SoFi, MoFi und ein Sternschnuppenregen
BLOG: Himmelslichter

Nun ist sie schon wieder vorbei, die Sonnenfinsternis. Leider konnte ich sie nur kurz hinter einer ansonsten dichten Wolkendecke erahnen. Na gut – es gibt ja noch zwei weitere astronomische Highlights in diesem Monat.
August = Sternschnuppen: Auch in diesem Jahr kann man sich wieder auf die Perseiden freuen. Das Maximum des Meteorstroms wird am 12. August erreicht, und zwar gegen 13:30 Uhr. Wie man unschwer bemerkt, werden wir in Europa davon nicht viel mitbekommen – die Sonne scheint mittags bei uns ein bisschen zu hell. Da die Aktivität des Perseidenstroms aber zeitlich recht breit ist, kann man auch in der Nacht vom 11. auf den 12. 8. sowie der folgenden Nacht mit einer erhöhten Sternschnuppenrate rechnen. Wie hoch, das ist allerdings nicht so genau bekannt. Während des (für uns unsichtbaren) Maximums werden rund 100 Meteore pro Stunde erwartet. In den Tagen davor und danach ist diese Zahl natürlich deutlich geringer.
Die besten Chancen auf eine erfolgreiche Perseidenbeobachtung hat man am in den frühen Morgenstunden des 12. August. Dann ist der helle Mond bereits untergegangen und der Radiant im Sternbild Perseus steht hoch am Himmel. Man sollte unbedingt einen dunklen, streulichtfreien Standort aufsuchen, so weit weg von der Lichtverschmutzung wie möglich. Sonst bekommt man nur die paar hellsten Schnuppen zu sehen.
Vor ein paar Monaten hatte ich über meine Beobachtung der Eta-Aquariden berichtet, und wie man mit einfachsten Mitteln einen bescheidenen Beitrag für die Wissenschaft leisten kann. Das gilt natürlich für die Perseiden genauso. Hier geht es zur Seite der International Meteor Organization, auf der man seine Beobachtungsergebnisse eintragen kann. Bitte unbedingt vorher die Anleitung durchlesen, damit die Beobachtung auch zur Auswertung genutzt werden kann!
Das zweite Highlight findet am Samstag, den 16. August statt. Getreu dem Motto: "Keine SoFi ohne MoFi" kommt es zur besten Beobachtungszeit zu einer Mondfinsternis – die aber wie ihr Gegenstück vom 1. August nur partiell ist (zumindest war die Sonnenfinsternis hierzulande nur partiell). Immerhin 80% der Mondscheibe tauchen in den Erdschatten ein. Zur Übersicht hier die Kontaktzeiten der Finsternis:
Eintritt in den Halbschatten: 20:25 MESZ
Eintritt in den Kernschatten: 21:36
Maximum der Finsternis: 23:10
Austritt aus dem Kernschatten: 00:44 (17.8.)
Austritt aus dem Halbschatten: 01:55
Erst mit dem Eintritt in den Kernschatten wird die Finsternis für den Beobachter sichtbar.
PS: Warum eigentlich "Keine SoFi ohne MoFi"? Eine Sonnenfinsternis findet ja immer dann statt, wenn der Neumond in der Nähe einer der beiden "Mondknoten" steht. Darunter versteht man die Schnittpunkte der Mondbahn mit der Ebene der Erdbahn (die Mondbahn um die Erde ist um etwa 6° gegen die Ebene der Ekliptik geneigt). Nur dann stehen Sonne und Mond von der Erde aus gesehen in einer Linie.
Einen halben Monat vor oder nach einer Sonnenfinsternis steht der Vollmond dann am gegenüberliegenden Schnittpunkt und taucht in den Erdschatten ein. Der Erdschatten ist viel größer als der Schatten, den der Mond ins All wirft. Daher kommt es vor bzw. nach einer Sonnenfinsternis eigentlich immer zu eine Mondfinsternis, aber nicht unbedingt bei jeder Mondfinsternis zu einer Sonnenfinsternis.
Ein ganz anderes Thema ist das Wetter. Da bleibt wie immer nur hoffen und wünschen!
Jan Hattenbach
PPS: Eine Galerie mit hübschen Bildern von der Sonnenfinsternis gibt es wieder mal bei Spaceweather.