Schizophrenie entschlüsselt: Die Wissenschaft hinter der Psychose

 

Die Erkrankung Schizophrenie ist nicht leicht zu verstehen.

Anzeichen wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen und wirre Gedanken sind den meisten von uns völlig fremd. Betroffene werden häufig zu Unrecht als „verrückt“ abgestempelt, wenn sie davon berichten ominöse Stimmen von nicht anwesenden Personen zu hören. Die Erkrankung ist stark stigmatisiert und häufig mit Missverständnissen verbunden. Dabei gibt es eine Erklärung, die uns allen die Augen öffnen kann.

Um die Schizophrenie zu begreifen, muss man tiefer eintauchen als eine bloße Liste an Symptomen abzuklappern. In den letzten Jahren sind einige wichtige wissenschaftliche Veröffentlichungen zu diesem Thema erschienen. Die meisten Experten sind heute der Meinung, dass das Konzept der „Salienz-Hypothese“ zu einem besseren Verständnis der Schizophrenie führt. Sie liefert einen Erklärungsansatz dafür, wie sich Betroffene mit Schizophrenie fühlen und warum sie oft für Außenstehende bizarr anmutende Verhaltensweisen zeigen. Diese Hypothese wurde in der Fachwelt so viel diskutiert, dass sogar vorgeschlagen wurde, die Schizophrenie in Salienz-Krankheit umzubenennen.

Salienz als Schlüssel der Schizophrenie

Der Begriff „Salienz“ oder Auffälligkeit beschreibt in der Psychologie, wie wichtig oder bedeutsam wir eine Information empfinden.

Ein Beispiel: 7, 9, 13, 26, 34, 45.

Wer diese sechs zufälligen Zahlen hört, wird sie nicht besonders interessant finden und höchstwahrscheinlich nach wenigen Sekunden wieder vergessen haben. Wenn man ihm aber gleichzeitig mitteilt, dass dies die Lottozahlen von morgen sind und man noch teilnehmen kann, werden diese Zahlen plötzlich sehr interessant.

Die Zahlen selbst haben sich durch den Hinweis auf das Lotto nicht verändert, wohl aber der Kontext und damit die Bedeutung. Die gesamte Aufmerksamkeit wird auf diese sechs Zahlen gelenkt und die meisten Menschen würden alles tun, um sie nicht zu vergessen.

Für die Wahrnehmung von Bedeutung ist im Gehirn vor allem ein Botenstoff verantwortlich: das Dopamin. Erkennt unser Gehirn eine Information als wichtig, schüttet es Dopamin aus. Dieser Dopaminschub sorgt dafür, dass wir der Information mehr Aufmerksamkeit schenken und uns motiviert fühlen, entsprechend zu handeln.

Man kann die Bedeutsamkeit einer Information erhöhen, indem man sie mit einer Belohnung verknüpft. Ein gutes Beispiel dafür ist der Aktienticker an der New Yorker Börse. Für jemanden, der sich mit Finanzen nicht auskennt, sehen die ständig wechselnden Buchstaben und Zahlen völlig sinnlos aus. Für Börsenmakler sind diese Informationen aber sehr wichtig, denn sie glauben, damit sehr viel Geld verdienen zu können. Diese Zahlen und Buchstaben werden also durch die Aussicht auf einen erheblichen Gewinn bedeutsam.

Informationen können für uns aber auch wichtig werden, wenn sie mit negativen Folgen verbunden sind. Wem 5177 Euro und 63 Cent von seinem Konto gestohlen wurden, der wird sich genau an diesen Betrag erinnern, wenn er auf der Polizeiwache Anzeige erstattet. Denn in diesem Moment ist der Verlust schmerzhaft und sehr bedeutsam.

Menschen mit Schizophrenie verarbeiten Informationen anders

Unser Gehirn nutzt die „Salienz“, um Informationen unterschiedliche Bedeutungen zuzuweisen und erfüllt damit eine wichtige Filterfunktion. Jeden Tag werden wir mit einer Flut von Informationen überschwemmt. Das beginnt schon in den ersten Minuten nach dem Aufwachen. Viele lesen Nachrichten, schauen nach dem Wetterbericht, hören Radio oder sind mit ihrem Smartphone beschäftigt.

Würden wir all diesen Dingen unsere volle Aufmerksamkeit schenken, wären wir schnell überfordert. Stattdessen konzentrieren wir uns auf das, was für uns unmittelbar relevant ist. Wenn wir zum Beispiel im Wetterbericht hören, dass es heute stürmisch regnen soll, achten wir besonders darauf, damit wir nicht ohne Regenschirm durchnässt zur Arbeit kommen. Andere Informationen, die wir nicht als relevant einstufen, werden dagegen herausgefiltert und schnell vergessen. Dieser Prozess ist extrem komplex, aber unser Gehirn führt ihn täglich tausende Male unbewusst aus.

Man nimmt an, dass Menschen mit Schizophrenie Reize und Informationen anders interpretieren. Sie erleben einen Zustand “abweichender Salienz”, bei dem im Gehirn übermäßig viel Dopamin ausgeschüttet wird.

Dieser Dopaminüberschuss sorgt dafür, dass jeder neuen Information sofort eine Bedeutung gegeben wird – auch ohne, dass sie wirklich relevant ist.

Man kann sich das so vorstellen, als würde man plötzlich in einer Welt leben, in der jeder Buchstabe und jede Zahl das Potenzial hat, einen zum Millionär zu machen.

Oder in der jede Entscheidung so gravierend ist, dass sie unser Konto leer räumen könnte. Menschen im Anfangsstadium einer Schizophrenie beschreiben oft, dass sie sich in einem solchen Zustand befinden.

“Meine Sinne waren geschärft, ich nahm die Welt intensiver wahr und fand selbst die kleinen, unscheinbaren Dinge um mich herum unglaublich faszinierend.”

 

“Alles, was ich sah und hörte, wirkte intensiver als je zuvor.”

 

“Es war, als würden Teile meines Gehirns erwachen, die bisher inaktiv waren.”

 

“Meine Sinne schienen lebendig zu sein. Alles wirkte klar und deutlich. Ich bemerkte Dinge, die mir zuvor nie aufgefallen waren.”

 

“Es schien, als hätte all das eine überwältigende Bedeutung.”

 

“Ich hatte das Gefühl, das richtige Puzzlestück an seinen Platz zu setzen. Das Leben erschien mir sehr lebendig und dramatisch.”

 

Wahnvorstellungen können mit der Salienz-Hypothese besser erklärt werden

Für Menschen mit Schizophrenie kann diese Art der Wahrnehmung jedoch schnell zu einer verwirrenden und unerträglichen Belastung werden. Normalerweise verstehen wir, warum unser Gehirn unsere Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Information lenkt und warum sie für uns wichtig ist. Wir wissen, dass es sinnvoll ist, morgens auf den Wetterbericht zu achten, um nicht durchnässt zur Arbeit zu kommen. Ein an Schizophrenie erkrankter Mensch hingegen nimmt in allem, was er erlebt, eine überwältigende Bedeutung wahr – ohne zu verstehen, warum.

“Warum ich? Warum jetzt? Warum erscheint mir das alles so wichtig?”

Um dieses Erleben zu verstehen, beginnen Menschen mit Schizophrenie Erklärungen dafür zu entwickeln, warum jede Information plötzlich so wichtig, relevant und bedeutsam für sie erscheint

„Der Bundeskanzler übermittelt in seiner Rede eine spezielle, nur für mich bestimmte, verschlüsselte Nachricht.“

 

„Das Lied im Radio wird genau diesem Moment aus einem ganz besonderen Grund gespielt. Das Universum möchte mir damit etwas sagen.“

 

„Die Zahl 7 hat eine so große Bedeutung, ich glaube, dass sie der Schlüssel zur Rettung der Welt sein muss.“

Für andere mögen solche Gedanken bizarr erscheinen. Aber nach der Salienz-Hypothese helfen solche Wahnvorstellungen Menschen mit Schizophrenie, einen Sinn in einer extrem verwirrenden Umgebung zu finden, in der alles von lebensverändernder Bedeutung zu sein scheint.

Wahnvorstellungen entstehen also dann, wenn äußeren Reizen zu viel Bedeutung beigemessen wird und Erklärungen dafür gesucht werden.

Was passiert aber, wenn auch den inneren Gedankengängen zu viel Aufmerksamkeit und Bedeutung geschenkt wird?

Dann kann es zu akustischen Halluzinationen kommen, also zu vermeintlichen Stimmen, die manche Betroffene mit Schizophrenie hören. Die eigenen Gedanken können so wichtig und bedeutsam erscheinen, dass sie wie eine von außen kommende Stimme wirken.

Man kann sich das ein bisschen so vorstellen, als ob man die Lautstärke der eigenen Gedanken so laut aufdreht, dass sich die ganze Aufmerksamkeit darauf richtet. Ähnlich wie wenn jemand mit einem Megaphon von der anderen Seite des Raumes unseren Namen ruft – man kann nicht einfach weghören.

Die „Salienz-Hypothese“ erklärt auch, warum Menschen mit Schizophrenie oft Schwierigkeiten haben, selbst scheinbar einfache Konzepte und Ideen zu verstehen. Ihre Gedanken können völlig ungeordnet erscheinen. Sie sprechen verlangsamt oder wie ein Wasserfall, und ihre Sätze scheinen oft völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Ihre Reaktionen auf die Umwelt können für Außenstehende sehr verwirrend sein. Diese Störungen des Denkens, der Sprache und des Verhaltens kommt durch eine ständige Informationsüberflutung des Gehirns zustande. Wenn der Filter versagt, werden wir ständig mit neuen Informationen bombardiert, ohne dass wir einen Sinn daraus ziehen können. Das ist, als würde man versuchen, Dutzende von Filmen gleichzeitig zu sehen und zu verstehen.

Kulturelle Unterschiede in Wahnvorstellungen

Es ist nicht verwunderlich, dass Menschen mit dem Vollbild einer Schizophrenie in Gesprächen verwirrt und abgelenkt wirken können.

Die „Salienz-Hypothese“ bietet zum ersten Mal eine greifbare Erklärung für das, was Menschen mit Schizophrenie erleben. Wie verwirrend und beutend ihnen die Welt erscheint. Und warum es ihnen so schwer fällt, zwischen Wahn und Wirklichkeit zu unterscheiden.

Die Hypothese liefert auch wertvolle Antworten auf Fragen, die sich Wissenschaftler seit Jahrhunderten stellen. Zum Beispiel auf die Frage, warum die Inhalte der Wahnvorstellungen von Schizophrenen von Kultur zu Kultur so unterschiedlich sind.

So glauben Betroffene in westlichen Großstädten eher, dass Satellitenwellen die eigenen Gedanken aussenden, während jemand in einer ländlichen Gegend eher davon überzeugt ist, dass seine Gedanken durch einen Fluch des Nachbarn gestohlen werden.

Aber wenn Schizophrenie tatsächlich eine biologische Stoffwechselstörung des Gehirns ist, müssten dann die Inhalte von Wahnvorstellungen nicht kulturübergreifend ähnlich sein?

