Alle Welt googelt. Dabei wird gerne übersehen, dass es auch noch andere Suchmaschinen gibt. An einer interessanten neuen Variante arbeitet man derzeit bei uns.
Das Internet ist fürwahr ein gigantischer Irrgarten mit Milliarden von Seiten und Hyperlinks. Es lag deshalb nahe, für einen neuen Typ Suchmaschine eine Bezeichnung aus dem Umkreis der Labyrinth-Sage zu verwenden. Diese Variante soll etwas mehr in Richtung Künstlicher Intelligenz arbeiten, soll also statt Tausender gar nicht oder sehr zweifelhaft sortierter Info-Fetzen möglichst präzise Antworten auf in natürlicher Sprache formulierte Fragen liefern.
In Deutschland konzentrieren sich die Anstrengungen auf das Projekt Theseus. Anstatt wie die Franzosen einen Anti-Google marktreif zu machen, geht es den Deutschen um Grundlagenforschung. Wie bringt man Suchmaschinen bei, Anfragen nicht bloß als Buchstabenfolgen zu betrachten und die Ergebnisse nahezu ausschließlich nach den Regeln der Mathematik zu gewinnen? Wunschtraum aller Beteiligten wäre eine Antwortmaschine, wie sie Visionäre in den sechziger Jahren des vergangenene Jahrhunderts für möglich hielten. Man tippt eine Frage ein, das System erkennt und beantwortet sie.
Details auf der Wikipedia: Theseus Forschungsprogramm
Quelle:
Martin-Jung, Helmut: "Antworten, bitte!". In: Südd. Zeitung vom 25. April 2008
"Zwei Seelen wohnen a(u)ch in meiner Brust." Das Schreiben hat es mir schon in der Jugend angetan und ist seitdem Kern all meiner Tätigkeiten. Die andere „zweite Seele“ ist die praktische psychologische Arbeit plus wissenschaftlicher Verarbeitung. Nach dem Psychologiestudium seit 1971 eigene Praxis als Klinischer Psychologe. Zunächst waren es die Rauschdrogen, die mich als Wissenschaftler interessierten (Promotion 1976 mit der Dissertation "Der falsche Weg zum Selbst: Studien zur Drogenkarriere"). Seit den 1990er Jahren ist es das Thema „Hochbegabung“. Mein drittes Forschungsgebiet: Labyrinthe in allen Varianten. In der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn fand ich ein effektives Werkzeug, um mit Gruppen zu arbeiten und dort Schreiben und (Kreativitäts-)Psychologie in einer für mich akzeptablen Form zusammenzuführen. Ab 1978 Seminare zu Selbsterfahrung, Persönlichkeitsentwicklung und Creative Writing, gemeinsam mit meiner Frau Ruth Zenhäusern im von uns gegründeten "Institut für Angewandte Kreativitätspsychologie" (IAK). Als "dritte Seele" könnte ich das Thema "Entschleunigung" nennen: Es ist fundamentaler Bestandteil jeden Schreibens und jedes Ganges durch ein Labyrinth. Lieferbare Veröffentlichungen: "Kreatives schreiben - HyperWriting", "Kurzgeschichten schreiben", "Das Drama der Hochbegabten", "Zeittafel zur Psychologie von Intelligenz, Kreativität und Hochbegabung", "Blues für Fagott und zersägte Jungfrau" (eigene Kurzgeschichten), "Geheimnis der Träume" (Neuausgabe in Vorbereitung). Dr. Jürgen vom Scheidt