Todesursache Ketamin – wie gefährlich ist das Depressions-Medikament?

Sein Tod erschütterte die Filmbranche und viele Fans: Ende Oktober ist der Friends-Schauspieler Mathew Perry in seinem Whirlpool gestorben.

Und jetzt stellt sich heraus: Es war ein Unfall unter Medikamenteneinfluss.

Die Gerichtsmedizin in Los Angeles bestätigte laut zahlreichen Medienberichten, dass der Schauspieler an den “akuten Folgen von Ketamin” gestorben ist.

Ketamin? Das ist ein Mittel, dass auch aus der Behandlung von Depressionen bekannt ist!

Aber wie gefährlich ist das Medikament denn jetzt eigentlich und müssen Behandelte wirklich Angst haben? Darum solls in diesem Beitrag gehen!

Ketamin – ein beliebtes Notfallmedikament

Fangen wir erstmal mit den Basics an. Ketamin ist eine Substanz, die eigentlich aus der Anästhesie bekannt ist.

1962 wurde der Wirkstoff in den USA zum ersten Mal chemisch hergestellt und kam dann großflächig im Vietnam-Krieg als Narkosemittel zum Einsatz.

Denn Ketamin hat die Eigenschaft, dass es Bewusstlosigkeit erzeugen kann und Leute, die es einnehmen zum Schlafen bringt. Deswegen hat man es zunächst für Vollnarkosen (und Regionalanästhesien) verwendet.

Relativ schnell hat man entdeckt, dass Ketamin auch gut Schmerzen nehmen kann – es wird deswegen auch als Schmerzmittel in der Notfallmedizin eingesetzt.

Das Medikament ist bei Anästhesisten und Notfallmedizinern beliebt, es hat nämlich eine Eigenschaft, die sonst kaum ein anderes Medikament hat: es führt zu Schlaf und Schmerzfreiheit, während unser Körper weiterhin selbständig atmet, der Kreislauf und alle Reflexe funktionieren – in der Fachsprache nennt man das dissoziative Anästhesie.

Weil es zusätzlich die Atemwege und Bronchien weiter macht, kann man Ketamin auch bei einem akuten schweren Asthmaanfall einsetzen, damit die Betroffenen wieder mehr Luft bekommen.

Ihr seht es hat also sehr viele verschiedene Wirkungen, die man in der Medizin gut gebrauchen.

Missbrauch als Droge

1970 wurde der Wirkstoff von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA offiziell zugelassen. Etwa zur gleichen Zeit verbreitete sich das Medikament allerdings auch als Straßendroge.

Denn Ketamin hat neben den gerade genannten positiven medizinischen Eigenschaften auch eine psychedelische Wirkung auf den Körper – es kann Halluzinationen auslösen und sehr wilde, lebhafte Träume.

Ketaminkonsumenten berichten, dass es zu einem Gefühl führt als würden sie mit der Umgebung verschmelzen oder „außerkörperliche“ Erfahrungen sammeln ähnlich wie Nahtoderfahrungen. Manche berichten einen richtigen Rausch dabei zu empfinden, andere wiederum leiden vor allem kühlen Angst- und Horrortrips.

Das ist auch Grund warum Ketamin heutzutage vor allem als Schmerzmittel in der Notfallmedizin und weniger als typisches Narkosemittel eingesetzt wird, denn keiner möchte aus der Narkose aufwachen mit Albträumen und Halluzinationen.

Auf dem Schwarzmarkt wird die Substanz schon länger als Partydroge verkauft, in der Szene bekannt unter den Namen “Special K”, “Kate” oder “Vitamin K”. Das ist ein weißes Pulver, das geraucht, geschnupft, geschluckt oder gespritzt wird.  Die große Gefahr dabei ist, dass Ketamin psychisch abhängig macht, wenn man es für längere Zeit einnimmt.

Gefahren von Ketamin

Ein chronischer Gebrauch verursacht erhebliche Schäden im Gehirn, vor allem im Bereich Gedächtnisses. Es kann außerdem die Nieren und den Harntrakt kaputt machen und zum Beispiel zu Inkontinenz führen (man kann dann Urin nicht mehr halten).