Das Salienz-Konzept der Wissenschaftler erklärt dieses Phänomen, indem es argumentiert, dass Wahnvorstellungen normale psychologische Konstrukte sind – Erklärungen, die sich Betroffene selber für ihre veränderte Wahrnehmung geben.

Nach dieser Theorie macht es Sinn, dass sich diese Erklärungen auf die eigenen Erfahrungen und kulturellen Wertvorstellungen beziehen. So kann in Ländern mit Satellitenanschluss eine mögliche Erklärung für die lauten Stimmen in der Satellitenübertragung gesehen werden. In anderen Kulturen, in denen Bräuche und Legenden stärker verbreitet sind, wird ein Fluch vermutet.

Die Salienz-Hypothese eröffnet Behandlungsoptionen

Die „Salienz-Hypothese“ hat unser Verständnis der Schizophrenie grundlegend verändert. Und damit auch die Behandlungsmöglichkeiten.

Man weiß, dass die Erkrankung unter anderem durch einen Überschuss an Dopamin im Gehirn ausgelöst wird. Gelingt es, das Dopamin dort wieder zu reduzieren, sollten sich die Symptome der Schizophrenie bessern.

Dies scheint der Fall zu sein. Denn alle Medikamente, die bei Schizophrenie verschrieben werden, die sogenannten Antipsychotika oder Neuroleptika, blockieren bis zu einem gewissen Grad die Dopaminrezeptoren.

Dies führt zu einer Dämpfung der Aufmerksamkeit, sodass Informationen nicht mehr die Bedeutung bekommen, die sie einmal hatten.

Die Folge: weniger Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Denkstörungen. Doch das hat seinen Preis.

Wie viele Medikamente wirken auch Antipsychotika recht unspezifisch. Sie führen zu einer globalen Dämpfung der Aufmerksamkeit für alle Informationen, die das Gehirn verarbeitet. Nicht nur für Informationen, die mit der Psychose – dem akuten Zustand der Erkrankung – zusammenhängen.

Schizophrenie-Patienten, die Antipsychotika einnehmen, können irrelevante Reize wie zufällige Zahlen, die sie im Internet lesen, plötzlich wieder als unwichtig einstufen. Sie haben aber oft auch Schwierigkeiten, für sie relevante Informationen wie den Wetterbericht bei drohendem Gewitterregen als wichtig einzustufen und entsprechend zu handeln.

Das zeigt sowohl die Vor- als auch die Nachteile der Behandlung mit Dopamin blockierenden Medikamenten. Sie beeinträchtigen auch die gesunde Fähigkeit bestimmte Informationen als bedeutsam einzuschätzen. Viele Betroffene berichten, dass sie sich durch die Tabletten gedämpft fühlen und auch Gefühle nicht mehr so intensiv wahrnehmen – als läge ein Schleier über der Welt.

Die Grenzen der Salienz-Hypothese

Die Salienz-Hypothese kann sehr aufschlussreich sein, um besser zu verstehen wie sich die Erkrankung Schizophrenie auf Betroffene auswirkt. Neuere Studien, in denen Bilder des Gehirns in Bezug auf die Freisetzung von Dopamin analysiert wurden, stützen die Hypothese.

Sie hat aber auch ihre Grenzen.

Die besonders auffälligen „Positiv-Symptome“ der Schizophrenie wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Gedankenstörungen erklärt sie sehr gut.

Aber die viel zu oft unterschätzten, eher depressionsähnlichen Symptome wie Gefühlsverflachung, Freudlosigkeit, sozialer Rückzug und Antriebslosigkeit kann sie nicht wirklich erklären. Diese sogenannten „Negativ-Symptome“ belasten Menschen mit Schizophrenie aber oft viel stärker.

Das Konzept kann auch nicht erklären, warum manche Menschen an Schizophrenie erkranken und andere nicht. Es erklärt lediglich, was geschieht, nachdem eine psychotische Episode bereits begonnen hat.

Es ist unwahrscheinlich, dass eine einzige Theorie die komplexe Erkrankung Schizophrenie vollständig erklären kann. Es gibt sicher viele Mechanismen, die zusammenwirken, und einige, die noch entdeckt werden müssen.

Was bedeutet Schizophrenie?

Was bedeutet es also, an Schizophrenie zu leiden?

Die Schizophrenie ist weit mehr als nur eine Liste von Symptomen. Die Salienz-Hypothese gibt uns einen tieferen Einblick in das komplexe und vielseitige Leben von Betroffenen. Sie zeigt, dass Menschen mit Schizophrenie keine “anderen Menschen” sind, die wir nie verstehen werden.

Sie zeigt uns vielmehr, dass die Symptome der Schizophrenie in Denkprozessen verwurzelt sind, die jeder Mensch nachvollziehen kann. Letztlich haben wir mit Betroffenen viel mehr gemeinsam, als wir denken. Wenn mehr Menschen das verstehen würden, gäbe es weniger Angst und Stigmatisierung einer Krankheit, die theoretisch jeden treffen kann

Ich empfehle jedem, der sich für das Thema Schizophrenie oder die psychische Gesundheit im Allgemeinen interessiert, die in den Quellen verlinkten Artikel zu lesen und die Seiten der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie zu besuchen. Kommentieren und teilen Sie gerne diesen Beitrag, um ein wenig mehr Verständnis für diese hochstigmatisierte Erkrankung zu schaffen.

Quellen:

Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde: https://www.dgppn.de/

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Veröffentlicht von

Dr. med. Marlene Heckl arbeitet als approbierte Ärztin und hat an der Technischen Universität München und Ludwig-Maximilians-Universität studiert und promoviert. Seit 2012 schreibt die Preisträgerin des "Georg-von-Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus" für Ihren Blog "Marlenes Medizinkiste" und veröffentlicht Science-Videos auf Youtube und modernen social-media Plattformen, für die sie bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Für Spektrum der Wissenschaft, Die Zeit, Thieme, Science Notes, DocCheck u.a. befasst sie sich mit aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Themen, die ihr am Herzen liegen. Kontakt: medizinkiste@protonmail.com

56 Kommentare

  1. Ein Schizophrener ist also Kind geblieben, das allen Dingen Wichtigkeit zuschreibt, weil es die Unwichtigen noch nicht herausfiltern kann.

    Hier auf Spektrum ist selten eine Macke beschrieben worden, bei der ich nicht irgendwie mitreden könnte – Hypochonder werde ich nicht sein, ich bin immer kränklich, doch nie krank, wirkt irgendwie wie Schizophrenie des Körpers, kann sich auch nicht für eine Krankheit entscheiden, also probiert er von allem ein Bisschen. Eigentlich bin ich in allem so, sogar in politischen Ansichten. Vermutlich ein Grund, nicht allzu sehr von sich auf Andere zu schließen, was für mich richtig oder falsch ist, muss nicht für alle richtig oder falsch sein. Ein Argument für kollektive Schizophrenie, auch Toleranz genannt – alles ist grundsätzlich gleich viel wert, aber halt nicht für jeden, aber jeder ist grundsätzlich gleich viel wert, also auch seine private, personalisierte Salienz-Hierarchie. Wenn man da aber doch nicht ein paar Ausnahmen vom Grundsatz macht, wird die Gesellschaft auch total gaga und folgt jedem Trump, der ihr gerade einen hübschen Verschwörungswahn aufpfropfen will.

    Hey, neurales Netzwerk bleibt neurales Netzwerk, auch wenn es sich mit anderen verknüpft. Fraktal überall, wenn Sie sich ein Hirn von Innen anschauen wollen, gehen Sie doch mal spazieren, Sie leben in einem drin.

    Eine leicht schizophrene Betrachtungsweise, die objektiv allen Dingen Wichtigkeit zuordnet, zumindest die Möglichkeit, dass sie wichtig sein könnten, die erhöhte Aufmerksamkeit, kann durchaus Vorteile bieten. Sie sollten auch eventuelle Zusammenhänge und Unterschiede zwischen Schizophrenie und der Achtsamkeit überprüfen, die Sie bei Meditation üben. Oft zieht erst das Auge des Betrachters unüberwindbare Grenzen zwischen an sich eng verwandten Phänomenen – Ihr Hirn bezeichnet sie mit verschiedenen Wörtern, ordnet ihnen verschiedene Salienz zu, obwohl sie im Großen und Ganzen gleich funktionieren.

    Salienzzuteilung bedeutet im Grunde, dass Ihr Geist verarmt, das Hirn schließt bestimmte Wege, Optionen, um Strom zu sparen, mechanisch, automatisch zu funktionieren, Sie zur Maschine zu machen, die Algorithmen abspult, statt Entscheidungen zu treffen, Optionen und Daten zu vergleichen und zu werten. Bei Schizophrenie kann es passieren, dass das Gleiche auf andere Weise passiert – andere Gewissheiten, andere Informationen werden hierarchisch höher angeordnet, andere herausgefiltert. Und wenn sich der Wahn verfestigt hat, wenn der Verstand seine Routinen gefunden hat, ist auch der Schizophrene im Grunde geheilt: Ein gesunder Mensch, dessen Geist in einem mit der Umwelt inkompatiblen Betriebssystem erstarrt ist.

    Die Normalos haben eine funktionale Massenpsychose, in der sie von der Umwelt und den Wahnvorstellungen der Mitbetroffenen bestätigt werden, sie zweifeln nicht daran, weil sie keinen Grund haben. Wenn sie von den Wahnvorstellungen anderer Sekten, oder gar von einer sich verändernden Umwelt herausgefordert werden, kommen ihnen diese Dissonanzen wie Wahnsinn vor, während ihre Psychose Richtlinie für Normalität bleibt. Können Sie in jeder Klapse miterleben. Jeder Irre ein geistig Gesunder, der im falschen Universum gelandet ist.

    Ich nahm mal Medikamente gegen Schizophrenie. Vor lauter Leere im Kopf habe ich geheult. Ist es die Art, wie Normalos die Welt wahrnehmen? Wo jeder Bleistift bloß ein Bleistift ist und nicht flüstert, als wäre er das Tor zu tausend Welten? Wo Ihnen nicht ganze Romane einfallen, die Sie über ihn erzählen können, wenn Sie sich denn die Mühe machen, über ihn nachzudenken? Gott. Ihr armen, armen, verfluchten, verkrüppelten Seelen, verdammt zur ewigen Finsternis, ich hoffe, ihr findet nie heraus, was ihr verpasst, es sei denn, ihr müsst es nicht wieder verlieren.

    Ich kenne aber auch die Überdosis. Wenn Gedanken nicht abreißen wollen und das Bewusstsein an sich reißen, sodass man sich auf nichts konzentrieren kann und die Welt um sich kaum noch mitbekommt. Wenn’s echt lustig ist, haben Sie Party, dann sitzen Sie in der Ecke oder laufen durch die Straßen und lachen Ihre Gedanken an. Wenn’s nur lästig ist – heulen Sie. Der gleiche, unerträgliche Schmerz, wie bei den Medikamenten, nur entgegengesetzte Ursache.

