VIDEO: Wie gefährlich ist rotes Fleisch?

In Zeiten der Corona-Panik beschäftigen wir uns mal mit einem etwas anderen Thema. Zur Abwechslung geht es nicht darum welcher Virus die Menschheit bedroht, sondern um etwas ganz alltägliches, aber in Zeiten von Dosenfleisch-Hamsterkäufen nicht minder Aktuelles:

Das Essen von rotem und verarbeitetem Fleisch soll das Risiko für Diabetes, Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen. Sogar mit Krebs wird es in Verbindung gebracht. Doch wie gefährlich ist das Fleisch wirklich? Wir schauen uns die Forschung an und klären über die Probleme von Ernährungsstudien auf.

 

 

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Dr. med. Marlene Heckl arbeitet als approbierte Ärztin und hat an der Technischen Universität München und Ludwig-Maximilians-Universität studiert und promoviert. Seit 2012 schreibt die Preisträgerin des "Georg-von-Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus" für Ihren Blog "Marlenes Medizinkiste" und veröffentlicht Science-Videos auf Youtube und modernen social-media Plattformen, für die sie bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Für Spektrum der Wissenschaft, Die Zeit, Thieme, Science Notes, DocCheck u.a. befasst sie sich mit aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Themen, die ihr am Herzen liegen. Kontakt: medizinkiste@protonmail.com

4 Kommentare

  1. Ausgeprägte Fleischkonsumenten sind nur dann mit Konsumenten, die wenig Fleisch essen vergleichbar, wenn beide Gruppen gleich viel Rauchen, gleich viel Trinken, gleich viel Zucker konsumieren, den gleichen BMI besitzen, etc., etc.
    Gefühlsmässig würde ich sagen, wer viel Fleisch isst, unterscheidet sich auch in vielerlei anderen Konsumvorlieben von Menschen, die wenig Fleisch essen. Diese Unterschiede sollte jede Studie mittels Fragebogen miteinbeziehen. Wenn Studien das nicht machen, sind sie in meinen Augen wertlos.

    Wenn wir schon von Metastudien sprechen, können wir auch gleich von Metakritik sprechen und generell alle Ernährungsstudien in Frage stellen. Der MIT-Statistiker Ioannidis macht genau das. Der Artikel Most Nutrition Research Is Bunk Bezieht sich auf ihn und zitiert folgende Aussage von ihm:

    Wenn man davon ausgeht, dass die meta-analysierte Evidenz aus Kohortenstudien lebenslange kausale Zusammenhänge darstellt, könnte bei einer Basis-Lebenserwartung von 80 Jahren ein Nicht-Experte bei Betrachtung nur relativer Risiken fälschlicherweise davon ausgehen, dass der Verzehr von 12 Haselnüssen täglich (1 oz) die Lebensdauer um 12 Jahre verlängern würde (d.h. 1 Jahr pro Haselnuss), dass der tägliche Genuss von 3 Tassen Kaffee einen ähnlichen Gewinn von 12 zusätzlichen Jahren erzielen würde und dass der Verzehr einer einzigen Mandarine täglich (80 Gramm) 5 Jahre mehr Leben bringen würde. Umgekehrt würde der Verzehr von 1 Ei täglich die Lebenserwartung um 6 Jahre verringern, und der Verzehr von 2 Scheiben Speck (30 g) täglich würde die Lebensdauer um ein Jahrzehnt verkürzen, ein Effekt, der schlimmer ist als das Rauchen”. Diese Schlussfolgerungen sind, gelinde gesagt, unplausibel

