Uralte Exxon-Propaganda neu aufgelegt im deutschen Wahlkampf
In den USA ermitteln Staatsanwälte gegen Exxon wegen systematischer Täuschung der Öffentlichkeit und seiner Kunden und Aktionäre über den Klimawandel. In Deutschland werden dagegen noch heute munter Märchen wiederholt, die Exxon vor Jahrzehnten in die Welt gesetzt hat. Zum Beispiel letzte Woche durch Alexander Gauland im ZDF Morgenmagazin.
Der texanische Mineralöl-Riese ExxonMobil (der regelmäßig Jahresgewinne in zweistelliger Milliardenhöhe einfährt) steht in den USA zunehmend unter Druck. Seit bald zwei Jahren ermittelt der Generalstaatsanwalt von New York, Eric Schneiderman, gegen den Konzern. Weitere Ermittlungen führen die Staatsanwälte von Kalifornien, Massachusetts und den US Virgin Islands. Zudem hat eine Gruppe von Aktionären die Firma verklagt. Auch die US-Börsenaufsichtsbehörde hat letztes Jahr eine Untersuchung begonnen.
Der Hintergrund ist der Vorwurf, Exxon sei sich spätestens seit den 1980er Jahren im Klaren gewesen, dass die Nutzung fossiler Brennstoffe zu einem folgenschweren globalen Klimawandel führen wird. In seiner öffentlichen Kommunikation hat Exxon dagegen über Jahrzehnte Zweifel am anthropogenen Klimawandel verbreitet, Ergebnisse der Klimaforschung diskreditiert und Organisationen der Klima-leugner massiv finanziell unterstützt. (Als erster Einstieg in das Thema eignet sich dieser Artikel bei Wikipedia.) Der Fall ist vergleichbar mit jenem der Tabakindustrie, die viele Jahre wider besseres Wissen öffentlich die Schädlichkeit von Zigaretten bestritten hatte. In einer 1998 erzielten Einigung mit den Staatsanwälten von 46 US-Bundesstaaten mussten sich die Tabakfirmen am Ende verpflichten, ihre Desinformation einzustellen und mehr als 200 Milliarden US$ zum Ausgleich für die von ihnen mitverschuldeten Krankheitskosten zu bezahlen.
Sehenswerter Klassiker: Tabakbosse behaupten bei einer Kongress-Anhörung, Nikotin mache nicht süchtig.
Neue Studie belegt die Vorwürfe gegen Exxon
Zur Verteidigung behauptete Exxon, man verstehe die Realität der Klimagefahren und habe das nie verschwiegen, sondern die Risiken offen über vierzig Jahre erforscht und diskutiert. Zum Beleg publizierte Exxon zahlreiche Dokumente aus den Jahren 1977–2014. Die renommierte Harvard-Wissenschaftshistorikern Naomi Oreskes hat diese zusammen mit ihrem Postdoc Geoffrey Supran genauer unter die Lupe genommen. Mit etablierten sozialwissenschaftlichen Methoden haben sie die Exxon-Texte ausgewertet und das Ergebnis kürzlich in der Fachzeitschrift Environmental Research Letters veröffentlicht.
Das Fazit ist für Exxon vernichtend und belegt vor allem eines: die Doppelzüngigkeit des Unternehmens. 83% seiner begutachteten Fachpublikationen und 80% seiner internen Dokumente erkennen an, dass der Klimawandel real ist und vom Menschen verursacht wird – doch diese wurden nur von einer kleinen Zahl von Fachleuten gelesen. Dagegen ziehen 81% seiner „advertorials“ die anthropogene Erwärmung in Zweifel. Advertorials sind bezahlte Meinungsartikel, die Exxon in großen Tageszeitungen publizierte, z.B. von 1972-2001 jeden Donnerstag in der New York Times (Stückpreis rund $ 30.000 im Geldwert von 2016). Diese Texte wurden von einem Millionenpublikum gesehen. Exxon hat der breiten Öffentlichkeit etwas völlig anderes erzählt als das, was intern im Unternehmen und unter seinen Wissenschaftlern akzeptiert war.
Geoffrey Supran und Naomi Oreskes erläutern ihre Studie in diesem kurzen Videoclip.
Ein Beispiel, das bei uns bis heute populär ist
In einem dieser „advertorials“ findet sich zum Beispiel dieses Diagramm:
Ausriss aus der New York Times vom 6. November 1997
Dazu steht im Text:
While most of the CO2 emitted by far is the result of natural phenomena – namely respiration and decomposition, most attention has centered on the three to four percent related to human activities – burning of fossil fuels, deforestation.
Das ist geschickt gemacht. Damit soll die Bedeutung der anthropogenen CO2-Emissionen heruntergespielt werden, und es wird bewusst der Fehlschluss befördert, der Mensch sei nur für einen kleinen Teil des CO2-Anstiegs in der Atmosphäre verantwortlich. Exxon sagt letzteres zwar nicht, weil sie auch damals natürlich wussten, dass der Mensch den kompletten CO2-Anstieg in der Atmosphäre verursacht hat. Aber dass die Natur netto gar kein CO2 emittiert sondern es nur recycelt wird nicht erklärt. (Die Fakten zum Kohlenstoffkreislauf habe ich ja in meinem letzten Beitrag erläutert.)
