgen. Aber diese Erfolge finden nicht im leeren Raum statt, die beruhen auf der Unterlegenheit anderer Staaten. Es ist eben keine win-win Situation in Europa, jedes Auto, dass in Deutschland produziert wird, kann nicht nochmal in Italien produziert werden.
    Die wirtschaftlichen Erfolge werden optimiert, indem die Arbeitnehmer optimiert werden, man kann auch das unschöne Wort “ausgebeutet” verwenden, auf jeden Fall haben wir hier auch keine win-win Situation, steigende Gewinne der Industrie werden nicht sozialisiert, sondern die Nettoeinkommen der Arbeitnehmer hinken hinterher.
    Das führt wieder zu sozialen Spannungen, die entweder durch staatliche Kontrolle unterdrückt werden, was zum Verlust von Freiheit führt. Und so geht es weiter. weiter wohin?
    Der olle Marx hätte seine Freude an solchen Gedanken.

  29. @christ: nein, wirtschaftliche Erfolge gibt es selten nur auf Kosten von anderen und in Europa beispielsweise oder neuerdings in gewissen Gebieten Asiens sind wirtschaftlich erfolgreiche Länder oft benachbart. Selbst Billiglohnländer profitieren auf lange Sicht, wenn es ihnen gelingt später zu Herstellern aller möglichen Güter zu werden. Auch China war vor kurzem noch ein Billiglohnland.
    Was sie beschreiben (Deutschland nimmt den Italienern die Autoproduktion weg) entspringt mehr der Tendenz sich selbst mit ähnlichen zu vergleichen, denn Italien ist verglichen mit den meisten aussereuropäischen, etwa afrikanischen Ländern, immer noch gut aufgestellt. Doch kein Italiener vergleicht sich mit einem Gabuner oder Nigerianer.
    Dass es den Leuten immer nur gut geht, wenn es ihnen nicht schlechter geht als ihren Nachbarn bedeutet letzlich, dass es keine Grenze für Wohlstand und Wirtschaftswachstum gibt: wer einen Mercedes hat, beneidet den Nachbarn, der einen Bentley hat und wer ein Privatflugzeug hat, beneidet, den, der einen Privatjet hat. In 200 Jahren fahren dann alle nur noch Rolls Royce, alle haben einen Privat-Jet und alle leben in vollklimatisierten Kuppelstädten, weil der Klimawandel die Welt in ein Treibhaus verwandelt hat. Ist das wirklich die Zukunft, die wir wollen?

  30. M. Holzher:”Ob die Demokratie auf lange Frist eine eine stabile Regierungsform ist, wissen wir nicht…”
    Demokratien sind für mich auch der staatliche Überbau für Wirtschaftsstrukturen .
    Da die Weltwirtschaft sich im permanenten Konkurenzkampf befindet, befinden sich auch Regierungsformen wie Demokratien u. Diktaturen im permanenten Konkurenzkampf. Entscheidend ist wohl, welche Struktur (System) der jeweiligen Wirtschaft die besten Entwicklungsbedingungen und Gewinne verspricht. So könnte eine vermeintlich starke Demokratie gegenüber einer Diktatur durchaus verlieren,wenn sie wirtschaftlich nicht mithalten kann. Sogesehen könnte man meinen, dass , wenn Diktaturen der Wirtschaft bessere Standortbedingungen und mehr Profit bieten, diese von der Wirtschaft auch protegiert werden könnten…(Die Wirtschaft/das Kapital sucht sich also die für sie beste Regierungsform aus )

  31. @Golzower: Ja, viele denken heute ökonomischer Erfolg sei das Mass aller Dinge und wenn Foltern das BIP steigere, sei Foltern gut.
    Demokratie hat für mich dagegen einen Eigenwert im gleichen Sinne wie im alten Griechenland: diese Regierungsform ermöglicht die Partizipation jedes Bürgers am Entscheidungsprozess. Dass Demokratien in der Moderne auch wirtschaftlich erfolgreich sind, hat den Grund, dass wirtschaftlich fortgeschrittene Länder gut gebildete Leute brauchen, die autonom denken und handeln können – und in einer Demokratie hat es mehr solche Leute als in einer Diktatur.

