Tierwohl falsch verstanden

BLOG: Vom Hai gebissen

Notizen aus dem Haifischbecken
Vom Hai gebissen

Wer mehr Tierwohl wolle, müsse auch dafür bezahlen, lese ich oft und muss zugeben, dass ich diese Botschaft auch schon recht früh sehr ambitioniert so in diesem Blog kommuniziert habe. Ist ja auch ökonomisch logisch, dass weniger Tiere, die langsamer wachsen und mehr fressen auch mehr Kosten “verursachen”, die durch einen höheren Preis finanziert werden müssen. Das war 2011. Seitdem bin ich ein ganzes Stück klüger geworden und bekomme mit dieser Argumentation in vielerlei Hinsicht zunehmend Probleme.

Sicher, man muss irgendwo anfangen und natürlich spielt Geld dabei eine wichtige Rolle. Dabei ist der Preis, den wir Menschen bezahlen, schon der zweite Akt, da zuvor alles geplant und entwickelt werden muss, was Landwirte dann in ihren Ställen auf- und umbauen. Nehmen wir mal das im Teaser erwähnte Beispiel, namentlich das Privathof-Geflügel von Wiesenhof, welches ich mir 2011 (Presse) und 2012 (alleine) anschaute. Allein für so einen popeligen Wintergarten, den die Tiere neben dem Stall zur Verfügung haben, fallen schon mächtige Kosten an, sagen wir äqivalent zu einem 5er BMW, aber ganz volle Hütte – und das Geld muss wieder rein. Ich verstehe also schon die Beweggründe, weshalb Tierwohl auch in anderen Bereichen über den Preis kommuniziert wird.

Wenn man Geflügel sieht, das auch zu fortgeschrittener Zeit der Mast noch herumlaufen und sich an Heuballen austoben kann, um sich danach auf einer Sitzstange auszuruhen, dann ist das natürlich deutlich cooler als das konventionelle Pendant, trotzdem geht es auch in letzterer Haltung um Tierwohl. Hier wird es jetzt etwas kniffelig, denn bei all den Diskussionen um Tierwohl, aus dem Boden gestampften Labeln wie dem Tierschutzlabel, der Initiative Tierwohl oder der wieder verschwundenen Aktion Tierwohl vergessen wir schnell, dass Tierwohl auf vielen Ebenen stattfindet. Tierwohl steht – so abstrakt dieser Begriff auf viele wirken mag – für weit mehr als nur Heuballen für Küken, Schweinespielzeug oder allgemein “nur mehr Luxus” fürs Tier.

Der von mir sehr geschätzte und hier schon oft erwähnte David Fraser, Tierwohl-Professor an der University of British Columbia, geht von grundsätzlich 4 Bereichen aus, die Tierwohl gewährleisten:

  1. Erhalt der grundsätzlichen Gesundheit: die ausreichende Versorgung der Tiere mit qualitativ hochwertigem Futter und Wasser sowie Impfungen und eine adäquate Unterbringung tragen maßgeblich zur Gesundheit der Tiere bei – und Gesundheit ist ein maßgeblicher Aspekt des Tierwohls.
  2. Schmerzen und Stress vermeiden: wenn man im Wesentlichen den ersten Punkt perfekt beachtet, hat man hier schon viel erreicht. Hinzu kommt ein guter Umgang mit Tieren (Stockmanship) und natürlich der Einsatz und Betäubungsmitteln bspw. beim Enthornen von Milchkühen.
  3. Verhaltensweisen und Bedürfnisse beachten: Legehennen ist bspw. eine Nestbox sehr wichtig. Das Vorhandensein einer solchen beruhigt die Tiere ungemein. Schweine spielen gerne mit Stroh. Küken übrigens auch, siehe oben.
  4. Natürliche Elemente in der Umwelt: dazu zählt Fraser einen Außenbereich oder auch Sonnenlicht.