Gewarnt wird beim Konsum der Droge vor allem auch vor dem sogenannten “K-Hole”:

Dabei erlebt der Konsumierende eine komplette Loslösung von der Umgebung, ein Zustand, der „dem Sterben ähnlich sein soll“. Gleichzeitig kann es zu Verkrampfungen, Muskelzucken und Bewegungsunsicherheit kommen. Das Abtauchen in so ein „K-Hole“ führt häufig zu Angst- und Panikattacken und ist alles andere als eine angenehme Erfahrung.

Ihr seht also, Ketamin sollte man auf keinen Fall als Droge nehmen.

Ob Friends-Star Matthew Perry Ketamin als Rauschgift missbraucht hat, ist bislang nicht bekannt.

Antidepressive Wirkung von (Es-)Ketamin

Was man aber weiß, ist, dass Perry unter Depressionen und Angststörungen litt und deswegen Ketamin vom behandelnden Psychiater verschrieben bekommen hat.

Denn flüssiges, medizinisches Ketamin hat noch eine weitere Eigenschaft, die wir noch nicht angesprochen haben: es wirkt antidepressiv.

Man kann es als Infusion in den Arm geben oder in einer chemisch speziell wirksamen Form, die man als Esketamin bezeichnet, ganz simpel als Nasenspray nehmen. In dieser Form ist es in Deutschland seit Ende 2019 erhältlich – und damit für Therapie von akuten, therapieresistenten Depressionen zugelassen. Also Depressionen, die auf keine andere Therapie ansprechen.

Der Vorteil ist, dass es innerhalb weniger Minuten bis Stunden wirkt – andere Antidepressiva brauchen dagegen oft zwei bis vier Wochen bis überhaupt eine Wirkung eintritt. Deswegen eignet sich Ketamin besonders gut für die notfallmäßige Behandlung von Depressionen z.B. bei akuter Suizidalität.

Wie gefährlich ist jetzt aber in dem Fall?

Woran der Friends-Schauspieler wirklich starb

Die meisten Medien schreiben zwar, dass Perry an den „akuten Folgen von Ketamin“ gestorben ist, schaut man sich den gerichtsmedizinischen Bericht aber genauer an, steht dort eigentlich, dass die vom Arzt verschriebene Ketamin-Dosis nicht die Todesursache gewesen ist. Denn es wurden im Blut des Schauspielers viel zu hohe Werte gemessen.

Die letzte geplante Infusion mit Ketamin ist mehr als eine Woche vor dem Tod des Schauspielers erfolgt. Bei einer Halbwertszeit im Blut von etwa vier Stunden hätte das Medikament zum Zeitpunkt des Todes also längst im Körper abgebaut sein müssen, sodass man es auch gar nicht mehr hätte nachweisen können.

Die Frage ist also, ob Perry vor seinem Tod weiteres Ketamin konsumiert hat – und in welcher Form. Das flüssige, medizinische Ketamin ist, wenn man es richtig anwendet, sehr sicher. Das weiße Pulver, das als Droge verwendet wird, kann man dagegen leicht überdosieren.

Es gibt auch einen weiteren Punkt, der aufhorchen lässt: die Gerichtsmedizin bestätigt nämlich, dass Matthew Perry sehr wahrscheinlich in seinem Whirlpool ertrunken ist. Und dass das durch verschiedene Faktoren zustande gekommen ist.

  • Erstens die ungewöhnlich hohe Menge an Ketamin, die im Blut festgestellt wurde und nicht durch die Verabreichung des medizinischen Ketamins durch den Arzt erklärbar ist.
  • Zweitens litt der Schauspieler an einer Herzkrankheit (koronare Herzerkrankung – KHK).
  • Und drittens hat man zusätzlich ein weiteres Medikament im Blut von Perry nachgewiesen, nämlich ein Mittel zur Behandlung von Opioid-Abhängigkeiten namens Buprenorphin.

Genau betrachtet ist Perry also an einer Mischintoxikation aus zwei verschiedenen Medikamenten sowie einer Herzkrankheit gestorben.

Die wahrscheinlichste Ursache ist, dass Perry bewusstlos wurde und dann ertrunken ist. Vieles deutet daraufhin, dass die Bewusstlosigkeit durch alle zwei Substanzen, die bei Perry im Blut gefunden wurden, ausgelöst wurde.

