Zu Besuch bei Buran
BLOG: Go for Launch
Da ich die Reise von Buran den Rhein hinauf, knapp an meinem Heimatort Darmstadt vorbei, verpasst habe, dachte ich mir, ich sollte diese Rarität doch mal in seiner neuen Aufenthaltsstätte besuchen, dem Technikmuseum in Speyer. Gesagt, getan …
(Wie üblich führt Klicken auf die Bilder zu größeren Ansichten oder weiteren Informationen)
Der ehemalige sowjetische Shuttle Buran wird in diesem ständig wachsenden Museum der Star der jetzt noch im Bau befindlichen Raumfahrthalle werden, auf deren Eröffnung ich mich schon freue. Damit hat das Museum einen dicken Fisch an Land gezogen, eine echte Seltenheit. Buran 0.02 (OK-GLI) ist der einzige überlebende Buran-Orbiter, der tatsächlich geflogen ist, allerdings nicht wie OK-1K im Weltraum, sondern nur innerhalb der Erdatmosphäre, dafür aber gleich 25-mal und auch bemannt: dieses Modell diente zu aerodynamischen Flugtests und war deswegen mit Düsentriebwerken ausgerüstet. Das Modell OK-1K wurde bei einem Halleneinsturz zerstört.
Momentan liegt Buran 0.02 noch, von einem Bauzaun umgeben, mit abmontierten Flügeln und Leitwerk auf dem Außengelände des Museums. Man kann den Rumpf aus ziemlicher Nähe begutachten und hat von der Aussichtsplattform unter dem eindrucksvollen Exponat einer ausgemusterten Boeing 747-200 der Lufthansa einen guten Überblick.
Stefan Fichtner hat in spannenden Berichten in den Kosmologs vom Transport des Buran 0.02 nach Speyer berichtet und wird sich weiter mit diesem eindrucksvollen Stück Raumfahrtgeschichte befassen. Ich will Herrn Fichtners weiteren Artikeln nicht vorgreifen, wir werden da noch viel Neues und Interessantes zu lesen bekommen.
Ich als Ingenieur war froh, Buran auch einmal auseinandergebaut in aller Ruhe anschauen zu können. Wann hat man schon mal die Chance, sich anzuschauen, wie im Detail die Flügel einer Raumfähre am Rumpf befestigt sind? Ich wusste so manches über Buran nicht, wie die meisten Leute. Buran stand nie wirklich im Rampenlicht, ebenso wie sein Startsystem, die gewaltige Energia-Rakete, deren Nutzlastkapazität vergleichbar mit der der Saturn V des Apollo-Programms war, deren Auslegung jedoch fundamental anders war. Sowohl bei Energia als auch bei Buran wurde technologisches Neuland betreten und interessante Lösungen gefunden; beide Systeme sind und bleiben beeindruckende technische Leistungen und gleichzeitig Höhepunkt wie auch Abschluss ihrer Epoche.
Weitere Informationen
Aerospaceweb-Artikel zum Buran-Programm
“Der ehemalige sowjetische Shuttle Buran wird in diesem ständig wachsenden Museum der Star der jetzt noch im Bau befindlichen Raumfahrthalle werden, auf deren Eröffnung ich mich schon freue.”
Ja, ich freue mich auch schon darauf, wenn die Buran ausgestellt wird. Ich bin ebenfalls Ingenieur und ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich bisher weder im Technik Museum Speyer noch im Technik Museum Sinsheim war, obwohl ich schon immer eine große Affinität zur Technik hatte. Aber die Buran gehe ich auch jeden Fall besuchen (neben den vielen anderen tollen Sachen) und ich hoffe, viele der Buran Besucher am Rhein finden den Weg nach Speyer. Dann könnte das Museum vielleicht auch das nötige Geld einnehmen, um für die nächste Überraschung zu sorgen. 🙂
Buranblog…to be continued…
Hallo Herr Khan,
vielen Dank für die Fortschreibung des Buranblogs! Ich hab mir mal erlaubt, von meinem Blog ein Link darauf zu setzen.
Sehen wir uns vielleicht in der kommenden Woche auf der SpaceOps in Heidelberg? Ein erster Blogbeitrag dazu steht schon online:
http://www.kosmologs.de/…wischen-himmel-und-erde
Herzliche Grüße,
Stephan Fichtner
Danke…
Hallo Herr Khan,
danke für die kollegiale Unterstützung bei der Beantwortung des “Gardinenstangen-Kommentars”.
Bei mir war heute so viel los, dass ich nicht sofort zum beantworten kam.
Gruß,
Stephan Fichtner