    Schätze mal, wie irre ich unterm Strich bin, entscheiden nicht unbedingt die psychotischen Macken, sondern der rationale Teil – der Verstand, der versucht, die Daten zu analysieren und eine Bedeutung in ihnen zu finden. Ich hatte auch schon eine sehr intelligente Unterhaltung mit meinem Radio. Drei Sender reichen, irgendwo läuft immer ein Lied, in das Sie eine Bedeutung hineininterpretieren können, sei es ins Thema, in den Titel, in eine Textzeile. Der Verstand geht aber davon aus, dass nicht sie sich auf mich beziehen, sondern ich sie mir aussuche. Anscheinend sind Menschen gar nicht so kompliziert, und wenn wir Lieder machen, die sich an alle richten, können auch alle einen gemeinsamen Nenner finden. Der sie dann genauso auf Ideen bringt, wie ein echtes Gespräch.

    Wenn Sie genau darüber nachdenken – geht es nicht genau darum in einem Gespräch? Gemeinsame Nenner zu finden? Verschiedene Sichtweisen auf allgemein menschliche Probleme zu finden, seinen Ideen andere Ideen hinzuzufügen, die irgendwie schon jeder kennt, genau deswegen, weil sie funktionieren? Und dass wir Salienz auch den Informationen zuteilen, mit denen Andere uns berieseln?

    Hab kürzlich Shadow in the Cloud geguckt. Und mir gedacht – Mann, wenn das die Art ist, wie Frauen das hören, was Männer sagen, dann ist jedes Gespräch zwischen ihnen ein Dialog zwischen der Frau und ihren Komplexen, der Mann ist bloß das Thema. Er kann genauso gut einen trinken gehen und sich hinterher erkundigen, was hinterher rausgekommen ist. Geisteskrankheit ist eben sehr oft geistige Gesundheit mit anderer Deko.

    Schizophrene Zustände wirken also wie ein Werkzeug. Ein Sinnesorgan, das Ihnen mehr zeigt, als ein durch gesellschaftliche Anpassung überspezialisiertes, von Scheuklappen und Tunnelblick eingeschränktes Hirn, das auf Funktionieren eingestellt ist. Der Schizo ist ein Suchender, ein Sehender. Aber nicht unbedingt ein Verstehender. Und je mehr auch er sich spezialisiert, je mehr sein Hirn sich daran gewöhnt, Daten auszusortieren, ihnen Salienz zuzuordnen, desto mehr wird er zu einem bloßen dysfunktionalen Normalo. Wir sind Borg, der Körper soll wie ein Roboter funktionieren, der Geist wird in der Matrix entsorgt, damit er nicht stört, seine Kräfte und Weltanschauung mit einem Filtersystem so zurechtgebogen, dass er nützt und den Roboter zu sinnvollen Handlungen treibt, die der Geist nicht mal verstehen oder bemerken muss. Dem Schizo fehlt halt der Hive, in dem er ein Fake-Roboter sein könnte wie alle anderen auch, und im Massenwahn Normalität und Geborgenheit finden.

    Ist auch klar, warum so was in den Genen drin ist – eine bestimmte Wahrscheinlichkeit, durch den jede Gruppe einen bestimmten Prozentsatz Schizos geschenkt bekommt. Und auch, warum sie oft als heilig, als Seher angesehen wurden. Sie sind Spürhunde. Was auch immer ihre Hirne in der Geisterwelt hinter ihren Augen produzieren, es beruht auf einer Datenanalyse, die von der der Mehrheit abweicht, und sie verwerten deutlich mehr Umwelt-Daten. Falls der rationale Teil dann doch funktional genug geraten ist, um sie zu deuten, können durchaus Visionen herauskommen, die in traumhafter, symbolischer, metaphorischer Form genug den Normalos verborgene Wahrheiten enthalten, um den Höhlenmenschen-Stamm durch den Winter zu bringen. Ein solches Hirn ist von Natur aus objektiver, offener, und damit einem Wissenschaftler ähnlich. Und die träumen ja auch in Zahlen, nicht in dem, was ihre Augen sehen.

    Die Kehrseiten sind auch klar. Mehr Kombinationsmöglichkeiten ergeben auch mehr Fehlerquellen. Mehr gescheiterte Experimente, mehr Schwund, um was Nützliches zu bekommen. Ein Genie ist bekanntlich ein Wahnsinniger, dessen Wahnsinn zufällig zum Wahnsinn der Realität passt – es dürfte tausend dysfunktionale, nutzlose Irre brauchen, um einen brauchbaren Seher zu bekommen, tausend Seher für einen Einstein (der würde bestimmt schnell Regelmäßigkeiten und Bedeutung in Ihrer Zahlenreihe entdecken). Und – viel Strom, viel Kurzschluss. Ein solches Hirn baut komplexe Gedankengebäude, die aber recht schnell kollabieren, ins Nichts stürzen, falls ich aus Erfahrung sprechen darf. Im Grunde verpasst es sich selbst immer wieder eine Elektroschock-Therapie, es muss immer wieder aus der tiefsten Finsternis, der tiefsten Verzweiflung heraus, neu gestartet werden. Es erschafft sich immer wieder vom Neuen, aus eigenen Trümmern. Ein solcher Reboot braucht viel Zeit und Kraft. Und die fehlt irgendwann. Irgendwann ist man wohl ausgebrannt.

    Klingt eher nach manisch-depressiv. Ich sage ja, man soll nicht allzu sehr von sich selbst auf Andere schließen. Fügen Sie bitte meine Macken und Schlüsse, falsch oder richtig, dem Datenpool hinzu und ziehen jeden Nutzen draus, der Ihnen beliebt.

    • @Paul S.: “Ein Schizophrener ist also Kind geblieben, das allen Dingen Wichtigkeit zuschreibt, weil es die Unwichtigen noch nicht herausfiltern kann.” 😇👍

      Mit der gleichermaßen unverarbeitet-gepflegten Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und egozentriertem “Individualbewusstsein”, aufgrund/für den nun “freiheitlichen” Wettbewerb, also für die wettbewerbsbedingte Symptomatik und Bewusstseinsbetäubung, ist nichts Wunder oder Phänomen, eben einfach nur Konfusion und geistiger Stillstand, seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung (“Vertreibung aus dem Paradies”).
      👋😇

      • Ich übe seit 50 Jahren Meditationen in ihren ursprünglichen Formen. Gleichzeitig bin ich Physiker. Ich betrachte das Leben von diesen beiden Seite. Mit Meditation habe ich angefangen, weil ich mich überfordert fühlte. Achtsamkeit bedeutet, dass man in der Übung die Achtsamkeit nicht auf irgendein Thema lenkt – nicht grübelt – und nicht rational versucht, achtsam zu sein, oder ein Problem zu lösen. Natürlich versucht man doch, der Übung einen rationalen Sinn zu geben. Das führt dazu, dass man sich für besser hält und der Meinung ist, alle Menschen müssten diesen Weg gehen. Man gibt dem Nichts (nirgenwo festhalten) einen Sinn, an dem man Festhält und der zu groß eingeschätzt wird. Die Achtsamkeit erlernt man langsam (nicht rational), wann man erkennt, dass man in diese eigene Falle läuft. Im Leben voller Informationen sind wir alle versucht bestimmte Ereignisse überzubewerten und schizophren – ähnliche Ereignisse zu erleben. In der Physik erkennen wir, dass das ganze System nur ein Modell ist – nicht die Wirklichkeit. Wir können nicht mit Unendlich rechnen. Deshalb müssen wir Unendlich abschneiden und haben so die Modelle von scheinbar realen abgetrennten Teilchen (Auch die Quantenfeldtheorie hilt uns da nicht weiter). Es ist wie bei der Welle im Meer. Wir bestimmen wo oben, unten, auf den Seiten das Ende der Welle ist. Was aber die Welle ist, können wir nur erfahren, wenn wir darin schwimmen und vielleicht einen Schluck Wasser in den Mund bekommen und erkennen, dass unten und an den Seiten – zum Glück – keine Grenze ist. Immer wenn schizophren – ähnliche Erscheinungen auftreten kommt das Leben und zeigt uns, dass wir nur ein Modell von der Welt haben. Achtsamkeit aber ist nur Achtsamkeit, wenn sie das Leben ist.

        • @R. Wörner: “Was aber die Welle ist, können wir nur erfahren, wenn wir darin schwimmen und vielleicht einen Schluck Wasser in den Mund bekommen und erkennen, dass unten und an den Seiten – zum Glück – keine Grenze ist. Immer wenn schizophren – ähnliche Erscheinungen auftreten kommt das Leben und zeigt uns, dass wir nur ein Modell von der Welt haben. Achtsamkeit aber ist nur Achtsamkeit, wenn sie das Leben ist.”

          Konfusion des holographischen Universums:
          In der Konfusion unseres “individualbewussten Zusammenlebens”, surfen repräsentativ-wenige … auf der Welle, während die Masse repräsentativ in der Welle ersäuft, OHNE das ein geistig-heilendes Selbst- und Massenbewusstsein, in somit allen denkbaren …losigkeiten, die Grenze wirklich-wahrhaftig zur Achtsamkeit überschreiten täte, aus dem geistigen Stillstand seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprung (Vorsehung/”göttliche Sicherung”, seit der “Vertreibung aus dem Paradies”). Was bleibt, sind Neurosen, Psychosen und/oder Bewusstseinsbetäubung mit stets “neuen” zeitgeistlichen Bezeichnungen.

          “Die Welle muss weg”, damit “durchströmt”, was Mensch im SELBEN Maße …, und das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen Mensch gestaltet!?👋😇

    • @Paul S.: “Ist auch klar, warum so was in den Genen drin ist – …”

      🛎 Äh, nicht wirklich – Die Bewusstseinsentwicklung ist “reinkarnativ”, höchstwahrscheinlich bis zur sogenannten “göttlichen Sicherung” vor dem Freien Willen, denn dieses ist für das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen Mensch gedacht/programmiert, im holographischen Universum und dem ganzen “Rest”.👋😇

