Wer nicht gendert, ist sprachlich unpräzise
Wenn wir über Berufsgruppen schreiben, warum sollten wir dann sowohl männliche als auch weibliche Formen verwenden? Warum ist ein „generisches Maskulinum“ in der Wissenschaft so oft unangebracht?
In ihrem letzten Video hat Mai Thi von maiLab hat eine spannende Frage aufgeworfen: Sollten wir aus der Wissenschaftskommunikation „gendern“, also eine geschlechtergerechte Sprache verwenden?
Wie ich hatte sie sich früher, als praktizierende Chemikerin, keine Gedanken darüber gemacht, ob weibliche und männliche Berufsbezeichnungen eine Daseinsberechtigung haben. In der wohldefinierten Fachsprache – die ohnehin Englisch und damit weitgehend geschlechtsneutral ist – spielt das praktisch keine Rolle. Inzwischen ist sie aber Journalistin und Kommunikatorin und sieht das Ganze zumindest zwiespältig. Im Video liefert sie Argumente für und gegen das Gendern, das Fazit überlässt sie dem Publikum.
Ein Patient mit Uterus?
Das Grundproblem ist, dass die deutsche Sprache immer zwischen Männlein und Weiblein unterscheidet. Will ich über jemanden reden, muss ich mich zwangsläufig zwischen „sie“ und „er“ entscheiden.
Sind wirklich nur Männer und Frauen gemeint, fällt das Formulieren daher leicht. Patientinnen mit Krankheiten wie Endometriose oder Präeklampsie sind beispielsweise immer Frauen. Hier nur die männliche Form zu nutzen, erscheint sofort widersprüchlich und unangebracht. Wenn in einer Studie dagegen ausschließlich Männer untersucht wurden, schreibe ich selbstverständlich von „Probanden“. (Komplizierter wird es natürlich, wenn es um Trans-Männer und Trans-Frauen geht.)
Aber oft geht es um Betroffenen-Gruppen, die ganz explizit „beide“ biologischen Geschlechter einschließen. Blut- oder Gallengangskrebs etwa bekommen Männer und Frauen. Oder ich muss über Ergebnisse schreiben, die Arbeitsgruppen, Teams oder ganze Konsortien erarbeitet haben – also sowohl Wissenschaftlerinnen, als auch Wissenschaftler.
Wie kann ich dann guten Gewissens schreiben, „Wissenschaftler haben herausgefunden“, „Forscher haben entdeckt“ oder „das Forscherteam folgerte“, wenn dieses Team ausschließlich aus Frauen bestand? Oder wenn es sich um neun Frauen handelt und ein Mann? Oder wenn sich nur eine Frau unter den Beteiligten befand? Hier nur die männliche, vorgeblich „generische“ Form zu verwenden, wäre sprachlich unpräzise. Das hat mit Political Correctness, Gleichmacherei und Genderwahnsinn nichts zu tun.
Die männliche Form ist nicht neutral
Viele sind der Meinung, dass die männliche Form, das sogenannte „generische Maskulinum“ neutral sei und zwar wörtlich erst einmal zwar nur Männer bezeichne, aber Frauen sich gerne mitgemeint fühlen dürften. Ich sehe das anders.
Denn im Gegensatz zu Gegenständen bezeichnet das sprachliche Geschlecht bei Personen selbstverständlich auch das (soziale) Geschlecht. Nicht umsonst heißt es „der Mann“ und „die Frau“. Ich kenne jedenfalls keine sprachlich weibliche Bezeichnung für einen Beruf oder eine Personengruppe, die nur für Männer gilt.
Wohl gibt es aber weibliche Bezeichnungen etwa für Berufe, die vor allem von Frauen ausgeübt wurden: die Krankenschwester, die Putzfrau, die Hebamme, die Prostituierte (?) zum Beispiel. Wie viele Männer stellt ihr euch vor, wenn ihr an diese Berufsgruppen denkt? Und wozu bräuchte man nochmal diese spezifischen Bezeichnungen, wenn doch der sprachliche Genus vom biologischen/sozialen unabhängig wäre?
Mit der Auffassung, dass das „generische“ Maskulinum ein Mythos ist, bin ich zumindest nicht ganz allein. Und das ich mir zu einer maskulinen Grundform die weibliche Form dazudenken soll, obwohl die ja im Ursprungswort nicht vorkommt, sehe ich nicht so recht ein.
Das Problem für die Textarbeit
Wie auch immer – wir Wissenschaftskommunikatorinnen und Wissenschaftskommunikatoren sehen uns jeden Tag mit ganz profanen und praktischen Problemen des korrekten „geschlechtergerechten Formulierens“ konfrontiert, wenn wir Geschlechterverhältnisse präzise beschreiben wollen.
Haben Sie es gemerkt? Doppelnennungen wie in dem vorausgehenden Satz sind lang und verschlechtern dadurch die Lesbarkeit. Wir müssen uns jedoch kurz fassen und wollen möglich leicht verdauliche Texte produzieren. Für unsere Zielgruppe – häufig in den klassischen Medien, wo die Zeichenzahl wegen des begrenzten Platzangebots auf Totholz ganz besonders wichtig ist – gilt Ähnliches.