Und dieser Fehlschluss lebt bis heute weiter, auch hier in Deutschland. Wenn etwa die Welt im Juli behauptete: „Der menschengemachte CO2-Anteil in der Luft beträgt damit nur 0,0016 Prozent“, dann sind das gerade die 4 Prozent aus der Exxon-Grafik, aber fälschlich angewendet auf die rund 400 ppm (also 0,04 Prozent) CO2-Gehalt der Atmosphäre. Nur dass der vom Menschen verursachte Anteil an der CO2-Menge in der Atmosphäre in Wahrheit eben über 30 Prozent beträgt und nicht 4 Prozent. Und unser Anteil am Anstieg der Menge beträgt hundert Prozent. Aber so ist das mit den Zombie-Argumenten der Klimaleugner: uralt, eindeutig falsch, dutzende Male widerlegt, aber nicht totzukriegen.
So sprach Alexander Gauland, Spitzenkandidat der AfD, im ZDF Morgenmagazin letzten Mittwoch ebenfalls von nur 0,0016 Prozent menschengemachtem CO2, wovon Deutschland zudem auch nur für 2 Prozent verantwortlich sei. An letzterem stimmt immerhin, dass wir an den aktuellen weltweiten CO2-Emissionen einen Anteil von 2 Prozent haben. Allerdings wohnt hier auch nur 1 Prozent der Weltbevölkerung, und wir sind damit immerhin auf Rang 6 der Liste der Länder mit den höchsten Emissionen. (Gauland könnte natürlich auch behaupten, als Potsdamer brauche er sich nicht um Emissionsminderung zu bemühen, weil der Anteil von Potsdam an den globalen Emissionen so winzig ist.) Und mit unseren kumulativen Emissionen, also der historischen Verantwortung für die globale Erwärmung, liegen wir sogar auf Rang 4, hinter den USA, China und Russland. Bei seiner Verantwortung für den globalen Klimawandel gehört Deutschland daher zum Klub der Großmächte.
Zum Schluss hier noch ein schickes, informatives und nagelneues Video, Eine kurze Geschichte der CO2-Emissionen:
Warum sagen Sie nicht klar und deutlich, daß der JÄHRLICHE anthropogene CO2-Ausstoß 3% des JÄHRLICHEN natürlichen CO2-Ausstoßes beträgt und daß der natürliche Ausstoß im natürlichen Verbrauch wieder verschwindet, er also nichts zum CO2-Anstieg in der Atmosphäre beiträgt, die jährlichen anthropogenen 3% Mehremission sich aber inzwischen, innerhalb ca. 150 Jahren, zu einem fast 50%igen CO2 Anstieg (konkret 45%) in der Atmosphäre addiert haben, da sie auf natürlichem Wege nicht abgebaut werden können, da kein Verbraucher dafür vorhanden ist und daß der menschgemachte Anstieg gegenwärtig 1 Prozentpunkt pro Jahr beträgt?
Habe ich das in meinem vorherigen Artikel nicht deutlich genug erklärt?
Gauland negiert sowieso und entsprechend des AfD-Parteiprogramms, dass der Mensch einen “entscheidenden Einfluss” auf das Klima hat.
Mit den abgedroschendsten Pseudoskeptiker-*Argument*, dass Klima …
>> […] sozusagen eine lange Entwicklung, erdgeschichtlicher Entwicklung ist […]”, <<
… weshalb der Herr nichts tun kann gegen die größte Angst der Deutsch nach Umfrage der Redaktion der Berliner Morgenpost kurz vor der Bundestagswahl.
Wenn die Umfrage repräsentativ sein würde, müsste dann nicht die Grünen die Möchtegernblauen überholen? Weil es eigentlich gut ist, ungefähr zu wissen, was auf uns zukommt und die Grünen am ehesten handeln wollen anstatt …
https://www.morgenpost.de…
…?
Die Debatte ist dermaßen nach rechts gekippt, dass wahrscheinlich die Blaunen mehr Stimmen kriegen als die ach so bevormundenden Grünen. Die Grünen sind eh an allem Schuld.
Danke und Gruß
Wolf
Offensichtlich falsche Behauptungen wie „Der menschengemachte CO2-Anteil in der Luft beträgt damit nur 0,0016 Prozent“ sollten in Zeitungen und Zeitschriften entweder gar nicht publiziert werden oder nur mit einem erklärenden Hinweis.
Trotzdem scheint es mir eine falsche Attributierung, zu schreiben (Zitat)
, denn es ist der Autor Daniel Wetzel, der das behauptete und der ist nicht identisch mit der Redaktion und den Verlegern der Welt.
Ich glaube, ich habe heute eine Skeptiker-Denkfehlervariante entdeckt. Der Leser einer Schweizer Zeitung rechnet: 400 ppm CO2 ist gleich 4 Teilchen auf 10000. Dann führt er aus: “1 Teilchen mehr auf 10000 soll somit einen so grossen Einfluss haben. Ist dies plausibel? Mein gesunder Menschenverstand sagt da ganz klar: nein!”
