Kein Aprilscherz: Scientology

BLOG: Labyrinth des Schreibens

Die Suche nach dem roten Faden
Labyrinth des Schreibens

Für einen Aprilscherz kommt dieser Beitrag ohnehin zu spät. Und was soll denn an der Scientology und Tom Cruise "labyrinthisch" sein? Die Scientology (früher: Dianetic) beobachte ich aus gebührender Entfernung seit 1959. 

 Ich bin fasziniert, wie aus diesem spinnerten Wurmfortsatz des einstigen Science-Fiction-Autors L. Ron Hubbard ein international agierender pseudo-religiöser Krake von Wirtschaftsimperium mit Steuerfreiheit wurde.

Aber man täusche sich nicht: Das ist keine esoterische Abart von Pseudo-Psychotherapie – das IST eine Religion. Mit allem was dazugehört. Und wenn das Wort Labyrinth im klasssischen kretischen Sinne (als ein Gang, bei dem man sich gerade nicht verlaufen kann) mal wirklich zutrifft, dann auf dieses Glaubenssystem. Ich zitiere hier aus einem Artikel, der Anfang 2008 erschienen ist, bei meinen Blog-Plänen aber immer wieder durch´s Raster rutschte. Ein aktueller Film (s.u.) war dann der Auslöser, das Thema in diesem Blog doch zu bringen, samt zwei passenden Persönlichen Visiten meines Alter ego xytrblk:

So ähnlich funktioniert das auch bei Wahrsagern. Sie lesen einem für wenig Geld aus der Hand, finden dunkle, beunruhigende Vorzeichen, die man nur in einer zweiten, teuren Sitzung deuten lassen kann. So beginnt bei Scientology ein labyrinthisches System aus Kursen und Prozessen . . .

Ein Video kursiert derzeit im Internet und sorgt weiter für Aufregung. Es zeigt den Schauspieler Tom Cruise, der rund 5000 Scientologen fragt: "So what do you say? We’ll clean this place up?" In der deutschen Übersetzung "Sollen wir die Welt säubern?“ erkannte der ZDF-Hitler-Historiker Guido Knopp Parallelen zur berüchtigten Sportpalast-Rede, was ihn in Bild am Sonntag zum prägnanten Vergleich brachte: "Tom Cruise tritt auf wie Goebbels." Dem gleichen Tom Cruise überreichte FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher jüngst einen eigens kreierten Bambi für "Mut". In der englischen und amerikanischen Internetszene ist man sich derzeit in der Beurteilung von Tom Cruise’ Schaffen und seinen Diensten für Scientology weniger uneins: Hacker haben der Sekte den virtuellen Krieg erklärt. Der Anlass: Die Bemühungen der Sekte, das inkriminierende Tom-Cruise-Video bei Youtube und auf anderen Internetseiten entfernen zu lassen. Die Kriegserklärung haben die Hacker in ein Video gepackt, das ebenfalls auf Youtube zu sehen ist.

 

Ursprünglich wollte ich dem Beitrag, ein wenig kalauernd, diesen Titel geben: "Thetan zum Gruß, Mr. Cruise".  Aber so einfach ist das alles nicht. Man lasse sich vor allem nicht durch die Abwiegelungs-Kampagne von Scientology in Bezug auf das entlarvende Video mit der Rede von Tom Cruise beeindrucken: Wenn Scientologen sagen, sie wollten "Clear the planet" (so eine ältere Formulierung) – dann meinen sie das wortwörtlich. Wir Nicht-Geklärten (d.h. noch nicht durch die Mühlen der dianetisch-scientologischen Gehirnwäsche gereinigten) Zeitgenossen haben in der Schönen Neuen Welt von Hubbards Nachfahren keinen Platz – außer vielleicht als Sklaven.

Ich besitze ein riesiges Poster, das in den 1970-er Jahren unter den Höheren Graden der S-Kader kursierte und mir von einem Aussteiger geschenkt wurde, einem ehemaligen Architekten, mit dem ich Anfang der 1970-er Jahre eine Weile Kontakt hatte. Da muss man im Verlauf des Clearing-Prozesses gut über dreißig (!) Stufen hochklettern – was nicht nur ziemlich ins Geld geht (von bis zu 100.000 €uro ist die Rede), sondern auch gewaltig auf die Nerven. Wie jeder berichtet, dem es gelungen ist, aus dieser Religions-Firma auszusteigen. Wer bislang meinte zu wissen, was Turbokapitalismus ist: Die Scientology hat das mit dem Besten des Vatikans an Gehirnwäsche-Methoden kombiniert.

