Das Leben, das Universum und der ganze Rest – 10 Jahre SciLogs

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In dieser entgötterten Welt
– Oder haben Sie etwas zu verschenken?
behelligen mich Menschen mit Fragen
– Wer von uns hat das schon?
die in mir eine wilde Sehnsucht wachrufen
– Haben Sie eigentlich Ihren Freistellungsauftrag bei uns eingereicht?
nach jenen Fragen, auf die Menschen wie ich noch eine Antwort wussten:

 

Welches ist die wahre Natur Gottes?
Woher kommt das Böse?
Wohin gehen wir?
Was können wir erkennen?
Was ist Kunst?
[…]
“Das mit dem Freistellungsauftrag sollten Sie so schnell wie möglich klären.”

(Robert Gernhardt)

Die Urzelle der SciLogs: Das Blogportal Brainlogs im Oktober 2007

Es gibt leider kein historisches Dokument, das über das genaue Datum Aufschluss gibt, aber irgendwann in der ersten Oktoberwoche 2007 begann die Geschichte der SciLogs. Zehn Jahre und einige Relaunches, Servercrashs und viele Zu- und Abgänge später sind wir immer noch dabei – auf jeden Fall ein Grund zu feiern.[1]

Zusammen mit Zeit Online eine besondere Aktion zu diesem Anlass überlegt, die jene Vorteile des Bloggens nutzt, wegen denen sich das Format überhaupt erst durchgesetzt hat: Die Kombination aus Sachkenntnis, persönlicher Perspektive und offener Diskussion. Wir haben uns nämlich überlegt, die großen Fragen der Wissenschaften zu beantworten.

42 gilt nicht.

Die erste große Frage ist natürlich: Was sind die großen Fragen der Wissenschaft? Dafür haben wir uns die Hilfe der Leserinnen und Leser von Zeit Online gesichert, die auch schon fleißig Vorschläge über das extra eingerichtete Formular eingereicht haben. Im Oktober werden dann je drei SciLogs-Autorinnen und Autoren die fünf wichtigsten Fragen der Wissenschaft öffentlich diskutieren.

Noch habt ihr Zeit, eure eigenen großen Fragen beizusteuern. Endgültige Antworten werden wir wohl nicht geben können, aber um mal Zeit-Redakteurin Dagny zu zitieren, dass es auf diese großen Fragen keine einfache Antwort gibt, ist Teil der Idee. Also hin da und Vorschläge machen.
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[1] Als wenn wir dafür einen Grund bräuchten, siehe Deidesheim.

13 Kommentare

  1. Hallo Lars, ich habe eben mein E-Mail-Archiv durchforstet und es dauerte nicht lange, bis ich die richtige Mail fand: Meine Geschichte der SciLogs begann mit einer E-Mail von Carsten Könneker vom 27. Juni 2007, 10:04 Uhr, die den Satz enthielt:

    Wären Sie interessiert, auf den Webseiten von G&G einen eigen Blog zu haben?

    Tja, so kam es dann – und wer hätte damals gedacht, dass es zehn Jahre später immer noch so geht.

  2. Genau: 42 gilt nicht.

    Ein Haufen anderer Erklärungen dürften formal auch nicht gelten, tun es aber. Wohl aus Verlegenheit.

    Oder aus “besserem Wissen”? Etwa, dass man der Wahrheit nicht bis ganz auf den Grund folgt?

  3. ……Fragen ohne Antwort,
    Die oben genannten Fragen (Probleme) sind alle philosophischer/akademischer Natur und spielen im praktischen Leben keine Rolle. Ich vermisse praktische Fragen, z.B. warum ist Polygamie verboten. Man könnte doch Ausnahmen zulassen, z.B. bei Blinden, Körperbehinderten, die schwer einen Partner finden. Das wäre für die Betroffenen vernünftig und für den Sozialstaat auch.

    • Das Ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht. Die Fragen und Antworten zur “wahren” Natur Gottes haben schon so manchen Tumult unter der Spezies Mensch ausgelöst als dass man sie einfach so zur Seite schieben dürfte oder sollte. Gerade diese akademischen Fragen (zu Gott) haben weit mehr Konflikte ausgelöst als (einfache) praktische Probleme. Und wenn sie bei Grundsätzlichem (Verbot der Polygamie ) auch Ausnahmen zulassen wollen, gestehen sie indirekt ein, dass es dazu ein geordnetes Regelwerk geben sollte oder muss, den keine Regel ohne Ausnahme.

  4. Bin 83, Arzt, meine, schon mein Ende zu fühlen – auch frag-lich.
    Auf die Fragen
    Welches ist die wahre Natur Gottes?
    Woher kommt das Böse?
    Wohin gehen wir?
    Was können wir erkennen?
    Was ist Kunst?

    gibt es zahlreiche Antworten, auch banale. Beispiel : Ich fragte einen durchaus nicht dummen Zeitgenossen “Wer bin ich ?” Er antwortete : “Da bist Du nun schon über 80 und weißt es immer noch nicht ?!”
    Doch schon, eigentlich aber doch nicht ! Wer bin ich hier und heute ? Ein Lebewesen ? Ein Geschöpf ? Ein Sterblicher ? Ein Selbst ? …usw
    Habe viel nachgedacht und gefunden : Es gibt zahlreiche Fragen mit Antworten und es gibt viel mehr Fragen, die nicht beantwortbar sind. Wir gehe ich um mit diesen ? Ich lege sie beiseite und bohre nicht hinein, denn das wäre nur ein totes Werk. Dazu gehört auch die Frage nach dem ICH , sobald sie philosophisch verstanden wird. Oder ? Dank für Meinungen im voraus !
    Bitte an die Email-Adresse ! M.Z.