Der erste Punkt ist dabei schon das Ziel dieses Artikels – Tierwohl fängt eben nicht bei Heuballen an, sondern bei der Gesundheit und der Art und Weise wie die Tierhalter diese sicherstellen wollen und können. Dazu gehört – neben gutem (also nicht mit Schimmelpilzen) belastetem Futter und Wasser – übrigens auch die Behandlung kranker Tiere mit Antibiotika, um das Leiden der Tiere schnell und effektiv zu beenden. Auf einer anderen Ebene kann das aber auch bedeuten, dass Weidehaltung eben nicht die überall am besten geeignete Haltungsvariante darstellt, wenn es immer mal wieder vorkommen kann, dass Teile der Herden in winterlichen Schneestürmen erfrieren. So passiert es immer mal wieder auf den Ranches in den USA – im letzten Winter allerdings so massiv, dass jetzt darüber nachgedacht wird, ob jene Ranches zumindest in einigen Teilen der USA, zB. in South Dakota, wirklich noch eine so gute Sache sind. Im Schneesturm zu verhungern und zu erfrieren ist nichts, was sich mit Tierwohl vereinbaren ließe und zweigleisig zu fahren – also neben Weiden auch Ställe bereitzustellen – kann sich kein Landwirt der Welt leisten.

Es gibt nun mal keine perfekte Tierhaltung, auch in Ställen gibt es Probleme oder sagen wir besser Herausforderungen, die gelöst werden müssen. Fraser spricht hier gerne von einem trade off zwischen der gewünschten Tierhaltung und jener, die tatsächlich eine höhere Sicherheit und Tiergesundheit verspricht. Zitat aus meinem Artikel:

Exakt deshalb bieten auch gleichermaßen die konventionelle Schweine- sowie die Geflügel-Haltung verstärkt Grund zur Debatte, schließlich sind die Tiere hier permanent im Stall. Wenn ein Landwirt aber argumentiert, dass seine Tiere so vor Sonnenbrand oder Frost geschützt seien und auch nicht beim Wühlen bzw. Scharren in der Erde von Parasiten überfallen würden, ist das eine valide Argumentation – ja, gerade auch pro Tierwohl. Allerdings gilt das ebenso vice versa: wenn ein Landwirt seine Tiere so hält, dass die auch mal raus können und wühlen können statt nur im Stall zu sein, ist das eine ebenso ernstzunehmende Argumentation pro Tierwohl. Wenn wir für den Moment einfach mal festhalten, dass es keine perfekte Tierhaltung gibt, werden beide Varianten von der oben erwähnten Definition zu Tierwohl legitimiert. Entscheidend ist, welcher Aspekt seitens der Tierhalter stärker gewichtet wird.

Aber auch die Wirkung einer guten Beziehung zwischen Tierhalter und Tieren ist nicht zu verachten. Egal wie modern und perfekt ein Kuhstall konzipiert ist und egal wieviel Geld investiert wurde, all das nützt am Ende überhaupt nichts, wenn der Landwirt seine Tiere schlecht behandelt. Umgekehrt kommen die Tiere durchaus zurecht, wenn der Landwirt den Vorstellungen der Kühe entspricht, der Stall dagegen aber nicht ganz perfekt ist. Faustregel: je mehr Kuhnasen Du fotografierst, desto besser. Tatsächlich sind neugierige Tiere ein sicherer Indikator für gutes Handling und natürlich für Frasers ersten Punkt.

Tierwohl ist also kein öminöser Luxus, den man sich leisten können muss, sondern essentieller Bestandteil des täglichen Managements im Stall – sei es nun durch eine optimale Versorgung, Krankheitsprävention, Behandlungen oder auch Beschäftigungen. Das sollten sich ganz besonders auch Akteure aus der Landwirtschaft selbst verdeutlichen, bevor sie sich mit Äußerungen über nur billig kaufende Menschen in eine Ecke manövrieren, in die sie zum einen nicht gehören und aus der sie dann zum anderen aber auch nicht mehr rauskommen. Wenn es Tierwohl nur gegen mehr Geld gibt, haben die Kritiker der gegenwärtigen Tierhaltung am Ende schließlich doch Recht, wenn sie konstatieren, dass die Massentierhaltung ganz furchtbar ist.


