Wissenschaft in der Kritik, Esoterik und Okkultismus im Hoch – Die fatale Logik eines Zeitgeistes

BLOG: Beobachtungen der Wissenschaft

Grenzgänge in den heutigen Wissenschaften
Beobachtungen der Wissenschaft

Geht es um tiefes Wissen oder bedeutungsvolle Erkenntnisse, eine erfolgreiche Lebensgestaltung oder gar allgemeine Lebensweisheit, so scheinen die Naturwissenschaften in der öffentlichen Wahrnehmung einen eher schweren Stand zu haben. Viele Menschen, die nach tiefem Wissen, Gelehrtheit, Einsicht in das Geheimnisvolle der Welt oder auch nur Lebensfreude suchen, stöbern heute eher in Büchern über östliche Weisheiten oder westliche Esoterik als sich ein Lehrbuch der Physik oder Biologie zu Gemüte zu führen. Sie lesen dann lieber „Das Tao der Physik“ als „Die Physik“, beschäftigen sich lieber über quantenphilosophisch begründete Spiritualität oder Quantenheilung als über die Aussagen der Quantenphysik selbst. Viele Menschen applaudieren (mit gutem Recht), wenn spirituelle Lehrerinnen und Lehrer formulieren, dass das Ziel eines erfüllten Lebens sei, menschliches Leiden zu vermindern, Freude zu finden und die Natur unseres Geistes zu erfassen. Zugleich führt aber die Bemerkung, dass die Wissenschaft seit ihrer Begründung ähnliche Ziele hatte – und dabei je nach Betrachtungsweise weitaus Bedeutenderes erreicht hat, bei den meisten Zeitgenossen bestenfalls zu einem müden Schulterzucken, oft jedoch zu heftigem Widerspruch bis hin zur Anschuldigung der Ignoranz in Anbetracht all der globalen Probleme, die doch die Wissenschaft verursacht hat. Oder er oder sie wird gar als schnöder Materialist bezeichnet, der nun auch die Sphäre höchster geistiger Erkenntnisse der Kälte wissenschaftlicher Rationalität aussetzen will. Auch im politischen Spektrum hat es die Wissenschaft oft schwer. Vor allem rechtspopulistische Politiker wie zum Beispiel der Zürcher SVP-Politiker Roger Köppel haben erkannt, dass lohnender ist, sich auf ideologische Glaubenssysteme zu stützen als aus wissenschaftliche Rationalität – was ihn u.a. den von Wissenschaftlern erfassten Klimawandel als eine „Modebewegung“ von „Betrunkenen“ bezeichnen lässt.

Man muss sich fragen, warum die Wissenschaft bei vielen Menschen heute einen derartig schweren Stand hat. Ist sie vielleicht Opfer ihres eigenen Erfolges geworden? Nehmen die Menschen die Erfolge der Wissenschaften wie selbstverständlich hin, aber zeigen dort, wo sie noch kein vollendetes Wissen erreicht hat (und das hat sie ja nahezu nirgendwo), mit dem Finger auf sie? So wird mitunter die wissenschaftliche Meisterleistung einer unfassbar schnellen Entwicklung und Herstellung eines Corona-Impfstoffes bereits mit einer Selbstverständlichkeit aufgenommen, die an Gleichgültigkeit bzgl. der Leistung von Gen- und Medizinforschern grenzt. Vielleicht sollte man sich einmal die unerträglichen Schmerzen bei der Behandlung einer Zahnwurzelinfektion vorstellen, die Menschen im 13. Jahrhundert erlitten, um zu einer geeigneten Wertschätzung zu kommen, wie stark die Wissenschaften unser Leben verbessert haben. Und wer lässt sich heute noch mit dem „animalischen Magnetismus“ beeindrucken, mit dem noch im 18. Jahrhundert der Esoteriker Franz Anton Mesmer unter Verwendung einfacher elektrischen und magnetischen Phänomene bei einer immensen Menge von Menschen Erstaunen und Hingabe erzielte? Oder man stelle sich einfach nur vor, es wären noch keine Impfstoffe gegen Covid-19 in Sicht.

Betrachtungen wie diese lassen uns erkennen: In materieller und lebensalltäglicher Hinsicht ist unsere Welt heute wie von keiner anderen Kraft vom wissenschaftlich-technologischen Fortschritt geprägt. In geistiger, intellektueller und emotionaler Hinsicht wartet die Macht der Wissenschaft dagegen mit etwas ganz anderem auf: mit dem Verlust der Komfortzone absoluter Gewissheiten. Qua der wissenschaftlichen Methode kommen wissenschaftliche „Wahrheiten“ immer auch mit der Möglichkeit der eigenen Falschheit. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind keine Dogmen, sie stehen vielmehr ständig auf dem Prüfstand, zum Beispiel durch Experimente und rationalen Diskurs; jederzeit können sie dann – je nach Faktenlage – verworfen und neu formuliert werden. Dies ist keine Schwäche, sondern, wie schon Galilei erkannte, die größte Stärke der Wissenschaften. Doch es ist paradox: Je mehr Wissen wir erlangen, desto weniger durften wir darauf hoffen, dass es eine letzte Wahrheit gibt. Der Preis für unseren Wissenszuwachs ist also hoch: Wir haben nun nichts mehr, woran wir uns für immer und ewig festhalten können.

Dies aber bereitet den meisten Menschen grosse Schwierigkeiten. Daher besteht eine Faszination esoterischer und spiritueller Gedankengebäude darin, dass sie uns Menschen in die Lage zu versetzen verspricht, Zugang zu einem kompletten Wissen über die Welt und unser Leben zu erhalten, dass es also ein Wissens- (oder Glaubens-)system gibt, das alle Antworten über uns Menschen und die Welt, in der wir leben, bereithält. Das ist eine enorme Verheißung, die auf viele Menschen faszinierend wirkt, die nicht den beschwerlichen Weg der Wissenschaften über Unsicherheiten, Kritik und immer wieder jede Menge Rückschläge zu gehen bereit sind, die sich vielmehr nichts sehnlicher wollen als die (gemäss Max Weber) „durch wissenschaftliche Rationalität entzauberte Weltsicht“ wieder spirituell aufzufüllen. Sprechen nicht zuletzt die Philosophen seit Jahrhunderten und Jahrtausenden vom „Absoluten“ (Geist, Wissen, Sein, etc.)?

Dabei werden oft auch wissenschaftliche Erkenntnisse verwendet (missbraucht), um esoterische Weltbilder zu stützen. So  verlängert sich die Liste der Beteuerungen und Versprechungen, die mit dem Präfix „Quanten-“ daherkommen – „Quantenheilung“, „Quantenresonanz“, „Quantenbewusstsein“ – stetig, neuerdings auch „Quantenwirtschaft“. Durch die Verbindung von Quantenphysik und Spiritualität erhofft man sich Wunderheilungen, perfekte Liebesbeziehungen bis hin zur Erfassung der letzten Geheimnisse. Als intellektueller Pate der Quantenmystik dient dabei das Phänomen der Verschränkung: „Weit voneinander entfernte Quantenteilchen können physikalisch miteinander verbunden (verschränkt) sein.“ Daraus wird dann: „Alles hängt mit allem zusammen“. Es sind solche Sätze, die die nach Mystik lechzenden Herzen der Esoteriker höherschlagen lassen.

Die meisten Menschen überfordert eine Verzichtserklärung auf absolute Wahrheiten und auf Rückzugsgebiete im Substantiellen. Man stützt sich nun einmal gerne auf eindeutige Wahrheiten, klare spirituelle Grundlagen und unverrückbare Prinzipien. Was früher Gott war, ist heute der absolute Geist, eine substantielle Grundstruktur, unverrückbare Naturgesetze, absolute Gewissheiten, und nicht zuletzt auch immer-gültige ökonomische, gesellschaftliche oder historische Gesetzmässigkeiten, eine Nation mit bestimmten Geburtsrechten, eine Gesellschaft, in der „jeder seinen Platz hat“, einen festen Arbeitsplatz für das Leben und vieles andere. Wo solche Gewissheiten verloren gehen, entsteht Unsicherheit. Das war in den 1920er und 1930er Jahren nicht anders als heute. Dann füllen spirituelle, politische, soziale, religiöse und philosophische Vereinfacher und Populisten das Vakuum, das der Verlust alter Gewissheiten hinterlässt, mit ihren eigenen Unwahrheiten und Lügen. Hier wirken so mächtige wie bekannte Mechanismen der Selbsttäuschung und Selbstlüge. Bereits vor über 200 Jahren sprach Immanuel Kant von der „inneren Lüge“ und beschreibt diese als „Unredlichkeit sich selbst gegenüber“. Es ist leichter, wie er schreibt, „sich blauen Dunst vorzumachen“, als den Widerspruch zwischen dem moralischen Anspruch und dem eigenen Denken und Tun zuzugeben. Kant spricht hier vom „faulen Fleck unsrer Gattung“.

Dabei ist die Freude an der Erfassung des Geheimnisvollen und dem Wissen über die Gründe des Weltdaseins wohl kaum irgendwo anders so gross wie in der Wissenschaft. Auf zutiefst beglückende Art und Weise befriedigt sie unsere nur allzu menschliche Neugier. Wissenschaftliche Erkenntnisse erlauben uns tiefe (wenn auch niemals endgültige) Einsichten in die Natur der Dinge oder die unseres Geistes und nicht zuletzt in die tiefste aller Fragen, welche der englische Naturalist Henry Huxley bereits 1863 wie folgt formulierte: „Die Frage aller Fragen – das Problem, welches allen übrigen zugrunde liegt und welches tiefer interessiert als irgend ein anderes, ist die Bestimmung der Stellung, welche der Mensch in der Natur einnimmt, und seiner Beziehung zur der Gesamtheit aller Dinge.“

Doch auch der Spiritualität kommt heute eine enorme Bedeutung zu, allerdings fernab von Esoterik und Okkultismus. Durch zunehmende und sich in den nächsten Jahren wohl noch weiter verstärkende Digitalisierung, Nano- und Quantentechnologisierung, Neurologisierung, Biologisierung und anderen ‚-sierungen‘ mitsamt ihren technologischen Möglichkeiten werden wir als Menschheit einen historischen Umbruch erleben, der unser Selbstbild, sowie unser Sinn- und Daseinsverständnis schon bald massiv verändert. Geht es um Fragen der Genmanipulation, Stammzellenforschung, künstlichen Intelligenz, virtueller Realität  oder der Herstellung synthetischen Lebens (um nur einige Entwicklungen zu nennen), sehen heute auch viele nicht-religiöse Menschen in der modernen Biologie und Informationswissenschaften gegenwärtige Varianten des Goethe’schen Zauberlehrlings am Werk. Wir nehmen daher die Herausforderungen unserer modernen Welt immer mehr als Krisen wahr und fragen desperat nach kohärenten globalen ethischen Reaktionen auf Dinge wie Umweltzerstörung, Klimaveränderung, Überbevölkerung, Nahrungsengpässe, Wirtschaftskrisen und nukleare Bedrohung, allesamt Probleme, die kaum ausschließlich in einem wissenschaftlichem Diskursrahmen behandelt werden können, sondern größerer, eben auch spiritueller Bezüge bedürfen.

Diese wird nur umso wichtiger, als dass die neuen mächtigen und atemberaubenden Technologien auch den Menschen selbst, seine Biologie, seine Identität und sein Bewusstsein grundlegend verändern könnten. In Anbetracht dessen wird es vermutlich bereits in nicht allzu ferner Zukunft einen Moment geben, in dem sich die Spielregeln des menschlichen Lebens und Zusammenlebens fundamental verändern könnten. Sind wir darauf vorbereitet? Hier brauchen wie eine Spiritualität, die sich nicht gegen, sondern neben die Wissenschaft stellt. Denn Spiritualität umfasst eben auch Erfahrungen oder Vorstellungen, durch die man sich einem größeren Ganzen zugehörig fühlt und kann uns daher eine tiefere geistige Dimension des Mensch-Seins eröffnen und den Weg zu einem umfassenderen, sinnbezogenen Verständnis unserer Existenz in dieser Welt zeigen. Sie umfasst dabei auch Werte wie Liebe, Mitgefühl, Empathie, Moralität, Intuition und meditative Einsichten – und zuallerletzt auch eine Frage, die der grosse Physiker Richard Feynman in einer für ihn so typischen Einfachheit und Klarheit formulierte: „Was ist der Sinn des Ganzen?“

So kommt mit den sich abzeichnenden wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen Spiritualität gerade in ethischer Hinsicht grosse Bedeutung zu, wenn wir uns als gesellschaftliches Kollektiv an den mit diesen Entwicklungen verbundenen geistigen und intellektuellen Herausforderungen nicht scheitern sehen wollen. Deshalb erwarten nicht wenige Menschen, dass bei der Beantwortung wichtiger Zukunftsfragen und der Diskussion um die Gestaltung kommender Technologien spirituelles Denken eine bedeutende Rolle spielen muss, und zwar im Sinne einer Verantwortung für intellektuelle und ethische Integrität.