    • In Ihrer Mail vom 25. August 2017 stellen Sie unter anderen die Fragen
      Welches ist die wahre Natur Gottes?
      Woher kommt das Böse?

      Die ersten 2 Fragen sind aus meiner Sicht schnell zu beantworten.
      Die wahre Natur Gottes ist seine uneingeschränkte Hinwendung zum Menschen.
      Daraus ergibt sich die Beantwortung der Frage 2:
      Vorbemerkung:
      Der Mensch wurde mit der Allmacht Gottes ausgestattet als sein Ebenbild. Was bedeutet das?
      Er, der Mensch hat die Allmacht zur Hinwendung zu Gott ODER die Allmacht der Abwendung von Gott.
      Letztere Alternative ist das Böse im Menschen. Sie bleibt eine Entscheidung des Menschen.
      Klaus Schrewe (scan_kw@web.de)

  5. Dr. M.Z.
    …..wie gehe ich um mit den Fragen?
    allein die Tatsache, dass Sie sich die Frage gestellt haben erhöht Sie schon aus dem Alltagsgetriebe.
    Und wenn diese Fragen in einem Gleichgewicht bleiben zu den alltäglichen Problemen, die gelöst werden müssen und Sie nicht daran hindern, dass Ihr Leben gelebt werden muss!, bleiben diese ungelösten Fragen ein Schatz , ein Luxus, den sich nur der leisten kann, der keinen Grund zum Klagen hat.
    Tipp: Lesen Sie mal afrikanische Literatur. Dann erscheinen uns unsere philosophischen Probleme als “Wortgackeleien”.
    Als mehr animalische Triebe bitte!

  6. Woher kommt das Böse? Aber woher kommt dann das “Gute”? und wo gibt es Gut und Böse? Die beiden Begriffe tauchen, soweit ich das sehe, nur im Zusammenhang mit menschlichen Ereignissen auf. Anderswo, in der freien Natur, oder bei Ereignissen ohne unseren menschlichen Eingriff, sprechen wir kaum über Gut und Böse.
    Ich wage zu behaupten dass diese Begriffe allein im abstrakten Denken des Menschen entstehen und wirken. Das Böse kommt, wenn uns etwas oder einer in irgendeiner weise weh tut, uns verletzt, missachtet oder “negativ”, gegen unsere Interessen wirkt. Denn, wenn wir (unsere Gemeinschaft), zum Beispiel nur, Krieg führen (in einem fremden Land) und wir die dort lebenden Menschen “besiegen” werden wie daheim gefeiert und sind sozusagen die Guten. Andererseits sind wir für die besiegten die Bösen. Für einen nicht menschlichen uns Beobachtenden werden all unsere Taten (wahrscheinlich) nicht in Kategorien wie “Gut und Böse” eingeteilt. Das Böse (genau so wie sein Gegenpart) wird nur vom menschlich beurteilenden und mitfühlenden gesehen, weil er eine Lage so beurteilend denken kann, als wäre er selbst betroffen, im Guten, wenn er zu den Siegern gehört, oder im Bösen, wenn er zu den Verlierern zählt. Es gibt aber auch Konfliktstoff, insoweit auch der Sieger in der Lage ist, seinen Kontrahenten zu verstehen und zu achten.

  7. Die wahre Natur Gottes: Gott ist eine Metapher, für einen Zustand des Geistes der uns alle im SELBEN Mass “durchströmt”.

    Das Böse, kommt aus der systematischen SPALTUNG, die wir seit der “Vertreibung aus dem Paradies” (Mutation/Evolutionssprung) zum “freiheitlichen” Wettbewerb um KOMMUNIKATIONSMÜLL entwickelt haben, wobei wir das “Recht des Stärkeren” in den Imperialismus des kreislaufenden Faschismus gepackt haben – UNWAHRHEIT im geistigen Stillstand.

    Wir gehen, mit mehr oder weniger bis keinem Bewusstsein, zurück in den ursprünglichen Zustand der Schöpfung, den Menschen wie ich Zentralbewusstsein nennen, wahrscheinlich ohne das wir unsere Vernunftbegabung für “… wie im Himmel all so auf Erden” genutzt haben, manche auch mit der Löschung ihres Bewusstseins.

    Wir KÖNNEN ALLES ERKENNEN, z.B. das Kunst auch nur eine Form der systemrationalen Bewusstseinsbetaeubung im “Tanz um das goldene Kalb” ist.

    Ich, bedeutet in dieser durch Bildung zu Suppenkaspermentalität gestalteten Welt- und “Werteordnung”, dass Mensch vor dem TOTEN WERK leichtfertig kapituliert und sein Selbst / seine Seele ziemlich leer bleibt, anstatt an der zweifelsfrei-eindeutigen Wahrheit, für Möglichkeiten von und zu geistig-heilendem Selbst- und Massenbewusstsein mitzuwirken – Zusammenleben OHNE Wettbewerb, OHNE Steuern zahlen, OHNE Zeit-/Leistungsdruck in/zu einer Karriere von Kindesbeinen.

  8. Ich weiß es auch nicht mehr genau, aber ich meine, wir sind am 04.10.2007 online gegangen. Am 03.10. war Tag der Deutschen Einheit und am Tag drauf ging es los.

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