Tag 5 – „…eine Vierzigstel aus der Hand – ich geh krachen!“

von David Burkardt

„ …eine Vierzigstel aus der Hand – ich geh krachen!“
Dieser Ausspruch verrät nicht nur einiges über das tägliche Ringen um die richtige Belichtungszeit beim Fotografieren der archäologischen Befunde. Er deutet auch an, dass die Emotionen bei der stressigen Multitasking-Arbeit auf der Grabung auf dem Galgenberg hin und wieder etwas höher schwappen können. Denn anders als unsere Bilder von entspannten Sommerfrischlern mit Sonnenschirm vermuten lassen, besteht Grabungsarbeit nicht nur aus dem dem Abpinseln von Knochen und Schneiden von Hecken. Vielmehr wollen Befundgrenzen eingemessen, Zeichnungsnägel gesetzt und Fundkärtchen geschrieben werden. Plana werden nivelliert, Fotogrammetrienägel gesteckt, Profile gezeichnet, Datensätze in die Grabungsdatenbank eingepflegt, Drohnenfotos geschossen und der Einsatz des Personals koordiniert, während nebenbei die Gehörmuschel eines Kleinsäugers analysiert und zur Stärkung eine geschnittene Melone herumgereicht wird.

Über all dem nicht den Kopf und die Motivation zu verlieren, bedarf es in erster Linie einer erstklassigen und hochmotivierenden Grabungsleiterin. Aber auch regelmäßige Eiscreme-Pausen, süße Katzenfotos und viel flacher Humor sind nötig. All das war uns bisher vergönnt – die Stimmung ist also nach wie vor gut und die Neugier auf die kommenden Wochen groß.

Freitag – Die Energie schwindet…
Italienischer Abend – Sorrentiner Küche von Anton … Grazie Mille!

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Zu meiner Person: Dr. phil., Historikerin/Archäologin M.A. Schwerpunkt: Rechtsarchäologie, archäologische und historische Richtstättenerfassung

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