Verweise

Ich habe dieses Thema ja schon recht oft und ausführlich behandelt. Für neue und interessierte Leserinnen und Leser verlinke ich daher eine Auswahl zur weiteren Lektüre:

Veröffentlicht von

Wissenschafts- und Agrarblogger seit 2009 – eher zufällig, denn als „Stadtkind“ habe ich zur Landwirtschaft keine direkten Berührungspunkte. Erste Artikel über Temple Grandin und ihre Forschungen zum Thema Tierwohl wurden im Blog dann allerdings meiner überwiegend ebenfalls nicht landwirtschaftlichen Leserschaft derart positiv aufgenommen, dass der Entschluss zu einer stärkeren Beschäftigung mit der Landwirtschaft gefallen war. Auch spätere Besuche bei Wiesenhof und darauf folgende Artikel konnten die Stimmung nicht trüben. Seit 2015 schreibe ich auch gelegentlich für das DLG-Blog agrarblogger.de, teile meine Erfahrung in der Kommunikation als Referent und trage nebenbei fleißig weitere Literatur zum Thema Tierwohl zusammen. Auf Twitter bin ich unter twitter.com/roterhai unterwegs.

6 Kommentare

  1. Artgerechte Haltung, Krankheitsvermeidung und -behandlung tragen also alle zum Tierwohl bei. Was aber artgerecht ist, bestimmen weitgehend die Gene. Und die sind bei Nutztieren nicht unbedingt die Gleichen wie bei den “natürlichen” Verwandten.

    Ein Typfehler könnte folgendes sein: “Legehennen ist bspw. eine Nextbox sehr wichtig. ”
    Wahrscheinlich ist hier wohl “Nestbox” gemeint.

    Eine perfekte Tierhaltung gibt es wohl wirklich nicht. Was aber bedeutet der folgende Satz

    Entscheidend ist, welcher Aspekt seitens der Tierhalter stärker gewichtet wird.

    in diesem Zusammhange? Ich sehe folgende Hauptaspekte
    1) Gesunderhaltung, Schmerz- und Stressvermeidung
    2) Ermöglichung eines artgerechten Verhaltens
    Wenn man 2) ernstnimmt kann der Aufwand für die Tierhaltung recht gross werden wie beispielsweise der vom deutschen Tierschutzbund verfasste Artikel Die Haltung von Legehennen zeigt. Dort liest man zu den EU-Vorschriften, die ab 1999 gelten, unter anderem:

    Im „Nest“, das seinen Namen nicht verdient, weil dies nur ein abgetrennter Bereich im Käfig ist, dessen Gitterboden mit einer Plastikmatte abgedeckt ist, können die Hennen ihrem angeborenen Nestbauverhalten nicht nachkommen. …
    Insgesamt erfüllen die Einrichtungen im Käfig lediglich Alibifunktionen, weil sie arteigene Verhaltensweisen der Legehennen kaum ansatzweise zulassen,

    Scheinbar wurde im deutschen Recht auf Initiative des Tierschutzbundes ab 2002 festgelegt, dass die Käfighaltung für Legehennen ab 2007 verboten sei, weil sie nicht mit einer artgerechten Tierhaltung vereinbar sei. Doch spätere Gesetzesänderung erlaubten die Käfighaltung mit “besseren” Käfigen wieder. Der Artikel des Tierschutzbundes geht dann auf die alternativen Legehennenhaltungen ein ( Freilandhaltung, Bodenhaltung, Volierenhaltung etc) und nennt dort als Gegenargumente gegen diese alternativen Haltungen die Gefährung der Gesundheit der Legehennnen (höheres Kannibalismusrisiko, höheres Infektionsrisiko, Verkotung).
    Heisst das nun aber, dass deswegen Käfighaltung akzeptierbar wird? Nicht unbedingt, wenn Käfighaltung wie behauptet unvereinbar ist mit einer artgerechten Tierhaltung.
    Insgesamt erhalte ich aber den Eindruck, dass eine wirklich art- und verhaltensgerechte Tierhaltung recht aufwendig sein kann.