Es muss also darum gehen, die Bedeutung beider, der Wissenschaft wie der Spiritualität, in ihrer Gegenseitigkeit für den Nutzen unseres menschlichen Daseins zu erfassen und mit ihrer Hilfe die Wesenszüge eines humanen und ethisch kohärenten Weltbildes aufzuzeigen. Dabei geht es um zweierlei, spirituelle Motivation in Form von innerer Klarheit in der ethischen Ausrichtung und Streben nach Wahrheit und rationales, d.h. wissenschaftliches Denken. Entgegen weitläufiger Vorstellungen, die Spiritualität mit Okkultismus oder Obskurantismus in Verbindung bringen, befähigt uns eine geeignete Spiritualität zu einer besseren Rationalität und Redlichkeit in unserem Denken und Handeln. Sie wird zu etwas wie einem inneren Kompass, der unserem Geist eine innere Ordnung und Orientierung verleiht, die uns zu einer Autonomie führen, mit der wir uns auf das Essentielle fokussieren können. In der ethischen Erfassung wissenschaftlichen Schaffens und spirituellen Denkens begegnen wir, wie wir es auch immer wenden, einer ihnen beiden gemeinsamen Dimensionen, die für unsere Zukunft von enormer Bedeutung sind. Auf sie könnte es ankommen.

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www.larsjaeger.ch

Jahrgang 1969 habe ich in den 1990er Jahren Physik und Philosophie an der Universität Bonn und der École Polytechnique in Paris studiert, bevor ich am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden im Bereich theoretischer Physik promoviert und dort auch im Rahmen von Post-Doc-Studien weiter auf dem Gebiet der nichtlinearen Dynamik geforscht habe. Vorher hatte ich auch auf dem Gebiet der Quantenfeldtheorien und Teilchenphysik gearbeitet. Unterdessen lebe ich seit nahezu 20 Jahren in der Schweiz. Seit zahlreichen Jahren beschäftigte ich mich mit Grenzfragen der modernen (sowie historischen) Wissenschaften. In meinen Büchern, Blogs und Artikeln konzentriere ich mich auf die Themen Naturwissenschaft, Philosophie und Spiritualität, insbesondere auf die Geschichte der Naturwissenschaft, ihrem Verhältnis zu spirituellen Traditionen und ihrem Einfluss auf die moderne Gesellschaft. In der Vergangenheit habe ich zudem zu Investment-Themen (Alternative Investments) geschrieben. Meine beiden Bücher „Naturwissenschaft: Eine Biographie“ und „Wissenschaft und Spiritualität“ erschienen im Springer Spektrum Verlag 2015 und 2016. Meinen Blog führe ich seit 2014 auch unter www.larsjaeger.ch.

52 Kommentare

  1. Jaeger: “… dass die Wissenschaft seit ihrer Begründung ähnliche Ziele hatte – und dabei je nach Betrachtungsweise weitaus Bedeutenderes erreicht hat, …”

    “Ähnliche Ziele” – genau, je nach kompromissbereiter Betrachtung stets gänzlich systemrational und garnicht Weise!

    Die Bedeutung menschlicher Geschichte ist bisher immer nur eine zeitgeistlich-reformistische der “Individualbewussten” Konfusion im wettbewerbsbedingten Kreislauf des imperialistisch-faschistischen Erbrechts von/zu materialistischer “Absicherung” – Mensch bedeutet ALLE, seit der “Vertreibung aus dem Paradies” (Mensch erster und bisher einzige geistige Evolutionssprung), wobei die ganze Kraft des Geistes und das Schöpferische (ebenbildliche Vernunftbegabung) des Universums uns näher steht als die Suche nach Erkenntnisse in irgendwelchen Wissenschaften von/zur Sinnhaftigkeit des zufälligen Lebens in stumpf-, blöd- und wahnsinniger Einmaligkeit.

  2. Spiritualität wie auch immer formuliert und interpretiert ist keine Antwort auf die Frage jedes einzelnen Subjekts was seine Stellung im Leben und in der Gesellschaft ist. Übrigens gilt das auch für Wissenschaftler, denn der Glaube an die Wissenschaft hilft dem Einzelnen in seinem persönlichen Leben nur bedingt weiter und auch die Spiritualität ist nur ein schwacher Trost für einen Wissenschaftler, wenn er aufs Abstellgleis gestellt wird.

    Tatsächlich bestimmen Wissenschaft und Technologie immer weitere Teile unseres Lebens. Positiv ist das allerdings vor allem dann, wenn es um die dadurch bereitgestellten Bequemlichkeiten und Möglichkeiten geht. Wir werden durch Wissenschaft, Technik und Wohlstand oft von früher schlimmen Schicksalsschlägen bewahrt, können auf Heilung von Krankheiten und Unfällen hoffen und geniessen in Teilen ein Leben in einem Luxus, der früher Adligen und Fürsten vorbehalten war.

    Doch Wissenschaft und Technologie, aber auch Spiritualität geben einem sonst sinnlosen Leben noch lange keinen Sinn. Es ist ja eher umgekehrt: Fortschritte in Wissenschaft und Technologie gefährden in den Augen vieler Kenner und Prognostizierer den Wert des eigenen Einsatzes, des eigenen Engagements. Selbst im Alltag tauchen Fragen auf wie:
    Hab ich meinen Job noch in 10 Jahren oder ist meine Arbeit bis dann wegautomatisiert? Bevorzugt meine Frau in 10 Jahren einen Sexroboter? Ende ich allenfalls sogar als Soylent Green, werde also in einer ökologischeren Zukunft, die mich nicht mehr braucht, zu Kraftfutter verarbeitet?

    Die Tatsache, dass es hunderte solcher Dystopien gibt, zeigt eben, dass Menschen auch heute noch so etwas wie einen Überlebenstrieb und Urängste haben und auch, dass Technologie und Wissenschaft sehr wenig dazu beitragen, diese Urängste zu dämpfen.

    Unsere immer stärker von Technologie und Wissenschaft bestimmte Gesellschaft hat in meinen Augen eine Aufgabe, die bis jetzt noch keiner wahrnimmt, die scheinbar kaum jemanden umtreibt: nämlich die Aufgabe, Tätigkeiten – früher Jobs genannt – zu schaffen, die es jedem ermöglichen sich in der Gesellschaft einzubringen und damit einen privaten und gesellschaftlichen Sinn im Leben zu finden.

  3. Was sie da beschreiben hat sich insbesondere in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts in der westlichen Welt als New Age
    entwickelt. Menschen die den Sinn des nur materiellen Daseins hinterfragten landeten oft bei den indischen Gurus (Maharishi Yogi, Osho etc.) die mit ihren neu interpretierten sogenannten östlichen Weisheiten einen finanzkräftigen Markt erkannten und als Heilsbringer den westlichen Hippies in ihren Ashrams den Kopf verdrehten und damit Multimillionäre wurden. Letztlich ist es -wie im Kapitalismus üblich- dazu gekommen dass man mit diesem neuen Geschäftsfeld Milliarden verdienen kann und konnte .Gemäß dem Prinzip Angebot und Nachfrage hat sich so ein kaum noch überschaubarer hart umkämpfter Markt der Wellnessheiler ,Gesundbeter, Kartenleger, Trittbrettfahrer etc. entwickelt .Viele dieser Gurus eint dass sie die Meditation als heilsames Wunder in tausend Variationen verkaufen. Es gibt keinen einen Gott mehr weil angeblich jeder sein eigener Gott ist was in dieser Ego-Gesellschaft gut ankommt .Dieses Gedankengut hält zunehmend Einzug in alle gesellschaftliche Bereiche, Medien propagieren es als Erlösung von den Problemen unserer Zeit und über allem schwebt ein “kosmisches Bewusstsein ” ,abgekupfert /geklaut vom hinduistischen Brahman.
    Was sich sehr gut über die Quanten transportieren lässt da Normalbürger dieses kaum verstehen und selbst Physiker hier Fachidioten sind in dem sie -siehe die Implizite Ordnung- ihre eigene geistigen Verschränkungen mit der Quantenverschränkung mischen. Quantenheilung ist, wenn sie genau hinschauen, lediglich das Konstrukt eines Schülers von Maharishi Yogi der aus verschiedenen Meditationstechniken buntgemixt sein privates Geschäftsmodell entwickelte und medienwirksam in Szene setzte.
    Was ist der Sinn des Ganzen ? Hier werden scheinbar die Wünsche/Hoffnungen/Träume von orientierungslosen Menschen geschäftstüchtig vermarktet die eine heile Welt in einer unheilen Welt (Zeitgeist) suchen.

  4. Es muss also darum gehen, die Bedeutung beider, der Wissenschaft wie der Spiritualität, in ihrer Gegenseitigkeit für den Nutzen unseres menschlichen Daseins zu erfassen und mit ihrer Hilfe die Wesenszüge eines humanen und ethisch kohärenten Weltbildes aufzuzeigen.

    Braucht man dafür wirklich den Begriff “Spiritualität”, den jeder Mensch anders interpretieren kann? Genügen dafür nicht die Begriffe “Ethik” und “Moral”, die zwar auch nicht eindeutig, aber doch weniger missverständlich gedeutet werden? Wollte man es bei Spiritualität belassen, dann müsste dieser Begriff erst präziser definiert oder erläutert werden. Allzu oft wird Spiritualität eben doch mit Spiritismus, Okkultismus, Religiosität und Aberglaube in einen Topf geworfen.

    Letztlich geht es in einer Gesellschaft doch um Sozialverantwortung, Mitmenschlichkeit, Solidarität, Humanität, Rücksicht, Mitgefühl, wie wir sie gerade jetzt in der Pandemie erleben. Andererseits zeigen gerade auch Egoismus, Fahrlässigkeit, Rücksichtslosigkeit, Habgier, Zynismus, Gleichgültigkeit ihre hässliche Fratze. Gehören diese Seiten des Menschen nicht auch zur Spiritualität?

  5. Ich glaube nicht, dass es die Wissenschaft heute schwerer hat als früher. Ihre Frage, ob die Wissenschaft “vielleicht Opfer ihres eigenen Erfolges” ist, weist m.E. in die richtige Richtung. Unser Alltag ist mehr denn je von Wissenschaft geprägt, vom Smartphone bis zum satellitengestützten Wetterbericht. Unser täglich Update gib uns heute, betet der moderne Gläubige.

    Die Wissenschaft gebiert wie jede dominante Strömung Gegenbewegungen. Aber wie Sie selbst sagen, nutzt selbst die Esoterik heute ganz oft wissenschaftlich klingende Floskeln, in denen Quanten, Energie, Schwingungen usw. der Ausweis von wahrer Wissenschaftlichkeit sein sollen. Mit Geistern, Engeln usw. ist heute viel weniger Staat zu machen als früher, das sind eher die Untoten der Esoterik.

    • Die fatale(n) Logik(en) des Zeitgeistes von gleichermaßen unverarbeiteter Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein”, auf dem nun “freiheitlichen” Wettbewerb.

      “Ich glaube nicht, …” – Obwohl die Wissenschaft den Anspruch der “Aufklärung” hat, daß das Leben und alles … die Sinnhaftigkeit der zufälligen Einmaligkeit ist, glauben viele (die meisten?) Wissenschaftler immernoch trotzdem an einen überirdischen Machthaber, denn die fatale Interpretation von Gott wird anscheinend (oder scheinbar?) erst mit dem absoluten Wissen zur einleuchtenden Gewissheit!? 🙂

  6. Dass Esoterik-Ideen so sehr erfolgreich sind ist zum großen Teil einem Totalversagen von ´Wissenschaftlern´ und ´Wissenschaftsjournalisten´ zu verdanken.

    Wenn man von diesen Leuten ausschließlich nur Esoterik-´Wissen´ vorgesetzt bekommt, dann wird man – mangels anderer Quellen – diese Informationen auch glauben.