Ich habe geantwortet, dass sein Bezug keinen Sinn macht, in der Luft sind nur Kohlendioxid und Wasser IR-aktiv. Zweiatomige Gase (Stickstoff, Sauerstoff) haben kein Dipolmoment, absorbieren und emittieren somit keine Strahlung; allein Kohlendioxid und Wasser sind in ihrer Menge für den Treibhauseffekt verantwortlich. Den “natürlichen Treibhauseffekt” habe ich erwähnt.
Vielleicht hätte ich noch angeben können, daß sich in der Atmosphäre 2000 Gigatonnen CO2 befinden, ne`Menge Zeug also, um eine wärmende Wirkung hervorzurufen.
Habe ich korrekt argumentiert? Rein physikalisch wäre das meine erste eigenständig (aus theoretischem Vorwissen in meinem Kopf) erarbeitete Kausalkette.
Sollten Sie das nicht in meinem vorherigen Artikel so gelesen haben, dann haben Sie das eigenständig erarbeitet! 🙂
Da kommt jetzt auch etwas Neid auf uns Ökonomen zum Vorschein, weil wir so universell befähigt sind (manche würden sogar sagen: zu allem fähig!).
Zurück zur Physik. Bei uns beherrschen schon einfache Verkäuferinnen die Unschärferelation – auf einem C&A-Preisschild war jedenfalls vor kurzem folgendes zu lesen:
Eine Karo-Bluse für 12 Euro
Zwei Karo-Blusen für 15 Euro
Sie sparen drei Euro!
P.S.: Weiß jemand, wie viel IR-aktive CO2-Moleküle 2000 Gigatonnen CO2 entsprechen, ich möchte mich argumentativ weiter gegen die Klimaskeptiker wappnen.
Nun wenn mich meine Chemie-Erinnerungen nicht täuschen sind das 2.000.000.000.000.000.000 g (=2*10^18 g) durch 44 g/mol * 6,022*10^23mol^-1
und damit etwa 2,7 *10^36 Moleküle. Das SI-System geht glaube ich nicht so weit, es müssten in Deutschland jedoch 2,7 Sextillionen Moleküle sein. Oder vielleicht etwas fassbarer: 2,7 Milliarden mal eine Milliarde mal eine Milliarde mal eine Milliarde (doch nicht fassbarer).
Hoffentlich ging die kleine Rechenübung jetzt nicht daneben.
Wenn der Anteil des CO2 an der Atmosphäre 0,4 Promille ausmacht, dann ist das anschaulich eine 4 Meter dicke CO2 Schicht, welche die Wärmegegenstrahlung zu durchqueren hat um durch 10000 Meter Atmosphäre ins Weltall zu gelangen. Schon der gesunde Menschenverstand müsste dem Skeptiker sagen, dass das eine erhebliche Wirkung haben muss.
In der Tat stößt man in Skeptikerkreisen immer wieder auf das von Ihnen angeführte Argument, dass 400 ppm Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre keinen Einfluss auf das Klima haben können. Dass jedoch die gesamte irdische Vegetation bzw. der gesamte organische Kohlenstoffkreislauf auf diesem “praktisch kaum vorhandenen” Spurengas beruht, wird dabei geflissentlich ausgeblendet.
Wie wenig der sogenannte gesunde Menschenverstand in solchen Fällen weiterhilft, zeigt das folgende Beispiel: Ein Ozon-Anteil von 400 ppb (= Parts per Milliarde) in bodennahen Luftschichten wäre noch tausendfach geringer als der von CO2. Wenn dieser Fall in der Praxis auftritt, ist jedoch höchste Vorsicht geboten, da sich Gesundheitsgefährdungen (Kopfschmerzen, Hustenreiz, Einschränkung der Lungenfunktion) dann deutlich spürbar bemerkbar machen.
Das mit den Ozon-Beispiel hilft auch nicht immer.
Ich habe schon in anderen Foren Leugner gehabt die z.B. die schädliche Wirkung von Stickoxiden leugnen. Und da es mittlerweile keine MAK-Wert für Ozon mehr gibt kann das ja auch nicht schädlich sein.
Man könnte auch anschaulich argumentieren, dass 0,4 Promille Blutalkohol einen gesunden Menschenverstand schon merklich beeinträchtigen kann. 35g Knollenblätterpilz (ca. 4 von 10000 Teile) können einen gesunden erwachsenen Menschenverstand für immer ausschalten.
Ich finde den journalistischen Umgang damit auch nicht optimal. Gauland wird zwar mit dem Widerspruch seiner Position zu Experten konfrontiert, aber nicht faktisch widerlegt.
Es ist natürlich auch die Frage, die das geleistet werden kann.
Eine Möglichkeit wäre ein Faktencheck, der natürlich erst nachträglich vorgenommen werden kann. Man könnte natürlich auch Experten direkt vor Ort haben, das halte ich aber logistisch für schwierig.