    • Meint ihr ernsthaft, ihr könntet euch erlauben “Schizophrenie entschlüsselt” zu schreiben im Zusammenhang mit einer Hypothese und dadurch “Salienz” zu demonstrieren? Das alles, ohne auch nur ein einziges Mal selbst in den Abgrund gestarrt zu haben oder in ihn gestürzt zu sein? Mit einem derartig primitiven und oberflächlichen Artikel über einen nicht weniger dummen Ansatz? Schon einmal in einem Abgrund mit glitschigen Wänden, die keinen Halt geben gesteckt, um aus ihm wieder entkommen zu “können” und man beginnt Fratzen in diesen Wänden zu erkennen? Schon einmal daran gedacht, was es bedeutet, dass Informationen, die relevant sind, von der Gesellschaft bewusst vorenthalten werden und somit nicht zur Verfügung stehen und mit entsprechendem Potential, vielleicht auch in einem Versuch der Befreiung, die Wände extrem hervortreten und der Absturz für manche unvermeidlich ist? Dass eben für brauchbare Information wahnhafter Ersatz gesucht wird, um den Willen und Drang weitergehend zu verstehen, zu befriedigen? Was bedeutet alles? Alles bedeutet etwas? Nur was sind die Zusammenhänge, die man nicht zu sehen bekommt? Würde ich mir eventuell mal überlegen, als Teil einer Gesellschaft, bei der nicht wenige, Fragen als tendenzielle Aussagen wahrnehmen und niemals beantworten und sich nicht wenige komplett erratisch aufgrund von angelernten Regeln ohne weitere Einsicht in Sinn und Zusammenhang verhalten. Auch diese Hypothese ist ein Schuss in den Ofen, weil das Individuum nicht von den Bedingungen der Umwelt getrennt werden kann, die eigentlich in einer Gesellschaft einen Sinn in sich tragen sollten, dies aber nicht tun, auch wenn es nur ein eigenes Hirn trägt. Ihr seid und bleibt halbgare und selbstgefällige Arschlöcher unter vermeintlicher Harmonie und wohlwollendem Zusammenhang, der nicht im Geringsten ernsthaft und schlüssig aufgefunden werden kann und unter eigenen Wahnvorstellungen der geistigen Gesundheit, die ihr als Schutzschild aufbläht. Und was meint ihr, wie viele Menschen, gerade in Krisen- und Ausnahmesituationen die Stärke besitzen, ganz klar wahrzunehmen, vielleicht auch als ehemals Betroffene, dass dieses vermeintliche soziale Netz gar nicht weitergehend existiert und auch darauf scheißen können, weil sie die Scharade durchschaut haben und sich unauffällig verhalten können und Situationen schaffen zu handhaben, somit alle Illusionen und Wahnvorstellungen verloren haben? Was ist, wenn der emotionale Druck dies noch zu halten zu groß wird und das Haus in den Abgrund stürzt? Beantwortet doch einmal diese Fragen mit der tollen Hypothese und Behauptungen über einen einzelnen Botenstoff und dessen Potential “richtig” zu denken, fernab jeder erkennenden neuronalen Verschaltung, die diesen Botenstoff nur am Rand benutzt? Vielleicht fällt euch dann auch auf, welche primitive Scheiße ihr reproduziert und auf der ihr sitzt und dann nur noch hoffen könnt, dass echtes Potential zu mehr, bei euch noch vorhanden ist, nur um vor die Wand zu laufen und abzustürzen. Ihr wisst einen Scheiß über die Ausprägungen einzelner Individuen, weil ihr kein einziges Individuum erkennen könnt und auch alles dafür tut, dass es so bleibt, entweder durch verdrehte vermeintliche Einsichten und psychologische Kategorisierungen verzerrt oder schlichte Vorenthaltung von relevanten und vollständigen Informationen, die auch brauchbar sind. Wer hier eigentlich wirklich den vermeintlichen Überblick des “Gesunden” oder der “Gesunden” verloren hat und von Leben und allen Fassetten des Erlebens, die nicht in der Erinnerung gehalten werden können, konstant (auch schon durch “legale” Drogen) Abstand nimmt (was für niemanden folgenlos bleibt), sollte wirklich einmal ehrlicher diskutiert werden, als es von der Menschheit jemals diskutiert wurde. Dafür braucht man auch eigentlich nur zu existieren und ein bewusstes Gehirn zu besitzen. “Normal” ist einfach nur abhängig, stumpf und dumm. Ändert das. Nebenbei. Einfachstes versteht man nicht mehr, wenn man auf dem Zahnfleisch geht, nicht weil man wegen übermäßiger Hirnaktivität überfordert wäre. Hängt dann auch damit zusammen, in welchen Zusammenhängen man sich befindet, deren Besetzung und Kommunikationsverhalten. Bei einem Wechsel kann man schon feststellen, dass man ein und denselben Text völlig anders versteht und daraus kann man sich dann auch nur durch ein Lächeln befreien, nicht wahr? Besonders wenn man keinen Zugriff oder Erfahrung mit anderen Zusammenhängen besitzt? Und denkt einfach mal darüber nach, an welchen Kategorien man/frau sich wegen ihrer Dimensionen mit den falschen Mitteln vergreift, gar nicht wissend, was ihr zu wissen glaubt und was dies für die geistige Gesundheit bedeutet, wenn dieser (Größen-)Wahnsinn nicht mehr der (all)gemein getragene Größenwahnsinn ohne relevante Informationsgrundlage ist. Ihr schiebt da besseres nach, ohne die Informationslandschaft und die Verzerrungen darin zu ändern? Die Stimmen sind auch exakt der debile Nervscheiß aus einer Gesellschaft aufgenommen, die vermeintliche Logik des (Un-)Zusammenhangs, die man eigentlich nicht in seinem Hirn haben will, weder funktionell noch inhaltlich oder durch Erlerntes fahrlässig aufgenommen und hervorgebracht. Das ist das Harte daran und alles andere als schizophren, wenn man dies erkennt und der so gut wie nicht lösbaren Aufgabe gegenüber steht, dies wieder unter bewusste Kontrolle zu bringen und inhaltlich komplett zu negieren.

    • Bei mir als ehemals Betroffener haben sich wesentliche Verbesserungen ergeben, durch lediglich präzisere Erkenntnis der eigentlichen Problematik, die dadurch wie von Zauberhand verschwunden ist.

      Und zwar, sieht sich Jemand, insbesondere im Kindesalter, einer Nahtoderfahrung( oder anderen traumatisierenden Erlebnissen) ausgesetzt, und reagiert zum Selbstschutz darauf mit Dissoziation,
      so kommt es vermutlich zu einer Kopplung von extremem Stress an Dissoziation im Allgemeinen.
      Das bedeutet dann wiederum, dass jede Art von Dissoziation bei der Person extremen Stress auslöst.
      ( Was dann schon Kleinigkeiten sein können, wie sich in einem Gespräch auf eine andere Person einzulassen )
      Das eigendliche Problem hierbei ist aber die Einschlaf-phase, die somit natürlich schwerfällt, da die Abkopplung des Geistes vom Körper (Die dem Sterbeprozess in der schrecklichen Nahtoderfahrung nahekommt) wieder Stress verursacht.
      Da der Schlaf dadurch nicht erholsam ist, der Köprer sich in dieser Stresssituation nicht erholen kann, kommt es zu einer Verschiebung der Schlafparalyse in den Wachzustand.
      Somit regeneriert sich der Körper dann im Wachzustand, was eventuell wiederum größe Vulnerabilität verursachen könnte, da dieser, sich sozusagen im Zustand des Halbschlafes befindend, angreifbarer ist, wie auch die Psyche dadurch geöffneter.

      Zudem kommt es dazu, dass im Alltag eine stressige Situation, wieder verstärkte Dissoziation hervorrufen könnte. ( Was die Situation noch stressiger macht, was sich dann hochschaukeln könnte )

      Die Vollendung dieses Zustandes wäre dann als Psychose zu beschreiben, in der der Geist im Wachzusand komplett schläft, der Körper aber in diesem Zustand auch ganz aktiviert ist.

      Nochmal kurz Zusammengefasst: Die Verknüpfung von Dissoziation ( oder Kontrollverlust ) an extremen Stress, wodurch die eigendliche Ruhe und Erholungsphase nicht zweckmäßig geschehen kann, und somit in den Wachzustand verschoben wird, was innerhalb des selben, durch die Betäubung durch eine Art der Schlafparalyse, wiederum weitere Probleme verursacht, v.a. erhöhe Angreifbarkeit sowohl des Körpers als auch der Psyche.
      ( Ich vermute hier das dadurch sämtliche Prozesse gestört werden könnten, bishin dazu dass die Person dann immunkompromittiert wird )

      Bei diesem Modell wäre eine unbehandelte PTBS, die dann durch die erhöhte Vulnerabilität über jahrelange Vernachlässigung der Problematik eine Schizophrenie etabliert, dieser als Ursache vorausgesetzt. hierbei also davon ausgegangen, dass das zugrunde liegt, was ja bestimmt in vielen Fällen unerkannt bleibt, zumal Familien, sich ihrer sozialen Stellung bedacht, oft versuchen zu vertuschen, was z.B. einem Kind passiert ist. Oder bei anderen Fällen, z.B. bei einem traumatisierten Soldaten, dem Staat daran gelegen ist, das nichts davon behandelt wird, und dadurch zu Tage befördert werden könnte.
      ( Zudem schützt sich ja das eigene Gehirn, die im Traumata verpackten Erlebnisse erfahrbar zu machen – wie eine verschlossene Box, die zum Selbstschutz nie geöffnet werden sollte(nach eigenem Ermessen) )

      Eventuell wäre es hilfreich, bei manchen Schizophreniebetroffenen diesen Prozess ins Bewusstsein zu rücken.

      Würde auch Sinn machen, dass die oben beschriebene Kopplung besonders stark ist, durch die extreme Situation, dann besonders viel und stark geprägt wird. Je jünger oder unbeholfener, desto mehr müsste die Person auf Dissoziation zurückgreifen, um sich zu beschützen.

      Ein weiterer Punkt: Etwa 20 Prozent der zur Verfügung stehenden Energie wird vom Gehirn beansprucht. Bei Jemandem, wo der Kopf ständig am rattern ist, weil er mit der Lösung eines Komplexes beschäftigt ist, der er aus oben genanntem Selbstschutz nicht lösen darf, müssten das dann deutlich mehr Prozent sein.

      Seit meiner plötzlichen Genesung durch Erkennen des Komplexes, bin ich nicht nur deutlich fitter, immer klar sehend, und problemlos aktiver, sondern Muskeln haben sich trotz null Training von selber aufgebaut.

    • Geiler Text.
      Es heisst, 20% der verfügbaren Energie bekommt das Gehirn.
      Bei Schizophrenie dürfte das wohl etwas mehr sein.
      Geht man von einer PTBS als Ussache aus,
      so versucht der Kopf wohl ein Problem zu lösen, woran er aber nicht ran darf, weil das Bewusstsein sich vor der schrecklichen Erfahrung schützt,
      und wie eine Muschel um das eingedrungene Sandkorn eine Perle gebildet hat.
      Durch mehr Saft, der zur Lösung der Zwickmühle nach oben geschickt wird,
      passiert da oben, auf dem Weg bis zum Problem, oder seiner Vershcleierung, natürlich deutlich mehr.
      Alles was erscheint wird als Problem vermutet, und versucht gelöst zu werden.
      Der Körper scheint dabei wie gelähmt.
      Statt in der Umwelt zu agieren, agiert man nur Innendrinnen.
      Die überhöhte Geistesleistung sonst, muss irgendwann kippen, da sie nicht natürlich ist,
      und dann muss der Kurzschluss kommen, die Psychose, wo man einfach wieder alles abdreht, aus jedem Instint eine Richtung macht.
      Die hohe Sensibilität und Aufnahmefähigkeit, als Resultat einer erhöhten Verwundbarkeit, einmal des Körpers, der gelähmt ist, als auch des Geistes, der offen sein muss, vielfältig, wechselhaft, um eben ein Problem auf viele Weisen angehen zu können.
      Ich vermute eine ungünstige Kopplung von Dissoziation an Stress,
      also das man einmal, wie im Moment des Einshclafens, in einer stressigen Situation wohl im Kleinkind oder Kindesalter, sein Wesen schützen musste, vor der Erfahrung, und hierzu Dissoziation, Abkopplung des Geistes von der Welt und Körper verwendet hat.
      Was dann vielleicht zu Einschlafproblemen führen kann,
      und das man meist in der Welt geistesabwesend ist,
      je mehr – je stressiger die Situation.