 

3 Elemente prägen die Scientology

Zunächst einmal muss klargestellt werden: Dianetik (wie die sehr richtig als Technik bezeichnete Methode ursprünglich hieß) ist nichts anderes als ein Gemisch von drei Elementen:

1. Da ist zunächst der ursprüngliche (!) kathartische Ansatz, den Sigmund Freud für die Psychoanalyse einsetzte: Sich einer Reinigung unterziehen (nämlich der Seele – von griechisch: Katharsis), um dadurch schlechte Erinnerungen* loszuwerden. Freud erkannte bald, dass dies so nicht funktioniert und arbeitete stattdessen mit der Analyse der Übertragungen und des Widerstands, welche der Patient auf seinen Therapeuten projiziert, samt den damit verbundenen Gefühlen aus der Kindheit. Immerhin: Wie ich selbst erlebt habe, wirkt die Scientology befreiend und löst damit durchaus ein religiöses Heilsversprechen ein. Allerdings dürften diese Heilungen selten anhalten; man kennt das aus der Psychotherapie als beeindruckende Anfangserfolge. Aber da, wo in der Therapie die Arbeit losgeht – folgt bei der Scientology nichts derartiges.
* Die Engramme, in denen diese Erinnerungen gespeichert und durch die Scientology-Verfahren angeblich gelöscht werden, basieren auf einem ebenfalls total antiquierten gehirnbiologischen Ansatz: Heute geht man davon aus, dass Erinnerungen nicht in speziellen Zellgruppen gespeichert werden, sondern im ganzen Gehirn – und das sollte man besser nicht – wie eine Festplatte – löschen!

2. Dann gibt es hinduistisch-buddhistische Vorstellungen von Seelenwanderung und Karma.

3. Und schließlich ist da noch die wilde Science-Fiction-Idee, dass es vor Jahrmillionen einen schrecklichen Atomkrieg gab und die Seelen der damaligen Opfer (Thetan genannt) in Körpern von Eredenmenschen inkarniert haben und damit zu Gefangenen eines sehr mickrigen Körpers wurden, aus dem man sie befreien sollte (clearing wird das genannt) – Platon lässt grüßen! Außerdem gibt es natürlich noch die demiurgischen Bösewichte – grauenhaft mächtige Aliens, die noch immer irgendwie in uns aktiv sind. So ähnlich jedenfalls ist es – soll es angeblich sein. Halt ein e richtige Space Opera, wie sie in den 1940er und 1950er Jahren die SF bestimmten, auch die von L. Ron Hubbard.

Hubbard folgte Freuds Weiterentwicklung nicht, sondern blieb bei der kathartischen Methode. Ich habe selbst einmal eine allererste (und letzte) Sitzung mit diesem Verfahren gemacht und war verblüfft, wie gut dieser aus zwei mit einem Draht und einer Wheatstone´schen Brücke verbundene einfache Lügendetektor funktioniert (von den Scientologen als Audiometer bezeichnet). Ich wurde nach traumatischen Erlebnissen gefragt, die für meine Migräne verantwortliche Engramme in mein Gehirn eingeprägt haben könnten. Das produzierte rasch ein paar eindrucksvolle Erinnereungen – und führte in flotten Sprüngen zurück bis zu einem Trauma, das ich vor mehr als 65 Millionen Jahren erlebt haben soll: als mich nämlich ein Saurier in die rechte Schulter biss.

Kein Witz: So wurde es mir vermittelt.