  32. “… autonom denken und handeln können” – Mensch hat mal Vernunftbegabung …, jetzt soll es auch Weisheit …!? 😎

  33. Golzower,
    ….die Wirtschaft sucht sich die beste Regierungsform aus….
    das ist evolutionär gedacht und die Realität bestätigt die Befürchtung. Der Spielraum der Politik gegenüber der Wirtschaft wird immer kleiner.
    Die Freiheit en der Bürger werden immer mehr eingeschränkt gegenüber der totalitären Wirtschaft. Totalitär deshalb, weil die Wirtschaft im Konkurrenzkampf liegt mit allen Mitbewerbern. Freier Welthandel beinhaltet Krieg, Ausbeutung , auch der Ressourcen, Geringschätzung von Moral.
    hto
    Der Tanz um das Goldene Kalb wird weitergeführt, seit 3500 Jahren, und niemand sagt Stop!
    Doch, jemand sagt Stop und wir feiern das Gedächtnis seiner Geburt in genau 8 Tagen. Und es ist kein Zufall, dass Christi Geburt ein Friedensfest ist. Denn erst wenn der Tanz um das Goldene Kalb beendet sein wird, dann wird Frieden einkehren.

  34. Zu Christ:
    Ich würde ihnen gern zustimmen.Der,der das STOP sagt, wird ja von den Menschen -wie dieses Fest auch -inzwischen stark kommerziell vermarktet. Dieses FEST wird in der öffentlichen Meinung für gut bewertet,wenn der Einzelhandel wieder neue Rekordumsätze meldet. Menschen geben Jahr für Jahr im Kaufrausch immer mehr Geld für Geschenke aus,weil man ihnen permanent einredet, dass Geschenke ein Zeichen von Liebe sind.( Je teurer die Geschenke,um so mehr zwischenmenschliche Liebe schenkt man sich).Die religiöse Botschaft dieses Festes mutiert somit zum Teil einer geschickten Werbestrategie für noch mehr und mehr Umsätze.Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Art der Vermarktung im Sinne von Jesus bzw. seiner Botschaft sein könnte. Hatte er nicht selbst die Händler und Geldwechsler damals aus dem Tempel getrieben ?(Tempelreinigung)

  35. Golzower
    das Weihnachtsfest ist in der Zwischenzeit doppelgesichtig. Der Einzelhandel kann auf Weihnachten nicht mehr verzichten, weil 1/4 der Umsätze auf das Weihnachtsgeschäft entfallen. Natürlich spielt da auch das Wetter mit, bei Handschuhen, Mützen, neuer Winterbekleidung.
    Was den religiösen Hintergrund angeht, ein Großteil der Bevölkerung weiß noch um das Fest “Christi Geburt” und in der Christmette sind oft die Kirchen voll. Ob sich da Commerz und Glaube gegenseitig ausschließen, das ist nur teilweise richtig. Man kann seiner Frau einen neuen Schal kaufen und trotzdem noch an Gott glauben.
    Dann darf man nicht vergessen, dass das Weihnachtsfest ein kirchliches Fest ist, also von der Kirche geschaffen, darüber steht nichts in der Bibel. (die Tatsache von Christi Geburt natürlich schon). Wer also das Weihnachtsfest nicht begeht, wie die Juden, der ist deswegen noch nicht ungläubig.

  36. @ Thomas Grüter :

    Nur zur Klarstellung, “Martin Holzherr” ist ein hier geschätzter Mitkommentator und Dr. W hat sich nur scheinbar aufgeregt, nur deshalb, weil “Martin Holzherr” ein nicht als solches erkennbares Pseudonym benutzt, was einige gar nicht gut finden, auch im Web nicht so-o anerkannt ist.
    Bitte nicht stören lassen, durch irgendwelche Gags, niemals sollte Ärgernis angedeutet werden, das gar zu moderieren wäre.

    MFG + schöne Festtage,
    Dr. Webbaer

  37. @ “Martin Holzherr” und hierzu :

    In dem Buch argumentiert Fukuyama, dass die Einführung der westlichen liberalen Demokratie den Endpunkt der soziokulturellen Entwicklung der Menschheit und die endgültige Form der menschlichen Regierung signalisieren könnte.

