Wieviel Plastik “fressen” Bartenwale?
BLOG: Meertext
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Vor einiger Zeit hatten wir auf dem alten Meertext-Blog darüber diskutiert, wieviel Plastik Bartenwale aufnehmen.
Jetzt gibt es dazu erstmals konkretere Berechnungen – es ist eine ganze Menge!
Wie BiologInnen zu ihrer Berechnung gekommen sind, was bekannt ist, was überraschend war und wie sie jetzt ihre Modellierung noch weiter verbessern wollen, hatte ich für heise aufgeschrieben.
Hier ist der Artikel: “Bis zu 43 Kilogramm an Mikroplastik schluckt ein Blauwal”.
Auf Torial steht übrigens mein Portfolio mit vielen meiner Artikel, in denen es besonders oft um die Meere geht.
In letzter Zeit schreibe ich auch zunehmend Buch-Kapitel, etwa zum Thema Tiefsee.
Schönen Dank für den Querverweis und die IndexBereitstellung – beim verlinkten Titel fände ich allerdings ein abschließendes ‘pro Tag’ ziemlich sinvoll…
80m³ / Blauwalmaul – – wat ham die einen Zug am Tresen^^
@rolak: Ich wollte doch nicht schon im Titel alles vorwegnehmen : )
Menschen sollen ja pro Jahr ca.250 Gramm Plastik “fressen” um es mal satirisch zu sehen. Soll damit eine neue Kategorie in der Evolutionsauslese eingeführt wenn , was heißt dass man Lebewesen nach dem Plastikverbrauch festlegt . Blauwale fressen dieses Zeug bestimmt nicht freiwillig, die Menschen schon denn sie wissen was sie da so alles “fressen” aber handeln nicht. Ab welcher Menge Mikroplastik kann der Mensch eigentlich nicht mehr logisch denken ,falls er denkt ?
@Satiriker: Inwieweit sich Mikroplastik aufs Hirn auswirkt, ist bislang nicht nachgewiesen. Allerdeings setzt es die Fertilität herab und steht im Verdacht, über entzündliche Reaktionen verschiedenes Ungemach hervorzurufen bzw. zu triggern.
Blauwale (Zitat) „schlucken ihre Mikroplastik-Last zu 99 Prozent mit der Nahrung.“ Krill und kleine Fische scheinen den Grossteil der Nahrung auszumachen. Wenn Blauwale wegen dem Mikroplastik im Krill und den kleinen Fischen also gesundheitlichen Schaden nehmen, dann dürfte man wohl schliessen, dass auch die Gesundheit von Menschen, die sich vorwiegend von Fisch ernähren, durch das in den Fischen enthaltene Mikroplastik gefährdet ist.
Man könnte sich auch fragen, ob es neben Mikroplastik noch andere unverdauliche Dinge gibt, die Wale oder auch Menschen mit ihrer Nahrung verschlingen und was die Auswirkungen davon sind.
@Martin Holzherr: Ja, natürlich. Es gibt halt bislang keine klinischen Studien an Menschen dazu, aber es dürfte erhebliche Auswirkungen haben. Neben dem Mikroplastik ist die Belastung der Meere mit Chemikalien ja immens hoch. Bei Walen ist mittlerweile nachgewiesen, dass die hohe Schadstoff-Belastung z B dazu führt, dass sie sich nciht mehr fortpflanzen. Der vor einigen Jahren auf den Hebriden gestrandete Orca Lulu hatte den höchsten, je bei einem Säugetier nachgewiesenen Schadstoffgehalt – auch wenn sie letztendlich durch das Verheddern in einem Netzt gestorben ist:
https://scienceblogs.de/meertext/2016/01/07/farewell-lulu-orca-auf-den-hebriden-tot-gestrandet/
https://www.bbc.com/news/science-environment-39738582
Auch der in den Niederlanden gestrandete Orca hat schwere Entzündungen in mehreren Organen:
https://scienceblogs.de/meertext/2022/10/21/gestrandeter-orca-war-abgemagert-und-schwer-krank/?all=1
https://www.uu.nl/achtergrond/gestrande-orka-op-de-onderzoekstafel
Ein allgemein schlechter Gesundheitszustand ist leider auch bei unseren Schweinswal-Totfunden ein ganz typisches Bild : (