  2. @Hauptartikel

    So ganz neu ist die Salienzhypothese aber auch nicht. Aber da scheint was dran zu sein, allemal.

    Zu den Folgen gehört aber auch, dass die entgleisten Gedankenwelten nur schlecht funktionieren. Nichts funktioniert mehr vernünftig, und auch ein Austausch mit anderen wird immer schwieriger.

    Das hat jetzt wiederum gravierende Auswirkung auf die Stimmungslage. Man kann zeitweise aggressiv reagieren, oder auch depressiv, einfach weil nichts mehr funktioniert.

    Und die Lösungen fehlen im Leben. Dafür gibts dann langjährige Betreuung, wenn man den Alltag alleine nicht mehr hinbekommt.

    Die Zeiten zwischen den Krisen können aber auch lebenswert sein, und durchaus von Lösungen getragen sein, wie man Haushalt, ein soziales Miteinander und vielleicht sogar eine Arbeit hinbekommen kann. Dazu kann auch eine langfristige Medikation beitragen.

    Mit verrückten Gedanken kann man im Prinzip auch klarkommen, wenn man selber wieder hinreichend funktioniert. Mit Verrücktheiten umgehen zu können, das sind wir auch aus dem normalen Leben durchaus gewohnt. So wie wir Reichsbürgerunsinn einschätzen und ausgrenzen können, können wir es auch mit dem psychotischen Wahnsinn, ob es nun der eigene oder der von anderen ist.

    Eine andere Frage wäre, wie man aus dem Wahnsinn selber wieder herauskommt. Das kann einfach nur Gnade sein, aber auch mit genug Ruhe und Medikamenten kann man akute Phasen durchaus hinter sich lassen. Einsamkeit ist jedenfalls sicher nicht förderlich, wie man ein Miteinander wieder hinbekommt, das könnte entscheidend dabei sein.

    Wie es im Einzelnen dazu kommt, dass man dopaminbedingte Salienzschwierigkeiten bekommt, das müsste vielleicht auch mal geklärt werden. Einen wesentlichen Beitrag könnte hier mittelfristiger Megastress verbunden mit tagelanger Schlaflosigkeit leisten.

  3. Die Salienzhypothese ist für mich der Versuch einer Erklärung des psychischen Erlebens während eines schizophrenen Schubs. Es führt einen neuen Erlebens-Modus ein ähnlich etwa einer veränderten Wachheit oder Aufmerksamkeit oder einer veränderten Stimmung. Diese Beispiele vereint eine veränderte Verarbeitung von internen und externen Inhalten im ganzen Gehirn.

    Allerdings erklärt die Salienzhypothese überhaupt nicht, was für Prozesse hinter diesem veränderten Erlebnismodus stehen. Wenn hier gesagt wird, die Salienz gehe auf einen Dopaminüberschuss zurück, so scheint mir das sehr spekulativ. Zudem, selbst wenn es so wäre, wäre damit der Grund für die veränderte „Dopamin-Chemie“ immer noch nicht erklärt.

    Es gibt mindestens so viele Studie wie zur Salienz zu einer anderen, neurobiologischen Hypothese, die Schizophrenischübe mit einer reduzierten Anzahl von Synapsen erklärt, was 1) erklärt, warum Schizophrenie häufig junge Erwachsene betrifft, denn während der Hirnreifung werden viele Synapsen ausgeschaltet und wenn dies stärker geschieht als der Norm entspricht, dann begünstigt das einen schizophrenen Schub 2) es erklärt auch warum Cannabiskonsum im Jugendalter die Wahrscheinlichkeit eines schizophrenen Schubs deutlich erhöht, weil Cannabiskomsum im Jugendalter die Hirnvernetzung erschwert und auch auf die Anzahl der Synapsen Einfluss hat.

    Zudem: es gibt Genomweite Assoziationsstudien, die Gene identifiziert haben, welche mit Schizophrenie einhergehen und bei denen nachgewiesen wurde, dass diese mit der Schizophrenie assoziierten Gene das „Beschneiden“ von Synapsen beeinflussen.

  4. Ist dann die Vermutung zutreffend, dass die Schizophrenie vor einer Parkinson-Erkrankung schützt, beziehungsweise, dass sich diese beiden Erkrankungen gegenseitig ausschliessen?

      • Dass beide Erkrankungen zusammen auftreten können, liegt übrigens auch daran, dass die betroffenen Bereiche im Gehirn sich bei Schizophrenie und Parkinson unterscheiden (nicht überall liegt Dopaminüberschuss bzw. Mangel vor, sondern nur in bestimmten Arealen).

  5. Sehr spannender Artikel, danke!
    Kann man denn durch Bewusstmachung der eigenen defekten Aufmerksamkeitslenkung vielleicht die Wahnvorstellungen einfangen?

    Also: Ich rationalisiere bewusst, dass die Zahlenfolge nicht bedeutend ist und trainiere gewisse Entscheidungsregeln. Dann benötige ich keine wahnhaften Erklärungsmuster.

    Grüße!

    • Lieber Herr Eilers, das wird in der Psychotherapie von Schizophrenie Betroffenen angewandt. Durch metakognitives Training versucht man die kognitiven Erklärungsmuster umzutrainieren und die Aufmerksamkeit stärker zu fokussieren.

  6. @ Martin Holzherr 11.10.2023, 07:15 Uhr

    Ich sehe Probleme der biologischen Informationsverarbeitung aus der Sicht eines ehemaligen Elektronikers, der an „technischer Informationsverarbeitung“ gearbeitet hat. Es gab damals Ähnlichkeiten zur Biologie in den Strukturen der Schaltungen, aber auch auftretende Probleme wurden eher scherzhaft mit Begriffen aus der „Psychiatrie“ belegt.

    Es sind z.B. die Begriffe: „Hysterie“ wenn eine Schaltung „übertrieben empfindlich“ reagierte, absichtlich oder unabsichtlich und das entspricht ungefähr der „Salienz“, wenn z.B. Neuronen wegen des Dopaminspiegel unterschiedlich „empfindlich“ reagieren.

    „Schizophren“ war eine Schaltung, wenn sie „verrückt“ reagierte. Dafür gab es viele Ursachen die man nachträglich (in der Elektronik) recht gut analysieren konnte und die zieht auch Herr Holzherr in Betracht. Auch Neurologen und Psychiater versuchen es ähnlich zu erklären, haben aber anders als die Elektroniker, keine guten „Messmöglichkeiten“ direkt an den Strukturen.

    Paranoia und Epilepsie entsprächen „Schleifen“ bzw. unerwünschte Rückkoppelungen in der Verarbeitung. Besonders schlimm, wenn die „Denkschleifen“ auch noch „fehlerhafte Strukturen“ betreffen, die Psychiater nennen es „paranoide Schizophrenie“….

    Zitat: „Die Salienzhypothese ist für mich der Versuch einer Erklärung des psychischen Erlebens während eines schizophrenen Schubs. Es führt einen neuen Erlebens-Modus ein ähnlich etwa einer veränderten Wachheit oder Aufmerksamkeit oder einer veränderten Stimmung. Diese Beispiele vereint eine veränderte Verarbeitung von internen und externen Inhalten im ganzen Gehirn.”

    Das sehen ich wie Holzherr.

    Zitat: „Allerdings erklärt die Salienzhypothese überhaupt nicht, was für Prozesse hinter diesem veränderten Erlebnismodus stehen. Wenn hier gesagt wird, die Salienz gehe auf einen Dopaminüberschuss zurück, so scheint mir das sehr spekulativ. Zudem, selbst wenn es so wäre, wäre damit der Grund für die veränderte „Dopamin-Chemie“ immer noch nicht erklärt.“

    Dass die “Salienzhypothese” eher nichts erklärt, was für die Denkprozesse hinter diesem veränderten Geschehen steht, das sehe ich auch so. Es sind, salopp erklärt, „falsche Verdrahtungen“ im neuronal synaptischen Netz.

    Über die Dopamin-Chemie kann ich nichts sagen. Allerdings erscheint es mir naheliegend, dass eine örtliche und zeitliche selektive Dopaminregelung Einfluss auf die Denkprozesse nimmt, Die sozusagen „herunter“ oder „hochgeregelt“ (z.B. bei Gefahr) werden könnten.

    Es scheint das Problem, wie es zu den „falsche Verdrahtungen“ kommt?

    Naheliegend wäre „falsches Lernen“ (Umgebung“) von außen, womöglich verstärkt durch interne „Ausfälle“, wenn z.B. strukturell “passende” Synapsen gar nicht vorhanden oder „defekt“ (genetische Gründe) sind, oder nicht „aktiviert“ werden können. Entweder wegen eines biochemischen Problems, oder weil sie durch früheres „falsches Lernen“ auf völlig „falsche Bahnen“ treffen und womöglich neue falsche Verknüpfungen bilden.

    Wenn in der Technik Signale derart „fehlerhafte Funktionsbereiche“ aktivieren, führt das z.B. zu den „schizophrenen“ Aktivitäten, die man in der Technik oft recht gut, sogar im Detail, nachvollziehen konnte. Maschinen reagierten oft völlig verrückt, gefährdeten mitunter sogar das Personal oder produzierten Unmengen an Ausschuss.

  7. Noch etwas habe ich vergessen. Die „berühmten Depressionen“. Die haben Techniker an Maschinen eher weniger festgestellt. Eher eine gewisse „Launenhaftigkeit“.

    Die traten z.B. bei den berühmten „Wackelkontakten“ auf.

    Depressionen dürften hauptsächlich mit den noch weitgehend unbekannten „Gefühls und Empfindungsprozessen“ zusammenhängen.

    Die könnten, ebenfalls von neuronalen Schaltprozessen an bestimmten Strukturen (ich vermute auch von den „Gliazellen“) ausgehen.

  8. All unsere Erfahrungen werden in der zeitlichen Gegenwartsform erlebt, so im Gedächtnis abgespeichert und wieder reaktiviert/erinnert.

    D.h. Erinnern ist ein Wieder-Erleben. Dies ist ein Grund, warum manche Details so intensiv empfunden werden.

  9. Schön geschrieben – doch was da nun “entschlüsselt” ist, stellt sich mir die Frage. Wie hier in der Diskussion schon angemerkt, ist diese Salienzthese der Schizophrenie nicht neu (z.B. vor 20 Jahren Psychosis as a State of Aberrant Salience im Am. J. Psychiatry). Und erweitert man das auf die Dopaminthese, landet man mindestens in den 1970ern.

    Wie beschrieben, lassen sich die “Positivsymptome” oft medikamentös unterdrücken, leider mitunter auch mit schweren Nebenwirkungen (z.B. Bewegungsstörungen; vgl. mit Parkinson, das mit einem Dopaminmangel in Zusammenhang gebracht wird).

    Ich würde mir einmal einen ausführlicheren Artikel darüber wünschen, dass 1) der größte bekannte Risikofaktor für die Diagnose wohl eine Immigration ist und 2) es Menschen mit der Diagnose Schizophrenie laut einem WHO-Bericht wohl in weniger entwickelten Ländern besser geht – vielleicht wegen einer festeren Einbindung in familiäre/religiöse Strukturen?