    Als Metakritiker von Ernährungsstudien kann man sich auch fragen, warum die Öffentlichkeit regelrecht mit immer neuen Ernährungsstudien bombardiert wird. Dahinter steckt wohl die verbreitete Meinung, Ernährung mache den grossen Unterschied. Dabei zeigen gerade Vergleiche zwischen verschiedenen Esskulturen, dass auch grosse Ernährungsunterschiede nicht unbedingt mit bestimmten Krankheiten korrelieren. Wenn es wirklich Unterschiede gibt, findet man meist auch Unterschiede im BMI und in anderen wichtigen Faktoren. Japaner beispielsweise haben im Durchschnitt einen viel niedrigeren BMI als US-Amerikaner und sogar heute sind nur 3.5% der Japaner adipös, während fast 40% der US-Amerikaner adipös sind. Und dieser wichtige Unterschied entsteht meiner Meinung nicht durch das, was gegessen wird, sondern wie gegessen wird. Die Fast-Food-Kultur der US-Amerikaner ist in jedem Fall ungesund, ganz unabhängig davon, was so schnell heruntergeschlungen wird.

  2. …Rohes Fleisch, totes Fleisch, rotes Fleisch, viel Fleisch, kein Fleisch …

    da fehlen 100+ weitere wichtige „Faktoren“ zur „Gefahrenbewertung“…

    Viel Bewegung, keine Bewegung, was für eine Bewegung…

    Viel Stress, kein Stress, was für Stress…

    Stoffwechsel …

    genetisch bedingte Vorerkrankungen…

    Lebenseinstellung…

    Rauchen…

    Alkohol…

    Drogen allgemein….

    xxx…

    Übrigens

    Welche Bedeutung könnte die „nackte“ Angabe eines erreichten Alters haben?

    „Sprechen“ wir hier von leicht erkrankten Älteren, sozusagen altersstadiengerecht Erkrankten oder von (dementen) Pflegefällen, die nur zum Zwecke der Geldschöpfung am Leben gehalten werden, … die Pflegeindustrie lässt grüssen. Eins steht fest: Wir haben definitiv keine naturorientierte Lebens- und Sterbekultur…

    Ich denke (und schrieb) u.a.:

    In der Natur gibt es nur schöne oder tote Tiere.
    (adf 35ndf)

    Körper und Geist Jäger und Sammler
    Inwieweit sich die aktuelle körperliche Veränderung der Menschheit auf die eigene Erotik und den Konsum von «Fremderotik» auswirken wird, lässt sich nur schwer einschätzen. Das der Mensch von Natur aus, so wie alle Lebewesen, nur das Nötigste tut, um elementare Ziele zu erreichen, reicht aufgrund seiner selbst geschaffenen körpereinsatzfremden Lebensbedingungen nicht mehr aus, um einigermaßen „gesund“ zu sein. Der Urmensch war gezwungenermaßen körperlich sehr aktiv. Jagen und Sammeln war kein Freizeitsport sondern fester Bestandteil der Lebensgrundlage. Die geschlechterspezifischen körperlichen Attribute, die sich evolutionär über einen sehr großen Zeitraum entwickelt haben, bilden die erotische Basis der wechselseitigen Attraktivität. Dieses Erscheinungsbild “frisst” sich seit wenigen Jahrzehnten sozusagen auf. Funktionale Körperlichkeit wird zunehmend „demontiert“.

    Die weltweite Verfettung der Menschheit hat im 21.Jahrhundert einen Höhepunkt erreicht, so wie es aussieht, werden weitere folgen. Es entstehen neue Körpertypen, die im Extrem geschlechterspezifische Unterschiede verschwinden lassen. Der neue Mensch-Typ «made by fastfood» setzt keine bekannten erotischen körperlichen Signale. „Schwanz“, „Arsch“, Brüste, Taille, Muskeln, soweit noch vorhanden, verschwinden in bzw. unter Fettschichten. Es gibt zunehmend «Körpertypen», die „neugigantisch“ fett sind. Die gesellschaftliche Akzeptanz für diese Form der «Selbstverstümmelung» nimmt stetig zu.