    Ich schicke Ihnen heute einen Brief zu – in dem ich aufzeige, dass die Bevölkerung zu einem konkreten Thema zu 100 % falsch von den Medien informiert wird. Mehr als 100 % geht nicht!
    Und – dass ´Wissenschaftler´ und ´Wissenschaftsjournalisten´ noch nicht einmal dann aktiv werden, wenn man ihnen konkrete Belege vorlegt dass eine wissenschaftliche Lehrmeinung NACHWEISBAR / NACHPRÜFBAR falsch ist.

    • Ich schicke Ihnen heute einen Brief zu – in dem ich aufzeige, dass die Bevölkerung zu einem konkreten Thema zu 100 % falsch von den Medien informiert wird. Mehr als 100 % geht nicht!
      Und – dass ´Wissenschaftler´ und ´Wissenschaftsjournalisten´ noch nicht einmal dann aktiv werden, wenn man ihnen konkrete Belege vorlegt dass eine wissenschaftliche Lehrmeinung NACHWEISBAR / NACHPRÜFBAR falsch ist.

      Lassen Sie’s. Wir wissen doch eh alle, was drinstehen wird:

      “Blablablanahtoderfahrungenblablabla…”

    • Hallo Herr Richard (oder sind sie der Stones Gitarrist, dann haette ich auch gerne ein Autogramm),
      koennten sie einen Link zu diesem besagten Brief veroeffentlichen? Wuerde ich gern mal lesen um mir ein Bild zu machen.
      MfG,
      Frank

      • @Frank
        Ich habe seit 2006 ein komplettes Erklärungsmodell für das Phänomen ´Nahtod-Erfahrung´(NTE) entwickelt und veröffentlicht.
        Per Google finden Sie eine frei zugängliche PDF [Kinseher NDERF denken_nte] – in einfacher Sprache.

        In allen Medien werden NTEs aber bis heute ausschließlich als unerklärbar dargestellt – zu 100 %. Dies können Sie per Google prüfen [Medien-name Nahtoderfahrung] – wenn Sie die gefundenen Beiträge anhören/lesen.

        D.h. entweder haben diese Journalisten keine gute Recherche gemacht, oder es wird mit Absicht vorsätzlich falsch informiert. Mehr als 100 % Falschinformation geht nicht!
        (z.B. habe ich seit 2014 ca. 30x verschiedene Personen/Abteilungen des Bayerischen Rundfunks darauf hingewiesen, dass/wie NTEs komplett erklärbar sind. Es gab keine Rückfragen, Bücher wurden original in Folie verschweisst an mich zurück geschickt – und NTEs werden vom BR immer noch als unerklärbar dargestellt)

  7. So wird mitunter die wissenschaftliche Meisterleistung einer unfassbar schnellen Entwicklung und Herstellung eines Corona-Impfstoffes bereits mit einer Selbstverständlichkeit aufgenommen, die an Gleichgültigkeit bzgl. der Leistung von Gen- und Medizinforschern grenzt. [Artikeltext]
    Darüber könnte bis müsste sich mehr gefreut werden, korrekt, selbstverständlich ist so eine schnelle Entwicklung (Wer hat sie erwartet? Ich nicht.) keineswegs, schlecht sind hier irr(end)e Wissenschaftsgegner, die keine wissenschaftlichen Erfolge (“Anwendungen” sind ja oft direkt nützlich, kA, wie hier generelle Zweifel aufkommen können) anerkennen (wollen).
    Ansonsten ist in diesem Zusammenhang auch die Geisteswissenschaft ein Problem geworden, wenn sie sich naturwissenschaftlichen, auch biologischen Erkenntnissen widersetzt, bspw. daran glaubt, dass es beim Menschen mehr als zwei Geschlechter gibt, was esoterisch (vs. exoterisch, die Naturwissenschaft ist exoterisch) ist, vgl. auch mit der feministischen Anthropologie, die groß im Kommen ist.

    MFG + schönen Sonntag noch
    Dr. Webbaer

  8. @Lars Jaeger

    „Hier brauchen wie eine Spiritualität, die sich nicht gegen, sondern neben die Wissenschaft stellt. Denn Spiritualität umfasst eben auch Erfahrungen oder Vorstellungen, durch die man sich einem größeren Ganzen zugehörig fühlt und kann uns daher eine tiefere geistige Dimension des Mensch-Seins eröffnen und den Weg zu einem umfassenderen, sinnbezogenen Verständnis unserer Existenz in dieser Welt zeigen.“

    Grundsätzlich macht es ja Sinn, die gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu berücksichtigen, aber darüber hinaus auch Glaubensfragen mit Inhalten zu beantworten, die nicht 100-prozentig gesichert sind. Man kann oft nicht warten, bis die Wissenschaft mit einem Thema fertig, wir müssen jetzt schon leben, und deshalb improvisieren.

    Eine Idee, wie vernünftige Spiritualität mit der Physik vereinbar wäre, ist sicher nicht unbedingt erforderlich, aber wäre schon interessant, finde ich.

    Wenn man das versucht, kommt man aber nicht leicht an der Quantenwelt vorbei, eben weil diese die Grundlagen des gesamten Mikrokosmos beschreibt. Man kann hier sicher reichlich dilettieren, vor allem weil sich die Fakten hinter einer Mathematik verbergen, die man so schnell nicht versteht.

    Eine Idee hätte ich trotzdem: Wenn die Zufälle, die der Zusammenbruch der Wellenfunktion produziert auch mal gezielt sein können, dann wäre hier Platz für eine gewisse Spiritualität. Dieses Zielen braucht dann eine Art kosmischen Geist. Beobachten könnte man derartiges dann in der Außenwelt eher sporadisch, weil diese auch ohne Gezieltes gut funktioniert. Im Leben selber könnte es allerdings schon regelmäßiger auftreten, insbesondere in der Regulation der Zellchemie, und dort generell die Gesundheit unterstützen. Im Falle unseres Bewusstsein könnte dieses allerdings sogar Grundlage der Bewusstseinsfunktionalität sein, falls diese Funktionalität eben von Nervenzellen alleine gar nicht realisierbar ist.

    Das ist nur eine Idee, aber eine, die praktisch die gesamte übrige Physik unangetastet lässt, und so tatsächlich neben der Wissenschaft stehen kann, und ihr nicht entgegensteht.

    Die Sache wäre sogar theoretisch nachprüfbar. Wenn wir mal ein simulierbares Konnektom vorliegen haben, und dies im Computer simulieren können, dann müssten wir uns nur um die vorkommenden Zufallseffekte kümmern. Wenn die Simulation Pseudozufallszahlen verwendet, wird sie nicht funktionieren können, erst wenn wir auf analoge Zufallszahlen umschalten, kann die Simulation „aufwachen“ und so funktionieren, wie ihr Vorbild in der Natur.

    Eventuell reicht hier ein Mäusekonnektom, vielleicht sogar eins von kleinen Insekten. Meine Idee ist sicher nur eine Idee, aber wenn mal einer an solchen Konnektomsimulationen arbeitet, würde ich vorschlagen, das er mal ausprobiert, ob die Verwendung von analogen Zufallszahlen Vorteile mit sich bringt. „Analoge“ Zufallszahlen könnte man z.B. aus dem Pixelrauschen einer abgedunkelten Webcam gewinnen. Wenn man mehr davon braucht, gibt es sicher Lösungen dafür. Wichtig ist nur, dass diese Zufallszahlen recht direkt aus den natürlich vorkommenden Quantenzufällen resultieren.

    Welche konkrete Spiritualität jetzt hieraus folgt, ist dabei offenbar vollkommen offen. Auch ein Naturalismus ist möglich, in dem Sinne, dass das irdische Sein in seiner Mannigfaltigkeit der Sinn des Kosmos ist, und unser In-der-Welt-sein einfach schon auf dieser Ebene ein Teil des Ganzen bedeutet.

    Wichtig scheint mir hier zu sein, dass zunächst mal viele verschiedene spirituelle Konzepte gewisse Möglichkeiten darstellen. Weltoffenheit bleibt absolut wichtig, die gesicherten Erkenntnisse abzulehnen, ist in jedem Fall recht unsinnig. Aber jenseits des Gesicherten ist dann doch auch Platz für Glauben verschiedenster Art, würde ich sagen.

    Und auch biologische, psychologische und soziologische Erkenntnisse dürfen gerne ernst genommen werden, auch wenn hier die Fakten oft nur statistische Belege haben. Ein Humanismus hat hier eine gute Grundlage, auch wenn für Glaubensfragen immer noch Spielraum ist.

  9. Esoterik und Okkultismus im Hoch,
    das stimmt einfach nicht. Die meisten Leute leiden unter den Einschränkungen durch die Pandemie.
    Die haben Existenzängste, wie bezahle ich die steigende Stromrechnung.
    Was mache ich mit den Kindern, wenn die Schulen und Kitas dicht machen. Die jungen Mütter haben keine Zeit für Okkultismus, was für ein Unsinn.

  10. Im April kommt ein Buch von Prof. Andreas Neyer heraus: “Wissenschaft und Glaube” (über Quantenphysik und NTEs)
    das nennt sich dann ´transzendenzoffene Wissenschaft´

    Einen Kommentar dazu möchte ich mir sparen.

    (Ich habe seit 2006 sein komplettes Erklärungsmodell für NTEs erstellt und veröffentlicht: NTEs lassen sich als Ergebnis eines einfachen Erinnerungsvorgangs erklären.)

  11. Hallo Martin Holzherr.
    Eine Ergänzung zu dieser Frage:
    “Hab ich meinen Job noch in 10 Jahren oder ist meine Arbeit bis dann wegautomatisiert?”
    Der Sinn des Lebens ist nicht die Arbeit.
    Der Sinn der Automatisierung ist es, uns die Arbeit abzunehmen.
    Dann haben wir mehr Zeit, um angenehmere Dinge zu machen.
    Die nützlichen Produkte werden ja von der Automatisierung erzeugt.
    Eine Ergänzung zu dieser Frage:
    “Bevorzugt meine Frau in 10 Jahren einen Sexroboter?”
    Eventuell bevorzugt man ja dann selbst einen Sexroboter.
    Das wäre humaner und hygienischer als die Prostitution.
    —–
    Nachtrag:
    Jetzt muss ich nur noch auf dem Computer mein Horoskop berechnen, und mein homöopathisches Energiewasser trinken, um vor Corona geschützt zu sein.

  12. Im Nachbarblog ´Menschen-Bilder´ wird seit 2 Monaten die Idee suggeriert und diskutiert – dass man an Unerklärbares bzw. Nichtphysikalisches glauben muss, wenn man bestimmte Phänomen nicht erklären kann.

    Diese Suggestion führt in die Irre – weil sie komplett falsch ist.

    Denn: Wenn man von unerklärbaren Phänomenen Kenntnis erlangt, dann sollte die erste Reaktion sein, dass man nach bekannten und dokumentierten Erklärungsmodellen sucht (Google, Wikipedia). Für viele Phänomene und ´spirituelle´ Erfahrungen gibt es bereits sehr gute Erklärungen.

    Mit bekanntem Wissen könnte man Wissenslücken füllen.

    z.B. viele ´spirituelle´ Erfahrungen lassen sich mit bekanntem Wissen erklären.
    – ´Außerkörperliche´ Erfahrungen kann man im Experiement erzeugen und sogar im Kernspin vermessen, wohin sich die Versuchsperson denkt (2014 gab es den Nobelpreis für die Erforschung neuronaler Grundlagen der Orientierung).
    – Empfundene ´Berührungen´ von ´Geistern´ kann man reproduzierbar im Experiment erzeugen
    – eine bestimmte Wahrnehmungsform von ´Geistern´ (Engel, Menschen, Tiere, Landschaften) ist in der Literatur als ´Charles Bonnet Syndrom´ beschrieben.

    Es gibt noch viele weitere Beispiele, damit bleibt von Unerklärbarem bzw. von ´spirituellen´ Erfahrungen wenig übrig, was noch nicht erklärbar ist.

    Mit guter Information kann man Esoterik und Okkultismus eine dafür notwendige Grundlage entziehen – die Dummheit.

    • @KRichard

      “Im Nachbarblog ´Menschen-Bilder´ wird seit 2 Monaten die Idee suggeriert und diskutiert – dass man an Unerklärbares bzw. Nichtphysikalisches glauben muss, wenn man bestimmte Phänomen nicht erklären kann.”