Eine der zentralen Figuren der Klimawandelleugner in USA ist Myron Ebell, der großen Einfluss auf Donald Trump hat:
https://de.wikipedia.org/wiki/Myron_Ebell
In Zusammenhang damit stehen diverse “Thinktanks” bzw. Lobbyisten, wie das “American Enterprise Institute”.
From 1998 to 2005, ExxonMobil spent a reported $16 million funding climate studies at some three dozen institutes. The recipients range from the well-known right-wing clearinghouse American Enterprise Institute for Public Policy Research ($240,000 from ExxonMobil in 2005) to the obscure Committee for a Constructive Tomorrow ($90,000 in 2005), bookends to a Who’s Who of skeptics. None of these groups has any standing in mainstream climate science. Their fellows and scholars crank out policy papers that purport to disprove the latest findings about global warming and only rarely publish studies in peer-reviewed technical scientific journals. Instead, the institutes publish the papers themselves or get sympathetic newspapers such as The Wall Street Journal and The Washington Times to run them as op-ed pieces. From there, the papers are taken up by a handful of lawmakers—such as Oklahoma Republican senator James Inhofe and Texas Republican congressman Joe Barton, who deride global warming as an alarmist hoax—and get disseminated on the Internet like viral advertising.
https://www.vanityfair.com/news/2007/05/skeptic200705
Nein, ist er keinesfalls. Exxon verbrennt keinen Treibstoff. Die Besitzer von Autos und andere Verwender tun es. Wenn diese sich nicht für die Folgen ihres Handelns interessieren, muss man das ihnen zur Last legen, nicht Exxon.
Man kann Unternehmen für vieles verantwortlich machen, aber nicht für die Handlungen ihrer Kunden.
Es geht hier gar nicht um die Frage, wer für Emissionen verantwortlich ist. Es geht (sowohl bei den Tabakfirmen als auch bei Exxon) um bewusste Täuschung von Öffentlichkeit, Kunden und Aktionären, und die US-Staatsanwälte sind der Auffassung, dass dadurch gegen geltendes Recht verstoßen worden sein könnte.
Gegen geltendes Recht wurde tatsächlich von VW verstoßen und kein Hahn kräht danach, wenn es um die im Land gefertigten Autos geht: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/volkwagen-verhoehnt-das-recht-und-die-corporate-governance-a-1142222.html Als Reaktion auf diesen Skandal segnet die Regierung das Placebo eines Software Updates ab. Dagegen sind die Advertorials von Exxon eine müde Sache.
Die Zigaretten wurden auch nicht von der Tabakindustrie selbst geraucht, sondern von Bürgern. Ihre Argumente kann ich nicht nachvollziehen. Sowohl bei der Tabakindustrie als auch bei der Fossilindustrie (es handelt sich ja nicht nur um Exxon) hat eine Branche über Jahrzehnte die Öffentlichkeit und die Politik bezüglich der Umwelt/Gesundheitsschädlichkeit der eigenen Produkte in die Irre geführt. Beide Male geschah es mit Vorsatz und dem Ziel, den eigenen Absatz zu erhöhen und die Politik von Verboten o.ä. abzuhalten. Beide Male wussten die Akteure, dass sie Unsinn erzählen und den Stand der Wissenschaft falsch widergeben. Beide Male haben sie es trotzdem gemacht. Vorgehensweise und z.T. Personen waren auch die gleichen. https://de.wikipedia.org/wiki/Klimaskeptizismus#Vorgehensweise
Ich habe selbst ca. 15 Jahre lang geraucht, nicht weil mich die Tabakindustrie hinters Licht geführt hätte, sondern wegen des Gruppendrucks der Klassenkameraden. Wer heute raucht, weiß wie gefährlich es ist und tut es trotzdem egal was die Tabakindustrie darüber erzählt. Wenn ein Raucher an Lungenkrebs stirbt ist er selber daran Schuld und nicht die Tabakindustrie.
Beim CO2 verhält es sich ähnlich. Eine Firma verkauft Produkte, bei deren Herstellung CO2 entsteht. Würden die Leute das Produkt nicht kaufen entstünde auch kein CO2. In den Industriestaaten werden viele Produkte gekauft, weil Geld für die Anschaffung da ist und nicht weil sie benötigt werden.
William Connolley weist in seinem Blog darauf hin:
Just to remind you of why the whole thing is bollocks: customers emit CO2, not producers. Don’t blame the people that sold you a thing for your using it. Hopefully that’s bleedin’ obvious.
I see form the comments last time that it isn’t; so I’ll say in advance: trying to palm our responsibilities off on other people is pathetic evasion. You buy and burn oil, that’s your decision. Don’t blame the guy you bought it from.
http://scienceblogs.com/stoat/2017/09/09/retread-just-90-companies-caused-two-thirds-of-man-made-global-warming-emissions/
Zur Erinnerung ein Zitat aus 2014:
So what does combatting climate change need? I think sane government policy would go a long way – i.e., carbon tax instead of subsidising particular tech. It would certainly be cheaper than the current approach. And a variety of people, starting with the West, realising that their bloated consumerist lifestyles are pointless. But you could argue that’s about as likely as people being, like, nice to each other.
