Trojaburgen im hohen Norden

BLOG: Labyrinth des Schreibens

Die Suche nach dem roten Faden
Labyrinth des Schreibens

Vorgestern kam ich in München in der Schellingstraße am Antiquariat Kitzinger vorbei. Auf den Bus wartend, nützte ich die Gelegenheit, die Auslage zu studieren. Mein Labyrinth-Radar entdeckte sofort das einzige für das L-Thema interessante Buch: Die Trojaburgen Nordeuropas von Ernst Krause, eine alte Schwarte aus dem Jahr 1893. Ich ging sofort rein in den Laden und schaute mir diese Trouvaille an. Bestens erhalten. Mit vielen Illustrationen. Nur 58 €uro. Ein Schnäppchen.

Soll ich – soll ich nicht?

Nein, ich blieb standhaft. Ich muss nicht ALLES haben, was mit dem Labyrinth-Thema zusammenhängt. Aber vielleicht ist ja einer der Leser dieses Blogs interessiert? Ich nehme an, dass Herr Kitzinger nichts dagegen hat, wenn ich hier seine Telefonnummer preisgebe: 089-283537.

Was eine Trojaburg ist? Besser als die Wikipedia kann ich es kaum definieren:

Als Trojaburgen (schwedisch Trojeborg, Mehrzahl Trojeborgar) werden Steinsetzungen in labyrinthischer Form aus faust- bis kopfgroßen Steinen bezeichnet. Die Durchmesser der Anlagen betragen zwischen fünf und zwanzig Metern. Die Steine liegen meistens lose auf dem Erdboden, sie bilden dicht aneinanderlegt ein begehbares Wegesystem, in der Regel ohne Verzweigungen. Trojaburgen befinden sich häufig in Küstennähe und auf Inseln, seltener auch im Binnenland (z. B. in Südschweden) wurden Trojaburgen entdeckt. In Grundriss und Größe ähneln sie den manchmal ebenfalls als Trojaburgen bezeichneten Rasenlabyrinthen. 

Wenn Hermann Kern in seinem noch immer unübertroffenen Meisterwerk Labyrinthe das Buch nicht aufgeführt hätte, – ich glaube, dann hätte ich es doch gekauft. Aber dem Meister ist wirklich nichts verborgen geblieben bei seiner wahrhaft enyklopädischen und erschöpfenden Recherche. Also: Das Buch ist noch zu haben. Heute mittag lag es jedenfalls immer noch in der Auslage. Ein Schnäppchen für den wahren Adepten. 

Quellen
Kern, Hermann: Labyrinthe. Erscheinungsformen und Deutungen – 5000 Jahre Gegenwart eines Urbilds. München 1982 (Prestel)  
Krause, Ernst : Die Trojaburgen Nordeuropas. Glogau 1893.

Schauen Sie bitte gelegentlich auch mal in die früheren Beiträge dieses Blogs rein! Hilfreich sein könnten vor allem die Vorbemerkung zu diesem Labyrinth-Blog und die Zeittafel. Die wichtigsten Personen und Begriffe werden erläutert in Fünf Kreise von Figuren sowie im Register dieses Blogs.

"Zwei Seelen wohnen a(u)ch in meiner Brust." Das Schreiben hat es mir schon in der Jugend angetan und ist seitdem Kern all meiner Tätigkeiten. Die andere „zweite Seele“ ist die praktische psychologische Arbeit plus wissenschaftlicher Verarbeitung. Nach dem Psychologiestudium seit 1971 eigene Praxis als Klinischer Psychologe. Zunächst waren es die Rauschdrogen, die mich als Wissenschaftler interessierten (Promotion 1976 mit der Dissertation "Der falsche Weg zum Selbst: Studien zur Drogenkarriere"). Seit den 1990er Jahren ist es das Thema „Hochbegabung“. Mein drittes Forschungsgebiet: Labyrinthe in allen Varianten. In der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn fand ich ein effektives Werkzeug, um mit Gruppen zu arbeiten und dort Schreiben und (Kreativitäts-)Psychologie in einer für mich akzeptablen Form zusammenzuführen. Ab 1978 Seminare zu Selbsterfahrung, Persönlichkeitsentwicklung und Creative Writing, gemeinsam mit meiner Frau Ruth Zenhäusern im von uns gegründeten "Institut für Angewandte Kreativitätspsychologie" (IAK). Als "dritte Seele" könnte ich das Thema "Entschleunigung" nennen: Es ist fundamentaler Bestandteil jeden Schreibens und jedes Ganges durch ein Labyrinth. Lieferbare Veröffentlichungen: "Kreatives schreiben - HyperWriting", "Kurzgeschichten schreiben", "Das Drama der Hochbegabten", "Zeittafel zur Psychologie von Intelligenz, Kreativität und Hochbegabung", "Blues für Fagott und zersägte Jungfrau" (eigene Kurzgeschichten), "Geheimnis der Träume" (Neuausgabe in Vorbereitung). Dr. Jürgen vom Scheidt

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