Nobelpreis für Physik 2022 – Für die Beantwortung einer Frage aus der ganz frühen Quantenphysik

BLOG: Beobachtungen der Wissenschaft

Grenzgänge in den heutigen Wissenschaften
Beobachtungen der Wissenschaft

Es kam bisher nicht vor, dass der Physik-Nobelpreis für ein Experiment vergeben wird, das sich auf ein fundamentales Problem der Physik von vor über 90 Jahren bezieht und dieses letztendlich zu lösen vermochte. Der Preis für 2022 ist ein solch einmaliger Fall: Neben Anton Zeilinger, der in den 1990er Jahren schon Anwendungen dieser grundlegenden Einsicht in der Physik entwickelte, erhielten John Clauser und Alain Aspect den Nobelpreis für die letztendliche Beantwortung der bis dahin offenen fundamentalen Frage der Quantenphysik: Gibt es in der Natur das Phänomen, dass Teilchen, die sehr weit voneinander entfernt sind, dennoch in direktem Kontakt miteinander stehen können? Äquivalent zu dieser Frage ist die, ob es in der Quantenphysik keine versteckte Variablen gibt. Diese Frage wurde von Alain Aspect 1982 (in seiner Doktorarbeit) beantwortet.

Um diese Frage zu erläutern und ihre grundlegende Bedeutung für die Physik sowie das Fundament einer die Zukunft vermutlich ebenso grundlegend prägenden Applikation auch Nicht-Physikern zu erläutern, wollen wir zunächst einmal ihr historisches Fundament betrachten. In der 1925 von (neben Erwin Schrödinger) Werner Heisenberg entwickelten Quantentheorie befand sich ein für die Nano-Welt bedeutendes Charakteristikum: Bestimmte Variablen eines Teilchens, wie z.B. dessen Ort und Impuls, lassen sich nicht mehr gleichzeitig beliebig genau bestimmen (Physiker sprechen von der «Heisenberg’schen Unschärferelation»). Für viele Physiker war dies eine grundlegende neue und für manche – wie Albert Einstein – nicht akzeptable Eigenschaft von Quantenteilchen. Letztere postulierten zur Erklärung Variablen, die nicht messbar sind, so genannte «versteckte Variablen», die den Teilchen letztendlich die «klassischen Eigenschaften zurückgeben» sollten. Doch im Jahre 1932 gab der grosse, damals aber noch recht junge, Mathematiker John von Neumann einen Beweis dafür bekannt, dass es solche verborgenen Variablen nicht geben kann. Damit schien das Problem ein für alle Mal gelöst – auch wenn sich Einstein noch Zeit seines Lebens dagegen wehrte. Schrödinger, ebenfalls kein Anhänger der nun mehrheitlich vertretenen Quantendeutung, führte 1935 als Konsequenz der Abwesenheit von versteckten Variablen ein Prinzip ein, dass Quantenteilchen damit auch über beliebig grosse Entfernungen miteinander – sogar auch mit makroskopischen Teilchen – verkoppelt («verschränkt») sein können, etwas, das in unserer alltäglichen Welt nicht möglich ist. So schrieb er:

„Sie [die Ψ-Funktion des Messobjektes] hat sich, nach dem zwangsläufigen Gesetz der Gesamt-Ψ-Funktion, mit der des Messinstrumentes verheddert (…)“

Doch hatte von Neumanns scheinbar unwiderlegbarer Beweis ein grosses Problem: Er war schlicht und einfach falsch. Über dreissig Jahre lang kam es niemandem in den Sinn, dem grossen John von Neumann zu widersprechen. Die bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts, von Bohr über Heisenberg bis zu Pauli, von Dirac über von Weizsäcker bis zu Feynman, nahmen den Beweis widerspruchslos als gültig an. Sogar Schrödinger und Einstein, die doch ein starkes Interesse daran hatten, jedes Argument zu hinterfragen, das diese Quantendeutung (die sogenannte «Kopenhagener Deutung») stützte, kamen nicht auf die Idee, von Neumanns Beweis in Zweifel zu ziehen. Nur eine einzige Person erkannte gleich zu Beginn, ebenfalls 1935, den Fehler in dessen mathematischer Herleitung: Grete Hermann. Überraschenderweise hatte ihr klarer (und gar nicht so schwer verständlicher) Gegenbeweis[1] lange Zeit keine Konsequenzen für die Quantenphysik. Es war, als hätte sie ihre Arbeit nie veröffentlicht.