… the fuckwitted Krauts discover the downside of turning off their nukes.
http://scienceblogs.com/stoat/2014/11/24/what-it-would-really-take-to-reverse-climate-change/
@Mistelberger:
Ihr Vertrauen in die klassische Ökonomie in Ehren, aber Sie (und dieselbige) vernachlässigen gesellschaftliche Machtdiskurse.
Es mag sein, dass z.B. die Verteuerung von CO2 Emissionen Lenkungseffekt hätte, aber sowohl meine Verwendung des Konjunktivs als auch ganz allgemein der große Bereich der “externen” Kosten deutet schon darauf hin, dass wir ein massives Problem mit der konkreten Umsetzung haben.
Produzenten sind selbst auch aktiv am Verkauf ihrer Produkte beteiligt. Einfache Ursache/Wirkungsbeziehungen (aka der Produzent ist für nichts verantwortlich) mit linearen Abhängigkeiten lassen sich zwar theoretisch schön formulieren und berechnen haben mit der ökonomischen Realität aber nur am Rande zu tun.
“Gesellschaftliche Machtdiskurse” erzeugen heiße Luft, aber kein CO2 und tragen somit auch nicht zur Erderwärmung bei.
Ökonomie hat auch eine psychologische Komponente. Die Verleihung des diesjährigen Wirtschafts-Nobelpreises an Richard Thaler würdigt diesen Umstand: http://www.salzburg24.at/us-oekonom-richard-thaler-bekommt-nobelpreis-fuer-wirtschaft/apa-1338585708
Dem werten Publikum steht nur eine begrenzte Geldmenge zur Verfügung. Somit führt kein Weg an der lenkenden Wirkung des CO2-Preises vorbei. An dieser Tatsache ändert auch nichtlineares Geschwurbel keinen Deut. Die psychologische Komponente wird durch wirtschaftliche Realität im Zaum gehalten.
Mit Erstaunen entnahm ich dem Video, dass Frankreich nichtmal halb soviel CO2 ausstösst wie Deutschland.
Die Laufzeitverkürzung der Aomkraftwerke hat eine Verlängerng Laufzeit und Dominanz der Kohlekraftwerke in Deutscland bewirkt. Eine traurige, wenn auch vorhersehbare Bilanz der “Energiwende”.
Ich hatte damals argumentiert, man solle doch zunächst die Infrastruktur für nachhaltige Energie ausbauen und speziell viel Geld für die Erforschung von Speichertechnologie investieren bevor man die im weltweiten Vergleich relativ sicheren deutschen Atomkraftwerke abschaltet. Das wollte und will keiner hören, aber dazu stehe ich noch immer.
Das halte ich für einen gefährlichen Kurzschluss
Atomrisiken und Atommüll sind für sich furchtbar. Niemand hat eine sichere Lösung, wie der von uns erzeugte tödlich strahlende Müll über die notwendige Zeit von über 1 Million Jahre sicher eingeschlossen werden soll. Frankreich wird in einigen Jahrzehnten unter seinem Atommüll extrem leiden. Und wenn es zu einem Großunfall oder Anschlag kommt, sind Hunderttausende gefährdet und betroffen.
Die Kohle- und Gasverbrennung sind nicht die Alternative zur Atomkraft. Sondern: Einsparen, Effizienz und Erneuerbare Energien
Wir können viel Energie und viele Treibhausgase sparen, wenn wir weniger fliegen und autofahren, wenn wir überlegter heizen und lüften, wenn wir unsere Häuser vernünftig dämmen, wenn wir konsequent Photovoltaik und Windkraft ausbauen.
Mit einem modernen Windrad in Bayern können wir jährlich die Verbrennung von etwa 2500 Tonnen Steinkohle vermeiden. In den nördlichen Bundesländern erzeugen diese Windräder noch mehr Strom und sparen dementsprechend CO2 ein. Ähnliches gilt für die Photovoltaik.
Raimund Kamm, Augsburg
Herr Kamm,
selbstverständlich können und müssen wir “viel Energie und viele Treibhausgase sparen, wenn wir weniger fliegen und autofahren, wenn wir überlegter heizen und lüften, wenn wir unsere Häuser vernünftig dämmen, wenn wir konsequent Photovoltaik und Windkraft ausbauen.”
Aber das reicht nicht – bei Weitem nicht. Da unterschätzen Sie die Abhängikeit unseres Lebensstils von fossiler Energie und geben sich einer gefährlichen Illusion hin. Wir brauchen viel grundsätzlichere Paradigmenwechsel um den Klimawandel zu bremsen. Dogmen aller Art könne wir uns nicht leisten. Lesen Sie den nach wie vor aktuellen Klassiker von David MacKay “Without the hot air”. Er zieht eine mit Schulmathematik leicht nachvollziehbare Energiebilanz für England, welches etwa für Windkraft weitaus bessere Bedingungen bietet, als Deutschland. Es kostet Sie ein paar Stunden, aber danach können Sie die Situation realistischer einschätzen.