      Nein, das wird dort nicht von Herrn Schleim vertreten, das ist eine Verzerrung. Das es Unerklärbares gibt, ist eine Tatsache. Ob dieses Unerklärbare prnizipiell unerklärbar ist oder nur bislang aufgrund des wissenschaftlichen Wissenstands unerklärbar ist, kann nicht entschieden werden, wir wissen das nicht.

  13. “Alles hängt mit Allem zusammen” spielt aber eher auf die Tatsache an, dass nichts in der Natur getrennt zu betrachten ist. Dass durch die Zerstörung oder Entnahme einer einzelnen “Komponente” Systeme instabil werden können, gar zusammenbrechen können, Kipppunkte existieren und Auswirkungen idR komplex sind. Das Tao der Physik habe ich nicht gelesen, das Lebensnetz von Capra halte ich allerdings für gut.

  14. Ein flüssiges, intelligentes Lesevergnügen und die für mich überraschende aber einleuchtende Einsicht, dass Ethik und Spiritualität wahrscheinlich untrennbar zusammenhängen.
    Was den Hang zu Esoterik und Pseudowissenschaft betrifft, handelt es sich wohl um eine menschliche Konstante, die zu allen Zeiten von Scharlatanen und Geschäftemachern für Ihre Zwecke instrumentalisiert wurde, wie jede andere menschliche Schwäche auch. Was früher elektromagnetische Strahlungen oder Schwingungen waren wird jetzt durch Quantenverschränkungen “ganzheitlich” ergänzt. Es war Früher in dieser Hinsicht bestimmt nicht besser, da stimme ich Joseph Kuhn zu.
    Der Begriff Spiritualität ist schwer zu fassen und hat wahrscheinlich für Jeden von uns eine individuelle Bedeutung. Mit dem Begriff Spiritualität wird auch ein Teil des riesigen Bereichs jenseits der jeweils aktuellen Wissenschaftsfront abgedeckt. Mag sein, dass dieser Bereich des noch Unbekannten, oder des grundsätzlich, oder zumindest dem logischen Verstand nicht zugänglichen Teil des großen Ganzen immer, und gerade auch von Wissenschaftlern, gewaltig unterschätzt werden wird, weil man ja stets nur bis zum jeweiligen Horizont sehen kann. Auf den unbewussten, dem logischen Verstand nicht zugänglichen Ebenen unseres Selbst, spüren wir wohl alle, dass es sehr viel mehr gibt, ja geben muss, als die Wissenschaft uns in absehbarer Zeit ausleuchten könnte. Natürlich sind an dieser stelle Tür und Tor für Pseudowissenschaft und und Esoterik offen. Deswegen kann man sich gar nicht vorsichtig genug in diesen Bereich hineinwagen, ohne den eigenen wissenschaftlichen Anspruch zu desavouieren.
    Es ist natürlich kein Zufall, dass eine Definition des bewussten Selbst auf ähnliche Schwierigkeiten stößt, wie eine Definition der Spiritualität. Hier wagt man sich in ungeahnt große, unbekannte und experimentell schwer oder garnicht zugängliche Gefilde, die aber offensichtlich vorhanden sein müssen.
    Höchst interessant, in diesem Zusammenhang, ist ein Interview mit Roger Penrose: Physics of Consciousness and the Infinite Universe auf Youtube.

  15. @Anton Reutlinger
    Braucht man dafür wirklich den Begriff “Spiritualität”, den jeder Mensch anders interpretieren kann? Genügen dafür nicht die Begriffe “Ethik” und “Moral”, die zwar auch nicht eindeutig, aber doch weniger missverständlich gedeutet werden?
    Genau das ging mir auch durch den Kopf und hat mich nachdenklich gemacht. Auch die die Begriffe “Ethik” und “Moral” haben ja ihre Probleme, beispielsweise sind sie stark abhängig vom historischen und kulturellen Kontext auch dann schwerlich widerspruchsfrei als generelle Richtlinie zu formulieren. Sie sind jedenfalls leicht für machtpolitische oder sonstige Eigeninteressen zu instrumentalisieren, was ständig passiert.
    Der Begriff Spiritualität birgt sicher die Gefahr des Kaperns durch Pseudowissenschaftler, Esoteriker oder auch religiöse Eiferer. Nach meinem Gefühl bietet er aber mehr Raum für das “grosse Ganze” einerseits, sowie das “bewusste und unbewusste Selbst” andrerseits. Diese beiden Begriffe sind aber irgendwie in Einklang zu bringen, damit etische oder moralische Regeln überhaupt Sinn machen. Aber am Ende ist es wohl Geschmacksache und mit genaueren Definitionen und Erklärungen könnte man sicher Bände füllen und hat es längst getan…

  16. KRichard
    21.03.2021, 05:07 Uhr
    (…) Totalversagen von ´Wissenschaftlern´ und ´Wissenschaftsjournalisten´ zu verdanken.
    (…) in dem ich aufzeige, dass die Bevölkerung zu einem konkreten Thema zu 100 % falsch von den Medien informiert wird. (…)

    Meinen Sie damit jetzt Ihre Privattheorie zu Nahtoderfahrungen oder wollen Sie auch diese Kommentarfunktion wieder in das beliebte Fahrwasser “SRT falsch” bringen?

    Vielleicht machen Sie sich mit der Methode wissenschaftlichen Arbeitens vertraut: Da wird nicht vorangaloppiert mit Sätzen wie: “Ich habe Recht und alle anderen liegen falsch!”. Ein guter Wissenschaftler veröffentlicht, diskutiert, ist bereit zur Selbstkritik und wenn am Ende alles Hand und Fuß hat, dann ist es ein Beitrag zur Wissenschaft.

    “Irgendwas” behaupten ohne Beleg – und jegliche noch so fundierten Gegenargumente von vornherein und niemals gelten lassen – nötigenfalls die Mathematik als Scharlatenerie verdammen – das ist keine Wissenschaft. Das ist Selbstdarstellung und Ignoranz. Aber keine Wissenschaft.

    Wissenschaft lässt Zweifel zu – ist selten absolut – immer diskutabel – undogmatisch und flexibel. Das erfordert aber entsprechendes Denken – um nicht zu sagen einen entsprechenden Charakter.

    Mit freundlichen Grüßen

    Erik Martin

  17. Die modernen Naturwissenschaften feiern sich für das, was sie WISSEN.

    Und das ist ihr gutes Recht. Leider bleibt bei diesem Feiern auf der Strecke das Wissen um all das, was wir NICHT WISSEN, das Wissen um die allseits vorherrschenden GRENZEN unserer Rationalität. Diese könnten aber ganz genauso gut gefeiert werden. Denn ein genaues Wissen um die GRENZEN sollte Philosophen auf den Plan rufen, um zu einer gültigen Deutung der nichtrationalen Seite der Wirklichkeit zu gelangen.

    Es gibt aber auch sehr unterschiedliche Arten und Weisen, über die Grenzen unseres Wissen zu sprechen. Es ist etwas anderes, wenn Harald Lesch darüber redet als wenn Hoimar von Ditfurth darüber redet. Bei Hoimar von Ditfurth blieb immer Respekt und Hochachtung vor dem riesigen Bereich des Nichtwissens erhalten, auch in der Art und Weise wie er dieses Sprechen als Mensch und Autor verkörperte.

    Bei Harald Lesch macht sich im Angesicht der Grenzen unseres Wissens “Schnoddrigkeit” breit, ja, fast Zynismus.

    Das stößt Menschen, die tiefere philosophische Fragen sowohl an die rationale Seite der Wirklichkeit wie an die nichtrationale Seite der Wirklichkeit haben, ab. Sie werden geradezu mit Gewalt in die Bereiche von Esoterik, Okkultismus und Parawissenschaften gestoßen. Daß hier ein grober Unfug geschieht, das Bewußtsein darum sollte sich endlich weitflächliger ausbreiten.

    Zumal wir schon lange in einem Zeitalter leben, in dem ein “Klotzmaterialist” wie der hervorragende Hirnforscher Gerhard Roth wissenschaftlich und philosophisch überzeugende Vorträge hält, betitelt “Wie das Gehirn die Seele macht”. Wer hellhörig ist, sollte dabei darauf aufmerksam werden, daß Roth hier von der Wahrnehmung rational nicht vollständig zu erfassender Seiten der Wirklichkeit spricht, von der menschlichen Fähigkeit zu Empathie, zu Einfühlungsvermögen (zum Beispiel).

    Denn die Wissenschaft nähert sich rational auf breiter Front dem Nichtrationalen, dem Beseelten an.

  18. Interessante Diskussionsgrundlage. Ein paar spontane Gedanken:

    1. Jedenfalls mich hat das Verhalten vieler Wissenschaftler selbst desillusioniert; vom Idealbild ist in der Praxis wenig zu sehen: Viele sind Bürokraten, die zum Erreichen von Karrierezielen den vorgetretenen Pfaden folgen; neue Wege zu beschreiten, ist demgegenüber mühsam und riskant. Peer Reviewer mit Mainstream-Ideen legen einem dann schnell Steine in den Weg; alles passiert hinter verschlossenen Türen, es gibt kaum Kontrolle.

    2. Auf Karrierewegen und auch in der politischen Beratung liefern Wissenschaftler genügend “Gefälligkeitsgutachten”, das ist doch nicht mehr zu übersehen. Braucht man Wissenschaftler, die “beweisen”, dass Atomkraft gefährlich ist? “Kein Problem!” Oder dass sie ungefährlich ist? “Okay, machen wir!” Dann braucht man sich nicht zu wundern, dass Menschen etwa zu den Themen Impfung, Klimawandel o.ä. “der Wissenschaft” nicht mehr glauben.

    3. Wissenschaftskommunikation verwendet schlicht ein falsches Modell vom Leser. Das ist schon seit Jahrzehnten bekannt; ich unterrichte es seit rund einem Jahrzehnt. Trotzdem macht man immer so weiter und ignoriert den Stand der Forschung. Nicht sehr rational.

    4. Technologie dient vor allem den Interessen der Mächtigen: Beispiel Internet, das wurde einst als Durchbruch für die Wissensgesellschaft gefeiert; heute ist es v.a. ein Mittel, die Menschen auszuspionieren, ihnen v.a. mit personalisierter Werbung immer mehr Produkte zu verkaufen. (Hatte ich die Werbeanzeigen auf dieser Seite schon erwähnt?) Wie die Patente für den von Ihnen genannten Corona-Impfstoff den ärmeren Ländern vorenthalten werden, wurde gerade in der neuen “Die Anstalt” (ZDF) thematisiert.

    5. Durchbrüche sind oft Zufallsfunde. Ich hatte vor einiger Zeit konkret das Beispiel recherchiert, wie man Ende des 19. Jh. ein lokales Anästhetikum für vorher gefürchtete Augenoperationen entdeckte. Das lag an ein paar Selbstversuchen mit Kokain, u.a. eines gewissen Dr. Sigmund Freud in Wien. In der populären Wissenschaftsgeschichte werden solche Zufälle aber gerne anders dargestellt (framing), also logische Vorgehensweise, das hatte schon Thomas Kuhn ausführlich beschrieben. Ist das aber ehrlich?

    Klar – man könnte ein positiveres Beispiel zeichnen; aber viele Probleme mit der Glaubwürdigkeit der Wissenschaften und Wissenschaftler sind meiner Meinung nach hausgemacht.

  19. Hallo Martin Holzherr.
    Eine Ergänzung zu dieser Frage:
    “Hab ich meinen Job noch in 10 Jahren
    oder ist meine Arbeit bis dann wegautomatisiert?”
    Der Sinn des Lebens ist nicht die Arbeit.
    Der Sinn der Automatisierung ist es, uns die Arbeit abzunehmen.
    Dann haben wir mehr Zeit, um angenehmere Dinge zu machen.
    Die nützlichen Produkte werden ja von der Automatisierung erzeugt.
    Eine Ergänzung zu dieser Frage:
    “Bevorzugt meine Frau in 10 Jahren einen Sexroboter?”
    Eventuell bevorzugt man ja dann selbst einen Sexroboter.
    Das wäre humaner und hygienischer als die Prostitution.
    —–
    Nachtrag:
    Jetzt muss ich nur noch auf dem Computer mein Horoskop berechnen,
    und mein homöopathisches Energiewasser trinken,
    um vor Corona geschützt zu sein.