Dass ich kein Scientologe wurde, lag wohl daran, dass ich zu kritische Fragen stellte und mich zu skeptisch gab. Die mich betreuende Scientologin erinnerte sich in ihrer Not daran, dass ich in dem Fragebogen, den man zuvor ausfüllen muss, erwähnte, dass ich am Tag zuvor ein Bier getrunken hatte. Mit dieser windigen Ausrede brach sie das Auditing ab. Kein Schaden – vielleicht ist mir dadurch einiges von dem erspart geblieben, was in dem eindrucksvollen Film Bis nichts mehr bleibt (ARD) als Doku-Fiction* vorgeführt wurde. Ein Film, der meines Erachtens sehr realistisch die Wirklichkeit bei Scientology beschreibt. Ein früherer Besucher meiner Schreib-Seminare, der damals gerade große Anstrengungen unternahm, aus der Scientology auszusteigen (um sich finanziell nicht total zu runieren), ist mein zweiter Zeuge dieses Unternehmens und seiner Machenschaften. 
* Eine kleine Korrektur zum Film: Was da als Seo Org  (für "Sea Organization") bezeichnet wird, ist nicht unbedingt das höchste Gremium dieser Sekte, sondern ein Verband von mehreren (zehn?) Schiffen, die außerhalb der Hoheitsgewässer operieren und sich damit jedem Zugriff nationaler Behörden entziehen. So war das jedenfalls vor einigen Jahren noch – auch wenn die Sekte als ihren Hauptsitz Los Angeles / Kalifornien angibt.

Wenn man so einer neu entstandenen Religion (die jeden Sonntag zum Gottesdienst einlädt, gleich bei mir in München-Schwabing um die Ecke) ein halbes Jahrhundert auf der Spur bleibt, begreift man, woher sie ursprünglich stammt: Aus der Science Fiction. Hubbard wurde bekannt mit einem recht gut geschriebenen Roman über die Folgen interstellarer Raumfahrt, welche durch die Phänomene der Zeitdilatation bei Geschwindigkeiten nahe Licht auftreten könnten. Seine Urfassung der Scientology-Bibel (Dianetics) veröffentlichte er dann passenderweise im damals bekanntesteten Magazin Astounding Science Fiction. Wie wahr: Scientology ist eine erstaunliche Mischung aus (Pseudo-)Science und Fiction. Hubbard, der von den Scientologen wie ein Gott verehrt wird, ist sicher auch der erste SF-Autor gewesen, der mit seinen Ideen enormen finanziellen Erfolg hatte: nicht durch seine Romane, sondern durch die Gründung seiner – steuerbefreiten – SF-Sekte. Angeblich hinteließ Hubbard (1911-1986) bei seinem Tod ein Vermögen von 45 Millionen Dollar (Alpers S. 567)

Wer noch mehr über Hubbard, Scientology und Dianetic wissen will, wird in diesen Wikipedia-Artikeln gut bedient: Scientology und L. Ron Hubbard

 

"Persönlichen Visiten 2010" bei Andreas Müller und Michael Blume

… passen recht gut zum Themas "Scientology", denke ich. 

Besuch bei Andreas Müller: Sein Eintrag in EINSTEINS KOSMOS vom 1. April 2010: Paralleluniversum entdeckt 
xytrblk meint: Da könnte mehr dran sein
Also, wenn ich nicht wüsste, dass in den SciLogs nur seriöse Nachwuchs- und andere Wissenschaftler tätig sind, hätte ich glatt gedacht, dass das ein Aprilscherz ist. Aber da ich als Psychologe von Kosmologie eh nix versteh und glauben muss, was die Aliens von den anderen Falkultäten da Tolles finden und forschen und weil ich als SF-Autor ohnehin alles glaube, schluck ich das mal. Obwohl – wenn das so einfach wäre, im "Buch der Vergangenheit" zu lesen! Da ich gerade ein Buch über Die verrückte Welt der Paralleluniversen (von Hürter & Rauner) gekauft habe, bin ich natürlich prompt auf die Meldung angesprungen. Well, in einem parallelen Universum habe ich das Buch schon gelesen und bin viel schlauer als zuvor, weiß dass man aus den sensationellen Ergebnissen von CERN sogar rauslesen kann, dass es drei ParUn gibt – in einem hab ich schon vergessen, was ich eben schreiben wollte und in einem vierten weiß ich nicht mal das. Aber es ist ja erst 31. März und die Uhren sind noch nicht auf Prundur-Zeit umgestellt und überhaupt gibt es da den 1. April nur alle 42 Jahre und dann erfährt man den Sinn des Lebens. Aber nur dann.
Und dann noch dieser seltsame Code, der eingeblendet wird und den ich eingeben soll. Wo? Hier?: 767373 – ist das eine Primzahl? Ein Funkspruch? Ich bin verwirrt.

