Ein Asteroid fällt auf Europa

In der seit dem 1. März im Bezahlsender Sky Deutschland laufenden Miniserie „8 Tage“ geht es um die Frage, wie die Menschen hier reagieren würden, wenn sie erfahren, dass in wenigen Tagen ein Asteroid ganz Europa auslöschen wird. Abgesehen davon, dass so etwas notorisch schwer vorherzusehen ist – wie realistisch wäre ein solches Szenario überhaupt?

Grundsätzlich ist es jederzeit möglich, dass die Erde von einem Asteroiden getroffen wird. Kleine Asteroiden (man spricht dann von Meteoroiden) der Kilogrammklasse verglühen täglich in der Atmosphäre, tonnenschwere Asteroiden sind schon deutlich seltener. Ein Asteroid von der Größe des Dinokillers, der vor 66 Millionen Jahren die Vorherrschaft der Reptilien auf der Erde beendete, trifft die Erde etwa alle 100 Millionen Jahre. Dem Krater nach zu urteilen, die er in der Erdkruste hinterließ, muss er einen Durchmesser von etwa 10 Kilometern gehabt haben.

Die Ausgangslage in der Serie

Die Miniserie „8 Tage“ geht davon aus, dass der 60 km messende Asteroid Horus mit einer Geschwindigkeit von 30000 km/h (ca. 8,3 km/s) auf die französische Hafenstadt La Rochelle trifft. Der Einschlag soll ganz Europa auslöschen. Die Vorwarnzeit beträgt lediglich acht Tage. In dieser knappen Zeitspanne können unmöglich 500 Millionen Menschen evakuiert werden, und so bereiten sich die Europäer auf ihren baldigen Tod vor – jeder auf seine Weise.

Aber müssen wir uns wirklich Sorgen machen, dass Europa in den nächsten Jahren unter einem herabstürzenden Gebirge zerquetscht wird? Hier die Fakten:

1. Der Zusammenstoß mit einem Asteroiden von 60 km Durchmesser

Selbst für astronomische Maßstäbe wäre Horus ungewöhnlich groß. 71 der 79 bekannten Jupitermonde sind kleiner, und die beiden Marsmonde Phobos (26,8 × 22,4 × 18,4 km) und Deimos (15,0 × 12,2 × 10,4 km) erreichen nicht einmal die halbe Größe. Ist die Erde überhaupt schon einmal von einem solchen Boliden getroffen worden? Als Faustregel darf man annehmen, dass Asteroid einen Krater schlägt, der etwa zwanzigmal so groß ist wie er selbst. Bisher hat man aber keine Überreste von Kratern mit mehr als 300 km Durchmesser gefunden. Die Erosion und die Kontinentalverschiebung könnte die Spuren natürlich beseitigt haben, aber zumindest für die letzten etwa 500 Millionen Jahre lässt sich ein solches Ereignis mit Sicherheit ausschließen.

Gegenwärtig ist das Risiko der Erde, von einem so schweren Artilleriegeschoss getroffen zu werden, außerordentlich gering. Vielleicht alle ein bis zwei Milliarden Jahre wäre ein solches Ereignis zu erwarten. Das ist auch gut so, denn es könnte alle größeren Landtiere der Erde vernichten. Dazu komme ich noch.

2. Vorwarnzeit acht Tage

Die meisten NEOs (Near Earth Objects) von mehr als einem Kilometer Durchmesser sind inzwischen gefunden, und ihre Bahn ist bekannt. Das größte dieser auch als Erdbahnkreuzer bezeichneten Objekte heißt 1036 Ganymed. Er misst etwa 38 km und wurde bereits 1924, also vor fast 100 Jahren, vom deutschen Astronomen Walter Baade entdeckt. Ein Asteroid von 50 oder mehr Kilometern Durchmesser, das der Erde gefährlich nahe kommt, wäre höchstwahrscheinlich schon lange entdeckt worden. Deshalb ist es wenig plausibel, dass ein Objekt wie „Horus“ erst acht Tage vor einem drohenden Aufprall gefunden würde.

3. Geschwindigkeit 30000 km/h

30000 km/h, oder 8,3 km/s – das hört sich nach einem Höllentempo an, aber gemessen an den üblichen Geschwindigkeiten der Himmelskörper im Sonnensystem ist es eher langsam. Würde Horus knapp an der Erde vorbeifliegen, würde sie seine Bahn so umlenken, dass er von da an als zweiter Mond um die Erde kreisen würde. Die Durchschnittsgeschwindigkeit von Meteoriten und Asteroiden ist mit 17 km/s rund doppelt so groß, die von Kometen aus den dunklen und kalten Grenzen des Sonnensystems noch einmal wesentlich höher (ca. 50 km/s).