    • @Karl Bednarik (Zitat):

      Der Sinn des Lebens ist nicht die Arbeit.
      Der Sinn der Automatisierung ist es, uns die Arbeit abzunehmen.
      Dann haben wir mehr Zeit, um angenehmere Dinge zu machen.

      Ja, es ist angenehmer nicht zu arbeiten, wenn die Arbeit selbst keinen Sinn vermittelt. Doch das tut sie oft und sie – die Arbeit – bringt einen auch mit anderen Menschen zusammen, mit Menschen, mit denen man sich auseinandersetzen muss.

      Ein Leben ohne Arbeit ist aber zugegebenermassen nichts vollkommen Neues in der Menschheitsgeschichte. Die meisten Adligen mussten nicht arbeiten und haben nicht gearbeitet. Doch das hat sich nicht bei allen positiv ausgewirkt wie viele Geschichten aus dem englischen Adel zeigen.

  20. Ich finde diesen beitrag mehr als verstörend. Er ist sogar nahezu blind für diese tatsächlich existentiellen Bedingungen, denen wir so oder so unterworfen sind.

    Man kann aus Ohnmacht gegenüber der unausweichlichkeit des biologischen Werdens und Vergehens natürlich auf eine Stufe höher umschalten, und dann all das Gute der Wissenschaft loben und herrausstellen.

    Aber dabei fällt halt unter den Tisch, das “Leid” erst dann existieren kann, wenn Leben zu Schaden kommt. Während die Wissenschaft allerdings noch heute nur damit beschäftigt ist, die ultima ratio zu verhindern, was dann darauf hinausläuft, das Leben in der Krankheit und Abhänigkeit von Lebenserhaltenden Maßnahmen und Strukturen erst zu einem extrem existentiellem leid führen, wie es das vorher nie bestand.

    Und ein weiterer Eindruck ist, das man das “Leid” eher als Anschauender intellektuel verarbeitet, aber nicht als Leidender. Was wiederum dazu führt, das man das “eigendliche Leid” gar nicht benennt, sondern das “Leiden durch die Betrachtung des Leids”. Was meint: Wer also etwas lobt, das Leid verhindert, verhindert damit das durch Leiden entstehende Leid, nicht das Leiden selbst.

    Das ist noch nicht mal “mitleiden”, sondern das ist Leiden am Leid aus egoistischer Ebene: Wenn ich einen nahestehenden Menschen verliere (weil er stirbt), ist das Leid groß (Sehnsucht). Wissenschaft verhindert das Sterben des nahestehenden menschen, also ist Wissenschaft gut.

    Das der nun nicht gestorbene aber im Leid lebt (weil Leben in der Abhängigkeit und im Bann der Krankheit mehr Leidenb ist, als am puren Leben und Unterdrückung zu leiden (psychisches Leid), will niemand sehen, weil: er ist ja noch da und daher sollte er sich ja nicht beschwehren.

    Ergo: Die meisten Menschen sind der Wissenschaft und dem Fortschritt also dankbar dafür, das sie ihre Angehörigen nicht vermissen müssen und deren Sterben nicht mit ansehen müssen. Aber sie sehen dann das Leid nicht, was durch die dann sehr instabile Lebenssituation erst entsteht.

    Das ist falsche Mitmenschlichkeit, weil sie egoistisch ist. Sie nimmt est noch mehr Leid in Kauf, damit man selbst nicht leiden wird.

    Leben mündet im Sterben… eine ewige Wahrheit. Das Leid des Todes ist gegen das Leid des Sterbens ausgespielt worden. Denn wer mit fortschrittlichen Methoden am Leben erhalten werden muß, um nicht sterben zu müssen, wird als wengier leidend erkannt, als jener, der durch Tod vor dem Leid bewahrt wurde. Der Egoismus hat also gewonnen, wenn die Vermeidung des Todes in der allgemeinen Empfindung der Menschen das “größere Leid” – das Leid beim Mitfühlen – verhindert.

    Das dieser Fortschritt dann als einer der wesendlichsten Ursachen des deswegen erst entstehenden “echten” Leids steht, tut man dann aus all zu menschlichen Gründen schlicht (vor sich und anderen) verleugnen.

    Sowas kommt eben dabei herraus, wenn man den Gärtner zum Bock macht. Aus der Sklavenmoral das “rechte Leben” und Denken ableitet. Nein, aus der Unterdrückungssituation herraus das bessere Sein evaluiert und dabei übersieht, das Leben in Unterdrückung nur dazu hinreicht, zu deuten, was ein psychisch belastendes Leben sei (was schlecht daran ist), aber nicht, was ein lebenswertes Leben sei (was gut daran sei).
    Der große Widerspruch der modernen Freiheitsideologie, in der der Egoismus längst die Oberhand hat und das aber zum Imperativ wurde.

  21. Und wieso glauben Sie, Wissenschaftler wären keine Menschen? Vom Zeitgeist befreit, nie von den Datenmengen überfordert und eingeschüchtert, nie geneigt, sich an falsche Sicherheiten zu klammern? Es ist ein Running Gag der Wissenschaft, dass eine widerlegte Theorie noch Jahrzehnte verteidigt wird, bevor die Datenfülle den Widerstand zermalmt. Sobald es widerlegt wurde, war es nur eine Theorie und der aktuelle Stand des Irrtums; bevor es widerlegt wurde, ist es der Einzig Wahre Glaube, der oft mit religiösem Fanatismus beschützt wird. Der Wissenschaftler ist der Priester im Tartarus, dazu verdammt, die Fakten, die seine heiligsten Dogmen vernichten werden, selbst zu sammeln. Sein Fluch ist es, dass er so verflucht gut darin ist, dass er es beim besten Willen nicht verhindern kann. Die obersten, allerheiligsten Dogmen, die er sich nie vom Hals schaffen kann, sind halt wissenschaftliche Methoden, und die sind nun mal schlauer und mächtiger, als die Menschlichkeit ihrer Bediensteten.

    „Wenn ich das Kätzchen nicht sehe, kann alles Mögliche damit passieren, ich weiß es erst sicher, wenn ich es wiedersehe“ – Danke, Schrödinger. Wer aus jedem Bullshit Esoterik macht, sollte sich nicht über einen Aufschwung an Esoterik beklagen.

    Die Esoterik kennt einen einfachen Trick: Man nimmt ein Phänomen, das viel zu selbstverständlich und alltäglich ist, um beachtet zu werden, beschreibt es mit einem spontan aus den Fingern gesogenen Fantasiesprech und macht ein Gedöns drum, als hätte man Gott persönlich das größte Mysterium des Universums aus der Prostata gepopelt. Das Gehirn erkennt das Muster wieder, es erkennt die Wahrheit. Doch es hat längst entschieden, dass die Schublade „lächerlich, alltäglich, offensichtlich, selbstverständlich“ bei der Suche nach Erklärungen Tabu ist – das Phänomen ist in einen Kontext gerückt, in dem es nicht mehr eingeordnet werden kann. Also läuft die Suche ewig weiter, und das nennt man Faszination.

    Das gleiche Phänomen zieht sich durch die gesamte Physik, Quantenphysik voran – da gibt’s nix, was Sie sich nicht mit einem Schullineal erklären könnten, mit Frequenzen und Interferenzen: Setzen Sie das Zentimeter als 1 Plancksche Sekunde, das Dezimeter als die kleinste Zeitmenge, die wir messen können, und denken Sie darüber nach. Der gute Einstein beschreibt auch nur Alltagsperspektive in 4D, und es scheint nur kompliziert, weil die Länge von Sekunden wie Kilometern vom Beobachter abhängt, und man willkürlich durcheinander würfelt, wessen Sekunden und wessen Kilometer gerade gebraucht werden. Mir platzt der Kragen, wenn ich sehe, dass die Stringtheoretiker einfachste perspektivische Verkürzung als Lockenwickler-Dimensionen bezeichnen, und zu n Dimensionen vermehren, weil sie Rotation nicht bemerken. Dass Physiker und Astronomen versuchen, ein vierdimensionales Universum dreidimensional zu beschreiben (wir sind EM-Wellen, die durch die Zeit rasen, Ticken der Uhr ist Frequenz, Raumbewegung ist Amplitude – das bei weitem Meiste um uns herum findet in der Zeit statt): Als würde ein Arzt die Höhe des Patienten komplett ignorieren und drauf bestehen, dass Haare, Wampe und Hühneraugen an den Zehen wachsen, mathematisch geht’s auf, verstehen wird man’s nicht. Und wenn’s nicht passt, kittet man die Löcher mit Hokuspokus und okkulten Mächten, wie Dark Fudge: Wenn Sie von oben überm Nordpol ein Foto vom Globus machen, hat es 2D, aber was passiert mit der Geografie, mit den Längen- und Breitengraden, am Äquator? Das Universum besteht aus Linsen, die nicht nur Licht, sondern auch alle anderen Kräfte bündeln und verteilen, im Grunde sind physikalische Phänomene Optik, und der Blickwinkel des Betrachters und perspektivische Verzerrung spielen immer eine Rolle.

    Neben relativistischen Phänomenen, die mit unterschiedlicher Zeitgeschwindigkeit, unterschiedlichem Ticken der Uhr, zu tun haben, und billigem Hokuspokus-Bullshit vom Jahrmarktszauberer, verbrät die Quantenphysik auch Phänomene, die nix speziell mit Quanten zu tun haben, sondern mit allen großen Gruppen von Dingen, die so komplex sind, dass der begrenzte Geist des Beobachters sie nur statistisch erfassen kann. Seit Jahrtausenden hocken buddhistische Mönche auf Bergspitzen und gucken sich in den Kopf hinein, der voller Neuronen steckt: Einer Gruppe von Dingen, die so komplex ist, dass der begrenzte Geist des Beobachters sie nur statistisch erfassen kann. Klar, dass es da Übereinstimmungen geben muss!

    Die Wissenschaftler sind dahinter gekommen, dass die Welt sich recht gut zähmen lässt, wenn man sie kühl, rational und unpersönlich betrachtet, und entdecken eine Welt, die kühl, rational und unpersönlich ist. Wenn man am Schwein nur das Ringelschwänzchen sieht, besteht die Schweineherde aus Ringelschwänzchen, die von Hexerei und okkulten Mächten durch die Luft getragen werden. Ich selbst würde nur das „rational“ unterschreiben. „Unpersönlich“ bedeutet, eine künstliche Person zu erschaffen, einen Standpunkt, der die Dinge aus größerer Entfernung sieht und emotionell nicht beteiligt ist, also auf eine bestimmte Art mit den Dingen interagiert (die Buddhisten meditieren sich dumm und dämlich, um einen Zustand zu erreichen, in dem sie alles sehen, aber nichts tun). Und kühl? Ich betrachte Menschen als Teilchen, wie alle anderen auch, Bewusstsein als eine Eigenschaft der Materie, die Emotionen, Interaktionen, Wahrnehmung und Navigation ermöglicht, und Emotionen als Triebkräfte physikalischer Prozesse. Wenn ich keinen Unterschied mehr mache zwischen Physik, Evolution, Psychologie, ergänzen sie sich zu einem halbwegs schlüssigen Weltbild.

    Dass man Rationales und Spirituelles trennen könnte, ist eine irrationale Haltung: Im Grunde das Vorurteil einer Psyche, die auf dem Schulhof nicht mit Mädchen und Machos zurückkam, und sich in Mathe flüchtete – und die Hybris einer Spezies, die sich für etwas Besseres hält, weil Steine und Katzen sich nicht dazu herablassen, mit ihr zu reden: Mangelnde Interaktion wird als Beweis für mangelndes Bewusstsein gedeutet, weil ich keinen Bock habe, darüber nachzudenken, was die Kartoffel davon hält, gegessen zu werden: Unsere geistige Beschränktheit wird zum Maßstab umgemünzt, an dem sich eine Realität gefälligst messen lassen soll, der wir zu sehr am Popo vorbeigehen, um uns zu widersprechen. Wenn man sich das Universum als Ganzes ansieht, das Fraktal ewig gleicher, sich in unendlichen Variationen wiederholender Muster, erscheint die Vorstellung, wir wären was Besonderes, einfach nur albern.

    Das Universum enthält anscheinend keine Lego-Steine, aus denen sich Konzepte formen könnten, die seine Herkunft rational erklären könnten – doch es ist in sich schlüssig. Das Spirituelle ist fester Bestandteil des Materiellen und Rationalen, es hat seine Funktionen, bewegt die physikalische Welt und unterliegt physikalischen Gesetzen.