Erst in den 1960er- und 1970er-Jahren wurde die Diskussion um verborgene Variablen in der Quantenwelt erneut aufgenommen. Man hatte in der Zwischenzeit zwar technologisch gewaltige Fortschritte in der Anwendung der Quantenphysik machen können – vom Laser im CD-Player bis zum modernen Computer, doch in der Beantwortung der Frage, wie die Phänomene der Quantenwelt im Detail zu erklären seien, war man noch nicht viel weitergekommen.

Es war der nordirische Physiker John Bell, der die Unzulänglichkeit des von Neumann’schen Beweises ein zweites Mal ans Licht brachte. Er kam dessen Fehler 1964 auf die Spur. Die Physikergemeinschaft musste anerkennen, dass in der Quantenwelt möglicherweise doch verborgene Variablen existieren. Ein Teil von Bells Aufsatz erklärte genau das – teils gar in ähnlicher Formulierung –, was Grete Hermann über dreissig Jahre zuvor schon längst herausgefunden hatte. Doch Bell ging in seiner Veröffentlichung einen Schritt weiter. Es gelang ihm, in Form einer Ungleichung ein mathematisches Kriterium anzugeben, das die Umstände benennt, unter denen verborgene Variablen in einer Quantentheorie auftreten können. Wenn jemand nachweisen konnte, dass die Bell’sche Ungleichung nicht zutrifft, wäre gleichzeitig bewiesen, dass es keine verborgenen Variablen gibt. Das Sensationelle an der Bell’schen Ungleichung war, dass sie  nur experimentell überprüfbar ist. Theoretisch ging es nicht.

In den folgenden Jahren versuchten Physiker, ein Experiment zu kreieren und durchzuführen, dessen Ergebnis die Bell’sche Ungleichung verletzt. Ein erfolgreiches Experiment gelang jedoch erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Es war das Jahr 1982, in dem es Alain Aspect endlich gelang, eindeutig eine Verletzung der Bell’schen Ungleichung experimentell zu zeigen. Dies leitete 50 Jahre nach Grete Hermanns Widerlegung einen neuen Aufschwung für die Grundlagenforschung in der Quantenphysik ein. Unter anderem war nun der Weg frei für ein tieferes Verständnis der Verschränkung räumlich getrennter Teilchen, wie sie Schrödinger bereits 1935 eingeführt hatte. Die neuen Erkenntnisse in der Theorie beflügelten wiederum die technologische Anwendung der Quantentheorie. Zum Beispiel folgte aus dem experimentellen Nachweis der Existenz verschränkter Teilchen die Vision von Quantencomputern, die Richard Feynman, ebenfalls in den frühen 1980er Jahren, artikulierte, und deren ersten experimentellen Schritte Anton Zeilinger in den 1990er Jahren umsetzte. Endlich wurde dafür nun der Physik-Nobelpreis vergeben.

[1] Siehe Lars Jaeger, Emmy Noether – Ihr steiniger Weg an die Weltspitze der Mathematik, Süd-Verlag (2022)

