Roma fliegt vorbei – 3 UPDATES (11.7.)
BLOG: Himmelslichter

Da hat man mal bestes Wetter, die Technik spielt mit und erwartungsfroh blickt man nach oben, und dann passiert – nichts. So wie es ausieht, hat die Sternbedeckung entgegen der Prognosen weiter nordwestlich stattgefunden. Einige positive Meldungen gibt es jedenfalls aus dem Raum Bremen-Hamburg. Der Rest der Beobachter, der in der vorhergesagten Bedeckungszone postiert war, hatte Pech!
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letztes UPDATE: Inzwischen gibt es erste Resultate.
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Update 11.7. 12:30 Uhr: Ich habe die Karte (s. unten) um drei interessante Punkte in den Niederlanden (also von der "anderen Seite") ergänzt. Sie geben eine Ahnung von der Breite des Bedeckungsstreifens.
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Update, 10.7. 12:00 Uhr: Im Meteoros-Forum berichtet ein Beobachter aus Marl von einer möglicherweise streifenden Bedeckung – und hat gleich ein Video dazu hochgeladen! (letzter Beitrag auf der Seite). Der Stern ist nicht vollständig auf 13,5mag heruntergedimmt worden sondern war noch gut sichtbar.
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Update, 9.7. 20:30 Uhr: Inzwischen ergeben die Beobachtungsmeldungen, die in den Foren astrotreff.de, astronomie.de und meteoros.de einlaufen, ein stimmiges Bild (das ich hier einmal in die bekannte Karte der IOTA eingezeichnet habe). Die grünen Punkte kennzeichnen erfolgreiche Beobachtungen:
Wer immer sich nördlich der vorhergesagten Zentrallinie positioniert hat, lag prinzipiell richtig – die wirkliche Zentrallinie lag indes offenbar noch weiter nördlich der 42-%-Pfadgrenze. Die Bedeckungen dauerten dort wie erwartet zwischen 2 und 5,5 Sekunden. Alle, die ihre Teleskope südlicher aufgebaut hatten, gingen leer aus.
Besonders interessant sind Meldungen wie die eines Beobachters aus Marl. Offenbar konnten besonders Glückliche sogar eine "streifende" Bedeckung beobachten, bei der der Stern nicht ausgeknipst, sonder nur etwas "heruntergedimmt" wurde. Weiterhin bestätigen viele der erfolgreichen Beobachter, dass das Verlöschen und Wiedererscheinen des Sterns nicht instantan erfolgte, sondern bis zu eine Sekunde andauerte.
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Nachdem alle Instrumente auf dem Gelände der Sternwarte Aachen aufgebaut und alle Kameras ans Laufen gebracht worden sind, steigt die Spannung. "T minus zwei Minuten … T minus eine Minute …" so mahnt die Ansage zur Konzentration. Doch als der große Augenblick gekommen war, starrt alles gebannt auf den Stern Delta Ophiuchi, der unter klarstem Himmel bestens zu sehen ist – aber einfach nicht verschwinden will. Zwar glaubten einige, eine leichte "Dimmung" festgestellt zu haben, doch der prüfende Blick auf die Videoaufzeichungen entlarft diese Beobachtungen schnell als Wunschdenken.
Roma flog zielsicher am Stern vorbei, zumindest bei uns.
Handys klingeln, Telefonate werden geführt, und bald ist klar, dass keiner der gut ein Dutzend Beobachter, die sich in Aachen, Würselen, der Eifel, Düren, Köln, Bonn und dem angrenzenden Belgien postiert hatten, eine Bedeckung des Sterns wahrnehmen konnte. Offenbar gab es entlang des gesamten vorhergesagten Bedeckungspfads nichts zu sehen. Erst als in den Astronomieforen erste erfolgreiche Meldungen auftauchten war klar, dass der Asteroidenschatten etliche Kilometer nordwestlich an uns vorbeigerauscht war!
Auch das ist Astronomie – wenn alles perfekt bekannt und vorhersagbar wäre, dann wäre es auch nur halb so spannend!
Trotzdem war es eine nette Erfahrung – ein gutes Dutzend Beobachter hatte sich über den Raum Aachen/Köln Eifel verteilt, selbst aus Süddeutschland kam ein Besucher extra angereist. Und ein sternklarer Himmel mit Milchstraßenwolken selbst in der "Lichterstadt" Aachen entschädigte für den Frust!
Delta OPH – kein “Ausknipsen” gesichtet
Delta OPH – Fehlanzeige aus Dortmund
Mit Stativ, Feldstecher, zwei Funkuhren und simplen Kamera-Video ausgestattet muss
ich vom östlichen Längengrad ca. 7,5 und 51,5 Grad nördl. Breite ebenfalls mitteilen, k e i n e n Helligkeitsabfall festgestellt zu haben.
Positivmeldung!
Nachtrag: Einer “unserer” Beobachter, der sich ein gutes Stück weiter nordwestlich in Wegberg, nahe der niederländischen Grenze aufhielt, hat doch etwas gesehen und auch aufgezeichnet. Das Video ist per snail mail auf dem Weg zu mir, sobald ich es habe, gibts dann endlich auch Bildmaterial!
Drei Fehlanzeigen
Von Freunden, die in Aachen, Düren und Meerbusch beobachten wollten, habe ich negative Rückmeldungen bekommen. Die waren wohl alle zu weit südöstlich.
Vielleicht hätte man vorher mal den Oktopus Paul in Oberhausen befragen sollen, oder kennt der sich nur mit Fußball aus und nicht nit Asteroiden?