Story-Wettbewerb: Närrisches Labyrinth

BLOG: Labyrinth des Schreibens

Die Suche nach dem roten Faden
Labyrinth des Schreibens

Meine verrückte Idee für heute: Schreiben Sie eine – möglichst (sehr) kurze – Geschichte zum Thema Närrische Tage, in der folgende Elemente vorkommen sollen, welche wesentlich für eine Erzählung sind:

ACHTUNG: Es gibt – in Abänderung der ursprünglichen Ausschreibung vom 1. Februar – jetzt auch PREISE für die Geschichten- und sie dürfen etwas länger sein (s.u.) !

Der aktuelle Anlass ist klar: Fasching (in München und Bayern) – Karneval sonstwo auf der Welt. Ich war zwar vergangene Nacht nicht auf einem der vielen Faschingsbälle und habe auch sonst nicht "über die Stränge geschlagen". Dennoch bin ich heute morgen mit dieser Idee aufgewacht:

Ich veranstalte über die noch laufenden "närrischen Tage" einen kleinen Geschichten-Wettbewerb, dessen drei beste Ergebnisse hier im Rahmen des Blog veröffentlicht werden. Klar, dass das Ganze etwas mit dem Thema Labyrinth zu tun haben sollte. Und hier das Procedere (womit ich Ihnen gleich eine Methode aus meinen Schreib-Seminaren vorstellen möchte, die garantiert eine Geschichte erzeugt):

Schreiben Sie eine Mikro-Story zum Thema Närrische Tage, in der folgende Elemente vorkommen sollen, welche wesentlich für eine Erzählung sind:

1. Schauplatz (Lokalkolorit – der Ort, wo die Handlung abläuft – irgendein Labyrinth oder Irrgarten, wenn möglich – so eine Örtlichkeit sollte wenigstens erwähnt werden, als wichtig für die Geschichte)
2. Zeit (Zeitkolorit – das Datum oder die Epoche, wann die Geschichte spielt)
3. Hauptfigur (Protagonist: Held – Heldin)
4. Gegenspieler (Antagonist / Widersacher / Bösewicht)
5. Konflikt (der zwischen Hauptfigur und Gegenspieler ausbrechen soll)
6. Atmosphäre (welche die Geschichte gewissermaßen einfärbt: traurig, heiter, düster etc. sind Möglichkeiten – das lässt sich sehr gut durch das Wetter ausdrücken)
7. Der erste Satz (mit dem die Story anfangen soll)
8. Eine knackige Pointe zum Abschluss wäre auch nicht schlecht.

° Notieren Sie zunächst diese Elemente als Stichwörter auf kleine Zettel oder Karteikärtchen (am besten mit verschiedenen Farben).

° Anschließend lassen Sie sich – möglichst spontan (das heißt: ohne lange nachzugrübeln) – einen Schauplatz etc. einfallen, den Sie auf die Rückseite des Kärtchens notieren.

° Und dann arbeiten Sie diese Elemente systematisch ab:
°° Beginnen Sie mit dem ersten Satz
°° Führen Sie Ihre Hauptfigur ein
°° und so weiter.

So entsteht von ganz allein eine Geschichte; das lässt sich gar nicht vermeiden. Wichtig ist wirklich, dass Sie nicht viel nachdenken über das, was Sie da gerade notieren. Den Feinschliff nehmen Sie dann beim Überarbeiten vor.

Machen Sie es kurz und knackig – im Idealfall für jedes Element nur zwei, drei Sätze!

 

Der Wettbewerb 

Wenn Sie nun als Schauplatz ein Labyrinth wählen, können Sie am Wettbewerb teilnehmen. Die drei besten Geschichten werde ich hier im Rahmen des Blog veröffentlichen – deshalb müssen die Beiträge wirklich KURZ sein – und mir gut gefallen. Kurz heißt: zwei bis drei Schreibmaschinenseite, mit maximal 5.000 Anschlägen (Leerschläge mitgezählt).

° Sollte es mehr als drei gute Geschichten geben (oder die eine, andere etwas zu lang ausfallen, aber mir als Geschichte dennoch zusagen), veröffentliche ich diese gerne auf meiner eigenen Website iak-talente.de , in der SCHATZKAMMER (das sind Anthologien zu verschiedenen Themen) 

° Belohnungen gibt es auch (s. unten).  Die Blogs von epoc und Spektrum der Wissenschaft sind zusätzlich eine gute Umgebung für eine Veröffentlichung!

° Schicken Sie mir Ihre Story bis zum Donnerstag, den 14. Februar, per eMail zu (als WORD-Datei angehängt oder auch direkt im Text der Mail), und zwar an: "Juergen.vomScheidt@iak-talente.de"

° Bedenken Sie jedoch: Ich kann aus Zeitgründen nicht auf die Geschichten eingehen – weder auf die angenommenen noch auf die abgelehnten. Eine Veröffentlichung, denke ich, ist Feedback, das genug für sich spricht.

° Aus Zeitgründen kann ich die Stories auch nicht nachkorrigieren – das müssen Sie selbst besorgen.