    Ich benutze das Wort „ist“ übrigens im Sinne von „scheint zu sein“, weil’s kürzer ist. Ich verkünde keine Wahrheiten, nur mein Dafürhalten. Ob sie stimmen oder nicht, müssen Andere entscheiden.

  22. Ich finde die Theorien der Religionspsychologie interessant, die einen Zusammenhang mit “unsicherer Bindung” in der Kindheit und der Religiosität (eine Gottheit kann zu einer Bindungsfigur werden) herstellen (Pehr Granqvist, Lee Kirkpatrick, gut zusammengefasst von Victoria Rationi). Alle “spirituellen” Menschen, die ich näher kenne, haben so eine mehr oder weniger “ungeliebte” Kindheit.

    J. Frasz

    • Aus der Erkenntnis meiner AKE weiss ich, dass irdisches Leben die gemeinschaftliche Überwindung der Vorsehung und unsere damit verbundene materialistisch-illusionäre Emotionalität bedeutet – Wissenschaftler sind speziell sehr schlecht bis garnicht von dieser zu überzeugen 😏😎🙄😕

  23. https://scilogs.spektrum.de/beobachtungen-der-wissenschaft/eine-sternstunde-der-wissenschaft-des-20-jahrhunderts-die-bestaetigung-von-einsteins-allgemeiner-relativitaetstheorie-vor-100-jahren/?unapproved=4906&moderation-hash=1512b707c3ca0c4d7c43c5f2701eca0f#comment-4906

    Zarathustra
    08.12.2019, 18:28 Uhr
    Viele Fragen in der Physik sind seit Jahrhunderten und Jahrtausenden offen geblieben, weil niemand weiß, was die fünf erwähnten fundamentalen und unveränderbaren (Orts-und Zeitunabhängig) Eigenschaften

    1-Ruheenergie
    2-Ruhemasse
    3- Elektromagnetische Ladung
    4-Spin
    5-Chiralität

    physikalisch bedeuten, die die physische Existenz jedes Teilchens ausmachen und das Fundament jegliche physikalische Theorie bilden.

    Dieser Zustand (endlose Suche und Diskussionen) wird sich auch in Millionen Jahren nicht ändern, wenn die physikalische Bedeutung dieser Begriffe, die von mir vorgelegt wurde, totgeschwiegen wird, was ich mit Sicherheit verhindern werde.Die Welt MUSS und WIRD davon erfahren.

    Weitere sehr wichtige Begriffe wie

    6-Vierte Dimension
    7-Vierergeschwindigkeit
    8-Viererabstand
    9- Eigenzeit

    deren physikalische Bedeutung ebenfalls vorliegt und

    10- Begründung und Herleitung der Energie-Impuls- Beziehung.

    werden dafür sorgen, dass weitere enorm wichtige offene Fragen beantwortet, womit die gesamte Physik anschaulich mathematisch beschreibbar wird.

    Nochmal zu Konsequenzen aus den Feststellungen (Entdeckungen).

    Ich schrieb bzw. unbestreitbar bewiesen, dass der halbzahlige Spin (Voraussetzung für das Schwingen in allen drei Ebenen) für die Eigenschaft verantwortlich ist, die als Masse bezeichnet wird.

    Allein diese absolut unbestreitbare Feststellung reicht aus, um den größten Teil des Standardmodells zu widerlegen bzw. zu entsorgen, denn so wird klar, das W und Z Bosonen wirklich (mit 100% iger Sicherheit) reine Hirngespinste sind, weil keine Spin 1 Teilchen Masse haben kann.

    ——————————————————————————————————–

  24. @Erik Martin
    Sie haben vollkommen recht! Etwas ohne konkrete Belege zu behaupten, ist unwissenschaftlich.

    Aus diesem Grund benutze ich für mein Erklärungsmodell für das Phänomen ´Nahtod-Erfahrung´ nur die beiden Fachbegriffe ´state dependent retrieval´ und die ´predictive coding theory´. Mehr braucht man dazu nicht.
    Diese Vorgehensweise sollte wissenschaftlich genug sein – da meine Argumentation wegen der verwendeten Fachbegriffe nachvollziehbar ist.

    Zum Thema ´Zeit´ empfehle ich im aktuellen SPEKTRUM-Heft 4.21 den Artikel ab Seite 62 zu lesen. “Eine neue Mathematik der Zeit”.
    Dort wird ein neuer mathematischer Ansatz vorgestellt, mit dem versucht wird, das Wesen von ´Zeit´ zu verstehen.
    Diese Idee von Prof. Gisin finde ich unbrauchbar – denn er hat noch nicht einmal eine konkrete Definition vorgelegt, was er unter ´Zeit´ überhaupt versteht.
    Wenn Behauptungen aufgestellt werden, ohne dass man eine nachvollziehbare Definition dafür vorlegt – was man meint, das ist für mich keine Wissenschaft sondern Esoterik.
    Ich habe für meine Kritik zum Thema ´Zeit´ immer eine Definition für ´Zeit´ (= Energie) und für ´Uhrzeit´ (= Kalenderdaten) vorgelegt. D.h meine Vorschläge sind nachvollziehbar

  25. Johanna-Kirche ist
    Religio = Rückbindung

    Die Kirchenbesucher sind größtenteils ältere alleinstehende Frauen.
    “alle” spirituellen Menschen waren sicher nicht ungeliebt.
    Gerade unter Jugendlichen gibt es die Gottsucher-
    Das Drama in der röm.-kath.-Kirche ist es, dass Frauen nicht gewürdigt werden, Geschiedene ausgegrenzt werden, homosexuelle Jugendliche als abartig verstanden werden.
    Franziskus war schlecht beraten bei seinen Entscheidungen.

  26. Zu Johanna
    Sie sagen es, auch ich kenne solche Menschen. Das ist keine Theorie von irgendwelchen Religionswissenschaftlern sondern von John Bowlby. Man sollte wahrscheinlich die Menschheit auch in Traumatisierte und Nichttraumatisierte unterteilen. Traumatisierte, also solche mit Posttraumatischen Belastungsstörungen können sich in der Regel ihre psychischen Probleme in ihrem Unterbewusstsein nicht erklären und da hilft auch kaum eine kognitive Psychologie. Wahrscheinlich hilft da der Glaube (die Spiritualität) um solche in der Kindheit vermissten Gefühle wie Liebe oder Geborgenheit zu finden. Wissenschaft kann da helfen in dem wir uns dieser natürlichen -und nicht übernatürlichen Mechanismen- bewusst werden.

  27. Zitat Peter Müller:
    Wie lautet die Formel für Liebe?

    Ich weiß nicht, wie die Formel für Liebe lautet, aber ein Wissenschaftler als Gesundheitsexperte hat mit Hilfe der Bundeskanzlerin als Physikerin die Formel für die letzten Lockdown-Maßnahmen gefunden, das ist eine interdisziplinäre wissenschaftliche Hochleistung:

    Unser Kampf gegen 3. Welle folgt streng den Regeln der Quantenphysik. BK Merkel ist entsprechend qualifiziert. Die Welle geht ist je nach Beobachter, Laschet oder Rest der Welt, nur ein Punkt oder eine echte Welle. Wir lockern und öffnen gleichzeitig, in Superimposition.

    Über Tempo Wirkung machen wir uns keine Sorgen, weil bei Informationsübertragung in Superimposition Begrenzung der Lichtgeschwindigkeit keine Rolle spielt. Fehlende Masse an Tests spielt keine Rolle, weil wir haben genug Energie und wandeln nach E=mc*2.
    Versteht der Bürger?
    Karl Lauterbauch, Twitter, 25.03.2021

    Ja, der Bürger versteht, gar keine Frage… 😉

  28. @Johanna Frasz

    A) Unsere im Gedächtnis gespeicherten Erfahrungen können beim Erinnern verändert werden (= zustandsabhängiges Erinnern, state dependent retrieval).
    Deshalb können Erlebnisse von unseren frühesten Sozialerfahrungen beim Erinnern im Rahmen der sogenannten ´Nahtod-Erfahrung´(NTE) so umgedeutet werden, dass unsere Eltern dabei als ´Lichtwesen´ erlebt werden, von denen man unbegrenzte Liebe, Zuwendung und Angenommensein erfährt.
    Quelle:
    PDF per Google [Kinseher NDERF denken_nte]
    Buch v. Dr. Raymond Moody, Leben nach dem Tod, Kapitel ´Das Lichtwesen´ und ´Die Rückschau´.

    B) Vergleichbare Erlebnisse wie in A) können auch durch psychedelische Drogen ausgelöst werden. D.h. es werden durch die Drogen frühe Kindheitserlebnisse reaktiviert.
    Quelle:
    http://www.sciencedaily.com/releases/2019/04/190423145511.htm Experiences of ´ultimate reality´ or ´god´ confer lasting benefits to mental health
    DOI: 10.1371/journal.pone.0214377 Survey of subjective ´God encounter experiences´: Comparison among naturally occurring experiences and those occasioned by the classic psychedelics psilocybin, LSD, Ayahuasca or DMT

    C) Wenn Menschen sehr lange eng zusammengelebt haben und eine Person stirbt, dann können Hinterbliebene diese verstorbene Person oft noch längere Zeit als ´Geistwesen´ in der gemeinsamen Wohnung wahrnehmen.
    Deswegen sind sie nicht verrückt, sondern man kann hier sehr gut erkennen, wie das Gehirn Informationen verarbeitet: Unsere Umwelt wird in zusammenhängenden Erlebnissen im Gedächtnis abgespeichert und auch so wieder reaktiviert/erinnert. Deswegen wird eine optische Wahrnehmung der verstorbenen Person gemeinsam mit der Wohnungseinrichtung reaktiviert – wenn man sich in der Wohnung aufhält.
    Der Fachbegriff dafür ist kontextabhängiges Erinnern (context dependent retrieval). Solche Erlebnisse werden vielfach erlebt und berichtet.
    (Derartige Erlebnisse verschwinden nach einiger Zeit, wenn das Gehirn gelernt hat, die Wohnungseinrichtung ohne die andere Person wahrzunehmen.)
    Quelle per Wikipedia: [Nachtodkontakt]

    Diese drei Beispiele zeigen Erfahrungen, welche in allen Kulturen vorkommen und berichtet werden – weil alle menschlichen Gehirne gleichartig arbeiten.
    Weil man sich solche Erlebnisse nicht erklären konnte – wurden sie oft kuturspezifisch als ´spirituelle Erfahrungen´ bezeichnet, und teilweise in einer sekundären kulturspezifischen Erklärung als ´religiöse´ Erfahrung betrachtet.

    Dies bedeutet, dass es mit der Art und Weise wie wir uns erinnern – eine konkrete biologische Grundlage für die Entwicklung von Spiritualität bzw. Religiosität gibt. Und damit kann man auch verstehen/erklären – wieso es in allen Kulturen bzw. bei allen Völkern ähnliche spirituelle/religiöse Ideen gibt.

    • @Johanna: “Ich finde die Theorien der Religionspsychologie interessant, die einen Zusammenhang mit “unsicherer Bindung” in der Kindheit und der Religiosität (eine Gottheit kann zu einer Bindungsfigur werden) herstellen”

      Also am Potential für Manipulation, Ausbeutung und Unterdrückung ist doch wahrhaftig nichts interessant.
      🤔🥴
      Seit der “Vertreibung aus dem Paradies” (Mensch erster und bisher einzige geistige Evolutionssprung), hat die Vernunft (also Gott!!!) unsere ebenbildliche Vernunftbegabung nicht wieder fusioniert, es herrscht in der Religion wie im gesellschaftlichen “Zusammenleben” die Konfusion des nun “freiheitlichen” Wettbewerb, und somit weiter Unwahrheit und Bewusstseinsbetäubung in Illusionen von/für gleichermaßen unverarbeiteter instinktiver Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein”, wo die geistige Kraft unseres Ursprungs …
      🙄😴😕😟🥱

    • @KRichard

      Bei Dir würde ich gerne mehrere Tripbegleitungen auf LSD und Psylocibin machen, denn Du hast doch sicher noch nie den Weg zu einer AKE versucht, also auch nicht mal ansatzweise!?

      Aber es würde vielleicht auch ein gemeinsames Studium der Bibeltexte reichen, denn die Wahrheit ist den meisten Menschen durch die Religion so dogmatisch und auch abstoßend abhanden gekommen, da braucht man auch schon Intensivität wie bei einem Drogentrip das zu überwinden, zumal die Unwahrheit der Theologie eine Wissenschaft sein soll!?