    Schon kleine Kinder, die wenig oder gar nicht sprechen können, sitzen mit ihren Eltern morgens, mittags, abends, zum Frühstück, auf dem Weg zur Schule oder in den Kindergarten bei McDonalds, BurgerKing oder in artverwandten Etablissements und haben einen Pommes zwischen ihren Milchzähnen und saugen an «Shakes». Die auf Kinder gerichtete massive Werbung der Fastfood-Ketten ist ein direkter körperlicher Angriff auf die Jüngsten und Willensschwächsten unter uns. Demokratisch und legal werden kleine Fressmaschinen herangezüchtet, die man schon in jüngsten Jahren ihrer körperlichen Natürlichkeit beraubt.

    Was sind das für Eltern, die diese physische Gewalt gegen ihre Kinder begünstigen oder gar auslösen? Nicht selten sind die Erziehungsberechtigten selbst unsportlich und übergewichtig. Wenn man sich den immensen körperlichen und letztendlich seelischen Schaden der Kinder vergegenwärtigt, der sich früher oder später übergewichtsbedingt einstellen wird, dann muss man sich schon fragen, ob hier nicht ein Kinder- und Jugendschutz zwingend wäre. Nun, die moderne Demokratie macht dies unmöglich. Jeder hat das Rech soviel zu fressen, wie ihm beliebt. Jeder hat das Recht sich so wenig zu bewegen, wie es ihm gefällt. Kinder haben keine Chance auf körperliche Natürlichkeit, noch nicht einmal auf ein halbwegs gesundes Dasein, wenn ihre Eltern nicht als Vorbilder agieren. Die hausgemachte [Fress-]Gewalt gegen Schutzbefohlene ist legal.

    Was wird aus den verfetteten Kindern von heute? Was bedeuten Autoerotik und Körperlichkeit für «Dicke» und «Superdicke»? Was schaut sich der übergewichtige, erschlaffte Mensch gerne an? Mit wem hätte er gerne Sex? “Wühlt” und sucht er/sie bereitwillig und “leidenschaftlich” unter Fettschürzen nach primären Geschlechtsorganen oder wünscht sich die Generation «Fastfood» doch lieber Jäger und Sammler mit „Knackarsch“?

  3. @ Martin Holzherr

    Ja, die Ernährungsphysiologie gibt meist ein sehr klägliches Bild ab. Aus meiner Sicht eine der am wenigsten verlässlichsten Naturwissenschaften. Es kommt mir immer so vor, als sei der Untersuchungsgegenstand noch nicht einmal ansatzweise verstanden.

  4. „Ernährt“ werden all die Ernährungsstudien durch den Aberglauben Man ist, was man isst. Gemäss diesem bis in die Medizin hinein verbreiteten Glauben isst eine Superwoman Superfood, ein Superman ebenso. Gesund ist also, wer sich gesund ernährt.
    Deshalb wohl sind auch so viele BürgerInnen bereit, für angeblich besseres, gesünderes Essen mehr Geld auszugeben.

    Das war schon immer ein Aberglaube. Mangel- und Fehlernährung sind zwar echte Probleme, aber es sind in Wohlstandsstaaten keine Probleme, die durch die verfügbare Nahrung zustande kommen, sondern wenn schon gibt es Fehlernährung gerade durch bestimmte, angeblich „gesunde“ Diäten.

    Seit ein paar Jahren gibt es Studien zum intermittierenden Fasten, was in seiner schwächsten Form einfach der Verzicht auf Snacks ist. Und die Resultate sind sowohl in Tier- als auch in Patientenstudien verblüffend. Eine 16-stündige Ernährungspause pro Tag senkt den Insulinspiegel und den Blutdruck im Vergleich zu einer Kontrollgruppe massiv.
    Eine Review-Studie dazu findet man im Artikel Effects of Intermittent Fasting on Health, Aging, and Disease

    Früher wurde den Patienten und Konsumenten von Medizinern häufige Zwischenmahlzeiten empfohlen. Heute muss man sagen, dass das grundfalsch war und ist. Offensichtlich ist auch Essen für den Körper und den Stoffwechsel Arbeit. Häufiges Essen fördert prädiabetische Zustände und das metabolische Syndrom und sollte vermieden werden.

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