Mit Schrägstrichen, Binnen-Is, oder den besonders „inklusiven“ Gender-Gaps und Gender-Sternchen bewegen wir uns in politischen Gewässern, die mit dem Inhalt unserer Texte in der Regel nichts zu tun haben. Sie triggern häufig Abwehrreaktionen und sind zudem keine üblichen Formen, und lassen sich darüber hinaus nicht einmal so aussprechen, dass sie alle Personen im Zielpublikum verstehen.
Dann gibt es noch Passivformen, bei denen das handelnde Subjekt nicht genannt wird und gemeinhin und die völlig zu Recht als schlechter Stil gelten. Die bei einigen Schreibenden beliebte substantivierten Verben sind furchtbare und hässliche Krücken. Ich finde „Forschende“ und „Studierende“ einfach nur grässlich. Diese Bezeichnungen sind zudem meistens ebenso unpräzise, weil sie eine Tätigkeit beschreiben und diese ja nicht immer von allen beschriebenen Personen zutrifft.
Forschungsteam statt Forscherteam
Aber was ist denn nun mein Ausweg? Ich versuche, geschickt zu gendern. Statt „Forscherteams“ schreibe ich zum Beispiel gern von „Forschungsteams“. Ich halte das für eine sehr unauffällige und unaufgeregte Lösung. Oder noch einfacher: „Teams“. Wer nicht von „Patienten“, sondern von „Betroffenen“ oder „Erkrankten“ schreibt, hat Frauen, Männer und alles außerhalb des heteronormativen Spektrums verrenkungsfrei abgedeckt. Die Website geschicktgendern.de hat noch einige andere Beispiele parat. Für die Masse an Texten, die zum Beispiel nicht etwa auf eine besondere Gender-bewusste Zielgruppe zugeschnitten sind, eignen sich diese geschlechtsneutrale Formen. Mit ein bisschen Phantasie werden unsere Sachtexte trotzdem nicht allzu unpersönlich.
Wo es geboten ist, nutze ich die geschlechtsspezifische Form. Hier und da eingestreute Doppelnennungen tun übrigens niemandem weh! Wenn es Forscherinnen und Forscher sind, dann kann man das auch mal so hinschreiben. Denn es stimmt ja in der Mehrzahl der Fälle. Und solange es nicht in jedem Absatz steht, wird daran wohl niemand Anstoß nehmen.
Natürlich ist es bequem, wenn es sich tatsächlich nur um Männer handelt und man ungeniert von Kollegen, Direktoren, Vorstandsvorsitzenden, Abteilungsleitern und Diskussionspartnern auf der letzten Podiumsdiskussion schreiben kann. Doch weist dieser Umstand vielleicht auf ein ganz anderes Problem hin, auf das wir Kommunikatorinnen und Kommunikatoren meistens wenig Einfluss haben …
Gendern hilft nicht, denn es wirkt künstlich und stört mehr als es hilft. Dabei gibt es eine Lösung – und erst noch eine einfache: auf deutsch verzichten und nur noch auf englisch kommunizieren wo „researcher“ und „surgeon“ keine Auskunft über das Geschlecht geben (The nurse assists the surgeon during the operation => operation. Die Krankenschwester assistiert der Chirurgin während der Operation.) Kommt noch dazu, dass Englisch in der Wissenschaft sowieso die internationale Kommunikationssprache ist. Wenn das Deutsche sexistisch ist, warum dann nicht aud Deutsch verzichten?
Wer auf deutsch texten muss, kann auf deutsch nicht verzichten 😉 Nein, auf Englisch ist das natürlich deutlich bequemer. Empfindest du die Beispiele oben (“Betroffene”, “Forschungsteam”) wirklich als künstlich und störend? Und wenn ja, ist es dann lediglich eine Lesegewohnheit und ist das dann wirklich ein gutes Argument?
Du kennst ja die Texte auf diesem Blog, ich finde das gendern auch anstrengend, gerade als Autor.
Das Video irritiert mich: „Science Girls“ steht da als Titel und dann, wenn man reinschaut, hört man nichts anderes als diese sexistische Sprache Deutsch. Das scheint mir ein Widerspruch.
Deutsche: verabschiedet euch von eurer Sprache!
Du hast Dir das Video nicht angesehen, oder? Mai Thi liefert genauso viele Pro- wie auch Contra-Argumente zum Gendern.
Ich persönlich finde das Beispiel “die Prostituierte” als typisch weiblich sehr bedenklich. “Der Prostituierte” existiert in den gleichen Kontexten auch schon immer. Das Beispiel kann schnell sexistisch ausgelegt werden…
Wir haben im Deutschen den (geschlechts-)neutralen Artikel “das”. Ich fände es konsequenter, stets diesen zu benutzen. Dagegen spricht die wirklich holprige Sprechung/Lesung. Das zeigt aber überdeutlich, dass Sprache eben nicht logisch ist, das Sprache ein soziologisches Produkt ist. Und das zeigt, dass Sprache sich nicht immer schnell genug an gesellschaftliche Änderungen anpassen kann.
Das Prostitution bzw. Sexarbeiterin nicht als “Frauenberuf” gilt, halte ich für eine gewagte Behauptung. Vielleicht wird es bei den Wörtern “Hure” und “Freier” klarer, wie es bei diesen Dienstleistungen um das Geschlechterverhältnis bestellt ist? 😉
Was die Holprigkeit angeht, stimme ich dir zu. Ein indifferenter bestimmter Artikel wie das Englische “the” würde die Sache deutlich vereinfachen.