    • @Schleim

      zu 1) und 2): Beides systemrationale Bewusstseinsbetäubung in Reinkultur der wettbewerbsbedingten Symptomatik, wo der Sündenbock für die Verantwortung mal wieder hin und her um den heißen Brei herum verschoben wird!? 👋🥴👍

  10. @ Stephan Schleim 12.10.2023, 12:21 Uhr

    Zitat: „Ich würde mir einmal einen ausführlicheren Artikel darüber wünschen, dass 1) der größte bekannte Risikofaktor für die Diagnose wohl eine Immigration ist und 2) es Menschen mit der Diagnose Schizophrenie laut einem WHO-Bericht wohl in weniger entwickelten Ländern besser geht – vielleicht wegen einer festeren Einbindung in familiäre/religiöse Strukturen?“

    Beides sehe ich wie Sie.

    Von 1) habe ich vor langer Zeit in einem anderen Zusammenhang vom „Risikofaktor Immigration“ gehört.
    Und zwar dass es naheliegend ist, wenn „schizoide“ Menschen eher zur „Flucht neigen“ als gut in der Gesellschaft verankerte Menschen und der besondere „Flucht Stress“ dazu beiträgt, dass die Situation nach der Flucht eskaliert. Natürlich gibt es auch „Normalos“, die die Situation einfach ausnutzen und ihre Situation verbessern wollen.

    Zu 2): So wie Sie schreiben, war es früher auch in unserer Gesellschaft. Betroffene lebten im (bäuerlichen) Familienverband, wurden aber mitunter (zeitweise) in einem Zimmer eingeschlossen. Sie bekamen Essen und haben auch Arbeiten verrichtet. Frauen haben z.B. Kleidung und Wäsche repariert, Männer Holz gehackt. Die betroffenen Familien wurden häufiger vom Bürgermeister oder Pfarrer besucht, der Ratschläge gab und „nachgesehen“ hat. Kinder wurden ferngehalten.

  11. @Stephan 12.10. 12:21

    „dass 1) der größte bekannte Risikofaktor für die Diagnose wohl eine Immigration ist und 2) es Menschen mit der Diagnose Schizophrenie laut einem WHO-Bericht wohl in weniger entwickelten Ländern besser geht – vielleicht wegen einer festeren Einbindung in familiäre/religiöse Strukturen?“

    Meistens fängt eine Psychose in einer Lebensphase mit Megastress an, und im Laufe der Erkrankung wird Einsamkeit zur bestimmenden Folge. Gerade ob es gelingt, die Einsamkeit zu entschärfen, entscheidet darüber, wie gut es einem trotz der Erkrankung noch geht.

    Immigration ist entsprechend ziemlicher Stress, was den Ausbruch der Erkrankung fördert. Und familiär/religiöse Strukturen sind in ärmeren Ländern eben stärker ausgeprägt, welche dann auch Psychotiker eher noch integrieren können.

    Vielleicht ist dort auch das Leben unkomplizierter, und etwa die Anforderungen am Arbeitsplatz geringer. Von Hand Baumwolle pflücken kann man auch mit Psychose wohl noch ganz gut, in einer Tischlerei mit teils Computergesteuerten komplexen Maschinen umzugehen, das geht nicht mehr.

    Ob mehr Bildung und eine pluralistischere Kultur auch den Ausbruch von Psychosen fördert? Immerhin gibt es damit aber mehr Lebensraum für individualistische Lebensentwürfe, die eine Integration von Psychoseerfahrungen sogar fördern könnten.

  12. Sehr interessant, werte Frau Inhaltegeber(in) Dr. Marlene Heckl, also so zum Beispiel :

    Andere Informationen, die wir nicht als relevant einstufen, werden dagegen herausgefiltert und schnell vergessen. Dieser Prozess ist extrem komplex, aber unser Gehirn führt ihn täglich tausende Male unbewusst aus.

    +

    Sie [die sog. Salienz-Hypothese, Ergänzung : Dr. Webbaer] zeigt uns vielmehr, dass die Symptome der Schizophrenie in Denkprozessen verwurzelt sind, die jeder Mensch nachvollziehen kann. Letztlich haben wir mit Betroffenen viel mehr gemeinsam, als wir denken. [Quelle jeweils : der dankenswerterweise zur Verfügung gestellte Artikel]


    Salienz ist ja auch relativ, gilt es auch relativ zu entwickeln bis festzustellen.
    Dr. W rät zur Bildung sozusagen sinnhafter Salienz an.
    Selbstverständlich ohne so besonders zu verwirren und so krankhaft zu werden, sondern dazu anders zu überlegen als Andere, gerne auch experimentell, bereits beim Denken.
    Er mochte auch so ‘Letztlich haben wir mit Betroffenen viel mehr gemeinsam, als wir denken.’

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Webbaer (der in seinen kleinen Aufgabengebieten stets gefordert war sozusagen streng querdenkerisch (leider ist dieses Wort mittlerweile negativ konnotiert (worden), in den letzten Jahren erst, polittisch, sächsisch ausgesprochen) zu, äh, denken.)

  13. Bonuskommentar hierzu :

    Man kann die Bedeutsamkeit einer Information erhöhen, indem man sie mit einer Belohnung verknüpft. [Quelle : Artikeltext]

    Die Information meint die Herstellung von Bedeutung, ansonsten wäre von Datenlage und Data oder Datum die Rede, Gegebenes meinend, Daten sind gegeben.

    Selbstverständlich wird sich der Schreiber dieser Zeilen nicht in medizinische Sicht zur Schizophrenie einmischen.
    Dr. W dankt der hiesigen Inhaltegeberin, will nur ergänzen.

    Die Naturwelt, diese Welt als Natur begriffen, es gibt auch anderes Verständnis dieser Welt, bspw. als Universum, die physikalische Sicht ist gemeint oder als Wirklichkeit, als Actualitas, hier sei Meister Eckhart gegrüßt, oder als Realität, Realitas, Sachlichkeit, hier unsere Geisteswissenschaftler, ist für das erkennende Subjekt sozusagen (moderat, aber sachlich korrekt) schizophren wahrzunehmen.

    Mathematisch, spieltheoretisch, aber auch gesellschaftlich praktisch, bspw. im Pokerspiel, bei Kooperationen wirtschaftlicher und politischer Art, so ist zB nicht theoretisch falsch :

    -> https://en.wikipedia.org/wiki/Madman_theory

    Nur ergänzend beigebracht und sich eben nicht in medizinischen Befund einmischen wollend
    Dr. Webbaer

  14. Salienz ist eine Modellvorstellung, mit der sich Betroffene helfen können.
    Wenn man jetzt annimmt, dass keine Stoffwechselstörung vorliegt, dann wäre die Schizophrenie die Folge einer psychischen Überbelastung.
    Die Ablehnung des eigenen Namens ist eine leichte Form ?
    Ein Schüler wollte nicht mit seinem Namen angesprochen werden.

  15. @Neumann 13.10. 12:01

    „Wenn man jetzt annimmt, dass keine Stoffwechselstörung vorliegt, dann wäre die Schizophrenie die Folge einer psychischen Überbelastung.“

    Das kann doch dasselbe sein. Der Neurotransmitterhaushalt wechselt doch mit dem Betriebszustandes des Gehirns und den psychologischen Vorgängen. Schlafmangel etwa hat großen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit, auch durch veränderte Neurotransmitterkonzentrationen. Hier helfen dann eventuell auch Psychopharmaka oder Koffein, einfacher wäre es aber, sich einfach schlafen zu legen, wenn das denn möglich ist.

    Gerade bei akuten Psychosen geht das ja eben öfter nicht mehr, Schlaflosigkeit ist dann ein wesentlicher Teil des Problems.

    Auch soziale Faktoren wie Prüfungsangst oder Mobbing verursachen auch psychologische Auswirkungen, wie auch Reaktionen der Neurotransmitterkonzentrationen. Das gehört eben alles zusammen, und Probleme wie Hilfen können auf allen Gebieten ansetzen.

    Medikamente, Psychotherapeutische Gespräche wie z.B. Metakognitives Training und soziale Unterstützung wie z.B. Betreutes Wohnen können wirksam sein, unabhängig davon, welches die genauen Ursachen der Probleme sind. Hier muss man im Einzelfall gucken, was funktionieren kann. Medikamente können dauerhaft dazu gehören, lösen das Problem alleine allerdings nicht immer. In völliger Einsamkeit kann keiner klarkommen.

    • Die Psyche wirkt auf den Stoffwechsel und umgekehrt wirkt der Stoffwechsel auf die Psyche.
      Es geht halt darum, wo setzt man an. “Sprich nur ein Wort, wo wird meine Seele gesund”, so beten die Christen.
      Der Bauarbeiter trinkt einen Schnaps, wenn ihm was Gräßliches widerfahren ist.

      Aus meinem Bekanntenkreis weiß ich nur, dass Schizophrenie und Psychosen zusammenhängen.

      Meine Vermutung ist, dass empfängliche Menschen gefährdet sind, wenn ihnen über längere Zeit Schlimmes widerfährt und sie keine Hoffnung mehr haben, das ändern zu können.

  16. @Neumann: “Sprich nur ein Wort, wo wird meine Seele gesund, so beten die Christen.”

    “VERNUNFT” 🙊🙈🙉 Nein, nein, nein, ruft die konfus-gebildete Suppenkaspermentalität, gesund ist nur das wettbewerbsbedingte Konkurrenzdenken, inklusiv-ausschließlich zum Erwerb einer Seele für mein “Individualbewusstsein” in allen denkbaren …losigkeiten.
    🗣💨💣🕳 👋😇👍

    Neumann: “Meine Vermutung ist, dass empfängliche Menschen gefährdet sind, wenn ihnen über längere Zeit Schlimmes widerfährt und sie keine Hoffnung mehr haben, das ändern zu können.”

    Wow, ganz schön mutig, hier ziemlich klar anzudeuten, dass die vernunftbegabte Verantwortung für alles immer auf dem Narrenschiff mittreibt, wo Änderungen nur kapitulativ zum reformistischen Zeitgeist gehören dürfen!? 👋😇👍

    • “dass die vernunftbegabte Verantwortung für alles immer auf dem Narrenschiff mittreibt,”
      man kann das so sehen, man kann aber auch die kleinen Fortschritte sehen, die die Menscheit macht.
      Gemeint sind die Ideen. Der Gedanke der Gleichberechtigung, der Gedanke des freien Willens, der Gedanke der Humanität.

      Wenn solche Gedanken erst einmal in der Welt sind, hält sie kein Ochs noch Esel auf.
      Die Menscheitsgeschichte wird in Jahrtausenden gerechnet.
      Habe Geduld hto, habe Geduld mit der Dummheit der Menschen !

      • @Neumann: “Wenn solche Gedanken erst einmal in der Welt sind, hält sie kein Ochs noch Esel auf.”

        🤔”Ochs noch Esel”😏, haben als Wasserträger stets geholfen die heilenden Gedanken in Unwahrheit zu assimilieren. 👋😕

        • hto
          jetzt musst du erklären was heilende Gedanken in Unwahrheit sind.
          Das ist doch ein Widerspruch in sich.
          Wenn etwas heilt , dann kann es nicht unwahr sein.