Besuch bei Michael Blume: Sein Eintrag in NATUR DES GLAUBENS vom 4. April 2010: Demographie Religion und Fundamentalismus
xytrblk meint: Scientology nur Eintagsfliege?
Aus gegebenem Anlass ("Bis nichts mehr bleibt", Doku-Fiction der ARD am 31. April 2010) möchte ich noch auf die Scientology als (pseudo-)religiösem Phänomen hinweisen. Ist es wirklich nur eine Sekte? Auch wenn ihre Mitgliederzahlen weit geringer sein dürften als die Gemeinschaft angibt (fünf- bis sechstausend in Deutschland statt 100.000), so verfügt sie doch in den von großer Unsicherheit bedrohten westlich-kapitalistischen Ländern über ein nicht zu verachtendes Reservoir verunsicherter und bedürftiger Menschen, die auf diese Art von "Zuspruch" abfahren und große Geldsummen zu zahlen bereit sind – weit mehr als für eine Psychoanalyse.
Die Mixtur aus (pseudo-therapeutischer) Katharis, hinduistischem Karma-Glauben und Ausrichtung auf Erfolg im Leben ist offenbar sehr reizvoll.

Quellen:
Alpers/Fuchs/Hahn/Jeschke: Lexikon der Science Fiction Literatur, Stichwort: "Hubbard, L(afayette) Ron(ald)"
Hürter, Tobias und Max Rauner:; Die verrückte Welt der Paralleluniversen. München 2009 (Piper)
Kreye, Adrian: "Die Gehirnwäscher aus Hollywood". In: Südd. Zeitung vom 31. Jan 2008

Hauck, Mirjam: "Hacker erklären Scientology den Krieg". In: Sueddeutsche-online vom 6. Feb 2008
Hubbard, L. Ron: Dianetics. USA 1950
ders.: Return to Tomorrow (1953). Dt.: Gefangen in Raumn und Zeit, Balve 1957 (Zimmermann Verlag)
Stein, Niki (Regie): Bis nichts mehr bleibt. ARD – Sendung am 31. März 2010, 20.15 h) # 

Schauen Sie bitte gelegentlich auch mal in die früheren Beiträge dieses Blog rein! Hilfreich könnten vor allem die Vorbemerkung zu diesem Labyrinth-Blog und die Zeittafel sein.

"Zwei Seelen wohnen a(u)ch in meiner Brust." Das Schreiben hat es mir schon in der Jugend angetan und ist seitdem Kern all meiner Tätigkeiten. Die andere „zweite Seele“ ist die praktische psychologische Arbeit plus wissenschaftlicher Verarbeitung. Nach dem Psychologiestudium seit 1971 eigene Praxis als Klinischer Psychologe. Zunächst waren es die Rauschdrogen, die mich als Wissenschaftler interessierten (Promotion 1976 mit der Dissertation "Der falsche Weg zum Selbst: Studien zur Drogenkarriere"). Seit den 1990er Jahren ist es das Thema „Hochbegabung“. Mein drittes Forschungsgebiet: Labyrinthe in allen Varianten. In der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn fand ich ein effektives Werkzeug, um mit Gruppen zu arbeiten und dort Schreiben und (Kreativitäts-)Psychologie in einer für mich akzeptablen Form zusammenzuführen. Ab 1978 Seminare zu Selbsterfahrung, Persönlichkeitsentwicklung und Creative Writing, gemeinsam mit meiner Frau Ruth Zenhäusern im von uns gegründeten "Institut für Angewandte Kreativitätspsychologie" (IAK). Als "dritte Seele" könnte ich das Thema "Entschleunigung" nennen: Es ist fundamentaler Bestandteil jeden Schreibens und jedes Ganges durch ein Labyrinth. Lieferbare Veröffentlichungen: "Kreatives schreiben - HyperWriting", "Kurzgeschichten schreiben", "Das Drama der Hochbegabten", "Zeittafel zur Psychologie von Intelligenz, Kreativität und Hochbegabung", "Blues für Fagott und zersägte Jungfrau" (eigene Kurzgeschichten), "Geheimnis der Träume" (Neuausgabe in Vorbereitung). Dr. Jürgen vom Scheidt

5 Kommentare

  1. literatur und religion

    hallo mal wieder, jürgen …

    … ja, seit Mose hat sich nicht soo viel getan. Ein Kerl steigt allein auf einen Berg, erhält die Inspiration, schreibt die Lehre auf bzw. lässt sie gleich in Stein meißeln, erfährt Verehrung – wie viele Religionen sind von “Schriftstellern” erfunden worden? Die meisten …

