Distributed science
BLOG: Formbar
Heute mal etwas zur Astrophysik, schließlich befinden wir uns im Jahr der Astronomie und mich persönlich hat das weite Feld der Astrophysik/Astronomie schon immer gereizt. Außerdem ist es eng mit der Plasmaphysik verwandt 🙂 (über den Unterschied zwischen Astronomie und Astrophysik möchte ich jetzt hier nix sagen)
Bereits seit vielen Jahren beteilige ich mich aktiv an der Suche nach außerirdischem Leben. Nagut, ganz so aktiv dann doch nicht und außerdem beteilige nicht wirklich ich mich, sondern eher meine Rechner. Kurz gesagt, ich beteilige mich am Projekt SETI@home und mein aktiver Part bestand darin, mir die Software ‘runterzuladen und zu installieren. Für diejenigen, die SETI@home nicht kennen: am Arecibo-Observatorium, dem berühmten Radioteleskop aus dem James Bond Film Golden Eye, werden von bestimmten Himmelsabschnitten Spektren im Radiowellenbereich aufgenommen (hier gibt es einen Bericht über den aktuellen Status des Radioteleskops meines Kollegen Stephan Fichtner).
In diesem Spektren wird nun nach bestimmten regelmäßigen Mustern gesucht, welche Hinweise auf außerirdische Intelligenz geben könnten. Und jetzt kommt das entscheidende: Diese rechenintensive Suche wird auf die Rechner freiwilliger Teilnehmer ausgelagert. Das funktioniert so, dass man sich zunächst die entsprechende Software runterlädt. Dann läuft alles im Hintergrund ab: Datenpakete werden ‘runtergeladen und nach persönlicher Voreinstellung analysiert und dann wieder hochgeladen. Eine gute Sache, wie ich finde, wobei ich jetzt nicht weiß, wie das mit den Augen des green-IT Konzepts zu sehen ist.
Ein Programm namens Galaxy Zoo geht noch weiter als SETI@home: Dort macht man wirklich aktiv mit bei der Analyse von Daten. Freiwille Teilnehmer sollen Bilder von Galaxien betrachten und die Galaxien dann in verschiedene Kategorien einteilen, elliptisch oder spiralförmig. Zudem gilt es den Drehsinn zu bestimmen. Also sehr leichte Aufgaben, die man ohne jegliche astronomische Ausbildung bewältigen kann. In diesem Bereich der Mustererkennung sollen Computer bei weitem nicht so leistungsfähig sein wie sas menschliche Gehirn, daher die menschliche Analyse. Das reizvolle besteht darin, dass der freiwillige Nutzer Bereiche des Universums sieht, die so noch kein Mensch zuvor gesehen hat (klingt ein bißchen wie der Star Trek Vorspann ;). Um sicherzustellen, dass die Untersuchungen korrekt sind, lässt man jedes Bild von mehreren Hobbywissenschaftlern untersuchen. Das Ziel der geplanten 20 Leute pro Bild konnte aufgrund der großen Resonanz mit 30 Leuten pro Bild weit übertroffen werden.
Jetzt geht das Projekt in die zweite Runde und den freiwilligen Teilnehmern werden diesmal mehr Aufgaben anvertraut. Astrophysikvorlesungen habe ich während meines Studiums reichlich gehört und so werde ich mich nachher auch zur zweiten Runde anmelden und versuchen, einige Galaxien zu klassifizieren. Mal schauen, wie ich als Hobbyastronom tauge 🙂
Das Schweigen von SETI:
Das Schweigen von SETI:
1. Informatisch:
Jede Information, die Regelmäßigkeiten enthält, kann komprimiert werden.
Vollständig komprimierte Informationen können nicht vom thermischen Rauschen unterschieden werden, weil maximale Entropie maximale Information enthält.
2. Strategisch:
In der freien Natur und beim Militär gelten die Prinzipien: “sehen ohne gesehen zu werden” und “hören ohne gehört zu werden”, denn beim ersten Fehler ist man erledigt.
Vielleicht interessiert sich jemand für fruchtbare Sauerstoffplaneten mit technischer Infrastruktur und leicht ausrottbarer Bevölkerung (ein paar Kobalt-60-Bomben reichen aus).
Oder jemand will verhindern, daß eine raumfahrende Menschheit das gleiche etwas später mit ihm sebst macht (Präventivschlag).
Ganz besonders friedliche Völker werden so tun, als wären sie gar nicht vorhanden (das ist die billigste Methode).
3. Anthropisch:
Technische Zivilisationen können sich mit 1 % der Lichtgeschwindigkeit ausbreiten (Fusions-Antrieb), so daß sie in 10 Millionen Jahren eine 100.000 Lichtjahre durchmessende Galaxie besiedeln können.
Daraus folgt, daß es bis vor 10 Millionen Jahren noch keine technischen Zivilisationen in unserer Galaxis gegeben hat (im Grenzfall sind wir die Ersten, denn irgendwer muß der Erste sein).
Einzelne stagnierende oder degenerierende Kolonialplaneten können diesen Vorgang nicht verhindern, denn es ist nicht erforderlich, daß jeder Kolonialplanet zwei weitere Planeten kolonisiert, weil ein exponentielles Wachstum auch mit jeder Zahl größer als eins funkioniert (im Mittel 1,05 reicht völlig aus, das bedeutet 100 Planeten können im Mittel 105 neue Planeten besiedeln, also einige keinen, einige einen, und einige zwei).
Jede Exponentialfunktion (Vermehrungsfaktor^Generation) steigt irgendwann schneller als eine kubische Funktion an (Volumen proportional zu Radius^3).
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In Wiklichkeit aber:
http://www.e-stories.de/…geschichten.phtml?18750