Ehrlich gesagt:ich verstehe diesen ganzen Unsinn nicht. Der generische Maskulinum wird benutzt , um eine Allgemeinheit zu bezeichnen oder gemischtgeschlechtliche Gruppen oder Referenten, deren Geschlecht (Sexus) unbekannt oder gleichgültig ist. Wollen wir in Zukunft auch immer folgendes sagen: “In Kanada leben 100000 Bären und Bärinen”. Und ist es notwendig von “Bürgersteigerin” zu sprechen? Vor kurzen habe ich hier einen Artikel gelesen, der bemüht immer beide Formen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen etc benutzte. Der Artikel war unlesbar. Vor kurzem habe ich die Übersetzung des Buchs “We have no idea” von Jorge Cham und Daniel Whiteson in der Hand gehabt. In der amerikanischen Ausgabe stand nur ” dies wird irgendwann mal von einem Wissenschafter gelöst werden” In der deutschen Ausgabe stand :” eine zukünftige Wissenschaftlerin wird das Problem lösen” Ich habe das Gefühl, das das ganze wieder ein typisch deutsches Problem ist. Da Fachbücher aber generell schlecht übersetzt werden, greife ich ohnehin lieber zum original. Meinetwegen macht ein Sternchen, wenn es denn sein muss.
Bären sind keine Personengruppen oder Berufe – insofern hinkt der Vergleich. Bei Speziesbezeichnungen ist vermutlich eindeutiger, dass beide Geschlechter gemeint sind, egal ob man von “den Wölfen”, “den Eichhörnchen” oder “den Giraffen” spricht. Mitunter könnte es in einem populärwissenschaftlichen Text aber sinnvoll und nötig sein, auch hier zwischen den Geschlechtern zu unterscheiden – etwa, wenn es um Fortpflanzung geht.
Bei Personen soll immer nur das Maskulinum “generisch” sein, außer in sog. “Frauenberufen”, es reflektiert also reale, mitunter historische Geschlechterverhältnisse. Über die Unlesbarkeit von durchgehender Doppelnennung habe ich ja oben bereits geschrieben. Sternchen lassen sich quasi nicht aussprechen, und wenn man es doch tut, dann kann damit meistens keiner etwas anfangen. Es ist halt unüblich. Für populärwissenschaftliche Texte bietet sich die oben geschilderte Variante an, indem man die explizite Mit-Nennung durch alternative Begriffe ersetzt. Etwas mühsam und zuerst ungewohnt, aber beim besten Willen nicht unmöglich.
Übrigens: Bürgersteige sind keine Personen. Was Bürgerinnen- und Bürgersteige angeht, kommen wir allerdings wieder zum Thema. 😉
Student
“dass Sprache eben nicht logisch ist, das Sprache ein soziologisches Produkt ist. Und das zeigt, dass Sprache sich nicht immer schnell genug an gesellschaftliche Änderungen anpassen kann.”
Diese Tatsache sollte man positiv bewerten und die Sprache sollte nicht jedem hype hinterherrennen. Gemeint ist damit die Sprache in den Wörterbüchern und Lexika.
Und der Sprache vorzuschlagen, wie sie sein sollte ist dazu noch undemokratisch. Sprache beruht auf Vereinbarung und sie ist Ausdruck des Gefühls. Als vor 20 Jahren aus dem Rendezvous ein Date wurde, dann zeigt das den Verlust an Romantik an.
Auf gar keinen Fall in der Wissenschaft und im Alltag „gendern“… Das ist künstlich und lästig, das sollte man wenn überhaupt nur den Politikern überlassen, meinetwegen. Wenn man eine Sprache versteht, versteht man was gemeint ist, man sollte an einer Sprache nicht unnötig basteln, sie ist ja einmalig und einmalig gewachsen. Wo ist das Problem? Ich weiß als Frau ganz genau, ob und wann ich in der deutschen Sprache gemeint und betroffen bin oder nicht. Ich weiß es auch in meiner Muttersprache Französisch, obwohl sie eine fundamentale sexistische Gegebenheit hat: In der französischen Sprache gibt es keine Menschen, es gibt nur … Männer. Es gibt nämlich keine zwei verschiedenen Worte für „Mensch“ und „Mann“, es gibt nur ein Wort „homme“, und zwar „Mann“. In der französischen Sprache gehören Frauen nicht zur Menschheit, man hat uns vergessen bzw. Mann hat uns vergessen… Aber naja, wir haben trotzdem genauso gut wie in anderen Sprachen dafür gesorgt, dass wir nicht vergessen werden, so souverän muss man schon sein. 😉
Richtig, in wissenschaftlichen Publikationen und in der gesprochenen Sprache hat das nicht die große Bedeutung. Im geschriebenen populärwissenschaftlichen Texten ist etwas anders, weil hier die Bedeutungen von Wörtern häufig weniger gut definiert sind, als in Fachtexten; bzw. der Kontext aus der gesprochenen Sprache fehlt.