4. Der Schaden bei einem Treffer

Würde es sich lohnen, aus Europa zu fliehen, um dem Asteroidentod zu entgehen? Ganz deutlich gesagt: Eher nicht. Ein Asteroid mit 60 km Durchmesser würde mindestens zwanzigmal mehr Energie freisetzen als der Dinokiller vor 66 Millionen Jahren. Die Überlebenschancen der Art Mensch und der meisten anderen größeren Landtiere wären minimal – selbst in entlegenen Gegenden. Sehen wir uns das einmal im Einzelnen an:

Unmittelbare Wirkungen:

  • Beim Aufschlag entsteht ein Feuerball, der noch mehren hundert Kilometern Entfernung alle brennbaren Materialien entflammt und bei Menschen und Tieren schwere Verbrennungen hervorruft.
  • Die Luftdruckwelle dürfte selbst in tausend Kilometern Abstand kein Haus und keinen Baum stehen lassen. Das Donnern des Einschlags erreicht fast überall auf der Erde eine ohrenbetäubende Lautstärke. Wahrscheinlich wird man es sogar zwei- oder dreimal hören, weil die Druckwelle mehrmals um die Erde läuft.
  • Das durch den Treffer ausgelöste Erdbeben erschüttert die ganze Welt. In Europa bleibt vermutlich kein Stein auf dem anderen.
  • Wenn der Asteroid auf La Rochelle fällt, landet er zur Hälfte im Atlantik und erzeugt einen gigantischen Tsunami, der noch an den Küsten von Nord- und Südamerika nie gesehene Überflutungen hervorrufen wird. New York oder Rio de Janeiro dürften danach weitgehend verschwunden sein.

Mittelbare Wirkungen:

  • der Einschlag verdampft Milliarden Tonnen Gestein, und schleudert weitere Milliarden Tonnen in den Weltraum. In den folgenden Stunden und Tagen schlagen überall auf der Welt glühende Steine ein und setzen Städte, Wälder und Steppen in Brand. Jetzt wird es erst einmal heiß auf der Welt – aber das ändert sich schon nach wenigen Tagen, wie wir gleich sehen werden. Aber: Milliarden Tonnen – ist das nicht etwas übertrieben? Nein, die Größenordnung stimmt, hier die Rechnung: Ein kugelrunder Asteroid von 60 km Durchmesser hat bei einer Dichte von 3 g/cm³ eine Masse von ca. 338.500 Milliarden Tonnen. Selbst wenn nur ein winziger Bruchteil davon verdampft, erreichen wir bereits eine gewaltige Menge an gasförmigem Gestein. Die Auswurfmasse, also die Masse des weggesprengten Gesteins, dürfte sogar nach Billionen Tonnen messen.
  • Der in die Atmosphäre geschleuderte Staub verdunkelt zusammen mit dem Rauch der brennenden Wälder und Städte wochenlang die Sonne. Die Oberflächentemperaturen beginnen zu fallen und es wird richtig kalt. Wenn die Sonnenstrahlung die Oberfläche so lange nicht erreicht, sinken die Temperaturen um mindestens 10 °C, wahrscheinlich eher um 20 °C. Durch die andauernde Dunkelheit sterben die meisten grünen Pflanzen ab. Für Pilze hingegen, die kein Licht brauchen, und sich von zerfallendem organischen Material ernähren, brechen paradiesische Zustände an. Auf der ganzen Welt entstehen dicke Schichten von Schimmelpilzmyzel auf den toten Pflanzen und Tieren.
  • Viele Milliarden Tonnen Wasser verdampfen schlagartig, wenn Horus auf das Wasser des Atlantiks trifft. Wenn sie kondensieren, wird Energie frei, die sich in ungeheuren Stürmen entlädt. Weil die Ozeane sehr viel langsamer abkühlen als die Luft, erhöht sich in den Wochen nach dem Einschlag die Temperaturdifferenz zwischen Kontinenten und Ozeanen, was ebenfalls zu Orkanen führt. Außerdem kühlt die Luft wegen der fehlenden Sonnenwärme stark ab. Deshalb fallen die Wassermassen in der Atmosphäre erst als Regen und dann als Schnee auf die Kontinente. Tage- und wochenlang werden die Niederschläge kaum nachlassen. Überschwemmungen und Schneeverwehungen von nie gekannten Ausmaßen sind die Folge.
  • Die vielen Brände erhöhen den CO2-Gehalt der Luft. Sobald der aufgewirbelte Staub sich gesetzt hat und die Sonne wieder an Kraft gewinnt, tritt ein gewaltiger Treibhauseffekt ein. War es unter dunklen Staubschicht in der Atmosphäre zu kalt, wird es jetzt richtig heiß – bis 10 Grad wärmer als vor dem Einschlag. Dieser Effekt kann mehrere zehntausend Jahre anhalten.
  • Ein wirklich großer Asteroideneinschlag schickt Erdbebenwellen rund um die Erde und durch den Erdkern. Ausgerechnet auf der gegenüberliegenden Seite der Erde können sie extreme Verwüstungen anrichten, weil der Erdkern wie eine Linse wirkt, die die Wellen fokussiert. Dadurch könnte im Erdmantel unterhalb der Erdkruste ein sogenannter „Plume“ entstehen, ein riesiges Gebiet aufgeschmolzenen Magmas, das mehrere Jahrtausende lang glühende Lava an die Oberfläche fließen lässt.

Fazit: Der Einschlag eines 60 km großen Asteroiden würde die meisten großen Landtiere einschließlich der Menschen stark dezimieren oder ganz vernichten. Eine Flucht aus Europa wäre sinnlos.

Hätte das den Machern der Serie nicht auch auffallen können? Wenn sie gründlich recherchiert hätten, ja. Das heißt aber nicht, dass sie die Parameter ihrer fliegenden Nemesis zufällig gewählt hätten. Möglicherweise haben sie das unter dem Namen „Earth Impact Effects Program“ im Internet verfügbare Rechenprogramm für die Wirkung von Asteroideneinschlägen benutzt. Es wurde vom Imperial College in London und von der Purdue University in West Lafayette, USA, entwickelt und berechnet die unmittelbaren Wirkungen von Asteroideneinschlägen – aber eben nur die unmittelbaren Wirkungen. Ob die dafür verwendeten Formeln bei mehr als 20 km großen Asteroiden noch korrekte Werte ergeben, ist außerdem völlig unklar – ich habe da meine Zweifel.