Avatar-Foto

Veröffentlicht von

www.larsjaeger.ch

Jahrgang 1969 habe ich in den 1990er Jahren Physik und Philosophie an der Universität Bonn und der École Polytechnique in Paris studiert, bevor ich am Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden im Bereich theoretischer Physik promoviert und dort auch im Rahmen von Post-Doc-Studien weiter auf dem Gebiet der nichtlinearen Dynamik geforscht habe. Vorher hatte ich auch auf dem Gebiet der Quantenfeldtheorien und Teilchenphysik gearbeitet. Unterdessen lebe ich seit nahezu 20 Jahren in der Schweiz. Seit zahlreichen Jahren beschäftigte ich mich mit Grenzfragen der modernen (sowie historischen) Wissenschaften. In meinen Büchern, Blogs und Artikeln konzentriere ich mich auf die Themen Naturwissenschaft, Philosophie und Spiritualität, insbesondere auf die Geschichte der Naturwissenschaft, ihrem Verhältnis zu spirituellen Traditionen und ihrem Einfluss auf die moderne Gesellschaft. In der Vergangenheit habe ich zudem zu Investment-Themen (Alternative Investments) geschrieben. Meine beiden Bücher „Naturwissenschaft: Eine Biographie“ und „Wissenschaft und Spiritualität“ erschienen im Springer Spektrum Verlag 2015 und 2016. Meinen Blog führe ich seit 2014 auch unter www.larsjaeger.ch.

10 Kommentare

  1. Die (Mit-)Begründer der zweiten Quantentenrevolution erhalten den Physiknobelpreis 2022
    Ja, den diesjährigen Physik-Nobelpreis haben Experimentalphysiker erhalten, lautet doch die Begründung für die Vergabe: „für Experimente mit verschränkten Photonen, Nachweis der Verletzung der Bellschen Ungleichungen und wegweisender Quanteninformationswissenschaft“

    Letztlich genügen in der Physik theoretische Vorhersagen nicht um in die Annalen einzugehen. Es braucht den Nachweis, dass das Vorhergesagte tatsächlich existiert. Deshalb etwa musste Peter Higgs (geboren 1929), der als junger Erwachsener das nach ihm benannte Higgs-Boson postuliert hatte, bis 2013 warten (also bis kurz nach dem Nachweis des Higgs-Teilchens 2012), bis er für die Vorhersage den Nobelpreis erhielt.

    Und das Experiment, welches etwas nachweist, öffnet nicht selten den Weg zur späteren Beherrschung des nachgewiesenen Phänomens. Einer der diesjährigen Physik-Nobelpreisträger, nämlich Anton Zeilinger, kann durchaus als Mitbegründer der zweiten Quantenrevolution betrachtet werden und damit als entscheidende Figur einer Bewegung für die gemäss Nobelpreiskommitee folgendes gilt:
    1) Ihre Ergebnisse haben den Weg für neue Technologien auf der Grundlage von Quanteninformationen geebnet. (Press Release: Their results have cleared the way for new technology based upon quantum information.)
    2)Die unaussprechlichen Effekte der Quantenmechanik beginnen, Anwendungen zu finden. Es gibt jetzt ein großes Forschungsgebiet, das Quantencomputer, Quantennetzwerke und sichere quantenverschlüsselte Kommunikation umfasst.(Press Release: The ineffable effects of quantum mechanics are starting to find applications. There is now a large field of research that includes quantum computers, quantum networks and secure quantum encrypted communication.)
    3) Der Vorsteher des Physik-Nobelpreiskomitees meinte: Es ist immer deutlicher geworden, dass eine neue Art von Quantentechnologie entsteht. Wir können sehen, dass die Arbeit der Preisträger mit verschränkten Zuständen von großer Bedeutung ist, auch über die grundlegenden Fragen zur Interpretation der Quantenmechanik hinaus. (Press Release: “It has become increasingly clear that a new kind of quantum Technology is emerging. We can see that the laureates’ work with entangled states is of great importance, even beyond the fundamental questions about the interpretation of quantum mechanics,” says Anders Irbäck)

    Tatsächlich basieren moderne Technologien immer mehr auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht selten sind es Erkenntnisse, die bereits viele Jahrzehnte vor der technischen Umsetzung gemacht wurden. Die grundlegenden Arbeiten zur Quantentheorie entstammen aus den 1920/30er Jahren, doch zu quantenbasierten Technologien, die die Welt verändern kommt es erst jetzt.

  2. Lars Jaeger schrieb (04. Okt 2022):
    > […] erhielten John Clauser und Alain Aspect den Nobelpreis für die letztendliche Beantwortung der bis dahin offenen fundamentalen Frage der Quantenphysik:
    > Gibt es in der Natur das Phänomen, dass Teilchen, die sehr weit voneinander entfernt sind, dennoch in direktem Kontakt miteinander stehen können?
    > Äquivalent zu dieser Frage ist die, ob es in der Quantenphysik keine versteckte Variablen gibt.