Das Medikament gegen die Opiatabhängigkeit – Buprenorphin – wirkt im Prinzip selbst wie ein Opiat, nur ohne den großen Kick auszulösen. Opiatwirkung bedeutet in diesem Fall, dass Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall Tod durch Atemlähmung droht.

Diese Wirkung wird durch Ketamin um ein Vielfaches verstärkt, denn auch das Medikament kann als wie bereits erwähnt zu Bewusstlosigkeit führen. In Zusammenhang mit Perrys vorgeschädigten Herzen kam es so vermutlich zu dem tragischen Unfalltod.

Wann Ketamin nicht angewendet werden sollte

Warum ist wichtig sich das so genau anzuschauen?

Perry hätte unter diesen Umständen wahrscheinlich gar nicht mit Ketamin behandelt werden dürfen. Es wird davor gewarnt Patienten, die Mittel gegen eine Opiatabhängigkeit bekommen Ketamin zu verabreichen, weil es zu unvorhersehbaren Wechselwirkungen und Wirkverstärkungen der Medikamente kommen kann. Außerdem muss man extrem vorsichtig bei Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen sein, da Ketamin den Blutdruck stark erhöhen kann.

Durch den Tod des Friends-Stars wird das Medikament gerade in ein sehr schlechtes Licht gerückt und viele haben jetzt Angst und Sorge es einzunehmen.

Natürlich hat auch Ketamin Nebenwirkungen und ihr solltet mit eurem Arzt die Behandlung vorher gut besprechen. Aber letztlich ist es ein aus der Anästhesie bekanntes sehr sicheres Medikament mit einer großen therapeutischen Breite. Das bedeutet, dass es erst in einer wahnsinnig hohen Dosierung, die man unter normalen Umständen nicht erreicht, gefährlich wird.

Studienlage (Es-)Ketamin

Für viele an Depression erkrankte Betroffene kann Ketamin eine realistische Möglichkeit sein, ihre schwere therapieresistente Depression in den Griff zu bekommen. Das haben Studien wie beispielsweise diese hier gezeigt. Dabei hat man mehrere verschiedene Einzelstudien ausgewertet, die Ketamin bei Patienten mit schweren depressiven Episoden untersucht haben. Nach 24 Stunden, drei Tagen und sieben Tagen hat man ein besseres Ansprechen der Patienten als bei Vergleichsmedikamenten gesehen.

Die häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren in dieser Studie das Auftreten von Dissoziationen (also kurze Momente, in denen sich Wahrnehmung bzw. Bewusstsein verändern und die von selbst wieder weggehen), Übelkeit, Kopfschmerzen, eine erhöhte Herzfrequenz und erhöhter Blutdruck.

Generell betrachtet ist die Einnahme bis zu 1 Jahr als sicher und wirksam zu bewerten.

Und auch wenn das Präparat bestimmt kein Wundermittel ist, sollte man mit allzu voreiligen Schlüssen, die in den Medien getroffen werden, immer vorsichtig sein.

Viele Experten setzen Hoffnungen in Ketamin und sehen es als vielversprechendes Medikament für schwere Depressionen, das durch mehr Studien aber noch weiter untersucht werden sollte.

Zum Schluss noch ein kurzer Hinweis: Nur Esketamin ist in Deutschland für die Behandlung von schweren, therapieresistenten Depressionen zugelassen und sollte nur unter der Aufsicht eines Arztes angewendet werden. Ketamin hat dagegen keine Zulassung bei Depressionen, auch wenn es in Studien Hinweise auf antidepressive Effekte gibt.