Natürlich könnte man einwenden, dass die Serienautoren nur die Reaktionen der Menschen auf die sichere Auslöschung zeigen wollen und der Auslöser dafür im Grunde unwichtig ist. Aber wenn sie sich schon die Mühe machen, die Parameter des todbringenden Felsens so genau anzugeben, sollte die Werte wenigstens annähernd plausibel sein – das sind sie aber nicht.

Nachtrag: In einer früheren Version war die Masse des Asteroiden falsch angegeben. Das ist korrigiert. Ich danke Ludwig Knoblauch für den Hinweis.

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Veröffentlicht von

www.thomasgrueter.de

Thomas Grüter ist Arzt, Wissenschaftler und Wissenschaftsautor. Er lebt und arbeitet in Münster.

40 Kommentare

  1. Yup, guten Morgen, lieber Herr Dr. Thomas Grüter, vielen Dank für die Nachricht.
    Womöglich hätten die Dimensionen des hier gemeinten Asteroiden ein wenig kleiner ausfallen können und zudem bleibt immer unklar wie er einschlägt.
    Vermutlich muss sich auf von Ihnen kritisierter Seite, wie von Ihnen bereits antizipiert, so verteidigt werden : ‘Natürlich könnte man einwenden, dass die Serienautoren nur die Reaktionen der Menschen auf die sichere Auslöschung zeigen wollen und der Auslöser dafür im Grunde unwichtig ist.’

    Es sind übrigens im Web einige nicht sehr appetitliche Animationen mit den berechneten Folgen eines derartigen Einschlags verfügbar.

    MFG + Grüße nach Münster,
    Dr. Webbaer (der durch solche Nachricht auch den Titel des WebLogs bestätigt sieht)

  2. 30000 km/h, oder 8,3 km/s – das hört sich nach einem Höllentempo an, aber gemessen an den üblichen Geschwindigkeiten der Himmelskörper im Sonnensystem ist es eher langsam. Würde Horus knapp an der Erde vorbeifliegen, würde sie seine Bahn so umlenken, dass er von da an als zweiter Mond um die Erde kreisen würde.

    Es geht noch weiter. Die Fluchtgeschwindigkeit der Erde von 11,1 km/s ist physikalisch gesehen die untere Geschwindigkeitsgrenze, mit der Objekte, die sich vorher nicht im Erdorbit befunden haben, hier einschlagen können. Was aus den Tiefen des Alls kommt, würde durch die Erdgravitation grundsätzlich so beschleunigt werden, dass es mindestens Fluchtgeschwindigkeit hätte, zuzüglich der Geschwindigkeit, die es vorher schon hatte. Die 8,3 km/s Impaktgeschwindigkeit sind somit schon physikalisch unmöglich.

    Davon abgesehen, dass die Annahme lachhaft ist, dass ein so großes Objekt erst auf eine Entfernung von 5,5 Mio. Kilometern (entsprechend den 8 Tagen Vorwarnzeit) entdeckt würde.

    Aber was soll man anderes erwarten, wenn Filmemacher mit sensationsgeilem Effekthaschertum, aber einer nur losen Verbindung zur Realität sich mal austoben dürfen.

  3. Die heimtückischste Variante wäre ein Asteroid aus dem interstellaren Raum, der ungefähr aus der Richtung der Sonne kommt.
    Mit einer mittleren Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Sekunde kommt man in rund einem Monat von der Umgebung der Sonne zur Erde.
    Aperiodische Objekte kann man nicht vorhersehen, und in der Umgebung der Sonne ist man beinahe blind.
    Womöglich hat auch das Ausgasen eines aperiodischen Kometen bereits hinter der Sonne stattgefunden.
    Das wäre eine elegante Antwort auf das Fermi-Paradoxon.

  4. Ursisch-zynisch formuliert hierzu :

    In der seit dem 1. März im Bezahlsender Sky Deutschland laufenden Miniserie „8 Tage“ geht es um die Frage, wie die Menschen hier reagieren würden, wenn sie erfahren, dass in wenigen Tagen ein Asteroid ganz Europa [Hervorhebung : Dr. Webaer] auslöschen wird.

    +

    Würde es sich lohnen, aus Europa zu fliehen, um dem Asteroidentod zu entgehen? Ganz deutlich gesagt: Eher nicht.


    Die meisten würden schon den Abreisegedanken hegen.
    D.h. es würde in praxi bei derartigem Szenario abgereist werden.

    Not bad, isn’t it ? :

    -> https://www.youtube.com/watch?v=Ci9jfMvoLb4

    MFG
    Wb

  5. Warum Europa verlassen? In der Schweiz gibt es 300 000 Schutzbunker mit mehr Plätzen als die Schweiz Einwohner hat.
    Und wenn bei der Katastrophenfantasie von Sky eine O zuviel aufgeführt wurde und der Asteroid nur 6 km misst, dann schauen wir dem Geschehen gelassen zu. Spritkopf hat auch schon aufgedeckt, dass das genannte Szenario nicht von Astrophysikern ausgedacht wurde, sondern von einem Versicherungsmakler vielleicht oder einem gewissenlosen Werbemanager.