Ich plädiere hier ja auch nicht für das “Basteln”, sondern für eine wahrheitsgetreue Wiedergabe von Geschlechterverhältnissen. Wenn nicht ausschließlich Männer oder Frauen von einer Erkrankung betroffen sind, kann man das so hinschreiben. Oder wenn ein Team aus Frauen mit einer weiblichen Professorin etwas herausgefunden hat, zumal wenn Frauen in dem Beruf unterrepräsentiert sind. Insbesondere dann, wenn Arbeit- oder Auftraggeber die Frauenförderunung und Gleichstellung als Auftrag oder Mission formuliert haben …
Und das geht ganz ohne sprachliche Verrenkungen, siehe oben. Daher verstehe ich die Entrüstung und den Aufruhr über das ach so schlimme Gendern auch gar nicht – es dient der sprachlichen Präzision und es verhunzt die Sprache auch nicht, wenn man sich nicht blöd anstellt.
Zitat Martin Holzherr: “Deutsche: verabschiedet euch von eurer Sprache!”
O mein Gott, nein, auf gar keinen Fall!! 🙁
Denn die deutsche Sprache ist eindeutig vom göttlichen Ursprung!
JL
gut miaut Löwin !
Die Männer regen sich auch nicht über das “man” auf, das für alles Anonyme herhalten muss. Und “man” hat bisher auch nicht zu einem Genderminderwertigkeitskomplex geführt.
Ich hab mir das Video “Science Girls” angesehen. Mir geht es nicht um das was gesagt wird, sondern darum, dass der Titel englisch, der Inhalt aber deutsch ist. Wenn Deutsch sowieseo eine sexistische Sprache ist, warum dann nicht einfach auf Deutsch verzichten. Ich kann mir gut vorstellen wie Aktivisten beispielsweise die Strassen Münchens laufen und allen zurufen: “Shutup you germans. Please speak human, not german”
Gendern löst meiner Meinung nach das Problem nicht, dass es kein neutrales Singular gibt. Wenn ich zum Beispiel sage: “Ich suche einen Augenarzt?” Dann ist “Augenarzt” kein genererisches Maskulinum, aber es ist mit egal, ob ich einen Arzt oder eine Ärztin finde.
Die traditionelle deutsche Sprache bietet hier keine einfache Möglichkeit. Ich könnte natürlich sagen: “Ich suche einen Augenheilkundigen.” oder “Ich suche eine Augenärztin oder einen Augenarzt.” Aber diese Beispiele sind schwieriger, bzw. einfach länger. Hier könnte gendern einen Ausweg bieten: “Ich suche eine* Augenärzt*in”. Das ist dann natürlich politisch und nicht auszusprechen. Vielleicht sollte man die deutsche Sprache einfach so ändern, dass man eine männliche Endung hinzudichtet und die bisherigen männlichen Formen neutral belässt. Zum Beispiel ein Arzt kann ein Ärzton oder eine Ärztin sein. Das Problem des Artikels ist dann auch noch nicht gelöst.
Naja, mal abwarten, was sich durchsetzt. Aber meiner Meinung nach zeigt sich hier ein Defizit der Sprache, die eben in einem anderen gesellschaftlichen Kontext entstanden ist als die meisten Berufsbezeichnungen geschlechtlich einheitlich anzuwenden waren. Es ist aber nicht einfach Sprache zu ändern, wenn nicht einfach nur ein neuer Gegenstand hinzukommt, wie zum Beispiel Computer.
Es läuft letztlich tatsächlich auf das hinaus, was libertador schreibt: Anstatt “Ich suche einen Augenarzt” müsste man ein neues Wort erfinden das explizit geschlechtsneutral ist. Warum dann nicht einfach auf Deutsch verzichten. Aus europäischer Sicht ist Deutsch nichts anderes als ein Verständigungshindernis.
Danke für den Artikel und das zur Sprache bringen des Themas. Ich finde es sehr wichtig, in der Forschung und Forschungskommunikation präzise zu sein, wenn es um Geschlechter und Diversität geht. Dazu gehört beispielsweise auch, dass nicht nur “Frauen”, sondern auch beispielsweise trans Männer an Endometriose erkranken können. Ich hatte mich schon über die Zwischenüberschrift “Patient mit Uterus” gefreut, aber leider kam es dann doch nicht zur Sprache.
Viele Kommentierende haben Ratlosigkeit gezeigt, wie man die * oder _ in inklusiver Sprache aussprechen soll. Ich kenne die (gut funktionierende) Praxis, an Stelle des Symbols eine kurze Sprachpause einzulegen, ähnlich wie bei einem Bindestrich. So wird aus “Forscher*innen” nicht “Forscherinnen” auf der Tonspur, sondern “Forscher-innen”. Mit ein bisschen Übung geht das auch ganz sauber von der Hand!
Du hast natürlich recht, was Trans-Männer und Trans-Frauen angeht. Ich hab einen Hinweis hinzugefügt.
Ich habe – für Online-Artikel und Seminarunterlagen – drei verschiedene Lösungen gefunden, die ich durcheinander nutze
– Alle-Form (Testbereich, Entwicklungsteam, das Projektmanagement)
– Testerinnen und Tester
– abwechselnd (bei Auflistungen fange ich dann mit einem Geschlecht an und lasse das nächste dann das andere sein: die Projektmanagerin, der Entwickler, die Testerin, der Admin, die Nutzerin, der Bürobote…)
Ja, es ist immer wieder störend, aber andererseits ist es mir persönlich wichtig, da fast alle zu nennen.