    ???

    > Diese Frage wurde von Alain Aspect 1982 (in seiner Doktorarbeit) beantwortet.

    Das (französische oder englische) Wort “contact” tritt in Alain Aspects Doktorarbeit offenbar überhaupt nicht auf; geschweige denn in den entsprechenden Fachartikel von Aspect und Kollegen aus dem Jahr 1982.

    Die im obigen SciLog-Artikel behauptete Äquivalenz erscheint somit zumindest für Aspect hinsichtlich seines Dissertationsthemas ohne Belang; und allgemeiner vermutlich sogar ganz ohne Sinn.

    p.s. — Test zur Dokumentation der maximal zulässigen Anzahl von Links in einem SciLog-Kommentar:

    http://www.physics.drexel.edu/~bob/Entanglement/Aspect82a.pdf und

    https://journals.aps.org/prl/pdf/10.1103/PhysRevLett.49.1804

  3. Danke für den interessanten Artikel über die jetzigen Nobelpreise. Von den Forschungen von Herrn Zeilinger habe ich schon früher gelesen. Eie mögliche Anwendung soll ja die Quantenkryptographie sein. Also die Möglichkeit, festzustellen, ob eine Übertragung “sicher” ist oder “abgehört” wurde.

    Gruß
    Rudi Knoth

  4. Leider suggeriert die Headline des Artikels ein wenig, dass heutzutage die Grundfragen “der Quantenphysik” völlig geklärt seien.
    Fast alle jetzigen populärwissenschaftlichen Artikel zum Nobelpreis “übersehen” jedoch bemüht einen immer noch ganz groß im Raum stehenden “weißen Elefanten”, auf den schon Einstein mit seiner Bemerkung über den ” geisterhaften Spukeffekt” hingewiesen hatte. (Heute würde man so etwas wahrscheinlich “esoterische Aluhut- Theorie ” nennen ( Ironie aus.)).

    Das Hauptproblem ist nämlich nicht die Verschränkung an sich, obwohl diese mit ihrer Voraussetzung eines mysterisch- allumfassenden bzw.alles integrierenden “Feldes” (was immer der Begriff physikalisch auch bedeuten soll) allein schon genug “esoterisches” Potential bietet.

    Das eventuell noch größere Problem ist die Koppelung von Zuständen in “Nullzeit”. Dass nämlich die Spinänderung eines Teilchens instantan , d.h ohne Zeitverlust auch bei seinem “Zwillingsteilchen” auftritt, das sich zudem in “jeder beliebigen Entfernung (!!) befinden kann.

    Nun sind aber mal “Geschwindigkeiten” jeglicher Art , die die des Lichtes überschreiten physikalisch “verboten ” und damit auch in der Realität unmöglich.
    Und zwar auch bei der Übertragung reiner “Information”.

    Weshalb ich ja auch noch vor wenigen Jahren Artikel in polulärwisenschaftlichen Zeitschriften lesen konnte, nach denen A. Zeilinger von anderen Physikern als so etwas Ähnliches wie ein “christlich inspirierter Mystiker” (eine mildere Form des Aluhutesoterikers ?) bezeichnet worden wäre.

    Das Problem ist eben, dass (zumindest) “nichtrealistische ” Interpretationen der Quantentheorie immer noch nicht kompatibel “mit Einsten” zu sein scheinen und manche vor der Wahl stehen, sich zwischen “Teufel und Belzebub” entscheiden zu müsssen.
    Man könnte nun meinen, dass solche Entscheidungssituationen für eine obkektiv- vorurteilsfreie Wissenschaft zum Alltag gehören und einigermaßen BIAS- frei diskutiert werden könnten.
    Doch für eine immer noch ganz große Mehrheit scheint eine Entscheidung “gegen Einstein” bzw. gegen eine als (physikalisch) fast schon “heilig”- unantastbar behandelte Theorie ein unüberschreitbares Tabu darzustellen.