  6. Ich hol mie 2 Buddel Rum u. 2 Kisten Bier. Denn lot Liem Gott man mögen. Schau mie det schön Licht an dett Do kimmt.

  7. Die Serie heisst 8 Tage, weil sie eben die letzten 8 Tage vor dem Einschlag beleuchtet! Niemand behauptet in der Serie, dass Horus erst 8 Tage vor dem Einschlag entdeckt wird! In der Serie selbst gibt es mehrere Sequenzen, bei denen deutlich wird, dass Horus wenigstens 1 Jahr vor dem Einschlag entdeckt wurde. Aber es zieht sich ja herrlich her, wenn man nicht eine einzige Folge gesehen hat. 😉

    • Naja, wenn der Asteroid wenigstens ein Jahr vor dem Einschlag entdeckt wurde, fragt man sich schon, warum sich überhaupt noch Menschen in der Nähe des Einschlagorts aufhalten. Und natürlich auch, warum nicht längst jede Ordnung zusammengebrochen ist. Ein Jahr würde ausreichen, um zu versuchen, den Asteroiden abzulenken, oder um die Region um den Einschlagort weiträumig (1000 km) zu evakuieren.

  8. PS – mich würde Folgendes viel eher interessieren: in einer Folge wird behauptet, dass die Oberfläche mit Massen von Kohlenstoff bedeckt ist und Horus deshalb so spät entdeckt wurde. Beleuchtet das doch mal wissenschaftlich!

    • Dann werfen wir doch mal etwas Licht darauf: Etwa drei Viertel der Asteroiden sind vom sogenannten C-Typ mit viel Kohlenstoff auf der Oberfläche und einer Albedo von ca. 5%. Die Albedo ist die Rückstrahlkraft und gibt an, wie viel des eingestrahlten Lichts zurückgeworfen wird. Eine Albedo von 5% steht für eine kohlschwarze (Wortspiel beabsichtigt) Oberfläche. Wenn Horus zu diesem Typ von Asteroiden gehört, wäre das nicht überraschend und würde nicht sehr viel zur Aufhellung der Frage beitragen, warum er so spät entdeckt wurde.

  9. Dritter Beitrag, zweiter Nachtrag:
    Ein Objekt aus dem interstellaren Raum hat beim Erreichen eines Abstandes von einem Erdbahnradius von der Sonne immer eine Geschwindigkeit von mindestens 42 Kilometer pro Sekunde.
    Das ist die dort geltende Fluchtgeschwindigkeit aus dem Sonnensystem, berechnet aus der Kreisbahngeschwindigkeit der Erde mal der Wurzel von zwei.
    Innerhalb eines Abstandes von einem Erdbahnradius von der Sonne ist so ein Objekt aus dem interstellaren Raum natürlich noch viel schneller, im Grenzfall 617 Kilometer pro Sekunde schnell, wenn es noch an der Sonne vorbei kommen soll.
    Natürlich kann dieses Objekt auch schon außerhalb eines Abstandes von einem Erdbahnradius von der Sonne schon viel schneller als 42 Kilometer pro Sekunde gewesen sein, was sowohl wahrscheinlicher, als auch noch schlimmer wäre.
    —–
    Das interstellare Objekt 1I/ʻOumuamua wurde erst entdeckt, nachdem es bereits fünf Tage zuvor die Erde in einer Entfernung von rund 24 Millionen Kilometern passiert hatte.
    1I/ʻOumuamua erreichte den Scheitelpunkt seiner Flugbahn mit einer Geschwindigkeit von 87,3 Kilometern pro Sekunde und einem Abstand von 37,6 Millionen Kilometern zur Sonne.
    1I/ʻOumuamua hatte einen mittleren Durchmesser von rund 200 Metern, was bei einem Treffer mit rund 42 Kilometern pro Sekunde recht unterhaltsam geworden wäre.
    Bei dem Tunguska-Ereignis hatte das Objekt einen Durchmesser von rund 50 Metern und eine Energie von rund 15 Megatonnen TNT.
    1I/ʻOumuamua hatte ungefähr den 4-fachen Durchmesser und daher das 64-fache Volumen, und wäre deshalb auf rund 960 Megatonnen TNT gekommen.
    —–
    Wenn ein Objekt ungefähr aus der Richtung der Sonne kommt, dann sieht man vorwiegend seine Schattenseite.
    1I/ʻOumuamua kam aber gar nicht aus der Richtung der Sonne, sondern von oberhalb der Ekliptik.
    Solche interstellare Objekte werden nur selten bemerkt, was nicht bedeutet, dass solche Objekte selten sind.
    —–
    Ein Bild, 1I/ʻOumuamua, nein, das ist kein altes Ultraschlachtschiff der Wruks:
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/23/Eso1737e.jpg

  10. Vierter Beitrag, dritter Nachtrag:
    Die langperiodischen Kometen mit einer Umlaufzeit von mehr als 200 Jahren, die vermutlich aus der Oortschen Wolke stammen, haben im Abstand von einem Erdbahnradius von der Sonne sehr ähnliche Geschwindigkeiten wie die interstellaren Objekte, weil sich die Gravitationspotentiale in der Oortschen Wolke und im interstellaren Raum nur wenig unterscheiden.
    Nur sind die langperiodischen Kometen viel häufiger als die interstellaren Objekte, wenn man nach den Beobachtungen urteilt.