° Ach ja: Sie sollten auch einverstanden sein, dass Sie – im Falle einer Veröffentlichung – hier im Blog namentlich genannt werden.

Falls keine akzeptablen Geschichten kommen – müssen Sie halt mit meiner eigenen vorlieb nehmen. Die ist schon fast fertig (und eigentlich als Nachtrag zum Wettbewerb gedacht, "außer Konkurrenz").

Und nun nochmals zum möglichen Motiv bzw. Thema aus aktuellem Anlass: 

Die närrischen Tage gehen ihrem Ende zu – und das ist zumindest in München* der Faschingsdienstag als Höhepunkt. Lassen Sie Ihre Figuren durch den Fasching / Karneval treiben (aber kurz, wie erwähnt) – und führen Sie in irgendeiner Form ein Labyrinth ein – was immer Sie sich darunter gerade vorstellen. Aber das Stichwort Labyrinth bzw. Irrgarten sollte vorkommen (stöbern Sie ruhig mal hier im  Labyrinth-Blog herum, als Anregung).
* Natürlich ist jeder andere Ort der Welt auch okay!

 

Preise

Einsatz soll sich lohnen. Deshalb gibt es auch Anreize für diesen Wettbewerb. Als meine erste Kurzgeschichte im UTOPIA-Magazin als "Story des Lesers" abgedruckt wurde, war ich sehr beeindruckt, dass ich dafür auch noch ein Honorar bekam: zehn D-Mark brachte der Briefträger damals per Zahlungsanweisung vom 27. April 1957 (ich hab ihn mir gut aufgehoben, diese Anweisungsabschnitt). Wenn ich das mal hochrechne (und mit der ungefähren Verzwanzigfachung des Preises für ein Taschenbuch von damals 1,20 DM auf heute manchmal schon 12 €uro vergleiche), komme ich auf einen aktuellen Wert von rund 100 €uro. Die spendiere ich anteilig für die ersten drei Preisträger:

1. Preis: 50 €uro + meinen Ratgeber Kreatives Schreiben (19,80 €)

2. Preis: 30 €uro + meine Sammlung eigener Geschichten Blues für Fagott und zersägte Jungfrau (14,.80 €)

3. Preis: 20 €uro + meinen Ratgeber Kurzgeschichten schreiben (9,80 €)

Dazu bekommen alle, die eine Geschichte einsenden, mein Taschenbuch Geheimnis der Träume (nicht mehr im Handel – Wert 9,90 €) – und die Redaktion von epoc stiftet außerdem für die drei Preisträger noch je die beiden neuesten (und bislang einzigen) epoc-Hefte.

Und jetzt ran an die Tasten! Viel Vergnügen und Erfolg beim Schreiben wünscht

Ihr 

Jürgen vom Scheidt

"Zwei Seelen wohnen a(u)ch in meiner Brust." Das Schreiben hat es mir schon in der Jugend angetan und ist seitdem Kern all meiner Tätigkeiten. Die andere „zweite Seele“ ist die praktische psychologische Arbeit plus wissenschaftlicher Verarbeitung. Nach dem Psychologiestudium seit 1971 eigene Praxis als Klinischer Psychologe. Zunächst waren es die Rauschdrogen, die mich als Wissenschaftler interessierten (Promotion 1976 mit der Dissertation "Der falsche Weg zum Selbst: Studien zur Drogenkarriere"). Seit den 1990er Jahren ist es das Thema „Hochbegabung“. Mein drittes Forschungsgebiet: Labyrinthe in allen Varianten. In der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn fand ich ein effektives Werkzeug, um mit Gruppen zu arbeiten und dort Schreiben und (Kreativitäts-)Psychologie in einer für mich akzeptablen Form zusammenzuführen. Ab 1978 Seminare zu Selbsterfahrung, Persönlichkeitsentwicklung und Creative Writing, gemeinsam mit meiner Frau Ruth Zenhäusern im von uns gegründeten "Institut für Angewandte Kreativitätspsychologie" (IAK). Als "dritte Seele" könnte ich das Thema "Entschleunigung" nennen: Es ist fundamentaler Bestandteil jeden Schreibens und jedes Ganges durch ein Labyrinth. Lieferbare Veröffentlichungen: "Kreatives schreiben - HyperWriting", "Kurzgeschichten schreiben", "Das Drama der Hochbegabten", "Zeittafel zur Psychologie von Intelligenz, Kreativität und Hochbegabung", "Blues für Fagott und zersägte Jungfrau" (eigene Kurzgeschichten), "Geheimnis der Träume" (Neuausgabe in Vorbereitung). Dr. Jürgen vom Scheidt

1 Kommentar

  1. Kleine Belohnung

    Lieber Herr von Scheidt,

    klasse Idee! Wenn Sie mögen, stifte ich als “kleine Belohnung” für Ihre Preisträger je die beiden neuesten (und bislang einzigen) epoc-Hefte. Ich bräuchte dann am Ende nur die jeweiligen Lieferadressen …

    Tolle Idee – und viel Spaß beim Abfassen!

    Carsten Könneker
    Chefred. epoc

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