Privat nutze ich das Gendergap, aber das ist auf Folie ein wenig schwierig zu erfassen…
Männer.. Frauen … das ist doch sowas von vorgestern. Was ist denn mit den ganzen Trans- und Queer-Menschen, und denen , die sich noch gar nicht nicht sicher sind?
PM
Was ist mit den Transen ?
Das ist für die Betroffenen eine Herzensangelegenheit, Für die “Ordnungssüchtigen” gibt es die Transen gar nicht.
Also wird die Behandlung dieses Themas zu einem Indikator für den “Humanismus” einer Gesellschaft.
Anonyme Betroffene äußert Euch mal zu dem Thema !
Sehr schöner Artikel mit jenen Begründungen, die eigentlich alle kennen, die sich mal mit geschlechtsspezifischer Diskriminierung befasst haben. Vielleicht erreicht er ja noch ein paar bisher Uninformierte 🙂
Zwei Anmerkungen habe ich aber: 1.) Transmänner sind Männer, Transfrauen sind Frauen. Sprachlich wird nämlich in der Regel nicht irgendeine der verschiedenen medizinisch-körperliche Geschlechtsausprägungen – Sex, sondern das soziale Geschlecht – Gender adressiert. Also können einige Männer schwanger werden und einige Frauen haben eine Prostata. 2.) Bei “Männer und Frauen”, “Polizisten und Polizistinnen” sind nicht-binäre und Intersexpersonen sprachlich nicht enthalten. Ich zum Beispiel. Die typografischen Hilfsmittel “*” und “_” dienen genau dazu, wirklich alle Personen zu meinen. Sprachlich ist das kein Problem. Man sagt ja auch Spiegel_ei, nicht Spiegelei – sofern man das gebratene Ei meint.
Gut, es gibt Leute, denen es auch sprachlich vor nichts graust und plappern von z.B.
»Straßenverkehrsteilnehmer und Straßenverkehrsteilnehmerinnen«,
eben weil sich das generische Maskulinum ALLEIN so leicht und bequem gendern lässt.
Aber meistens taucht das generische Maskulinum versteckt auf –
in Wörtern, die davon abgeleitet sind. Und dann wird Gendern weniger bequem:
Herrschaft > Herrinschaft, Bürgerwehr > Bürgerinwehr, Betrügerei > Betrügerinei,
Beamtentum > Beamtinnentum …
bürgerlich > bürgerinlich, diebisch > diebinisch, gönnerhaft > gönnerinhaft …
Abenteuerlich wird Gendern zusammengesetzter generischer Maskulina, wie:
Touristenführer, Bürgermeister, Schülersprecher … (jeweils 4 Möglichkeiten)
Bürgermeisterkandidat bietet sogar 2 hoch 3 = 8 Möglichkeiten.
Nicht zu vergessen die Verben, die sich aus generischen Maskulina ableiten lassen, wie:
meistern > meisterinen, schneidern > schneiderinen …
Darüber machen sich die Wenigsten Gedanken und wissen keine Gender-Lösung,
sogar die DUDEN-Redaktion ist damit überfordert und mit ihrem Gender-Latein am Ende.
»Wer nicht gendert, ist sprachlich unpräzise«
Wissenschaftlichkeit setzt konsequentes Arbeiten voraus, also auch konsequentes Gendern.
Wer also sprachlich präzise auftreten will, hat noch einiges an Genderei zu bewältigen.
Wie lang dann Leser bei diesen Gender-Ungetümen noch durchhalten werden ?
Gert Krumbacher,
Toll, dieser amüsante Beitrag zu den Möglichkeiten der Sprache.
Überlassen wir die Sprache nicht den Fachleuten der Dudenreaktion, Sprache ist das Eigentum aller Menschen. Und es ist gut so, dass nicht alles bis ins Letzte durchsystematisiert ist.
Also, ich finde das ganze Thema wenig amüsant. Weiß nicht, ob es nicht wichtigere Themen gäbe. Das Gendern ist so überflüssig wie Unkraut auf einen Gemüsefeld. Es wurden schon bis 2016 mind. 129 Professuren, teils als Nebengebiet der Hochschullehrer, an den Hochschulen eingerichtet und das auf Weisung von oben (zuständiges Ministerium), damit eine Menge an Steuergeld verschwendet! Eine über Jahrtausende gewachsene Sprache so zu verhunzen, irgendwie unfaßbar. Wem die dt. Sprache nicht passt, der soll doch auswandern (Ablehner gemeint). Kann mir nicht vorstellen, daß z. B. Polen oder Franzosen ihre Sprache für die Primitivsprache “englisch” (habe ich erstmals in Schottland von einem Lektor auf einer privaten Sprachschule gehört!) aufgäben. Gut passend dazu der Einwurf zum Französischen (geht also noch viel makuliner und niemand stört’s). Habe übrigens im 2-sprachigen Canada in Quebec mehrfach erlebt, daß die Einwohner keine Silbe englisch verstehen, warum wohl?