  11. Es ist halt so, dass es bestimmte terrestrische Einschläge gibt, dass allerdings deren Vorkommen über hunderte Millionen Jahre nicht ausgereicht hat entscheidend in den auf der Erde gegebenen Fluss des Lebens einzugreifen.
    Im esoterischen Sinne, Dr. Webbaer lehnt die Esoterik nicht grundsätzlich ab, sondern nur, wenn sie mit der Ratio, auch der szientifischen Methode, direkt konkurriert bis kollidiert, denn nicht alles kann (natur-)wissenschaftlich erfasst werden (und beim Rest ist man sich auch nicht sicher, ob die Geisteswissenschaften “wirklich” greifen), könnte davon ausgegangen werden, dass der Weltbetreiber nicht vorhat sein Saatgut sozusagen derart plump, nämlich durch derartigen und nicht nur im dankenswerterweise bereit gestellten WebLog-Eintrag beschrieben Einschlag sozusagen zur Gänze aufzugeben.
    Zudem sind derartige Einschläge selten, die Masse des Universums scheint zumindest nicht auszureichen derartiges Vorkommen als gewöhnlich zu betrachten, seitens eventuell vorkommender Erkenntnissubjekte.

    Insofern macht es Sinn, gedankenwerkstattsmäßig sozusagen, wobei Dr. Webbaer die Denkmöglichkeit hier begrifflich präferiert, so dass eine Art Denkmöglichkeitswerkstatt bereit stehen könnte, zu überlegen, wie sich das hier gemeinte Subjekt, ein sog. Nasentrockenprimat (vs. Bär) liegt anscheinend vor, sich erst einmal im Inneren sozusagen abfeimen könnte.

    Es darf hier zuvörderst, wie Dr. W findet, praktisch und nähere Zeitbezüge meinend, gedacht werden.

    MFG
    Dr. Webbaer (der an dieser Stelle auch nicht vergessen möchte die werte Gattin des hiesigen werten Inhaltegebers kurz zu grüßen)

  12. *
    und nicht nur im dankenswerterweise bereit gestellten WebLog-Eintrag beschrieben[en] Einschlag

    (Harhar, Dr. W schon ein wenig vorsichtig sein im D-Sprachlichen und insofern korrigierend, zeitnah.)

  13. Der SWR hatte eine Miniserie “Pälzisch im Abgang” im Jahre 2015 gezeigt. In ihr rast auch ein Asteroid auf die Erde. Es geht um eine Bad Dürkheimer Winzerfamilie, deswegen auch der Titel.
    Begann als Komödie, endete aber tragisch. Leider gibt es diese Serie nicht mehr in Mediatheken. Für Nicht-Pfälzer: es gab Untertitel.
    Weiteres in Wikipedia.

    Liebe Grüße

    Bernhard Schröck

  14. Die psychologische Komponente findet hier wenig Beachtung. Man müsste davon ausgehen, dass europaweit eine einzigartige Panikstimmung herrschen würde, die durch die Medien noch verstärkt werden würde. Frei nach dem Motto “Rette sich, wer kann” wären Autobahnen und Flugplätze unkontrollierbar verstopft und in den Ländern würde wohl mehr oder weniger Anarchie herrschen. In dieser Gesetzlosigkeit würde das Gesetz des Stärkeren dominieren, was im Waffeneinsatz oder körperlicher Gewalt Ausdruck finden würde.

  15. Wie sieht es mit ein bisschen Rechnen aus? 60 km Durchmesser, Dichte 3 g pro ccm. Ich möchte hier im weiteren mit Meter und Tonne arbeiten, das macht mein Taschenrechner noch mit. Also: Dichte 3 t pro cbm. Zum Volumen: der Radius der 60km-Kugel beträgt 30.000 m, das Volumen dementsprechend (4/3)*Pi*(30.000 hoch 3) = 113.000.000.000.000 Kubikmeter, multipliziert mit der Dichte erhalten wir 339 Billionen Tonnen, also noch ein bisschen mehr als die von Herrn Grüter erwähnten 90 Billionen. Und dann noch die Geschwindigkeit!
    Was mag das Anliegen der Filmserie sein? Wohl nicht astronomische oder physikalische Weiterbildung. Vielleicht Ethik, Philosophie oder Politik ? Wie würde die Menschheit auf einen unabänderlich bevorstehenden totalen und unwiderruflichen Weltuntergang reagieren? Ehrlich: Wen interessiert das? Will das irgend jemand wissen? Kann man sich irgendein sinnvolles Resultat von philosophischem Wert vorstellen, wenn die Überlegungen mit der Nichtexistenz all derer enden, denen die Überlegungen gewidmet sind?
    Oder geht es nur um ein möglichst dramatisches Horror-Szenario, damit es den gelangweilten Bürger einer übersättigten Gesellschaft mal ordentlich schüttelt? Das ist doch wohl heutzutage der Sinn von “Unterhaltung”, oder? Die “Wissenschaft” (also die inkompetent zusammenfabulierten astronomischen und physikalischen Parameter) dient hier nur dazu, dem Unfug einen Realitätsanspruch zu verleihen. Im SF-Mileu hätte ein galaktischer Bösewicht gereicht, aber hier muss die “Wissenschaft” die Rolle des Weltvernichters übernehmen.