Avatar-Foto

Veröffentlicht von

Dr. med. Marlene Heckl arbeitet als approbierte Ärztin und hat an der Technischen Universität München und Ludwig-Maximilians-Universität studiert und promoviert. Seit 2012 schreibt die Preisträgerin des "Georg-von-Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus" für Ihren Blog "Marlenes Medizinkiste" und veröffentlicht Science-Videos auf Youtube und modernen social-media Plattformen, für die sie bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Für Spektrum der Wissenschaft, Die Zeit, Thieme, Science Notes, DocCheck u.a. befasst sie sich mit aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Themen, die ihr am Herzen liegen. Kontakt: medizinkiste@protonmail.com

11 Kommentare

  1. Tod in der Badewanne ist unter Schauspielern, unter Stars, sehr häufig wie folgende Liste von Stars zeigt, die in der Badewanne gestorben sind:
    Whitney Houston (1963–2012) …
    Bobbi Kristina Brown (1993–2015) …
    Aaron Carter (1987–2022) …
    Jim Morrison (1943–1971) …
    Dolores O’Riordan (1971–2018) …
    Brian Jones (1942–1969)

    Und klar sind fast immer Drogen ein Teil der Erklärung für den Tod (oder etwa Suizid?) in der Badewanne.

  2. Der Tod von Mathew Perry durch einen Medikamentmix und Überdosierung (hohe, medizinisch nicht indizierte und auch nicht verordnete Ketamindosis) passt natürlich auch sehr gut in das Bild des Medikamentenmissbrauch und der „Polytoxikomanie“ wie sie in der Promi-szene weit verbreitet ist, weit mehr noch verbreitet ist als in der Normalbevölkerung, wo ebenfalls nicht wenige eines oder gar mehrere psychoaktive Medikamente einnehmen. Im verlinkten Text „Immer mehr Stars sterben durch Medikamentenmissbrauch„ liest man dazu:

    Viele berühmte Sportler, darunter auch zahlreiche Weltmeister und Olympiassieger, haben Medikamente erwiesenermaßen zur Leistungsteigerung genommen. Zahlreiche prominente Schauspieler, Musiker und Künstler kämpfen mit Medikamenten außerdem gegen Stress, Depressionen oder Figurprobleme an – oft mit tödlichen Folgen. Eine aktuelle Studie aus den USA hat ergeben, dass Promis eher durch Medikamente sterben als durch Drogen. Häufig erliegen Celebritys dabei einer Überdosierung von Schmerzmitteln. Allerdings sind davon nicht nur Promis betroffen.

    Der Text geht dann auf den Tod durch Medikamentenmissbrauch bei Heath Leadger und bei der Pop-Legende Prince ein.

    Fazit: Medikamentenmissbrauch unter Stars aber auch in der Normalbevölkerung ist alles andere als selten. Überhaupt werden in meinen Augen viel zu viele psychoaktive Mittel geschluckt. Und es kommen immer mehr dazu. All diese Mittel einfach zu legalisieren wie viele fordern ist in meinen Augen keine Lösung des Problems. Ich würde dazu sagen: Egal ob legal oder illegal, Medikamenten- und Drogenkonsum um im Leben besser zu funktionieren ist immer ein falscher Weg. Als Gesellschaft sollten wir von Drogen wegkommen anstatt sie zum festen Bestandteil unseres Lebens zu machen.

  3. off topic
    In den USA der 1960er Jahre wurden sehr viele Todesfälle durch eine zu hohe Einnahme von Aspirin bewirkt.

  4. Zu M. Holzherr:
    Man sollte bei den OSKAR-Verleihungen vielleicht auch für den besten gedopten Schauspieler einen Oskar geben. Gesponsert von der Pharmaindustrie. In dem Falle dieser Schauspieler ist ja nicht Ketamin das Problem sondern das Haifischbecken in dem sich diese Mimen bewegen denn hinter all dem exzentrischen Glitzer und Medienrummel haben wir es mit Menschen zu tun die ,wie im Falle von Perry, seit ihrer Kindheit offenbar starke psychische Probleme hatten (Siehe Lebenslauf) Diese Showszene scheint ein Fleischwolf zu sein und scheinbar sind nur die gedopten -wie in der Tour de France- immer vorn. Ketamin ist, wiegesagt, für mich nicht das Problem. Letzteres wir es erst im Kontext wenn jemand pro Tag 50 Tabletten schluckt incl. Alkohol . Die antidepressive Wirkung bedeutet ja nicht dass mit Ketamin die Probleme gelöst werden, sie werden nur betäubt. Viele dieser Stars scheinen mir Kunstfiguren die nicht sie selbst sind sondern ein Markenprodukt der Manager die damit Geschäfte machen wollen .