    Und zwar, was das Schlimmste ist, aus meist außerwissenschaftlichen Gründen.
    Das geht zum Teil noch über das hinaus , was die Erkenntnistheoretiker Thomas Kuhn , Imre Lakatos und Paul Feyerabend schon vor vielen Jahrzehnten am realen Wissenschaftsbetrieb kritisiert haben.

    • little Louis schrieb (06.10.2022, 13:00 Uhr):
      > […] Einstein mit seiner Bemerkung über den ” geisterhaften Spukeffekt”

      Einsteins Bemerkung aus einem Brief an Max Born von 1947 ist als »Spukhafte Fernwirkung überliefert«.

      Im den gegebenen Zusammenhängen (s.u.) an “Wirkung” zu denken ist allerdings womöglich noch abwegiger, als von “Effekt” zu reden;
      denn es handelt sich jedenfalls (nur) um Fern-Beziehungen

      – bei EPR: um die Geschwindigkeit zweier von einander entfernter Markierungen gegenüber einander, bzw.

      – bei Aspect usw.: um den Orientierungs-Winkel zweier (“optischer Achsen” zweier) von einander entfernter Analysatoren gegenüber einander.

      “Spukhaft” bzw. “hellseherisch” oder besser: “nur eingebildet”, wäre in diesen Zusammenhängen, Vermutungen über die Werte solcher Fern-Beziehungen insbesondere jeweils hinsichtlich eines bestimmten “aktuellen” Versuches anzustellen, bevor diese jeweils für den betreffenden Versuch gemessen wurden (was nur durch Auswertung einschl. Korrelation der zusammengeführten Einzel-Befunde im Nachhinein erfolgen kann).

      > […] Dass nämlich die Spinänderung eines Teilchens instantan , d.h ohne Zeitverlust auch bei seinem “Zwillingsteilchen” auftritt

      Wieso Spin-“Änderung” ??
      Die Spins der beiden gemeinsam “verschränkt” erzeugten Teilchen werden jeweils nur einmal festgestellt, nämlich einzeln, von jedem Teilchen, durch den jeweiligen Analysator (jeweils bzgl. dessen “Achsen-Basis”). Also kann von relevanter Spin-“Änderung” keine Rede sein.

      (Etwaige “Umkehrungen der Helizität von zirkulär polarisiertem Licht”, oder Ähnliches,”wegen” womöglicher optischer Aktivitäten in der Versuchsregion, z.B. in Gestalt gewisser “Plättchen aus doppelbrechendem Material”,
      erfolgen jedenfalls einzeln und ggf. voneinander unabhängig.)

      Ja, die beiden einzelnen Teilchen-Detektions-Anzeigen der beiden Analysatoren können zu Raum-artig voneinander getrennten Ereignissen gehören.
      Insbesondere dann und deshalb ist es keinem dieser beiden Analysatoren sofort im Anschluss an seine Detektions-Anzeige möglich, eine Korrelation mit Befunden des anderen Analysators vorzunehmen und sofort eine (fundierte, garantiert einvernehmliche) Bewertung der Fern-Beziehung zwischen den beiden Analysator-Achsen-Systemen hinsichtlich dieses Versuches bzw. dieses Teilchenpaares zu erhalten. Das ist erst im Nachhinein (in der “Zukunfts”-Region, die beide Detektions-Ereignisse gemeinsam haben) möglich, durch Auswertung/Korrelieren der zusammengeführten (kommunizierten) Einzelbefunde.

      p.s.
      > Nun sind aber mal “Geschwindigkeiten” jeglicher Art , die die des Lichtes überschreiten physikalisch “verboten ” und damit auch in der Realität unmöglich. […]

      Nein: Es sind durchaus Wellen(-“Formen” bzw. -“Abläufe”) vorstellbar und somit ggf. sogar auffindbar, deren Phasen-Geschwindigkeit oder deren Gruppen-Geschwindigkeit die Signalfront-Geschwindigkeit überschreiten.