    Als Gegenbeispiel zu Fukuyamas These, die Zukunft des Regierens sei die Demokratie, kann die Entwicklung des römischen Reiches dienen, welches als Republik begann und als von einem Kaiser geführtes Imperium endete.

    Yoshihiro Francis Fukuyama ist aus diesseitiger Sicht ein “Schlaumeier”, er hat seine Aufsätze auch dediziert-dezidiert gegen die Thesen von Samuel Huntington gewandt, er war, wie Dr. Webbaer einschätzt, eine Einmaligkeit der Mode, die sich nach dem Abdanken des seinerzeit real existierenden Sozialismus in Europa und in Teilen Asiens ergeben hat, als lustig, zuvörderst als : lustig.
    Dr. Webbaer hat seinerzeit Bekannte und Freund von ihm angefragt, die ihm als politisch links bekannt waren und in etwa folgende Fragen gestellt : 1.) Wie schaut’s denn D.E. so aus, nun i.p. Kollektivismus und Kommunismus und 2.) Wohin kann nun “rübergemacht” werden?


    Nun war die in der Antike geübte “Demokratie” bei näherer Betrachtung keine, sondern einer Meritokratie (das Fachwort an dieser Stelle) und zudem ist die liberale Demokratie, gemeint ist aufklärerisch grundierte Herrschaft, insbesondere auch im Sinne des Sapere-Aude (wir vergleichen an dieser Stelle ebenfalls mit dem sittlich niedrig stehenden Anspruch des ‘Liberté, Égalité, Fraternité’), von der Beschaffenheit der Adressierten abhängig.
    Mit bspw. Analphabeten oder funktionalen Analphabeten ist keine (liberale) Demokratie zu machen, vermutlich nicht einmal eine Demokratie antiker Prägung, lol.

    Ochlokratie das Fachwort an dieser Stelle, manche meinen, dass sich bspw. die BRD hier ungünstig bewegt, dann sozusagen verrecken muss.

    MFG + schönes Weihnachtstage,
    Dr. Webbaer (der insofern meint, dass die ‘Stabilität von Demokratie’ sich in der Abnehmerschaft näherungsweise feststellen lässt, vgl. bspw. aktuell mit unseren türkischen und südafrikanischen Freunden, nicht derart abär Algorithmen anlegen wird; Kultur und Kollektivismus bleiben so nicht klar feststellbar – als Hilfsmittel dann aber gerne!, wenn diese i.p. feststellbare Verkommenheit bereitstehen, IT muss nicht schlecht sein)

  38. Sollte man Demokratie in Zukunft vielleicht anders definieren ? Durch die Globalisierung wachsen Wirtschafts-und Finanzmärkte zusammen und Staaten/Nationen verlieren irgendwann an Macht u. Bedeutung. Einflußsphären, globaler Staatengemeinschaften(Wirtschaftsgemeinschaften) könnten dann die Grenzen zwischen diesen herrschenden Strukturen bestimmen.Es entsteht ein Konvolut aus historisch gewachsenen Demokratien und diktatorisch eingefärbten “Demokratien”(Diktaturen),zusammengehalten von gemeinsamen Wirtschaftsinteressen.Diese verschiedenartige Interessenlage würde dann eine andere Form von globaler “Demokratie” schaffen, die verschiedene Auffassungen und Strömungen unter einem Dach vereint. So gibt es zum Bsp. in China den staatlich kommunisten Überbau für ein kapitalistisches Wirtschaftssystem.Eine umgekehrte Konstellation wäre in der Zukunft wahrscheinlich auch möglich.Panta rhei ,alles ist im Fluß der Zeitgeschichte….

  39. Golzower
    in Ihrer Weitsicht höre ich Kulturpessimismus heraus. Für Europäer ist es auf Dauer nicht akzeptabel, ideologische oder wirtschaftliche Einschränkungen der Freiheit hinzunehmen. Dafür haben wir nicht 2000 Jahre Kriege geführt.
    Ein frohes Weihnachtsfest