          Und der Ochs und der Esel, die haben dem Honnecker gehört.

          • @Neumann
            … heilende Gedanken/Ideen/menschenwürdige … in Unwahrheit assimiliert WERDEN, NICHT SIND!!!👋😇

            Und wieder einmal hast Du Deine Neigung zur systemrationalen Konfusion …!?🤏😇👍

  17. Nachtrag für hto,
    Wir haben es hier mit der Medizinkiste von Marlene zu tun.
    Überlege vorher, ob deine Antwort dort hinein passt !!

  18. Mit der Verdrehung von Sprache kannst du keine Probleme lösen.
    Wenn du deinem Gesprächspartner unterstellst, “rational verdreht” zu sein, wie willst du dann überhaupt noch ein Gespräch führen .

    Du musst dich schon noch auf das Niveau der konfusen Gesprächspartner herablassen, wenn du verstanden werden willst.

    • @Neumann: “… wenn du verstanden werden willst.”

      Oh, ich bin ziemlich sicher, dass die “normal” Verkommenen der Schizophrenie-Erzeugung, die mich hier im scilogs und im anderen “wissenschaftlichen” Blog schon als alles Unwahrhaftige von Troll bis menschenverachtender Antisemit bezeichnet/konstruiert-denunziert haben und mit allen Mitteln der Manipulation unterdrückt halten, sehr wohl verstanden haben und wissen das sie es sind, die das Krankhafte / die stets eskalierende Symptomatik pflegen, bzw. versuchen auf ihr heuchlerisch-verlogenes Niveau der Bewusstseinsbetäubung zurück zu bringen.

      Ich konnte schon den einen oder anderen konfus-Kommentierenden beobachten, den sie ganz oder für einige Zeit auf ihr “Niveau” zwingen konnten – “Stockholm-Syndrom”!?
      👋😗👍 👋😇

  19. @Neumann 14.10. 09:52

    „Die Psyche wirkt auf den Stoffwechsel und umgekehrt wirkt der Stoffwechsel auf die Psyche.“

    Offensichtlich ist dies stets miteinander verbunden, auch im Normalbetrieb.

    „Meine Vermutung ist, dass empfängliche Menschen gefährdet sind, wenn ihnen über längere Zeit Schlimmes widerfährt und sie keine Hoffnung mehr haben, das ändern zu können.“

    So fängt es meistens an, wobei man hier nicht unbedingt psychotisch reagieren muss. Wenn man es aber tut, dann kommt insbesondere eine weitere Dynamik dazu, die kennzeichnet dann wohl längerfristige Probleme: Die meisten verbliebenen sozialen Kontakte brechen ab und man ist meistens dauerhaft arbeitsunfähig.

    Offenbar haben wir hier eine schwerverdauliche Situation, die regelmäßig chronisch wird. Man kann da raus kommen, sich neue Freunde suchen, und sich mit dem beschäftigen, was einen wirklich interessiert. Dann wird da noch ein vergleichsweise lebenswertes Leben draus.

    Die richtige Medikation kann hier hilfreich sein. Umorientieren muss man sich aber unbedingt auch, man hat nur noch Optionen mit wenig Stresslevel. Karrieren jeglicher Art kann man fast immer vergessen.

    • Neumann: „Die Psyche wirkt auf den Stoffwechsel und umgekehrt wirkt der Stoffwechsel auf die Psyche.“

      @Jeckenburger: “Offensichtlich ist dies stets miteinander verbunden, auch im Normalbetrieb.”

      Wenn die Psyche der Geist / das Zentralbewusstsein ist, dann ist die Psyche von Mensch multischizophren/multidimensional miteinander “verbunden” / gleichermaßen konfusioniert, im Normalbetrieb des “gesunden” Konkurrenzdenkens???

      Also ich kann das Programm des geistigen Stillstandes / die offenbarte Vorsehung der “göttlichen/vernünftigen Sicherung” vor dem Freien Willen seit Mensch erstem und bisher einzigen geistigen Evolutionssprungs verstehen, im Betrieb des holographischen Universums!!! 👋😇

      • Deine Antworten sind “genial”, weil sie neue Horizonte aufzeigen.
        “gleichermaßen konfusioniert”, das ist die Lösung beim Verständnis der Psyche einerseits und dem konträren Verhalten der Menschen andererseits.
        Wie es schon K.Marx formuliert hat, die Umwelt formt den Menschen.

        Und es ist die Umwelt, die unsere Psyche beeinflusst und unser Denken beeinflusst. Wir denken nicht , was notwendig wäre, sondern was notwendig ist.

        Wir müssen hier und heute tun, was zum Überleben notwendig ist. Dass dies dann für die Umwelt auch schädlich sein kann, das nehmen wir inkauf. Denke nur an den Flugverkehr. Daran hängen Hunderttausende von Arbeitsplätzen. Die kannst du nicht von heute auf morgen abschaffen.

        Also bleibe mal realistisch und bedenke, was real machbar ist.
        Zukunfsträume sich wichtig, genauso wichtig ist das Hier und Heute.

        Nachtrag, Dass man bei diesen einsichten auch schizophren werden kann ist denkbar.

  20. @Neumann: “Und es ist die Umwelt, die unsere Psyche beeinflusst und unser Denken beeinflusst.

    Es wäre richtig, wenn die Umwelt unser / der KI Mensch konfusioniertes “Individualbewusstsein” entsprechend dem ganzheitlich-ebenbildlichen Wesen Mensch beeinflussen würde (Beispiele gab und gibt es), denn unsere Psyche braucht/will das schizophrene Denken nicht!?

  21. hto,
    Zustimmung !
    Es beginnt ja schon im Kindesalter. Das Kind benimmt sich seinen Eltern gegenüber anders als seinem gleichaltrigen spielkameraden.
    Der Akku ist leer, später mehr.

  22. @Neumann

    Übrigens hat Blume den inzwischen kranken mikrokosmologisch-egozentrierten Begriff von Umwelt schon entsprechend des “menschenrechtlichen Verständnisses” aller als unausweichlich zu akzeptierenden …losigkeiten in Mitwelt uminterpretiert – Nicht nur für Neurobiologen!? 👋😇

  23. @Jeckenburger
    Offensichtlich ist dies [Stoffwechsel und Psyche] stets miteinander verbunden, auch im Normalbetrieb.

    Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Psyche ist in jedem Fall eine Folge von Stoffwechsel(störungen), angefangen bei der Aufnahme von Sinnesreizen. Das steht aber im Widerspruch zu Ihren “Geisteswelten”.

    Bemerkenswert ist noch, dass sich die Schizophrenie erst im Alter von etwa 20 Jahren manifestiert. Sie beginnt sicher schon vorher, wird von der Umwelt aber nicht als solche bemerkt bzw. diagnostiziert. Die betroffene Person wirkt anfangs nur etwas komisch, verrückt, spinnert oder “daneben”.

    • Howdy!

      Philosophisch betrachtet das erkennende Subjekt nicht die Welt “as is”, sondern macht sich ein Weltbild, schafft Sachlichkeit, Realitas, Realität, und lebt gedanklich in einer Welt seines Geistes, in der sogenannten Geisteswelt. [1]
      Naturwissenschaftlich beobachtbar nicht, zumindest nicht direkt, die Psychologie wird dies ähnlich sehen, sie lebt sozusagen von dieser Erkenntnis.
      Schopenhauer wagte insofern die Aussage, dass es den Hund nicht gibt, sondern nur die Idee von einem Hund, geeignete Kladistik voraus gesetzt; Dr. Webaer kann leider ad hoc und bei angemessenem Zeitaufwand kein passendes Zitat Schopenhauers finden. [2]

      Mit freundlichen Grüßen
      Dr. Webbaer

      [1]
      Gerade so sind Geisteswissenschaften legitimiert.

      [2]
      Aber viele Andere meinten nicht anders, ursprünglich vielleicht so :
      -> https://de.wikipedia.org/wiki/Höhlengleichnis

      PS:
      Der Schreiber dieser Zeilen setzt sich hier, sofern er mitbekommen hat, in keinen Gegensatz zu hier dankenswerterweise Publizierenden.
      Ergänzt ja meist nur nett und unterstützend.

      • Schopenhauer wagte insofern die Aussage, dass es den Hund nicht gibt, sondern nur die Idee von einem Hund, geeignete Kladistik voraus gesetzt;

        Als Fan und Kenner von Schopenhauer widerspreche ich. Schopenhauers Philosophie besagt dass die empirische Individuation des Hundes (der Atman) letztendlich identisch mit dem metaphysischen Willen (Brahman) ist.

        Die individuelle Seele (Atman) und Brahman (so etwas wie die Weltseele) sind hier identisch. Schopenhauer war u.a. aus altindischer Philosophie (Veden, Upanischaden) beeinflusst. Hier und bei Schopenhauer wird aber nicht behauptet dass es z.B. einen Hund “eigentlich” materiell gar nicht gäbe.

        Auch was Sie über die Psychologie schreiben ist nicht korrekt. Die Psychologie heute, also die wissenschaftliche Disziplin dieser, versucht menschliches Erleben und Verhalten primär in Konzepte und Operationalisierungen der Dritten-Person-Perspektive zu gießen. Wenn Sie speziell die Erste-Person-Perspektive behandeln möchten (von der Sie fälschlich annehmen dass die Psychologie von ihr leben würde) müssen Sie in die Phänomenologie (Philosophie) schauen.

        • @Philipp: “Schopenhauers Philosophie besagt dass die empirische Individuation des Hundes (der Atman) letztendlich identisch mit dem metaphysischen Willen (Brahman) ist.”

          Mensch hat, trotz Konfusion und “göttliche/vernünftige Sicherung” vor dem Freien Willen, einen entsprechend “individualbewussten” metaphysischen Willen/Rahmen, also der geistige Stillstand seit … ist wegen unserer fusionierend zu entwickelnden Vernunftbegabung nicht absolut – Die eigenverantwortliche/erweiternde Seele ist dem ganzheitlich-ebenbildlichen Wesen Mensch erst …, wenn WIR anstatt “ich” aus der Seele des Geistes/Zentralbewusstseins …!?👋😇

  24. @reutlinger

    Bemerkenswert ist (im wahrsten Sinne des Wortes), daß Mensch NICHT die Kompetenz / die Grundlagen für ein geistig-heilendes Bewusstsein hat, zur richtigen Behandlung der konfusen Überproduktion an Kommunikation(sstörungen) des Zeitgeistes der/die AUCH Psyche genannt wird!?

  25. @hto
    Sie meinen vermutlich PSYCHOSE statt Psyche. Die zeitgeistige Überproduktion an bedeutungsloser Kommunikation zeigt offensichtlich deutliche Spuren in dieser Richtung, als asoziale Selbstüberschätzung, Selbstgefälligkeit und Selbstherrlichkeit. Die täglichen Nachrichten und die “sozialen” Medien liefern dafür Beispiele und Bestätigungen. Verbreitete Schizophrenie ist gewissermaßen eine natürliche Folge davon.

  26. @reutlinger 15.10. 09:58

    „Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Psyche ist in jedem Fall eine Folge von Stoffwechsel(störungen), angefangen bei der Aufnahme von Sinnesreizen. Das steht aber im Widerspruch zu Ihren “Geisteswelten”.