    • Die Masse des Asteroiden habe ich in der Tat falsch berechnet. Ist korrigiert, danke für den Hinweis. Zum Anliegen der Filmserie: Es geht wohl darum, Menschen in einer Extremsituation zu zeigen. Das ist ein beliebtes Stilmittel in Filmen und Büchern. Hier haben die Macher aber gleich das absolute Maximum genommen: Alle Menschen in Europa werden unweigerlich binnen acht Tagen sterben. Da käme dann die unverstellte Natur der Menschen zu Vorschein, und die Filmautoren können zeigen, was sie darunter verstehen.
      Der britische Autor Nevil Shute hat dieses Thema auch schon einmal behandelt, aber, wie ich meine, sehr viel besser. In seinem Roman “Das letzte Ufer” hat ein Atomkrieg die Menschheit fast ausgelöscht. Australien hat aufgrund seiner abgelegenen Lage aber noch einige Monate Galgenfrist, bevor der radioaktive Fallout auch dort alles menschliche Leben auslöscht. Shute zeigt eine Gesellschaft, die sich nicht der Verzweiflung ergibt, sondern das Ende mit Gelassenheit und Haltung erwartet. Der Roman gehört zur Weltliteratur und ist zweimal verfilmt worden.

  16. @ Herr Ludwig Knoblauch :

    Oder geht es nur um ein möglichst dramatisches Horror-Szenario, damit es den gelangweilten Bürger einer übersättigten Gesellschaft mal ordentlich schüttelt? Das ist doch wohl heutzutage der Sinn von “Unterhaltung”, oder?

    Teilweise.
    Es muss aber ein Anreiz zum sich fürchten geschaffen sein, damit die Empfängerschaft derartiger Horror-Filme mitzieht, womöglich ist die Geschäftsidee ganz ähnlich wie bei der Serie ‘The Walking Dead’.
    Die Individuen haben heute oft Angst, die teils auch politischerseits geschürt wird, denn sie ist geeignet für die Verfolgung eben politischer Interessen, Angst ist neben der Belohnung auch ein Steuerungsinstrument in der Wirtschaft, eine Kunst des Managements sozusagen.
    Übrigens kann bei der jetzigen technologischen Revolution auch ein wenig Angst bekommen werden, auch bei anderer Entwicklung.
    Angst sollte natürlich früher auch durch Märchen erzeugt werden.

    Also, es kann hier neben dem nackten Entertainment auch gesellschaftlich zurückgeschlossen werden. Das “Greta-Phänomen” ist womöglich ebenso erklärbar, zu beachten auch dessen Steuerung durch Medien und Politik, wobei i.p. Klimawandel eigentlich kein besonderer Grund für Angst besteht, denn andere Angstgründe wie bspw. die Entwicklung der AI prävalieren erkennbar, wenn sachlich geblieben wird.

    MFG
    Dr. Webbaer

  17. Die Menschheit ist durch die ständige Bedrohung durch einen thermonuklearen Weltkrieg relativ gut abgehärtet.
    Gleichgewicht des Schreckens, MAD-Doktrin, mutually assured destruction, wechselseitig zugesicherte Zerstörung.
    Der erste Testlauf war schon im Jahre 1962 in der Kubakrise.
    Diese Abhärtung macht die Menschen auch ziemlich resistent gegen den Terrorismus.

  18. Womöglich ist niemand so ‘abgehärtet’ worden wie die ‘Menschheit’, lieber Herr Karl Bednarik, nicht zu verwechseln mit dem hier; unser Herr Bednarik ist sozusagen noch ‘alive & kicking’, zudem keine Kunstfigur vorliegt.
    Wobei es das Wesen dieser ‘Abhärtung’ zu ergründen gilt.
    Steve Petranek hat mal so aufgetischt (ohne dass sich Dr. W hier umfänglich anschließen wird, insbes. nicht i.p. Reihenfolge) :

    -> https://www.ted.com/talks/stephen_petranek_counts_down_to_armageddon/transcript?language=de (‘Nummer eins’ dann auch der “gute alte Asteriod”, so dass sich der Kreis schließt)

    MFG
    Dr. Webbaer

  19. Man kann den Asteroiden ja auch etwa sympathischer machen, indem er bewohnt ist, von nur einer Person.
    Dieser Song drückt das aus:” Und ich düse, düse, düse im Sauseschritt und bring die Liebe mit, von meinem Himmelstrip.
    Kurz bevor er die Erde erreicht, stoppt er , geht in deine Umlaufbahn und am irdischen Firmament wird eine Lasershow aufgeführt, von diesem Planetoidenbewohner.
    Dieses Szenario ist noch viel phantasieträchtiger, und…..vorallem erlaubt es Fortsetzungen.
    “Nicht immer alles kaputt machen wollen, Herr Grüter !”

