Tag 9 – Bergfest

von Sebastian Koerdt

Der neunte Tag, der für uns bereits die Halbzeit unserer Grabungskampagne einläuten sollte, begann in gewohnter Manier. Zu Uhrzeiten, die den meisten Studenten nur aus Büchern bekannt sind oder als Fortsetzung des Vorabends gelten, versammelte man sich in der Küche, um sich mit mannigfaltigen Heißgetränken zu versorgen. Frisch gestärkt konnte nun, unter sporadisch geäußertem Selbstmitleid, einmal mehr der Galgenberg erklommen und die Arbeit fortgesetzt werden. Die Aufgaben waren klar verteilt: Vormittags glitt vielerorts der Bleistift über das Zeichenbrett, so dass jeder Kunstprofessor seine wahre Freude daran gefunden hätte. Die umfangreichen Befunde ließen das Zeichnen heute für den ein oder anderen zur Tagesaufgabe werden. Zwischenzeitlich besuchte uns noch die Presse, um auch diejenigen über unsere Grabungserfolge zu informieren, die ihre Informationen nicht direkt aus erster Hand bei SciLogs erhalten. Die Grabungsleitung war heute auch bei der Fundbearbeitung gefragt, jedoch entging dem strengen Blick ihrer Stellvertretung nichts. Der Galgenberg hörte auch heute nicht auf, mehr von der ehemaligen Richtstätte preiszugeben; gleich an mehreren Stellen kamen neue Befunde zutage, die uns nun gespannt auf die zweite Hälfte unseres Vorhabens blicken lassen.

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Zu meiner Person: Dr. phil., Historikerin/Archäologin M.A. Schwerpunkt: Rechtsarchäologie, archäologische und historische Richtstättenerfassung

1 Kommentar

  1. Na, das sieht ja nach viel interessanter Arbeit aus.
    Wir freuen uns schon auf Quedlinburg.

    Sonntagnachmittag treffen wir ein.

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