Und was Präzision betrifft, wo wird heute in der Öffentlichkeit (Politik inbegriffen) noch auf Richtigkeit und Präsision wert gelegt (leider)?? Halbgelehrte und sich selbstüberschätzende Laien bestimmen den Diskurs und die öffentliche Meinung. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Beweise werden negiert, “man wird ja wohl noch eine eigene Meinung haben dürfen” wurde mir bei meinem Einwand gegen die Behauptung, daß unser Trinkwasser doch so vergiftet sei, entgegnet. “Me too” und Gendertum (bis zu 160 selbst definierte “Geschlechter” lt. Facebook) sind so überflüssig und schädlich (Kindererziehung) wie ein Kropf! Der Mitteilende ist Dipl.-Chemiker und Toxikologe im Ruhestand.
Volle Zustimmung. Diese Diskussion hier ist kompletter Quatsch und reine Zeitverschwendung. Ich such mir jetzt einen wirklich sinnvollen Beitrag – z.B. zur Astronomie.
Matthias
GR, Matthias,
ganz so einfach ist es nicht. Der Gesetzgeber überlegt sich ja , ob die Einträge im Pass geändert werden sollen, also nicht nur männl oder weiblich.
Für Betroffene wäre es eine schöne Anerkennung, wenn ihre Wünsche beachtet würden.
@Matthias und GR
Sie sehen das nicht richtig, möglicherweise, weil Sie sich nicht die Mühe machen wollen, die deutsche Sprache ganz allgemein auf ihre politisch gendergerecht korrekte Form hin zu untersuchen und zu korrigieren. Zugegeben, es ist etwas mühsam, nun auch statt “der” Mensch, “die” Menschin einführen zu müssen; und “die” Person geht natürlich auch nicht, wenn wir statt Arzt künftig Ärzton sagen wollen. Denn dann müssen wir uns auch daran gewöhnen, künftig “der” Person und “die” Personin zu sagen. Im Übrigen hilft der Wechsel zum Englischen gar nicht, im Gegenteil: denn dort müssen Sie von mankind sprechen, und nein, womankind ist keine Lösung, denn als Frau ein männliches Anhängsel mitschleppen zu müssen, ist Sexismus in Reinkultur. Ganz davon abgesehen, dass es sich immerhin um die “Mutter”sprache handelt, und dies nicht nur, weil der Vater ohnehin nicht viel zu sagen hat, sondern weil er schon das “Vater”land für sich in Anspruch nehmen kann – obwohl, wie kann frau sich mit einem solchen Land identifizieren, weshalb völlig zu Recht der etwas antiquierte Begriff “Heimat” wieder Auferstehung feiert, den man vielleicht, um auch da gendergerecht zu sprechen – schließlich heißt es immer noch “die” Heimat – um das neutrale “Heima[rtefak]t” erweitern könnte, und so zugleich dessen Gehalt am selbst daran Tätigsein zu betonen.
Nein,@Matthias und @GR, zu meinem Bedauern muss ich Ihnen sagen, dass Sie unauthentisch herüberkommen, da es Ihnen entschieden an Toleranz mangelt bzw. an der neuen Deutung des Begriffs Toleranz, mit dem nicht mehr die Duldung einer anderen Meinung gemeint ist, sondern das Zustimmenmüssen zu etwas, das man innerlich ablehnt.
(So kann man auch vom Thema abkommen, ohne davon abzukommen) 😉
@Novidolski: “Zitat GR, Matthias, ganz so einfach ist es nicht. Der Gesetzgeber überlegt sich ja , ob die Einträge im Pass geändert werden sollen, also nicht nur männl oder weiblich. Für Betroffene wäre es eine schöne Anerkennung, wenn ihre Wünsche beachtet würden.”
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Obwohl ich die Einführung eines 3. Geschlechtes im Pass nicht sehr dienlich finden würde, weder für die Betroffene noch für die Gesellschaft. Denn wie sollte man in der Gesellschaft die Betroffene ansprechen und behandeln? Einfacher wäre meiner Meinung nach das Geschlecht im Pass einzutragen, zu dem die Betroffene sich persönlich und innig identifizieren, also entweder Mann oder Frau. Ich finde nämlich, dass ein Hinweis auf die Sexualität der Menschen im Pass nichts zu suchen hat. Die Bezeichnung Mann oder Frau reduziert sich nämlich nicht auf die Sexualität. Oder habe ich das Problem der transsexuellen Menschen nicht verstanden?
