Jupiter und Saturn ganz nah!

Heute (und gestern und morgen) sind die beiden entferntesten Naked-Eye-Planeten so nah wie im Jahre -6 (=7 v.Chr). Damals trafen sie um den 23. Mai, am 5. bis 8. Oktober und nochmals Anfang Dezember zusammen. Jedesmal hatten sie einen Abstand von ca. 1°. 

Bis Weihnachten werden sie einander noch näher kommen – sogar fürs Auge scheinbar verschmelzen.

Damals, im Jahr -6, sah es etwa so aus wie dieser Tage draußen – nur dass die Konjunktion nicht im Steinbock stattfand, sondern in den Fischen, wo jetzt Mars steht. 

Jupiter-Saturn Konjunktion mit Stellarium

Bei mir ist der Himmel wolkenverhangen, so dass ich nur / immerhin die Simulation zeigen kann. 

Die Monde von Jupiter (unten) kann man bereits im Opernglas/ Feldstecher sehen.

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

2 Kommentare

  1. Sehr erfrischend, eine Astronomin zu erleben, die noch selbst und mit blankem Augen in den Himmel schaut! Zu dieser engen Konjunktion auf dem ersten Grad des Tierkreiszeichens Wassermann wäre eine Geschichte über prähistorische Geometrie interessant (Gudrun Wolfschmidt)? Über das exakte Hexagramm z.B., das die beiden “Königsplaneten” in 60 Jahren an den Himmel “zeichnen”, der Urgrund des Duodezimalsystems, ein- oder zweihändiges Fingerzählen auf den Märkten, usw.

    Kleine Anregung, Sie haben ja die Kenntnisse!?

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hexagramm

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sexagesimalsystem#Zweih%C3%A4ndiges_Z%C3%A4hlen_bis_60

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