  29. https://kenfm.de/warum-beharrt-die-medizin-auf-dem-paradigma-der-externen-krankheitserreger-von-dr-jens-fleischhut/#comment-198758

    Zarathustra sagt:

    1. August 2020 um 11:03 Uhr
    Zitat:

    „Das Leben ist viel größer und umfassender als der Mensch je rational erfassen könnte.“

    Der Mensch soll zunächst erkennen, was die tote Materie bzw. die vier Materieteilchen (Neutron, Proton, Elektron und Neutrino) sind, von denen das gesamte Universum (darunter der menschliche Körper) besteht, d.h. wie diese Teilchen entstehen, wie sie aussehen und wie sie funktionieren und miteinander in Wechselwirkung treten.

    Erst dann kann der Mensch darüber philosophieren was das Leben ist bzw. was oder wer das „ICH“ ist, dass im menschlichen Gehirn (ein Haufen tote Materieteilchen) entsteht.
    Ich bin der erste Mensch, der in seinem Bewusstsein (Hirn) diese Erkenntnisse geboren sind.
    Diese Erkenntnisse beweisen, dass das geltende wissenschaftliche Weltbild der Menschheit (Relativitätstheorie) aus den Wahnvorstellungen entsprungen ist und die geltende Interpretation der Quantenmechanik puren Wahnsinn darstellt, denn die materielle Welt funktioniert absolut gesetzmäßig, logisch verständlich und bildlich vorstellbar funktioniert.
    —————————————————————————————–

    Ich habe hier nicht reingeschaut, weil ich davon ausging, dass mein Beitrag nicht hierher passt und nicht freigeschaltet wird.

    Jetzt sehe ich, dass der Beitrag doch freigeschaltet ist, deshalb wollte ich kurz (aus Prioritätsgründen) was dazu sagen.

    Zunächst möchte kurz über das, was ich oben schrieb. was sagen, bevor ich noch kürzer über das Thema schreiben.

    Die Diskussion oder nachdenken über das „ICH“ ist das wesentliche und wichtigste, was in menschliche Gesellschaft zur Diskussion gestellt werden sollte. Denn jeder Mensch spricht von seinem ICH, Ich denke, Ich sage, Ich beweise, Ich will, …,.. Ich bin und erst danach kommen religiöse, wissenschaftliche, esoterische, exoterische, usw.

    Deshalb ist der größte Teil des Weges eines Menschen schon bestritten, wenn der Mensch über sein ICH grübelt ((nachdenkt, meditiert, forscht (Neurobiologisch).

    Ich bin seit meinem neunten Lebensjahr, als ich mit meinem damaligen Gott in Streit geriet, weil ich keinen Platz für uns beide (Gott und ICH) sah und ich könnte nicht akzeptieren (begreifen, wahrhaben), dass er weiß, was ich in nächste Sekunde tue. Da bin ich höchst aufgeregt und wütend in dem Schwarzen Loch gefallen, wo es kein Entrinnen gibt, wenn man einmal da ist.

    Seitdem bestreite ich diesen Weg, wo ich unterwegs viele Propheten, Philosophen, Mystiker, Psychologen und Wissenschaftler getroffen und habe mehr oderweniger auch mystische Erfahrungen gehabt.

    Einen Tag (war es Mitternacht, wo die Sonne im Zenit steht?) gelang ich zur Erkenntnis, dass ich zunächst verstehen und wissen soll, was diese Materieteilchen sind, die meinen Körper bilden, bevor ich über das immaterielle Gedanken und die Vorstellungen den Kopf zerbreche, in dem (Gehirn) diese Vorstellungen entstehen.

    Aus diesem Grund habe ich kein Problem mit dem Prioritäten setzen. Der Menschheit zu lehren, wie diese tote Materieteilchen aussehen und funktioniere hat bei mir die Priorität, obwohl zu begreifen, was das ICH ist, ungemein und unvergleichlich wichtiger ist.

    Ich wollte nur kurz, was dazu sagen, sehe aber langsam zu viel wird, deshalb kurz zum Thema. Allerdings aus dem genannten Grund nur am Rande.
    Jeder Mensch mit einer durchschnittlichen Intelligenz kann nach Paar Jahren (10-15).

    Teilchenphysiker, Arzt, Facharzt, usw. werden, jedoch keinem Menschen versprochen werden kann, dass er nach 30 oder 70 Jahren den Bewusstseinszustand erreichen kann, was die Mystiker Erleuchtung nennen., denn da reicht es nicht nur was zu lernen, sondern Du muss so werden.
    Wie schwierig, gar gefährlich dieser Weg ist, können die unterwegs gescheiterten und in Psychiatrie gelandeten suchenden (religiösen Wahn usw.) davon Lieder singen.

    Deshalb ruft im mir Brechreiz hervor, wenn die Physiker, die an der Relativitätstheorie bzw. an der geltenden Interpretation der Quantenmechanik glauben, wenn sie von der Mystik oder Esoterik von oben herab reden.

    Es ist wirklich lustig und ärgerlich diese Menschen zu lesen oder hören. Sie glauben an einer Zeit (geistiges Konstrukt, was immaterielles) mit einer Kaugummiartige Konsistenz, an Materieteilchen, die nicht materiell sind, an einen Drehimpuls, der ohne Drehung erzeugt (die Liste kann ich eine Weile fortsetzen, was ich nicht jetzt tue, weil ihr oft davon gehört habt.

    Ich würde sehr gern über Esoterik und Definitionen davon, über Mystik und mystische Erfahrung über veränderte, bzw. erweiterte Bewusstseinszustände unter Drogeneinfluss oder in der Meditation oder bei Unfällen usw. sprechen, aber Priorität hat jetzt, die Erkenntnis über die Struktur und Funktionsweise der Materieteilchen, von denen das gesamte physische Universum besteht.
    Ich will und muss es der Menschheit lehren. Was ich der Menschheit gelehrt habe, wird sie NIE vergessen können.

    • Zitat:
      Ich bin seit meinem neunten Lebensjahr, als ich mit meinem damaligen Gott in Streit geriet, weil ich keinen Platz für uns beide (Gott und ICH) sah und ich könnte nicht akzeptieren (begreifen, wahrhaben), dass er weiß, was ich in nächste Sekunde tue. Da bin ich höchst aufgeregt und wütend in dem Schwarzen Loch gefallen, wo es kein Entrinnen gibt, wenn man einmal da ist.
      = = =
      Meine Erfahrung:
      Der damalige Gott lebt immer noch und liebt Sie, sowie jedes Seiner Geschöpfe.
      Schöpfer und Schöpfung gehören zusammen, geistige und materielle Welt.
      Im folgenden Artikel habe ich versucht, das Proton auseinander zu nehmen:
      http://www.4-e-inigkeit.info/Proton.htm
      Vielleicht gefällt Ihnen ja die eine oder andere Aussage?
      M. f. G.

      • Der damalige Gott lebt immer noch

        Nein, wahrscheinlich lebt “der damalige Gott” nicht mehr. Das die großen Religionen “den einen Gott” postulieren, heisst nicht, das es immer derselbe sei. Schon aus ihrer Aussage “Schöpfer und Schöpfung gehören zusammen” geht notwendigerweise hervor, das, wenn Menschen sterben, auch Gott stirbt. Das aber fällt nicht auf, weil niemals alle Menschen zugleich sterben und Gott somit also in einem mehr oder weniger stetigem Wandel sei.

        Insofern müsste es bei ihnen heissen “ein Gott hat damals gelebt …und ihn geliebt…. und der heutige Gott tut dies ebenso.

        Allerdings bin ich mir da nicht so sicher mit der Liebe Gottes. Wie können Menschen sterblich sein, wenn Gott sie liebt? Das mag seltsam und anmaßend klingen, aber wieso sollten Menschen sterben, wenn sie doch so perfekt sind, das er sie lieben würde? Lieben sie ihre Frau? Ihre Kinder? Ihre Freunde?
        Und wollten sie, das sie je sterben? Sicher nicht.

        Die frühen Monotheisten redeten ja noch von Patriarchen, die hunderte Jahre alt wurden (Noah u.a.). Solche Zeiten sind vorbei – offenbar.

    • Nachtrag zum Kommentar vom 10.04.2021.21:21 Uhr
      Auf fast allen Kontinenten werden Artikel der genannten Homepage gelesen,
      sehr ermutigend:
      =
      Deutsche Telekom AG Markenlogo Weiter zur Deutschen Telekom AG

      Die Statistik im Homepage Center bietet einen groben Überblick

      über die Zugriffe auf das Homepage-Produkt. (www.4-e-inigkeit.info)

      Weitere Informationen zur Statistik finden Sie in der Hilfe.

      Länder im Monat April 2021 (Stand 12.04.2021)

      Land Anfragen Transfervolumen

      United States 560 8,7 MB

      Germany 308 21 MB

      France^ 131 2,6 MB

      China 60 399 kB

      Moldova 56 835 kB

      Finland 45 1,2 MB

      Czech Republic 39 310 kB

      Netherlands 34 862 kB

      Ukraine 32 822 kB

      Latvia 27 744 kB

      Russia 23 424 kB

      Romania 13 258 kB

      Britain (UK) 8 58 kB

      Ireland 5 29 kB

      Australia 5 29 kB

      Iran 5 141 kB

      Brazil 5 29 kB

      Seychelles 4 57 kB

      Canada 4 85 kB

      Switzerland 3 85 kB

      15.04.2021 W. B.

  30. Aus aktuellen Gründen -:)

    http://notizblock.yukterez.net/viewtopic.php?f=9&t=83&p=1265&sid=ba177bc8d0c26aa03073e108901e1145#p1265
    Re: Zarathustra und Staatsanwaltschaft Ffm

    Beitrag
    von Zarathustra » Fr 2. Apr 2021, 14:59
    ——————————————————————-
    http://notizblock.yukterez.net/viewtopic.php?f=7&t=102&p=1266&sid=f60739e8795cbe1cf06184fb17b3c8f5#p1266

    Re: Blogs und Foren
    Beitragvon Zarathustra » Fr 2. Apr 2021, 15:05
    ———————————————————————-

    Wünsche euch besinnliche (gestrichene) Ruhetage

  31. demolog
    16.04.2021, 01:57 Uhr
    Zitat:
    Insofern müsste es bei ihnen heissen “ein Gott hat damals gelebt …und ihn geliebt….
    und der heutige Gott tut dies ebenso.
    = = =
    Könnte es sein #demolog, dass die im Kommentar aufgeführte Webseite übersehen wurde?
    Entsprechend den Ausführungen unter b) Die geistige Ebene:
    muss es sich logischerweise um den gleichen Schöpfer-Gott handeln.
    Herr Jaeger bringt es im Blog-Artikel auf den Punkt,
    Zitat:
    In der ethischen Erfassung wissenschaftlichen Schaffens und spirituellen Denkens begegnen wir,
    wie wir es auch immer wenden, einer ihnen beiden gemeinsamen Dimensionen,
    die für unsere Zukunft von enormer Bedeutung sind. Auf sie könnte es ankommen.
    = = =
    Wie gesagt: Schöpfer ohne Schöpfung (Kreativität), undenkbar.
    Schöpfung (wie oft behauptet) ohne Schöpfer, riecht nach Fantasia-Land!
    M. f. G.

    • @ W. Bülten
      21.04.2021, 21:03 Uhr

      Klar habe ich die Webseite übersehen (ignoriert). Was soll dort schon stehen, was ich nicht auch anderswoher rezipiert haben könnte?

      Es müsse sich um den gleichen Gott handeln? Nun, das ist die Theorie. Oder? Jedenfalls ist der Gott um 4000 v. chr nicht mehr der Gott von heute. Und wieso sollte er nicht ausgerechnet in den vergangenen 20 Jahren einen Wandel durchlaufen haben, bei all den Wirren und beschleunigten Entwicklungen in dieser Zeit?

      Und das Gott uns alle liebt, ist kaum zu jeder Zeit vorstellbar. Egal, wie er gerade drauf ist, das totale existiert nicht.