      Aber es sind definitiv keine Wellen vorstellbar, geschweige denn auffindbar, deren Signalfront-Geschwindigkeit die Signalfront-Geschwindigkeit überschreitet; bzw. noch allgemeiner: deren Signalfront der betreffende Empfänger wahrnahm, bevor der betreffende Empfänger deren Signalfront wahrnahm.

      • Frank Wappler schrieb (18.10.2022, 11:41 Uhr):
        > […] Einsteins Bemerkung aus einem Brief an Max Born von 1947 ist als

        »Spukhafte Fernwirkung« überliefert.

  5. Herr Jaeger schreibt, Zitat:
    Unter anderem war nun der Weg frei für ein tieferes Verständnis der Verschränkung räumlich getrennter Teilchen, wie sie Schrödinger bereits 1935 eingeführt hatte.
    = = =
    Kommentar:
    Hierbei geht es wohl um die s. g. »spukhafte Fernwirkung« der Quantenverschränkung.
    Nach den erfolgreichen Experimenten der Nobelpreisträger kann die Welt jetzt beruhigt sein, denn das spukhafte hat sich in reale Wirklichkeit gewandelt. Was fehlt ist die Erklärung, wie diese Fernwirkung möglich ist.
    M. E. nur. weil jedes Teilchen einen Komplementär hat, mit den gleichen Eigenschaften, aber den Spin-Vektoren +1 und -1. Zusammen-
    gehalten werden sie durch die s. g. Kopplungs-Energie.
    Im Artikel “EsN-Recherche.htm“ gibt es dazu einen mathematischen Hinweis. Und im folgenden Artikel, Monat Mai 2017:
    http://www.4-e-inigkeit.info/Verbindung.htm
    kann man lesen (vereinfacht), was beim Doppelspalt-Experiment so passiert.
    Die o. g. Nobelpreis-Ergebnisse sind sozusagen eine Bestätigung für die mathematischen Gedanken-Experimente.
    M. f. G.

  6. Zarathustra
    24.05.2022, 18:55 Uhr
    https://scilogs.spektrum.de/einsteins-kosmos/relativistische-masse-sinn-oder-unsinn/

    Zarathustra
    20.05.2022, 17:19 Uhr

    · Sie brauchen ärztliche, psychologische Hilfe.

    Ich bin kein Psychotherapeut. Schreiben Sie hier bitte nicht mehr.

    http://notizblock.yukterez.net/viewtopic.php?f=9&t=83&p=1402&sid=313540f22f59c99a09e4dd651171cd60#p1402

    Trotzdem: Wenn Sie mich unbedingt ansprechen wollen, dann bitte per privaten Mail (Mailadresse s.Link.o.).

    ————————————————————————————————-

    Herr Jaeger

    Wollen Sie nicht mit mir über die hier vorgelegten physikalische Bedeutung der fünf fundamentalsten Begriffe in der Physik, worauf das gesamte Wissen der Menschheit basiert sprechen?

    Warum dieses Blog dann?

    was wollen Sie in der Öffentlichkeit? was?

    ———————————————————————

  7. Ich möchte hier noch auf zwei you—Tube Videos aufmerksam machen, die sich explizit mit den fundamentalen physikalischen Fragen beschäftigen, die mit dem Nobelpreis für Physik 2022, zusammenhängen, also mit den Bell‘schen Ungleichungen und der zweiten Quantenrevolution.

    Sabine Hossenfelders The 2nd Quantum Revolution — Nobel Prize in Physics 2022 vom 11. September 2021 (also 1 Jahr vor Bekanntgabe der Physiknobelpreisträger empfiehlt dem Nobelpreiskomitee genau die Physiker als Nobelpreisträger, welche den Nobelpreis dann 2022 erhalten haben. Sie bezeichnet diese Physiker auch als Begründer der zweiten Quantenrevolutuion.