  20. K. Bednarek:
    “Die Menschheit ist durch die ständige Bedrohung relativ gut abgehärtet…”
    Irgendwie sehr makaber bzw. viel Galgenhumor in meinen Augen. Bei der Kuba-Krise lag es in der Hand des sowjetischen U-Boot Kommandanten Archipow, der den Abschuss eines AtomTorpedos verweigerte, Hätte er dieses Ding abgeschossen, würden wir hier heute nicht mehr diskutieren bzw. wären Ratten jetzt die herrschende Spezies auf diesem Planeten. Wer gegen Krieg und Kriegsgefahren “abgehärtet” ist, riskiert schnell einmal beim virtuellen Spiel mit den Atombombenklicks das Ende der Menschheit. Diesem U-Boot Kommandanten, der bestimmt nicht abgehärtet war und sogar einen Befehl verweigerte, also Zivilcourage zeigte, was heute ausgestorben ist, verdanken wir unsere heutige Existenz…

  21. Dies ist eine Legende, Kommentatorenfreund ‘Golzower’,
    es ist auch heute noch nicht möglich, dass der Mensch seinem Leben generell ein Ende zieht.
    Es kann sozusagen maximal mit den hier gemeinten Massenvernichtungsmitteln angegriffen werden, der Mensch wird überleben.
    Es darf in diesem Zusammenhang auch mit der Gesamtpopulation des hier gemeinten Primaten in der früheren Zeit verglichen werden, bis in prähistorische Zeit.
    Auch eine zehnfache Dezimierung (“zehn mal neun-zehnteln”) wird dem hier gemeinten Primaten nicht den Garaus bereiten.

    MFG
    Dr. Webbaer

  22. Zu Dr. Webbaer:
    Woher wissen Sie das, dass der Mensch überleben wird ? Das Atombombenpotential der Atomländer reicht aus, um die Menschheit mehrfach zu vernichten. Und die, die nicht gleich sterben, werden den folgenden atomaren Winter nicht überstehen. Motto: Die Lebenden werden die Toten beneiden.
    Der Risikofaktor -bei all dem- ist neben der “Abhärtung” ,also der Gleichgültigkeit , der Mensch selbst. Der heutige Anschlag in Neuseeland beweist das wieder, dass Menschen nicht nur vom Verstand(Ratio) ,sondern auch von kranken Gefühlen wie Hass getrieben werden und -um sich vielleicht zu rächen etc. – vielleicht auch einen Atomsprengkopf drücken . Solange diese atomare Gefahr besteht, solange Menschen unberechenbar sind, besteht auch-praktisch-die Gefahr das diese Spezies sich selbst ausrottet. Und Politiker sind ja auch nicht immer von der Vernunft gesteuert-siehe Beispiele in der Gegenwart.

  23. Ist ein wenig geschmacklos, Kommentatorenfreund ‘Golzower’, aber Dr. W erinnert sich einige Studien zur Kenntnis genommen zu haben, dass der Mensch einen sozusagen atomaren Holocaust (heißt Gesamtverbrennung, diese liegt nicht vor) überleben wird und dies vielleicht in großer Zahl.
    Zum denkmöglichen “Armageddon” hat der Schreiber dieser Zeilen bereits oben auf den Vortrag von Steve Petranek verwiesen.
    Kulturpessimistisch, ein wenig, ist Dr. Webbaer ebenfalls geworden.

  24. Wir Mitteleuropäer leben leider auf dem selben Planeten wie zahlreiche große Nationen mit vielen tausenden Nuklearwaffen.
    Wir können uns nur möglichst viele gute Atombunker bauen, und die großen Nationen zaghaft bitten, nicht auf ihre großen roten Knöpfe zu drücken.
    Der Besitz von Galgenhumor ist dabei sehr hilfreich.
    Dass die Menschheit möglicherweise nicht ausstirbt, das ist zwar erfreulich, aber eigentlich wollen auch die einzelnen Menschen am Leben bleiben.
    Andererseits ist der Besitz von vielen guten Atombunkern auch bei Asteroiden-Einschlägen und Kometen-Einschlägen recht nützlich.
    Das wäre dann der physikalische Teil der Abhärtung.

  25. Die gute Nachricht ist, dass Nationen wie China und Russland immer netter werden, sozusagen, also über die Jahrzehnte, nicht über die Jahre.
    Herr Karl Bednarik sogenannter Prepper sein?
    Nein, Spaß beiseite, da drückt niemand auf den “roten Knopf”, selbst der nordkoreanische Sportsfreund ist von Donald J. Trump derart angesprochen worden, dass er sofort ruhiger geworden ist, denkbar, dass Trump ihn einseifen wird, und sei es durch Konzessionen im sog. Handelskrieg mit China, Money talks.

    MFG
    Dr. Webbaer (der zumindest auf US-amerikanischer Ebene die Rückkehr der Realpolitik, ein bekannter Germanismus übrigens, feststellen kann)

  26. Die Angst vor der Anwendung der Nuklearwaffen hat sogar den Politikern zu denken gegeben.
    Alfred Nobel sagte: “Ich würde gerne ein Mittel oder eine Maschine von so schrecklicher massenvernichtender Wirkung erfinden, dass Krieg dadurch für immer unmöglich gemacht würde.”
    Nobels Dynamit war noch zu schwach dafür, um die Politiker zum Denken zu bringen, aber mit Plutonium scheint das zu funktionieren.
    —–
    Wenn ich ein Grundstück hätte, und wenn ich viel Geld hätte, dann würde ich mir sofort einen Atombunker bauen lassen.
    Natürlich bevor ich mir ein Haus bauen lasse.
    Atombunker sparen auch eine Menge an Heizkosten.
    Bei der Kuba-Krise war ich 16 Jahre alt.

  27. Zu Nobel kurz :

    -> ‘If I have a thousand ideas and only one turns out to be good, I am satisfied. My dynamite will sooner lead to peace than a thousand world conventions. As soon as men will find that in one instant, whole armies can be utterly destroyed, they surely will abide by golden peace.’ (wird übrigens auch im Spiel mit dem Namen ‘Civilization’ bemüht, also dieses Zitat)

    -> https://en.wikipedia.org/wiki/Alfred_Nobel#Personal_life

    Nicht direkt den Protestantismus angreifend, aber wieder einmal passend, wie Dr. W findet. Auch bspw. Oppenheimers Aussagen dürfen womöglich als heuchlerisch verstanden werden.
    Niemand soll Nobel-Preise als heuchlerisch bezeichnen!