Novidolski,
weiß nicht warum Sie Gesetzesvorhaben derartige Bedeutung beimessen. Denken Sie an die Rechtschreibreform, die nach heftigen Diskussionen mit einem riesigen Kostenaufwand staatlich durchgedrückt wurde und heute offiziell als Schuß nach hinten angesehen wird. Außer Chaos und Unsicherheit hat sie nichts erzeugt, ja teils wurde sie wieder zurückgefahren. Weitere Beispiele gäbe es zuhauf. Warum sollen jahrhundertelang bewährte Regularien ständig über Bord geworfen werden? Die Biologie gibt das Geschlecht in der Regel vor und daneben existieren Zwitter (die Natur macht eben auch Fehler) und Transvestiten, die sich ihr Geschlecht selbst wählen (können). Streiten kann man sicher darüber, ob sich dafür eine dritte Variante zur “Bedchreibung” nicht besser eignet, doch wird diese immer diffus bleiben (in die eine oder andere Richtung). Der Genderismus geht aber noch viel weiter, weil er die Geschlerdefinition total aufheben will und den kleineren Kindern schon erklären lassen möchte, daß sie kein definiertes Geschlecht herkömmlicher Art besitzen (maskulin, feminin), sondern es im reiferen Alter selbst definieren können (in D besonders von em. Prof. Sielert, Uni Kiel, Schüler von H. Kentler, einem Befürworter und Verteidiger der Pädophilie und ehemals hofierter Sexualwissenschaftler in D, vertreten. S. Wikip.). Leider muß in Zeiten der sogen. “Moderne” alles (nahezu jedwede Konvention) in Frage gestellt bzw. über Bord gehen. M.E. geschieht dies meist ohne wirklich fundierte Gründe, sondern weil sich Profilneurotiker, Narzisten oder Paranoiker selbst verwirklichen und/oder verewigen wollen. Die sogen. Selbstverwirklichung und Befreiung von allen “Zwängen”, die einem ein friedvolles Miteinander nun einmal auferlegen, ist ein Grundübel unserer Zeit (z. B. Graffiti, Vandalismus u.a. führt neuerdings zu geschlossenen Vorräumen von Bankfilialen ab 22.00, Vermüllung in den Städten, dreiste Diebstähle überall, sogar in 5*- Hotels, rüdes, ja kriminelles Verhalten in öffentl. Verkehrsmitteln, respektloses Verhalten wohin man sieht und und…). Das ganze kann man auch auf viele NGO’s (nicht alle) und deren Bestrebungen ausweiten. Manchmal komme ich mir vor, als ob wir “nicht” dem Mittelalter näher kommen als dem “Kommunismus” (philosophische Utopie in seiner ursprüngl. Def.).
Zu Trice,
gegen Ihre Behauptung ich wäre nicht authentisch verwehre ich mich entschieden (s. Aunthentizität von Personen in Wikip.). Daß ich in der Frage des Genderismus unversöhnlich bin, ist so. Denn was bringt das ganze der “Menschheit” wirklich? Es verkompliziert die Kommunikation, ja macht sie ggf. unmöglich. Es gibt nun mal sprachliche (secual specific correctness) Grenzen, die sich nicht bzw. nur unzureichend überwinden lassen. Ich habe mit “die Muttersprache” (auch wenn Männer wenig zu sagen haben, das unendliche Geschwätz/Plappern steht nun mal dem weiblichen Geschlecht näher – die Männer hatten schließlich beim Jagen ihre “Klappe” zu halten), “die Heimat”, aber ebensowenig mit “das Vaterland” kein Problem. Im letzteren Falle ist die Kombination sogar versächlicht und damit genderisch entschärft. Ich meine, Sie sollten diese Büchse der Pandora besser geschlossen halten, weil es in der Praxis nix bringt, außer Verwirrung. Sie, und damit meine ich die Journalisten u. a. Textoren, können solche Themen zwar im Hinterzimmer (theoretisierend) diskutieren, doch sich “hüten” dies in die Praxis umsetzen zu wollen (unpraktikabel, s.o.).
Sie sehen es ja auch an den sehr verschiedenen Meinungen, die von der Akzeptanz aller möglichen genderisch “(in)korrekten” Ausdrucksformen bis zur Ablehnung der eigenen Muttersprache reichen (also wozu das alles?). Und wem tut es wirklich weh (bitte das eigene “”ich”” etwas in den Hintergrund stellen und alles ist gut).
Zitat GR: „Die Biologie gibt das Geschlecht in der Regel vor und daneben existieren Zwitter (die Natur macht eben auch Fehler) und Transvestiten, die sich ihr Geschlecht selbst wählen (können). Streiten kann man sicher darüber, ob sich dafür eine dritte Variante zur “Bedchreibung” nicht besser eignet, doch wird diese immer diffus bleiben (in die eine oder andere Richtung). „
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Ich sehe es differenziert: Wenn diese eher seltene Abweichung von der biologisch vorgegebenen Regeln zu Leiden und sogar zu psychischen Störungen führen, sowie zu Schwierigkeiten, sich in der Gesellschaft zurecht zu finden, wenn diese Abweichung als eine Art Behinderung gelebt wird, dann ist sie auf jeden Fall ernst zu nehmen, auch wenn es statistisch wenige Menschen betrifft. Es müsste so ernst genommen werden, dass den betroffenen Menschen gesetztlich eine Chance gegeben wird, das Geschlecht, wo sie sich einzig wohlfühlen und womit sie ihren Platz in der Gesellschaft finden können, also entweder Mann oder Frau, in ihrem Pass eingetragen zu werden. Auf keinen Fall sehe ich aber die gesetzliche Festlegung eines 3. Geschlechts als eine Lösung für die Betroffene und die Gesellschaft.
An Autorin,
bin ja fast Alleinunterhalter geworden. Ist auch das erste Mal. Ein bißchen Leid tut es mir schon, daß sich hier so einiges am angestautem Unbehagen entlädt. Auf keinen Fall betr. einige Aussagen im 2. Kommentar wie Profilneu… Sie als Autorin, die sich Gedanken darüber macht, wie sie neuen “Trends” Folge leisten und Ihr Publikum möglicherweise erweitern bzw. besser erreichen kann. Hatte bisher u.a. das Video nicht gesehen. Habe daher evtl. eine Ihnen sicher nicht unbekannte instruktivere Empfehlung: Verwenden Sie doch einfach für die Ansprache der existierenden Geschlechter zu Beginn die entsprechende maskuline und feminine Form (für letztere in der Regel …in/nen) und verweisen Sie in Klammern für Wiederholungen auf die für beide Geschlechter geltende zukünftig verwendete übliche Form.