    Das zweite Video
    Tim Maudlin Corrects the 2022 Nobel Physics Committee About Bell’s Inequality lässt den Physikphilosophen Tim Maudlin zu Wort kommen mit der Aussage, bei den Bell‘schen Ungleichungen und dem was die Physiknobelpreisträger des Jahres 2022 experimentell bestimmt haben, gehe es um mehr als um den Ausschluss von „Hidden Variables“, nein es gehe darum zu beweisen, dass in der Quantentheorie Non-Lokalität zum Zuge käme. Non-Lokalität bedeutet in Bezug auf die Quantenverschränkung (entanglement), dass zwei verschränkte Objekte bei einer „Messung“ an einem der beiden verschränkten Objekte (die sich ja unmittelbar auf das andere Objekt auswirkt) keine Information austauschen können. Einstein ging bei seinem Spruch „spooky action at a distance“ ja davon aus, dass bei Messungen an verschränkten Objekten das Lokalitätsprinzip verletzt würde, denn die Quantentheorie sagte voraus, dass eine Messung an einem von zwei verschränkten Objekten sich unmittelbar auf das zweite auswirke, auch wenn das zweite weit enfternt vom ersten liege. Das aber verstosse gegen das Prinzip, dass sich jede Wirkung an einem Ort sich höchstens mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten könne. Mit andern Worten: Die Quantenverschränkung war gemäss Einstein Nicht-Lokal. Und genau das haben die Experimentalphysiker, die mit dem Pysiknobelpeis 2022 gewürdigt wurden, nachgewiesen: dass es Nicht-Lokalität in der Quantenphysik gibt. Wer dagegen davon spricht, die Idee der verborgenen Variablen sei widerlegt worden, der spreche anstatt von einem Prinzip (hier Nicht-Lokalität) von einer Technologie, einer Methode mit der man die Lokalität zu retten versuchte. Doch mit der Bestätigung der Quantenkorrektheit der Bell’schen Ungleichung sei weit mehr widerlegt worden als eine Methode, es sei die Universalgültigkeit des Prinzips der Lokalität widerlegt worden oder mit andern Worten: In der Quantentheorie gibt es nicht-lokale Phänomene, also Wirkungen, die sich nicht von Punkt zu Punkt ausbreiten, sondern, die den Raum quasi „überspringen“.

    • Beim Nobelpreisträger Zeilinger geht es vornehmlich um ein Experiment von Kommunikationsübertragung, bzw. Quantenteleportation mit Hilfe von Photonen und deren Polarisations-Eigenschaften. Eine Erklärung, wodurch diese Eigenschaften entstehen, fehlt bis jetzt.
      Bei Wikipedia wird im Artikel “Parametrische Fluoreszenz“ zwar gesagt,
      Zitat:
      Photonen sind dabei aufgrund der Energieerhaltung mit dem pump-Photon über
      fp = fs + fI verknüpft. > Zitatende.
      Soll heißen: Ein Photon besteht aus zwei Teilchen. Hier wird ebenfalls nicht erklärt, was das für Unterteilchen sind.
      In meinem Beitrag vom 06.10.2022, 17:24 Uhr habe ich dazu geschrieben:
      M. E. nur. weil jedes Teilchen einen Komplementär hat, mit den gleichen Eigenschaften, aber den Spin-Vektoren +1 und -1. Zusammen-gehalten werden sie durch die s. g. Kopplungs-Energie. Im Artikel “EsN-Recherche.htm“ gibt es dazu einen mathematischen Hinweis.
      Die dort enthaltene Grafik “Es werde“ zeigt den Aufbau eines Photons aus Spin +1 u. -1 Teilchen. Die Spin-Vektoren entstehen dabei schon vor dem bekannten Planckschen Wirkungsquantum, nämlich bei dem s. g. E-EsN. Die Polarisationserscheinungen sind offensichtlich Folgen von unterschiedlichen Spin-Vektoren der komplementären Teilchen e i n e s Photons.
      Es handelt sich bei meinen Ausführungen nicht um eine neue Physik, eher um eine neue Interpretation. Dementsprechend sind auch meine eigenen Formeln im Artikel:
      http://www.4-e-inigkeit.info/Hintergrundstrahlung.html > (zurück zu EsN-Recherche)
      niedergelegt. Was noch fehlt, wäre ein Physikstudium und ein Dr.-Titel.
      M. f. G.

Schreibe einen Kommentar


E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
-- Auch möglich: Abo ohne Kommentar. +