    Andersrum auch, die Psyche wirkt auch auf den Stoffwechsel. Inwieweit das ganze System noch Geisteswelten einschließt, das ist ein anderes Thema.

    „Bemerkenswert ist noch, dass sich die Schizophrenie erst im Alter von etwa 20 Jahren manifestiert. Sie beginnt sicher schon vorher, wird von der Umwelt aber nicht als solche bemerkt bzw. diagnostiziert. Die betroffene Person wirkt anfangs nur etwas komisch, verrückt, spinnert oder “daneben”.“

    Der Ausbruch hat sein Maximum bei Männern mit 27, bei Frauen einige Jahre später, und kann auch schon im Jugendalter oder noch im Rentenalter vorkommen. Ob es bestimmte Typen sind, die es dann später trifft, das kann ich nicht beurteilen, da fehlt mir jede Evidenz. Gesichert dürfte aber sein, dass fast immer eine außerordentliche Belastung besteht, wenn hier das ganze System entgleist und die Krankheit seinen Lauf nimmt.

    Vermutlich könnte man gefährdeten Menschen den Tipp geben, extreme Stresssituationen zu vermeiden, und so tatsächlich einen Ausbruch der Krankheit unwahrscheinlicher machen. Ich hätte jetzt aber eigentlich keine Idee, wie man Risikofälle identifizieren könnte.

    Das wäre in der Tat eine sehr gute Idee, wenn es denn praktikabel wäre. Wenn man so einigen Menschen dieses Schicksal ersparen könnte, dann sollte man das versuchen.

  27. @Jeckenburger
    Andersrum auch, die Psyche wirkt auch auf den Stoffwechsel.

    Der Begriff der Psyche beschreibt nichts anderes als die Phänomenalität des Stoffwechsels, speziell im Gehirn, z.B. betreffs der Hormone der Hypophyse. Das wäre die altbekannte Körper-Geist-Problematik bezüglich der Interaktion von Körper und Geist/Psyche, speziell die Kausalität zwischen beiden. Genau das ist ein Kernpunkt des Streits zwischen Dualisten und Monisten. Die Wirkung von Dopamin bei Schizophrenie ist ein deutliches Argument für den Monismus.

  28. @reutlinger 15.10. 11:53

    „Die täglichen Nachrichten und die “sozialen” Medien liefern dafür Beispiele und Bestätigungen. Verbreitete Schizophrenie ist gewissermaßen eine natürliche Folge davon.“

    Spinnen kann der Mensch auch ohne Schizophrenie. Nimmt die Wahrscheinlichkeit für die Diagnose denn über die Zeit etwa zu? Mehr ganz persönliche Megastress-Situationen könnte tatsächlich die Raten erhöhen. Die Möglichkeiten, Spinnereien über digitale Medien zu verbreiten, hätten damit aber wahrscheinlich nichts zu tun.

    Wahnideen können z.B. als Verschwörungsmythen in der Tat auch mal ansteckend sein, richtiger Wahnsinn in Form einer handfesten Schizophrenie so weit ich weiß aber nicht.

  29. @Jeckenburger
    Man kann Relationen oder Korrelationen herstellen zwischen Symptomen einer Krankheit und Symptomen des Verhaltens und der Psyche. Im Grunde äußern sich die Symptome der Krankheit selber als Symptome des Verhaltens und der Psyche, nur als unterschiedliche Perspektiven im sozialen Gefüge. Ebenso ziehen Symptome der sozialen Kommunikation in Form von Drohungen, Beschimpfungen, Beleidigungen und Verleumdungen Symptome des Verhaltens und der Psyche nach sich. Daran bestehen vermutlich keine Zweifel.

    Ebenso unzweifelhaft ist, dass bspw. Drohungen die Ursache für Ängste sind. Aber Drohungen sind vermutlich selber wieder die Wirkungen anderer Symptome. Aus diesem Kreislauf der Symptome kommt man nicht heraus, solange man nur symptomatische und nebulöse Begriffe wie “Psyche” oder “Geist” verwendet.

    Bezeichnend ist, dass viele Betroffene der Schizophrenie sich selbst als “normal” empfinden, während sie ihre Mitwelt eher als gestört wahrnehmen! Es fehlt ihnen die Einsicht in ihre Krankheit, oder Abweichung von der Normalität und Rationalität. Wenn man die heutige Welt betrachtet, könnte man ihnen durchaus manchmal recht geben.

    • Relationen/Korrelationen – Schizophren ist, Inflation und steigende Preise im Sinne der wettbewerbsbedingten Symptomatik, wo längst eine Gemeinschaft in globalem Gemeinschaftseigentum, OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, den Monismus / die Kommunikation des geistig-heilenden Selbst- und Massenbewusstseins, zum ganzheitlich-ebenbildlichen Wesens Mensch gestalten sollte!?
      ☝😎 👋😇

  30. @reutlinger 15.10. 14:31

    „Das wäre die altbekannte Körper-Geist-Problematik bezüglich der Interaktion von Körper und Geist/Psyche, speziell die Kausalität zwischen beiden.“

    Da kommen wir auch so schnell nicht heraus. Das Gehirn ist komplizierter als das Universum heißt es, entsprechend wissen wir nicht, wie genau unser Leben wirklich funktioniert. Die Dopaminhypothese der Schizophrenie ist sicher völlig vereinfacht, und die Wirklichkeit dann noch sehr viel komplexer. Das gesamte Zusammenspiel der Physiologie und auch die Eigendynamik aller psychischen Vorgänge sowie das eigene Erleben, das neben dem Verhalten dann am Ende dabei herauskommt, das erfassen wir noch lange nicht.

    Vielleicht ist das sogar eine eigene Qualität menschlichen Lebens. Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass Geisteswelten wie bei einem Panpsychismus bis hinunter in die Physik der Biochemie reichen. Darüber wissen wir viel zu wenig. Und das ist allein schon deswegen schwierig zu erforschen, weil verschiedenen Menschen ganz andere Lebenserfahrungen machen. Die man eigentlich gesondert einordnen muss, und die man gar nicht allgemein beschreiben kann.

    Da steht sich die Naturwissenschaft selbst im Wege, geht sie doch davon aus, dass alle Naturgesetze universal sein müssen. Wenn verschiedene Menschen ganz andere Seiten derselben Wirklichkeit erleben können, dann kann die Wissenschaft dem nur gerecht werden, wenn sie sich darauf auch einlässt.

    In der Psychologie ist es dann schon eher bekannt, das jeder Mensch ein eigener Mikrokosmos ist, den man nur ganz persönlich fassen kann. Und wenn man ehrlich ist, meistens nie wirklich.

  31. Bei mir als ehemals Betroffener haben sich wesentliche Verbesserungen ergeben, durch lediglich präzisere Erkenntnis der eigentlichen Problematik, die dadurch wie von Zauberhand verschwunden ist.

    Und zwar, sieht sich Jemand, insbesondere im Kindesalter, einer Nahtoderfahrung( oder anderen traumatisierenden Erlebnissen) ausgesetzt, und reagiert zum Selbstschutz darauf mit Dissoziation,
    so kommt es vermutlich zu einer Kopplung von extremem Stress an Dissoziation im Allgemeinen.
    Das bedeutet dann wiederum, dass jede Art von Dissoziation bei der Person extremen Stress auslöst.
    ( Was dann schon Kleinigkeiten sein können, wie sich in einem Gespräch auf eine andere Person einzulassen )
    Das eigendliche Problem hierbei ist aber die Einschlaf-phase, die somit natürlich schwerfällt, da die Abkopplung des Geistes vom Körper (Die dem Sterbeprozess in der schrecklichen Nahtoderfahrung nahekommt) wieder Stress verursacht.
    Da der Schlaf dadurch nicht erholsam ist, der Köprer sich in dieser Stresssituation nicht erholen kann, kommt es zu einer Verschiebung der Schlafparalyse in den Wachzustand.
    Somit regeneriert sich der Körper dann im Wachzustand, was eventuell wiederum größe Vulnerabilität verursachen könnte, da dieser, sich sozusagen im Zustand des Halbschlafes befindend, angreifbarer ist, wie auch die Psyche dadurch geöffneter.

    Zudem kommt es dazu, dass im Alltag eine stressige Situation, wieder verstärkte Dissoziation hervorrufen könnte. ( Was die Situation noch stressiger macht, was sich dann hochschaukeln könnte )

    Die Vollendung dieses Zustandes wäre dann als Psychose zu beschreiben, in der der Geist im Wachzusand komplett schläft, der Körper aber in diesem Zustand auch ganz aktiviert ist.

    Nochmal kurz Zusammengefasst: Die Verknüpfung von Dissoziation ( oder Kontrollverlust ) an extremen Stress, wodurch die eigendliche Ruhe und Erholungsphase nicht zweckmäßig geschehen kann, und somit in den Wachzustand verschoben wird, was innerhalb des selben, durch die Betäubung durch eine Art der Schlafparalyse, wiederum weitere Probleme verursacht, v.a. erhöhe Angreifbarkeit sowohl des Körpers als auch der Psyche.
    ( Ich vermute hier das dadurch sämtliche Prozesse gestört werden könnten, bishin dazu dass die Person dann immunkompromittiert wird )

    Bei diesem Modell wäre eine unbehandelte PTBS, die dann durch die erhöhte Vulnerabilität über jahrelange Vernachlässigung der Problematik eine Schizophrenie etabliert, dieser als Ursache vorausgesetzt. hierbei also davon ausgegangen, dass das zugrunde liegt, was ja bestimmt in vielen Fällen unerkannt bleibt, zumal Familien, sich ihrer sozialen Stellung bedacht, oft versuchen zu vertuschen, was z.B. einem Kind passiert ist. Oder bei anderen Fällen, z.B. bei einem traumatisierten Soldaten, dem Staat daran gelegen ist, das nichts davon behandelt wird, und dadurch zu Tage befördert werden könnte.
    ( Zudem schützt sich ja das eigene Gehirn, die im Traumata verpackten Erlebnisse erfahrbar zu machen – wie eine verschlossene Box, die zum Selbstschutz nie geöffnet werden sollte(nach eigenem Ermessen) )

    Eventuell wäre es hilfreich, bei manchen Schizophreniebetroffenen diesen Prozess ins Bewusstsein zu rücken.

    Würde auch Sinn machen, dass die oben beschriebene Kopplung besonders stark ist, durch die extreme Situation, dann besonders viel und stark geprägt wird. Je jünger oder unbeholfener, desto mehr müsste die Person auf Dissoziation zurückgreifen, um sich zu beschützen.

    Ein weiterer Punkt: Etwa 20 Prozent der zur Verfügung stehenden Energie wird vom Gehirn beansprucht. Bei Jemandem, wo der Kopf ständig am rattern ist, weil er mit der Lösung eines Komplexes beschäftigt ist, der er aus oben genanntem Selbstschutz nicht lösen darf, müssten das dann deutlich mehr Prozent sein.

    Seit meiner plötzlichen Genesung durch Erkennen des Komplexes, bin ich nicht nur deutlich fitter, immer klar sehend, und problemlos aktiver, sondern Muskeln haben sich trotz null Training von selber aufgebaut.

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