  5. “Das ist auch Grund warum Ketamin heutzutage vor allem als Schmerzmittel in der Notfallmedizin und weniger als typisches Narkosemittel eingesetzt wird, denn keiner möchte aus der Narkose aufwachen mit Albträumen und Halluzinationen.”

    Wenn in ein künstliches Koma versetzt wird, passiert oft – sehr oft! – folgendes:

    „(…) Der Betroffene nimmt während des oneiroiden Erlebens im wachen Zustand nicht die Außenwelt, sondern ein Traumgeschehen wahr, an dem er aktiv oder passiv teilnimmt und das für ihn in seiner Geschlossenheit den Charakter einer „anderen Welt“ bekommt. Er nimmt das eigene Ich nahezu normal wahr, ist überwach, kann sich ungewöhnlich deutlich und genau daran erinnern, kann das Erlebnis aber meist nicht steuern. Die Bilder der Oneiroide haben intensive Farben.[3][4][2][5][1]

    Meist sind die erlebten Szenen bedrohlich und gehen überwiegend mit negativen, oft angstvollen Gefühlen einher. Die drei dominierenden Themen sind dabei: Gefangener zu sein, etwas Falsches getan zu haben, um die Gefangenschaft zu rechtfertigen, und das Thema Tod. Immer wieder scheint auch traumhaft verkleidet die eigene Biographie durch. Dabei werden oft dramatische Erinnerungen, die aber mit der Realität keinen Zusammenhang besitzen, berichtet.[3][2][5]

    (…) Nach einer Studie erlebten 25 von 68 Patienten (also 37 %), die infolge eines schweren Traumas tagelang bewusstlos bzw. im Koma waren, typische Oneiroide. In einer weiteren Untersuchung hatten 24 (96 %) von 25 langzeitbeatmeten Patienten Oneiroide. Mit größerer Lebensbedrohlichkeit der Erkrankung kommt es zu einer Zunahme der Häufigkeit der Oneiroide.[2]

    Wenn schwer vom Oneiroid-Syndrom betroffene Menschen danach gefragt werden, was ihre beeindruckendsten Erlebnisse auf der Intensivstation waren, sind das in 44 % der Fälle ihre Träume – also die Oneiroide. Das Pflegepersonal wird in 16 %, die Entlassung in 4 %, der erste Besuch der Familie in 4 % und die Mitpatienten in 4 % der Fälle genannt.[2]“

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Oneiroid-Syndrom

  6. @Martin Holzherr

    Herr Holzherr, sie sehen hier mal wieder den Wald vor lauter Bäumen nicht, und tragen eher zur üblichen Desinformation bei: die aller überwiegende Problematik auch und nicht zuletzt in Promi-Kreisen ist keineswegs der ‘Drogen’, sondern ganz einfach der ALKOHOL Missbrauch. Genau deshalb landen und landeten über Jahrzehnte zigdutzende hochkarätiger Schauspieler, Sänger etc. in Einrichtungen wie der Betty Ford Klinik.
    Es ist aber immer dasselbe Spiel… Vor ‘Drogen’ wird überall gewarnt und Angst gemacht, dabei entwickeln die ihre fatale Wirkung sehr oft erst dadurch, dass sie im Verborgenen und unkontrolliert und unreguliert eingenommen werden (müssen).
    Während wir es notorisch nicht schaffen, den um Grossenordnungen problematischeren Umgang mit Alkohol auch nur konsequent zu kritisieren und transparent zu machen.

  7. @Martin Holzherr

    Eine kurze Recherche mit ChatGPT ergab bereits folgende Liste:

    1. **George Best** – Ein nordirischer Fußballer, der für Manchester United spielte. Er litt unter Alkoholismus, was zu Nierenversagen und seinem letztendlichen Tod führte.
    2. **Tom Conway** – Ein erfolgreicher Film-, Fernseh- und Radioschauspieler, bekannt für die Darstellung von Detektiven und Ärzten. Sein Alkoholismus führte zu finanziellen Schwierigkeiten und seinem Tod im Alter von 63 Jahren.
    3. **Jack Spicer** – Ein amerikanischer Dichter, der mit der San Francisco Renaissance in Verbindung gebracht wird. Er starb 1965 an Alkoholismus.
    4. **Marie Prevost** – Eine Stummfilmschauspielerin, die in über 121 Filmen auftrat. Sie litt unter Alkoholismus und starb im Alter von 38 Jahren an Alkoholvergiftung.
    5. **A. A. Allen** – Ein umstrittener evangelikaler Prediger, der an einer Alkoholvergiftung starb.
    6. **Yootha Joyce** – Eine britische Sitcom-Schauspielerin, bekannt für ihre Rollen in “A Man About the House” und “George and Mildred”. Sie verbarg ihren Alkoholismus, was zu ihrem unerwarteten Tod führte.
    7. **John Wilmot, 2. Earl of Rochester** – Ein englischer Dichter und Höfling des Restaurationshofes von König Karl II., bekannt für seinen ausschweifenden Lebensstil und seine Poesie. Er starb infolge einer Geschlechtskrankheit, die durch Alkoholismus verschlimmert wurde.
    8. **Sulla** – Ein römischer General und Staatsmann, der zweimal das Amt des Konsuls innehatte und die Diktatur wiederbelebte. Er starb 78 v. Chr.

    Weitere bekannte Namen sind Kevin Lloyd, Brian Connolly, Townes Van Zandt, Mickey Mantle, Peter Cook, George Spenton-Foster, André the Giant, Keith Whitley, John Cassavetes, Chögyam Trungpa, Ian Hendry, Truman Capote, Richard Burton, John Dearth, José Carlos Ary dos Santos, Garrincha, John Bonham, Yootha Joyce, Vladimir Vysotsky, Bon Scott, Reginald Maudling, Ed Wood, Madan Mohan, Veronica Lake, Ron “Pigpen” McKernan, Geeta Dutt, Clyde McPhatter, Meena Kumari, Jaikishan Dayabhai Panchal, A. A. Allen, Jack Kerouac, Barbara Payton, Shailendra, James Thurber, Errol Flynn, Billie Holiday, Raymond Chandler, Lester Young, Joseph McCarthy, Ira Hayes.

    Diese Liste ist aber nur die Spitze des Eisbergs, wenn man noch dazu rechnet, dass ‘Drogen’ wie Kokain oder MDMA oft erst bei ZUSÄTZLICHEM Alkoholkonsum zur normalen, unbedenklichen Dosis fatal wirken, und viele Todesfälle dann aus politischen Gründen trotzdem der Droge zugeschrieben werden, während der konsumiert Alkohol höchstens im Nebensatz erwähnt wird.

    Falls ihnen die o.g. Liste nicht reicht, um ihren Fokus mal zu korrigieren, hier noch ein Nachschlag:

    https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of_deaths_through_alcohol

    • @Sunflower: Alkohol ist halt hier die Standarddroge. Doch neue und andere Drogen verdrängen Alkohol nicht, sondern werden oft zusätzlich eingenommen.
      Kommt noch dazu: Alkohol führt oft erst nach vielen Jahren zum Zusammenbruch, viele andere Drogen dagegen sind mit einem normalen Leben wenig kompatibel und enden früh mit dem Tod. Das zeigt etwa der Opioid-Konsum in den USA mit 93.000 Toten im Jahr 2020. Das sind doppelt so viele wie im Strassenverkehr gestorben sind.

      Übrigens: Der Alkoholkonsum ist in Europa und den USA in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Dies aber vor allem weil das Bewusstsein in der Öffentlichkeit für das Problematische am Alkoholkonsum gestiegen ist. Dieses Problembewusstsein muss auch für andere Drogen noch geweckt werden.

      Fazit: Drogen gegeneinander ausspielen lenkt davon ab, dass sehr viele nicht in der Lage sind ihren Konsum gefährlicher Genussmittel oder von Drogen zu kontrollieren.

  8. Es ist Drogengebrauch, nicht Drogenmissbrauch. Diese Wertung, dass der Konsum von psychoaktiven Substanzen ein Fehlgebrauch ist, ist meiner Einschätzung nach willkürlich und falsch.

    Abgesehen davon: Guter und sachlicher Artikel mit vielen richtigen Informationen. Danke dafür.

Schreibe einen Kommentar


E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
-- Auch möglich: Abo ohne Kommentar. +