      Ich habe gerade einen Overhead aus meiner TV-Aufzeichnungs-Datenbank gesehen, wo es um Präastronautik ging. Dort sind Schöpfer schlicht ausserirdische, die Menschen an verschiedenen Orten auf die Erde brachten und zuschauten, was geschieht.
      Wie “Schöpfung” zu verstehen sei, wenn humanoiden in verschiedenen Regionen der Welt sich sehr unterscheidlich entwicklelten, stellt die Frage nach der Geistesgegenwärtigkeit des Schöpfers. Ob er gelegendlich nicht bei der Sache war? Oder aus Bockigkeit kleine Spitzfindigkeiten an seiner Schöpfung verbrach?

      Aber ich glaube eben nicht an den Schöpfer, aber an die Schöpfung. Das geht. Schöpfung geht auch ohne Schöpfer (wie er im Buche steht: als weißhaariger alter Mann. Also als humanoid-ähnliche Person). Nur, das die Schöpfung weder Millionen Jahre dauerte und auch nicht nur 7 Tage. Es gibt langsame Anpassungen und es gibt auch schnelle Evolution, etwa nachdem eine lange Zeit nichts passierte.

      Zeiten der Seuche sind solche Phasen der schnellen und radikalen Evolution. Und eine meiner Phrasen ist, das Seuchen ausbrechen, wenn Gott gestorben ist. Das werden sie wohl nicht verstehen können, wenn sie absolut am ewigen einzigen Gott festhalten.

      • An einen Schöpfer-Gott zu glauben oder nicht, steht Ihnen völlig frei, wie Sie sich entscheiden.
        Ihn zu ignorieren könnte eines Tages zum Eigentor werden.
        Im Artikel: http://www.4-e-inigkeit.info/Ursprung.htm
        können Sie nachlesen, wie das Universum entstanden ist, nicht in 7 Tagen.
        Ein angenehmes Wochenende wünscht Ihnen – W. Bülten.

        • Jaja, ich kenne die ja schon. Deswegen ignoriert.

          Können sie mir das kurz zusammenfassen, was da im Besonderen erwähnt ist, was woanders nicht zu erfahren ist?

    • @ Antworten
      W. Bülten
      21.04.2021, 21:03 Uhr

      Zitat im Beitrag:

      Sie wird zu etwas wie einem inneren Kompass, der unserem Geist eine innere Ordnung und Orientierung verleiht, die uns zu einer Autonomie führen, mit der wir uns auf das Essentielle fokussieren können.

      Die “geeignete Spiritualität”… für was auch immer. Ich habe da so einge Ansichten darüber, wenn Menschen in Ratgebern zur Suche und Pflege der eigenen Essenz auffordern und irgendwie solche in uns selbst finden sollen, dami twir dann “bessere Menschen” und glücklich würden.

      Also, ich habe diese Essenz längst gefunden gehabt und dann kam die Krise von Extern.
      Für mich klingt das alles wie blanker Hohn, wenn man trotz besserebn Wiussens um die Essenz des “Eigenen” ständig eingeredet bekommt, man müsse sie immerzu suchen
      Klingt so, als würde da im Hintergrund des Wachbewusstseins ein ständiger Wandel vorgehen. Hm, doch ein neuer Gott in aller Regelmäßigkeit?

      Nun, die Aufdringlichkeit, mit der Ratgeberliteratur (und inzwischen auch Wissenschaftskommunikation) mit schwammigen Szenarien ihre Mitmenschen zu besseren Menschen machen wollen (und ihnen ein langes und gesundes und seliges oder erfolgreiches Leben versprechen) ist so aufdringlich, das man glauben muß, das da tatsächlich ein Gott sei, der seine Schöpfung regelmäßig auf neue Proben stellt. Und das dem nu rdie wenigsten dann widerstehen können, was uns dann die ausufernde Ratgeberliteratur einbrachte.

      Und dann kommen sie mit verklausolierten Wahrheits-Formeln und versprechen mir, die Antwort auf wie das Universum funktioniert und legen Gott sofort als Schöpfer nach.
      Ehrlich, das Univesum ist keine göttliche Kategorie. Was wir sehen, wenn wir die Augen Nachts gen Himmel richten, ist eine Illusion oder sonstwas, aber wenn es das Universum sei, ist es natürlich nicht, was wir darüber aus der Astronomie so erfahren.
      Aber aus dieser seltsamen Webseite habe ich leider nichts verstanden. Die Vermutung liegt nahe, das hier ein Nonsensalarm berechtigt ist.

      Selbst, wenn Gott, der Schöpfer, nicht über uns im Himmel weilt, sondern wir in ihm, wie die Bakterie / Parasit im Verdauungstrakt des Gorilla, dann kann ich immer noch nichts in der Webseite finden, was mir assoziationstauglich scheint. Der Autor sollte das Werk mal überarbeiten.

      Und das, obwohl ich die Wissenschaft von Fraktalen genauso skuril finde. Aber wer weiß, wozu es gut is. Immerhin ist nicht unwichtig, das auch wir Menschen “Darmbewohner” haben, die eine Quasi-Synergie mit uns eingegangen sind, wie jede andere Zelle unseres Körpers auch. Und das sich jede Zelle in unserem Körper durch eine Vertreterzelle/Verbund im Gehirn “repräsentieren” lässt.

      Und so könnten wir als Menschen, die wir uns so nennen, durchaus in einer höheren Dimension “repräsentiert” sein, uns das aber nicht bewusst werden kann, weil… falsche Dimension, in der wir da existieren.
      Die Frage ist, ob das mit Fraktalen-Theorien (oder Grafiken) hinreichend beschrieben/Visualisiert werden kann, oder ob es doch noch anders ist.

      Der typische Gottesglaube funktioniert ja auch so: Wir Menschen geben Verantwortung ja demonstrativ ab, wenn wir den allmächtigen Gott in den Himmel deuten. Er wirds schon richten. Was kann der “kleine Mensch” schon tun. So Gott will….und so weiter. Ich kann das gut verstehen, aber man liess mich ja nicht, auf meine “Essenz” zu hören und mich mit ihr Einswerden zu lassen.

      “Wrong Essence”?

      ….prima, das tolle Gerede von Gott also nur die alte Deutung von Gut und Böse. Und der ewige Test, die zur Existenzfrage wird, wenn die Bedingung nicht erfüllt wird?
      Und ich dachte, wir sind wirklich frei…so frei, wie wir individuel eben sein können. So hatte ich meinen Frieden mit meiner Unfreiheit gemacht, aber das war dem Rest der Welt nicht recht.

      Aber vielleicht ist es auch viel einfacher und weniger höherdimensional: alles was ist, ist nur auf Erden und also auch Gott ist kein höherdimensionales Wesen, sondern eine emergente Entität, die nur durch uns Menschen (und Tiere) existiert und deren Bezug zueinander der Schlüssel zur Emergenz eines Gottes sei.

      Und so kann ich meinen neuen Gott nicht lieben. Und vor allem vielleicht sogar aus einem Grund: Narzismus soll ja ungesund sein. Denn der “freie Mensch” ist göttlich”. Muß ja.

      Sollte also mein gegenwärtiger Zustand das sein, was die Menschen meinen, wenn sie Freiheit sagen, dann hätte ich gerne darauf verzichtet und in seliger Melancholie den Lauf der Welten seinen Weg gehen lassen. Wer nicht gegen das Unmögliche ankämpft, leidet nicht am Stockholmsyndrom, sondern gibt sich zufrieden mit dem, was ist und erreicht wurde, und erst die “Überformung” von Geist führt zu dem Problem, das man bewusst dem Stockholmsyndrom verfällt, weil die Veränderung drastisch ist und man seine gewohnte Seligkeit verliert.

      Bescheidenheit ist keine Zier. Sie ist eine existentielle Notwendigkeit, die man auf der Erde offenbar vergessen hat. Und wenn man diese Notwendigkeit vergessen oder verloren hast, dann kommen oft die Ratgeberliteraturen bei raus, weil man den Mangel empfindet und analysiert und sich als göttlicher Botschafter im Nachvollzug (man ist ja plötzlich Gottlos) der Welt andient.

      Wahrscheinlich haben sie, bis auf das Ratgeber-bashing, fast nichts verstanden, von dem, was ich hier schrieb.

      • Zitat:
        Wahrscheinlich haben sie, bis auf das Ratgeber-bashing, fast nichts verstanden, von dem, was ich hier schrieb.
        = = =
        Doch “demolog“, ein sehr empfehlenswerter Kommentar.
        Verlinken Sie ihn doch mal zum Blog von Herrn Markus Pössel und diskutieren mit Ihm darüber, er wird sich freuen!
        M. f. G.

        • Wer ist Pössel? Wieso gehen sie nicht auf meinen Kommentar ein? Antworten aber trotzdem auf meinem Kommentar? Welcher sinn also steckt dahinter?

  32. @demolog 18.05. 09:25

    „….prima, das tolle Gerede von Gott also nur die alte Deutung von Gut und Böse. Und der ewige Test, die zur Existenzfrage wird, wenn die Bedingung nicht erfüllt wird?
    Und ich dachte, wir sind wirklich frei…so frei, wie wir individuel eben sein können. So hatte ich meinen Frieden mit meiner Unfreiheit gemacht, aber das war dem Rest der Welt nicht recht. „

    Sehr interessante Gedanken, auch wenn dieser Blog schon fast aus ist. Deshalb dennoch einige Anmerkungen.

    Man lebt in der Tat zunächst sein eigenes Leben, in beschränktem Rahmen, und mit menschlichen Mitteln. Die Freiheit hat recht enge Grenzen.

    „Aber vielleicht ist es auch viel einfacher und weniger höherdimensional: alles was ist, ist nur auf Erden und also auch Gott ist kein höherdimensionales Wesen, sondern eine emergente Entität, die nur durch uns Menschen (und Tiere) existiert und deren Bezug zueinander der Schlüssel zur Emergenz eines Gottes sei.“

    Gute Idee, Gott als Emergenz der Lebenden. Für Kultur und Religion gilt das wohl ziemlich, und das Geistige wird sich tatsächlich um das Leben herum drehen. Aber noch was grundsätzliches Physikalisches könnte dennoch dabei sein, einen Gott, der auch auf dem Mond und dem Mars sowie im interstellarem Raum präsent ist.

    „Und so kann ich meinen neuen Gott nicht lieben. Und vor allem vielleicht sogar aus einem Grund: Narzismus soll ja ungesund sein. Denn der “freie Mensch” ist göttlich”. Muß ja.„

    Mit unserer Göttlichkeit ist es denn tatsächlich sehr begrenzt, wir sind immer noch ein Säugetier, das herumlaufen muss, um Nahrung zu finden. Wenn das Menschliche mal weiterführt, sind das aber auch Pluspunkte.

    „Sollte also mein gegenwärtiger Zustand das sein, was die Menschen meinen, wenn sie Freiheit sagen, dann hätte ich gerne darauf verzichtet und in seliger Melancholie den Lauf der Welten seinen Weg gehen lassen. Wer nicht gegen das Unmögliche ankämpft, leidet nicht am Stockholmsyndrom, sondern gibt sich zufrieden mit dem, was ist und erreicht wurde, und erst die “Überformung” von Geist führt zu dem Problem, das man bewusst dem Stockholmsyndrom verfällt, weil die Veränderung drastisch ist und man seine gewohnte Seligkeit verliert.“

    Die Anforderungen unserer Kultur, der Leistungsgedanke unserer Gesellschaft, ist in der Tat ein Gefängnis, aus dem man sich besser befreien sollte. Einfach als Mensch zu leben, und ein entspanntes Miteinander mit seinen Mitmenschen und der Tragfähigkeit der Ökosysteme zu praktizieren kann schon genügen, ein Leben zu führen, dass man frei nennen kann. Mehr braucht es gar nicht.

    „Bescheidenheit ist keine Zier. Sie ist eine existentielle Notwendigkeit, die man auf der Erde offenbar vergessen hat. Und wenn man diese Notwendigkeit vergessen oder verloren hast, dann kommen oft die Ratgeberliteraturen bei raus, weil man den Mangel empfindet und analysiert und sich als göttlicher Botschafter im Nachvollzug (man ist ja plötzlich Gottlos) der Welt andient.“

    Volle Zustimmung. Wir brauchen gar nicht so viel für ein gutes Leben, keine Höhenflüge, wenn wir bei uns selber bleiben können. Das einfache Sein, wenn wir unsere Arbeit gemacht haben, unsere Freunde haben, mit denen wir zusammen sein können, und einfach aufmerksam dabei sind, dann haben wir das Meiste schon gefunden. Mehr als was das Leben von uns fordert, müssen wir auch nicht liefern. Sind wir damit fertig, dann haben wir eigentlich frei.

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