Erfolg für Indien

Bild: ISRO

Der Indian Space Research Organization (ISRO) ist gelungen, woran China und Japan bisher gescheitert sind: Seit heute befindet sich die Marssonde “Mangalyaan” auf dem Weg zu unserem Nachbarplaneten.

Zunächst umkreist Mangalyaan mehrfach die Erde, um sich dann in Richtung Mars zu katapultieren. Sie wird dort ab September 2014 die Marsatmosphäre und die geologischen Gegebenheiten des Planeten analysieren:

One of the main objectives of the first Indian mission to Mars is to develop the technologies required for design, planning, management and operations of an interplanetary mission.

Following are the major objectives of the mission:

A. Technological Objectives:

– Design and realisation of a Mars orbiter with a capability to survive and perform Earth bound manoeuvres, cruise phase of 300 days, Mars orbit insertion / capture, and on-orbit phase around Mars.
– Deep space communication, navigation, mission planning and management.
– Incorporate autonomous features to handle contingency situations.

B. Scientific Objectives:

– Exploration of Mars surface features, morphology, mineralogy and Martian atmosphere by indigenous scientific instruments.

(Quelle: ISRO, “Mission Objectives“)

Bild: ISRO
Indische Marssonde Mangalyaan
Bild: ISRO

Deuterium, Wasserstoff und Methan stehen bei den Astrobiologen im Mittelpunkt des Interesses: Die technische Ausstattung der Sonde gestattet insbesondere beim letztgenannten Element das Auffinden von geringsten Spuren. Sie könnten Hinweise auf vergangenes oder aktuelles Leben auf dem Planeten liefern. Die Forscher versprechen sich daher von Mangalyaan noch nähere Einsichten als die Marssonde Curiosity oder ihre Vorläufer sie bisher liefern konnten.
Eine Landung der indischen Sonde ist nicht geplant.

Mit diesem Erfolg ist Indien auf einem guten Weg, Asiens Raumfahrtnation Nr. 1 zu werden. Im Gegensatz zu China, das jüngst durch seine Raumstation von sich reden machte und für das sich die US-Raumfahrtbehörde NASA de facto ein Kooperationsverbot auferlegt hat,  wird Indien bei seinem Vorhaben auch von den Amerikanern unterstützt. Sie sorgen dafür, dass Kommunikations- und Navigationsfunktionen aufrecht erhalten werden, wann immer Mangalyaan  für die Inder aufgrund ihrer Position nicht erreichbar ist. Diese Art von Kooperation könnte für zukünftige technische und wissenschaftliche Erfolge durchaus ausschlaggebend sein.

In Indien selbst ist das Projekt trotz des damit einhergehenden Prestiges für die Nation umstritten. Grund dafür sind die Kosten in Höhe von 75 Mio. US-Dollar. Verglichen mit den Raumfahrtmissionen der USA oder Europas erscheint dieser Betrag bescheiden. Teile der Bevölkerung werfen der indischen Regierung jedoch Angesichts der Armut des Landes Verschwendung vor.

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Ute Gerhardt hat nach dem Abitur einen B.A. in Wirtschaft, Sprachen und Politik an der Kingston University sowie eine Maîtrise in Industriewirtschaft an der Universiät Rennes abgeschlossen. Seit 1994 arbeitet sie in der Privatwirtschaft, derzeit im IT-Bereich. Ute hat zwei Kinder (*2005 und 2006) und interessiert sich neben Raumfahrt und Astronomie auch für Themen aus den Bereichen Medizin und Biologie.

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