    Also doch “Prepper”, lol,
    MFG
    Dr. Webbaer

  28. Dr. W.
    Die Befürworter von Kernwaffen gebrauchen dieses argument und bis heute hat es ihnen auch Recht gegeben.
    Beim Dynamit hat sich das Abschreckungsargument verflüchtigt, man schätzt, das jeder US-Bürger mindestens zwei Waffen im Hause hat. Mittlerweile gibt es im Jahr in den USA 60 000 tote durch Waffen.
    Und so wird es auch bei den Kernwaffen werden. Spätesten in der nächsten Generation haben die Menschen den Schrecken von Hiroshima vergessen. Und dann wird es richtig gefährlich, da hilft dann kein Zweckoptimismus mehr.

  29. Wenn ein Entwickler von Massenvernichtungsmitteln sich später dezidiert moralisch gibt, dagegen ist im Nachhinein sozusagen, ist dies Dr. Webbaer höchst suspekt.

    Es gibt hierzu wohl auch andere und womöglich bessere Position, wie bspw. die von Edward Teller, der sinngemäß gesagt hat (hoffentlich macht Dr. Webbaer hier keinen Fehler, Erinnerungen können täuschen), dass er an der Entwicklung dieser Waffen mitgewirkt hat, weil diese Entwicklung in einer liberalen Demokratie beschlossen worden ist und er sich hier schlicht im Moralischen zuvörderst deshalb heraushält, weil er kein politisches Mandat hat.

    Abär es geht vom Thema weg…
    MFG + vielen Dank für die Einschätzungen,
    Dr. Webbaer

  30. Ich habe den Beitrag erst jetzt gelesen. Mir scheint das alles plausibel – bis auf den Punkt, dass “überall auf der Welt glühende Steine” einschlagen sollen. Ein Meteorit ist ja im Inneren eher kalt, wenn er auf die Erde aufschlägt. Nur die äußerste Schicht schmilzt in der Atmosphäre und erzeugt eine Kruste. Die enorme Hitze entsteht erst durch den Aufprall selbst. Wenn dann geschmolzenes Material hochgewirbelt wird und als Tektite auf die Erde herunterregnet, dann sollte das eigentlich noch in der Luft wieder abkühlen. Da ist ja keine Lava im Spiel… Einen Grund für weltweite Flächenbrände kann ich also nicht erkennen. Oder habe ich etwas übersehen?

    http://www.meteoritenland.de/tektite/

    • Der Meteorit ist im Inneren in der Tat kalt. Der Einschlag eines so großen Körpers würde aber eine beträchtliche Gesteinsmasse aus der Atmosphäre herausschleudern. Sie würden dann entweder auf ballistischen Bahnen, oder nach einigen Erdumrundungen wieder auf die Erde fallen. Erst dabei heizen sie sich auf. Im Fall des riesigen Asteroiden aus der Fernsehserie würde die Gesamtmasse des herabfallenden Gesteins nach Milliarden Tonnen messen (bei 2-3 Milliarden Tonnen/km³). Das reicht ganz sicher für riesige Flächenbrände.

  31. Brandaktuell: A huge asteroid flew very close to Earth last week. How did we miss it?

    Zitat (übersetzt mit DeepL): Am Donnerstag, den 25. Juli, kam ein Asteroid mit dem Titel “Asteroid 2019 OK”, der 57 bis 130 Meter gross (187 bis 427 Fuß) war, nach Angaben der NASA-Objektdatenbank der Erde unangenehm nahe. Es war weniger als ein Fünftel der Entfernung zum Mond entfernt, was es aus räumlicher Sicht sehr knapp macht. Wäre es auf einem besiedelten Gebiet gelandet, hätte es große Schäden verursachen können, obwohl dieses Ergebnis statistisch gesehen sehr unwahrscheinlich ist.

    ..
    Ein Weckruf: Es ist eine Erinnerung an die reale Bedrohung, die Asteroiden darstellen können. Obwohl die NASA kriegsgespielte Szenarien hat und mit anderen US-Agenturen Trainingseinheiten durchgeführt hat, um sich auf eine Wirkung vorzubereiten, gibt es ein starkes Argument für mehr internationale Zusammenarbeit und Investitionen in Aufdeckung und Prävention. Asteroid 2019 Der besorgniserregend nahe Vorbeiflug von OK könnte helfen, die Gedanken zu fokussieren.

    Nun, wäre der Schaden durch einen 57 bis 130 Meter grossen Asteroiden nur lokal. Gemäss Wikipedia gehören zu einem 100 Meter grossen Asteroiden, der die Erde trifft folgende Parameter:
    100 m (330 ft)
    47 Megatonnen TNT kinetische Energie in der Atmosphäre deponiert,
    3.4 Megatonnen TNT kinetische Energie im Impaktkrater deponiert
    1.2 km Durchmesser des erzeugten Kraters
    alle 5200 Jahre zu erwarten.

    Der Tscheljabinsk Meteor war dagegen nur 20 Meter gross und deponierte 500 Kilotonnen TNT kinetische Energie in der Atmosphäre.