Auf der anderen Seite unterschätzen Sie möglicherweise auch die Wucht und Unumkehrbarkeit des Klimawandels, der freilich andere, ärmere Regionen und vor allem die nächsten Generationen hart trifft. Es gibt mittlerweile (ausserhalb Deutschlands) Umweltaktivisten und entschiedene Kernkraftgegner die sich gar nicht mehr sicher sind, ob man nicht im Zweifel doch zuerst das Kohlekraftwerk und erst dann das Kernkraftwerk abschalten sollte. Diese Wahl hat man immer.
Das mit dem Atommüll ist in der Tat ein Riesenproblem, das vorhanden ist und gelöst werden muss. Eine eindeutige Lösung gibt es m.E. nicht, aber man könnte zumindest mal überlegen, ob man nicht bereits verseuchte Gebiete (Vorhandene Sperrzonen!) nutzt, um dort mit hohem technischen Aufwand das Problem für einen längeren Zeitraum zu lösen bzw. dort die Abfälle rückholbar zu lagern, anstatt 17 neue Locations für “Endlager” zu suchen. Nun ratet mal, welchen Hotspot ich meine…
Ist aber klar: FR – Kernkraft, DE – Kohle als Hauptenergieträger für Strom
Würde ich nicht sagen. Primär hat sich in 2011 (dem Abschaltjahr einiger AKWs) der Stromexportsalto verringert). Wären die AKWs nicht abgeschaltet, sondern würden weiterlaufen, dann wäre der Stromexport noch um einiges höher und Frankreich würde evtl. 1-2 seiner Uraltmeiler ohne Risiko bezüglich Stromknappheit im Winter abschalten können. Das deutsche Kohlekraftwerke frühzeitig bei weiter betreiben der AKWs abgeschaltet worden wären, halte ich für ein Märchen.
Der Ausbau der Infrastruktur war in den bisherigen Jahre nicht nötig.
“Viel hilft viel” wird hier wenig bringen. Das hätte uns nicht weiter gebracht und es hat sich auch nicht viel getan in den letzten 10 Jahren was Großspeicher betrifft. Einzig die Akkus (Li-Ionen und Co.) hat sich durch den Smartphone/Laptop (und seit einigen Jahren) E-Auto-Boom einiges im Berich Kosten/kWh getan.
Relativ sicher ist nur relativ. Es gibt ein deutsches AKW das hatte in den letzten Jahren des Betriebs fast monatlich Störfälle …
Und übrigens galten japanische AKWs bis 2011 auch als sehr sicher …
Das mag schon sein, aber genau das wäre im Hinblick auf den Klimawandel eine weltweit respektable politische Ansage gewesen. “Wir wollen unsere KKWs abschalten, da wir uns mit deren Technik nicht sicher fühlen, wissen aber um unsere Verantwortung eines für die Menschheit verheerenden, nicht mehr rückgängig zu machenden Klimawandels der größtenteils unserem sorglosen und energetisch ausufernden Lebensstil geschuldet ist. Aufgrund der Dringlichkeit schalten wir sukzessive zuerst alle Kohlekraftwerke ab, und anschliessend die KKWs.” Das ganze verbunden mit einem festen Zeitplan.
Bin kein Experte, aber Störfall sagt was aus? Gibt es internationale Normen, oder sind die deutschen Normen besonders sensibel? Also je höher die Sicherheitsstandards, desto mehr Störfälle wird es geben? (Vergleichbar mit der Sensibilität von Sicherungen im Sicherungskasten) Das wäre nur von Experten und eben im weltweiten Vergleich zu klären.
Nein. Man wusste dass die Schutzmauern zu niedrig waren. Hier war Korruption im Spiel. Die Japaner steigen übrigens nicht aus. Sie gewichten die Risiken anders.
Scheinalternative
“ralph” es würde die Ernsthaftigkeit und Seriosität Ihrer Aussagen unterstreichen, wenn Sie mit richtigem Namen argumentierten und so mit Ihrem Ansehen für die Seriosität Ihrer Aussagen stünden.
Scheinalternativen wurden von der Atomlobby immer wieder formuliert: Kernkraft oder die Lichter gehen aus, Kernkraft oder Waldsterben, Kernkraft oder Klimawandel.
Wir haben mit den Energieeffizienztechniken wie auch mit den Erneuerbaren Energien genügend Möglichkeiten unseren Strom ohne Klimaschädigung zu erzeugen. Dafür muss man aber kämpfen und die Ausbaudeckel im EEG beseitigen! Auch 10H in Bayern überwinden.
Nach 60 Jahren Atomkraftnutzung haben wir in Deutschland noch kein Kilo des erzeugten und für 1 Million (!) Jahre sicher einzuschließenden hochradioaktiven Atommülls entsorgt. Wer Atomkraft propagiert, möge endlich Lösungen für dieses schreckliche Problem präsentieren. Und auch eine risikogerechte Haftpflichtversicherung für alle AKW. Sonst ist es nur wieder alte Atompropaganda.
