Fragen über Fragen

BLOG: Abenteuer Geschichte – Archäologie unterm Galgen

Geköpft und mit Steinen beschwert – archäologische Spuren von Hinrichtungen und Abwehrzauber in Mittelalter und Neuzeit
Abenteuer Geschichte – Archäologie unterm Galgen

Vor zwei Tagen hatten wir die Gelegenheit, unseren Galgenhügel aus der Vogelperspektive zu betrachten (vielen Dank nochmal an die spontanen Piloten des Aeroclubs Arnstadt – war ein Heidenspaß!!!). Auf den dabei entstandenen Fotos zeichnete sich westlich unserer Grabungsfläche eine farbliche Grenze im Kornbewuchs ab. Also haben wir an dieser Stelle heute einen Suchschnitt (5m x 1m) angelegt, um dem auf den Grund zu gehen. Es besteht ja noch die Hoffnung, vielleicht doch die Grabungskante von 1971 wiederzuentdecken.

Die nächsten Ferien kommen bestimmt...
Abb 1: Die nächsten Ferien kommen bestimmt…

Anfangs dachten wir: ist doch sinnlos, nichts als Knochensplitter im besten thüringischen Humus – da ist nichts. Doch nachmittags gingen wir noch etwas tiefer, und siehe da? – Steinpackung. Hat sich der Aufwand also doch gelohnt, wissen wir auf diese Weise, dass an dieser Stelle in den 70ern nicht gegraben wurde. Allerdings sollte dies auch die einzige sichere Antwort des Tages bleiben. Denn die Fragen, die sich daraus ergeben, sind viel schwieriger zu beantworten. Was ist auf dem Flugbild zu sehen? Welche Bedeutung hat die Steinpackung? Ist sie möglicherweise viel älter als bisher angenommen? Und welche Konsequenzen hat das auf unsere bisherigen Bestattungen (Knochen-Karl I und II)?

Eine Auswahl der helfenden Hände - vielen Dank!
Abb 2: Eine Auswahl der helfenden Hände – vielen Dank!

Trotz all der Fragen war es für viele heute der letzte Tag. Morgen fahren wir ins Museum nach Weimar, und Mittwoch ist letzter Ferientag, da darf man schon mal freimachen. Ab jetzt müssen die Studenten ohne die tatkräftige Hilfe so vieler Hände auskommen, ob sie es schaffen werden?

Jonas und Björn

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Zu meiner Person: Dr. phil., Historikerin/Archäologin M.A. Schwerpunkt: Rechtsarchäologie, archäologische und historische Richtstättenerfassung

3 Kommentare

  1. Schüler

    Ach, die Schüler müssen sich schon verabschieden? Na, dann wird es ja nun eine Runde langweiliger. 😉

    In welches Museum geht es denn in Weimar?

    Kann man auch mal ein Foto von der Luftaufnahme sehen?

  2. nein nicht langweilig,

    nur Platz für neue Teilnehmer. Wie wärs, Herr Huhn? Sie haben schon letztes Jahr theoretische Erfahrungen mit uns gesammelt, dann dieses Jahr reif für die Praxis?

    Und anschließend ein Besuch im Museum für Ur-und Frühgeschichte Thüringens in Weimar. Ein schön und übersichtlich gestaltetes Museum.

  3. Ich habe zwar noch eine Woche Urlaub, aber das ist mir dann doch etwas zu spontan, zumal ich mir ja auch etwas anderes vorgenommen habe. Morgen beispielsweise fahre ich zum Bundesligaauftakt nach Nürnberg.

    Ich glaube, in dem Museum war ich schonmal. Ist aber schon viele Jahre her und deshalb kann ich mich kaum noch an etwas erinnern. Es ist sicherlich auch anders gestalten, denn die DDR Zeiten sind ja schon lange vorbei. Meine Oma wohnt in Weimar und ich war schon öfters dort. 🙂

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