    Ich meine: wenn Lem mehr Egozentrik besessen hätte, dann hätte er es auch zum Religionsstifter bringen können.
    (Auch Orwell hätte es schaffen können, nur hätte er den Kontrollstaat etwas positiver ausschildern müssen 😉

    Mir fällt auf, dass die Masse der Leute dazu neigen, fiktive Plots, die sich aus allen möglichen Vor-Geschichten oder auch religiösen Dogmen zusammensetzen, für real nehmen zu wollen. Als ich seinerzeit im Kino bei MATRIX saß, meinte ich, meine Mitbesucher fühlten sich tatsächlich wie in der Matrix, so aufgeregt und irritiert habe ich im Kino selten meine Mitmenschen erlebt wie bei diesem Film …

    (und Matrix ist ja geradezu ‘zugekleistert’ mit religiösem Zitatmaterial)

    Was mich interessieren würde: ob Hubbard irgendwann die Bindung zur Realität verlor, also nicht mehr wusste, dass er sich all das ausgedacht hatte, oder wirklich glaubte, er sei eine Art Prophet (was ihn letztlich zum Geisteskranken machen würde).
    Ich schätze ihn eher ein als einen Trickser, der die Begeisterungsfähigkeit der Menschen recht kühl kalkuliert und genutzt hat – wie ein (charismatischer) Politiker.
    Oder was meinst du?

  2. @tolya glaukos: Er hat es wohl selbst geglaubt

    Ich nehme an, dass Hubbard von seinem eigenen Sermon durchaus überzeugt war – nur dann ist man für andere überzeugend – und die können dann, selbst glaubend, den Funken weitergeben. Das schließt nicht aus, dass sie gleichzeitig eiskalte Manager und Abzocker sind. Die (nord-)amerikanische Kultur hat diese Mixtur geradezu zum Leitbild erhoben. Max Weber hat – sehr überzeugend – die Wurzeln in der “protestantischen Ethik” vermutet.

  3. Zu artifiziell

    Mich wundert, dass man an so etwas artifizielles wie die Scientology glauben kann.

    Da ist schon ein 2000 Jahre altes Buch, das mehrmals völlig fehlerfrei abgeschrieben wurde, und das mehrmals völlig sinngetreu übersetzt wurde, viel besser geeignet.

    Scientology erinnert mich nur an das Plastikzeitalter, aber die Bibel stammt noch aus der Zeit von Schwert und Magie, und das hat was.

    Das einzige was ich damals von Ron Hubbard gelesen habe:

    Lafayette Ronald Hubbard, Utopia SF 105, Rebell der Milchstraße, 1959, The Kingslayer, 1949:

    Titelbild:

    http://www.kerckhoff.dsfdb.org/BILD/U_105.HTM

    Was wohl kingslayer bedeutet?

    Kings layer = Königsschicht, oder
    King slayer = Königsmörder, oder
    gar beides?

  4. Es zeigt den Schauspieler Tom Cruise, der rund 5000 Scientologen fragt: “So what do you say? We’ll clean this place up?” In der deutschen Übersetzung “Sollen wir die Welt säubern?“ erkannte der ZDF-Hitler-Historiker Guido Knopp Parallelen zur berüchtigten Sportpalast-Rede, was ihn in Bild am Sonntag zum prägnanten Vergleich brachte: “Tom Cruise tritt auf wie Goebbels.”

    Wieviel Knopp, wieviel Cruise und wieviel Göbbels mag wohl in dieser Interpretation stecken? Immerhin hätte man ja auch einfach einen Aufruf zu umweltgerechten (oder sozialgerechten) Verhalten und der Beseitigung von Altlasten vermuten können.

    Was mich interessiert: Scientolgy hat doch ein regelmäßiges riesiges Einkommen – na ja, im Vergleich zu anderen Kirchen wohl eher ein Taschengeld. Trotzdem, wozu benutzt Scientology das Einkommen?

    mfg
    Luchs

  5. So viel Misst auf einem Haufen

    Ich bemühe mich schon mal zu Kritiken was zu Antworten um Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Aber zu so einem Quatsch fällt mir nix mehr ein.

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