Auch die Aussage, im Hochindustrieland Japan wäre die Fukushima-Katastrophe Schlamperei oder Korruption gewesen und mit so etwas müsse man in Deutschland nicht rechnen, ist Hybris. Es sei nur erinnert an den Alkem/Nukem-Skandal oder aktuell an den Dieselskandal.
Noch eine Testfrage: In welchem deutschen AKW entsprechen die Notkühlsysteme nicht den verbindlichen Sicherheitsvorschriften?
Wir sollten ernsthaft uns mit Energiesparen, Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien für den Klimaschutz einsetzen und uns nicht auf den Holzweg Atomkraft locken lassen!
Raimund Kamm
Nach meiner unwesentlichen Meinung täuscht der Sehsinn den physikalischen Laien, und davon gibt es eine ganze Menge.. beim Verständnis des Treibhauseffektes, denn im sichtbaren Spektralbereich verhält sich CO2 völlig “unauffällig” bzw. transparent. Dies macht es den Klimaleugnern und Scharlatanen leicht, dessen Wirkung allgemein in Abrede zu stellen, so dass sich die Mär vom “unschädlichen” CO2 leicht verfängt. Gezielte Aufklärung sollte hier ansetzen, so lästig es auch sein mag.
Sehr geehrter Herr Rahmstorf, wenn Sie mal viel Zeit haben, hier ist ein ausführliches Interview mit EIKE- und AfD-Mitglied Michael Limburg zu Klimawandel und Energiewende. Es strotzt nur so vor Strohmännern, Red Herrings und eindeutigen Falschbehauptungen. Also wenn Sie sich mal an einem wirklich harten Brocken abarbeiten wollen, hier wäre ein Text. Ich befürchte nur, dass das eher Stoff für ein ganzes Buch als für einen Blogbeitrag ist.
http://www.klimaretter.info/politik/hintergrund/23702-wir-wollen-den-alten-energiemix
Ich habe vor zig`Jahren – mit Karl Popper, Friedrich von Hayek, Walter Eucken, Ludwig von Mises argumentativ im Rücken – einmal mit ideologisch verblendeten Leuten von der marxistisch-reichistischen Initiative (MRI) diskutiert, mit jedem Satz des Herrn Limburg fühle ich mich an den damaligen Abend erinnert. Eigentlich würde ich dem Mann gerne einmal den Begriff “Marktwirtschaft” erklären, das ist aber sinnlos, solche Bemühungen haben z.B. auch beim Politbüro der KPdSU nie funktioniert.
Ab und zu möchte ich nun doch den größten ökonomischen Unsinn, den der Herr Limburg in die Welt setzt, korrigieren (zur Funktionsweise einer Marktwirtschaft im Sinne z.B. eines Walter Eucken oder Friedrich von Hayek habe ich hier schon mehrfach Beiträge abgeliefert).
Das Umweltbundesamt (UBA) ist bekannt dafür, dass seine Abschätzungen, etwa von externen Effekten unserer Produktions- und Konsummuster, immer tendenziell an diversen Untergrenzen orientiert sind. Da gibt es verständlicherweise eine große, an den Realitäten der Politik (etwa häufig: diverse FDP-Wirtschaftsminister mit wenig ausgeprägtem Sachverstand!) orientierte Zurückhaltung.
Eine Multiplikation der UBA-Zahlen mit dem Faktor 1,8 bis 2,2 dürfte der jeweiligen Realität näher kommen – nach meiner Meinung ist aber auch ein solches Vorgehen in vielen Fällen von externen Kosten bei weitem nicht ausreichend.
Dem von Klimawandel-Leugnern oft gebrachten Argument: “CO2 ist in so geringen Mengen in der Atmosphäre vorhanden – das könne gar keinen Einfluß auf das Weltklima haben !” halte ich immer die Frage entgegen:
“Schätzen Sie doch bitte einmal den Gewichtsanteil der Ebola-Viren, die gerade einen erwachsenen Menschen getötet haben, an seinem Körpergewicht.
Sind Sie jetzt immer noch der Meinung, dass ein geringer prozentualer Anteil gleichbedeutend ist mit geringer Auswirkung ?”
M.E. ist es generell völlig unwichtig, was hier in den einzelnen Beiträgen postuliert wird, wobei ich die Qualität dieses Blogs in keinster Weise anzweifeln möchte. Es ist nur so, dass an anderen Stellen (Parteiprogramme, andere Verlautbarungen) dem Klimaschutz und anderen altruistischen(?) Vorhaben das Wort geredet wird, sich die Taten dann aber um das Geschriebene einen Dreck schehren. Ein schönes Beispiel ist der “Bayernplan”, in welchem die CSU die EE und den KS ganz toll findet, aber diese Dinge durch ihre Taten konterkariert. Aber nicht nur die Parteien (außer der CSU auch noch die CDU und natürlich die FDP) machen das so, sondern auch die Verbände und wesentliche Teile der Wirtschaft, wie man jüngst erst beim kriminellen Handeln nahezu der gesamten deutschen Autoindustie sehen konnte.