Sorry, wollte Ihnen nicht zu Nahe treten, aber Diskurs ist Diskurs und der war vor hundert Jahren unter Wissenschaftlern noch deutlich heftiger.
Verbleibe mit kollegialem Gruß
GR
In der deutschen Sprache ist der allgemeine Fall nun einmal gleich dem Männlichen.
Die Mehrzahl ist in der Form dem weiblichen ähnlich, die formale Anrede auch.
Hat sich in der Sprache halt so entwickelt.
Ist doch völlig gleichgültig.
Es ist übrigens geradezu schizophren, wie der ganze heutige extreme Feminismus überhaupt.
Auf der einen Seite wollen sie wie Männer sein auf der anderen Seite hassen sie die Männer geradezu.
Das Gendern passt da auch dazu.
Auf der einen Seite soll alles gleich sein, auf der anderen Seite müssen überall weiblich spezifisch Sporachformen aufgenommen werden.
Jenseits von lachhaft das ganze.
GR, JL
Wenn sich EU Beamte Gedanken über die Abschaffung der Namensschilder an Häusern machen, dann machen sie sich auch Gedanken über die Abschaffung der Geschlechter.
Und wenn sie, was Gott verhüten möge, sich durchsetzen sollten, dann führen wir einfach Namensschilder an der Kleidung ein. Blaue für Männer und rosa für Frauen und noch eine dritte Farbe für die Unentschlossenen. Vorschläge werden entgegengenommen.
Anmerkung: Solche Gedanken kann nur der haben, der unverheiratet ist.
Den pragmatischen unverkrampften Ansatz des Autors finde ich gut. Vorschriften sollte es keine geben, dann bleibt Raum für Kreativität und Genauigkeit, da wo sie Sinn macht. Die Sprache hat dann die Chance sich langsam in einer natürlichen Weise zu anzupassen.
Menschinnen und Menschen sollten doch einfach ihre Muttersprache anwenden.
Jeder weiß, daß unter “Kunden” weibliche und männliche Kunden gemeint sein, und unter Wissenschaftlern ebenfalls.
Ein lächerliches Thema.
#GR 21.10.
apropos Trend:
“Ist auch das erste Mal.” Nein, es ist das erste mal.
“Ein bißchen Leid tut es mir…” Nein ! Es tut Ihnen leid.
Wir warten noch ein bisschen, dann kommt die “leichte Sprache”, natürlich unter dem Vorwand der Inklusion. Dann stellt sich auch nicht mehr die Frage nach der Formulierung wissenschaftlicher Texte, weil wissenschaftliche Texte dann nicht mehr zugänglich sind (“gleiche Chancen für alle”). Und Tschüss Denkvermögen.
Zu Stephan.
Leider müssen Sie hier den Superklugen spielen, wozu? Bzgl. der Rechtschreibung sollten Sie selbst noch einmal recherchieren, bzgl. der Satzstellung haben Sie Recht (ist wahlweise groß- oder klein schreibbar!!). Ist aber schade, daß Sie nichts Wesentliches zu sagen haben!
Zur letzten Autorin (?).
Da muß ich Ihnen leider zustimmen. Für mich scheint sich die Menschheit, vor allem infolge der fortschreitenden Technik und der fahrlässigen Leichtgläubigkeit der jüngeren Generationen, die Technik wird es schon machen, Stichwort Bildsprache (nur noch Tippen auf icons u.ä.), wird dazu führen, daß die Bedeutung der Schrift und u. U. der Sprache in den Hintergrund treten wird und nur noch wenige Spezialisten dieser mächtig sein werden. Außer, die Menschheit besinnt sich eines Tages, was nicht unbedingt ausgeschlossen ist. Z. Z. allerdings sieht es recht trostlos aus und wir scheinen in’s Unheil zu steuern.
Dr. W hilft hier gerne, auch diesbezüglich : [1]
1.) Die deutsche Sprache meint im grammatischen Geschlecht nicht den Sexus, das gemeine biologisch Feststellbare.
2.) Der Sexus oder die gemeinte zuvörderst binär festzustellende Geschlechtlichkeit meint im biologischen Sinne insbesondere auch die Fortpflanzung, als möglich.
3.) Wie gemeint, würde derartige Weiterentwicklung der Sprache das biologische Geschlecht meinen und deren Extrapolation.
Oft wird die dedizierte Nennung des Fortpflanzungsorgans und dessen Träger, im Sprachlichen, nicht benötigt.
Wenn sich Leutz unterhalten.
Die Sache ist insofern umfänglich klar, sprachlich, logisch (die Logik meint immer die Sprachlichkeit) und auch gesellschaftlich.
Sofern Sie, werter Herr Ballack, hier nicht ausscheren wollen.
MFG
Dr. W (der es gut meint und schon lange im “Geschäft” ist; vielen Dank dafür, wie Sie sich hier exponieren konnten – Dr. W bleibt bereit stehend, um hier soz. endgültig aushelfen zu können – Sprache schwierich, fully correct (als Einschätzung)!)
[1]
Dr. W ist spätestens seit der Mitte des letzten Jahrhunderts verfügbar.
Danke Herr Webbär!