Noctis Labyrinthus – 5000 Meter tief
BLOG: Labyrinth des Schreibens
Auf dem Nachbarplaneten Mars zeugen gewaltige Schluchten von den tektonischen Prozessen, welche die Landschaft des Roten Planeten geprägt haben.
Insbesondere im Bereich des Valles Marineris – einem mehrere Tausend Kilometer langen Graben in der Art des nordamerikanischen Grand Canyon – sind auf unserem kosmischen Nachbarn gewaltige Schluchten zu beobachten. Das Labyrinth der Nacht (Noctis Labyrinthus), ist ein gigantisches Grabensystem, das im Westen an das Valles Marineris anschließt.
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung war hierüber zu lesen:
Der hier abgebildete Graben ist bis zu fünftausend Meter tief. Seine Entstehung hat er dem heftigen Vulkanismus zu verdanken, der eine Zeitlang in der Region gewütet hat. Die vulkanischen Auswürfe häuften sich nach und nach über dem Boden an und bildeten eine immer schwerere Last, der der Untergrund nicht gewachsen war. Sie verursachten tektonischen Spannungen, die dazu führten, dass die von dem Prozess betroffene Marskruste im Laufe der Zeit immer dünner wurde. Als Folge entstanden längliche Gräben, die von normalen Verwerfungszonen begrenzt werden. Wie stark die Gräben im Laufe der Jahrmillionen erodiert sind, erkennt man an ihren Wänden, aber auch an den kleinteiligen ´Trümmern` auf ihren Böden.
Auf der Website der ESA findet man exzellente Bilder von der Marsmisssion, darunter dieses vom Noctis Labyrinthus:
Abb.: Aufnahme der europäischen Raumsonde Mars Express – Ausschnitt / Photo: ESA/ DLR/ FU Berlin (G. Neukum)
Quelle: Paul, Günther: "In den Schluchten des Mars". In: FAZ vom 5. Dez 2007
schön:)