So wird das nichts, Freunde! Die Entwicklung ist bereits viel zu weit fortgeschritten, als dass sie durch solch Verhalten des sog. Homo Sapiens noch aufgehalten werden könnte. Fakt ist: Der Planet wird sich ohne uns ganz prima regenerieren! Das mag ein paar Millionen Jahre dauern, aber die braucht er auch, damit sich unsere strahlenden Hinterlassenschaften in harmlosen Schrott umwandeln können…
Zu Exxon mobile gab es heute, am 26. 9., im Deutschlandfunk am Abend ein interessantes feature.
“Seit 2015 laufen in den USA mehrere Prozesse gegen die Ölindustrie, aber auch gegen die Regierung, die der neuen Administration unter Donald Trump massive Probleme bei der Umsetzung ihrer umweltfeindlichen Agenda bereiten könnten. Es geht um die Frage, ob die Verschleierung und Verfälschung von wissenschaftlichen Fakten es den verschiedenen US-Regierungen seit Ende der 1970er-Jahre ermöglicht hat, die Ölindustrie weiter zu fördern und den Schutz der eigenen Bevölkerung vor den Auswirkungen des Klimawandels zu vernachlässigen.”
Der link zum Beitrag:
http://www.deutschlandfunk.de/die-oelindustrie-auf-der-anklagebank-smoke-and-fumes.1247.de.html?dram:article_id=392476
Die PDF des Textes:
http://www.deutschlandfunk.de/smoke-and-fumes-die-olindustrie-auf-der-anklagebank-pdf.media.bbc2732c7cf19db178c412f9011a1d20.pdf
Es ist nun mal so, dass die Infrastruktur in den USA aber auch in vielen anderen Teilen der Welt massive auf fossilen Energieträgern aufgebaut ist. Alleine die Mobilität basiert häufig zu immer noch nahe 100% auf Benzin und Diesel, mit einigen meist zaghaften Änderungen.
Das muss man aber auch richtig einschätzen und realisieren. Man will raus aus dieser fossilen Geiselhaft, aber was über viele Jahrzehnte aufgebaut wurde, lässt sich nicht über Jahre, bestenfalls über Dekaden “tauschen”. Die fossile Industrie die für unser aller Wohlstand verantwortlich ist, nun plötzlich massive durch den Dreck zu ziehen, ist das falsche Ansatz. Nebenbei bemerkt hängen auf globaler Skala ja auch hunderte Millionen Arbeitsplätze dran. Wenn sich diese Lobbys nun gegen überzogene Klimapropaganda und kurzsichtige politische Entscheidungen wehren, sollte man das als halbwegs gebildeter Menschen zumindest verstehen.
Heute werden E Autos schön geredet, mobile Giftbomben, die knapp 1000 kg bewegen müssen, nur damit der Antrieb mit-befördert werden kann. Wer in E Mobilität eine nachhaltige Lösung sieht, denkt wohl auch sehr ideologisch und kurz. Wer bei fürchterlich schlechten Energiedichten wie bei Windkraft oder PV nachhaltige Lösungen findet, muss mir, den Meteorologen das auch mal erklären versuchen, wie überhaupt das simplifizierte nachbeten diverser GCM Ensemble Mean Trends, welche durch völlig absurde Ausreißer nach oben somit auch im Mittel einen deutlich zu steilen Trend ergeben müssen. Wen wirklich ein “Klimaschreck” herhalten muss, um sich aus der fossilen Abhängigkeit zu befreien, wird die Sache ganz bitter enden!
@Thaler: Das sehen die Vorstände der Unternehmen, von denen ich u.a. ein paar Aktien besitze (darunter Daimler und RWE), offensichtlich und zum Glück etwas anders. Aber die haben natürlich nicht Ihren Durchblick!
Herr Rahmstorf, vielleicht können Sie den Beitrag “1.5ºC: Geophysically impossible or not?”
http://www.realclimate.org/index.php/archives/2017/10/1-5oc-geophysically-impossible-or-not/
von der Seite RealClimate ins Deutsche übersetzen und hier in der KlimaLounge den des (Fach-) Englischen nicht so mächtigen Lesern präsentieren.
Dieser Beitrag, der die neue Studie von Millar et. al. in Nature Geoscience erörtert, lässt meiner Meinung auch bei den “ängstlichen” Menschen wieder Hoffnung aufkeimen, dass es wohl doch nicht so schlimm kommen kann oder könnte, wie in den worst-case-Szenarien des IPCC dargestellt. Die Optimisten sehen sich durch diese Studie vielleicht irgendwie bestätigt.
@Wolfgang Richter
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Sehr geehrter Herr Richter,
es versteht sich von selbst, dass es nicht so “schlimm” kommen muss wie im worst -case-Szenarium.
Dazu kann es kommen, und zwar nur, wie der Begriff schon ausdrückt, im schlimmsten Fall.
MfG Frankfurter
Es verwundert mich dass Donald Trump die gegen Exxon ermittelnden Staatsanwälte noch nicht abgesetzt hat…! Vermutlich hat er z.Zt. so viel mit dem Raketenmann zu tun dass er noch keine Zeit hatte sich seinen querulanten Staatsanwälten zuzuwenden…!