    • Hallo Herr Holzherr,

      wie die Sache mit der Gewichtung gemeint ist, hatte ich schon mal anhand der Schweinehaltung erklärt. Die einen halten ihre Tiere permanent im Stall, können Parameter wie Futter, Wasser und – ganz wichtig – die Temperatur kontrollieren und vermeiden so witterungsbedingte Krankheiten, Überhitzungen oder auch Erfrierungen. Die anderen Landwirte halten ihre Tiere draußen und bieten den Tieren damit eine angeregtere Umwelt, setzen diese dann aber auch Risiken wie Parasiten oder Wetter-Kapriolen aus. Letztlich ist es also eine Frage der Wertung: was ist den Tierhaltern wichtiger? Die Sicherstellung einer grundsätzlichen Gesundheit mit dem trade off einer langweiligeren Umgebung für die Tiere, dann bietet ein Stall deutlich mehr Schutz – oder gewichte ich nach Fraser die Punkte 3 und 4 höher mit dem trade off, dass 1 und 2 problematisch werden können.

      Jetzt zur Legehennenhaltung: die heutigen Käfige sind im Vergleich zur früheren Variante größer und ausgestaltet. Vor allem enthalten sie Nestboxen (danke für den Hinweis), die den Tieren in mehreren Studien (siehe Fraser/Grandn) extrem wichtig waren.

      Artgerechte Haltung ist etwas, womit sich viele Menschen in der Tierhaltung schwer tun, Sie sprachen ja schon die Domestizierung an, die sicherlich eine Rolle spielt. Aber auch der Alltag an sich unterscheidet sich in menschlicher Obhut immens von jenem in freier Wildbahn. Deshalb wird stattdessen lieber von tiergerechter Haltung gesprochen. Ist also eine tiergerechte Haltung möglich? Wenn Frasers Punkt 1 in Kombination einer für die Tiere extrem wichtigen Nestbox erfüllt ist, sind ausgestaltete Käfige (oder Kleingruppenhaltung) für mich erstmal ok. Wenn das angebotene Nest natürlich Mist ist, müsste man da nochmal bei. Ich übrigens auch…

  2. Da fällt mir folgendes ein: Ein gutes Beispiel für die Unterschiede der beiden Bilder von Landwirtschaft. Einmal eine konventionelle Landwirtschaft mit Tieren in großen Mengen auf möglichst kleinem Raum und die landwirtschaftliche Idyll-Darstellung auf der anderen Seite. Der Vergleich zwischen Stadtkindern, die auch nicht tottraurig sind wenn sie in der Stadt leben wenn in der Stadt soweit alle Bedürfnisse erfüllt werden und sogar überhaupt keine Lust auf Landleben hätten, abseits vom kleinen Abenteuerausflug. Umgekehrt sehen Landkinder das durchaus ähnlich. Keinesfalls in der Stadt leben! Da würde man doch eingehen! Land- und Stadtkinder – bzw. warscheiinlich auch die meisten Erwachsenen – möchten in der Regel wenn es ihnen gut geht nicht tauschen.
    Und genau dieses Bild transportiert auch die Unterschiede in der Tierhaltung und kann verständlich machen, das beide Seiten eher optionale Aufzuchts-Raumlösungen sind, mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

    Gemäß ihrem Artikel ist es genau der springende Punkt: Beide Wege gangbar zu halten und für jeden die Lösungen anzubieten, die ihm gefallen und mit seinem Selbst- und Weltbild übereinstimmend laufen. Es sollte das Kriegsbeil begraben werden. Denn auf diesem ideologischen Graben, der nun mal primär durch das am wohl ausgearbeiteten Standart der Lebensmittelherstellung mit und ohne Tieren schmarotzende “Bio-Ideologie-Konzept” transportiert und aus egoistischen marktorientierten Interessen dieser Seite auf Recht erhalten wird, oft eben feindbildartige Konstruktionen aufstellt um Kunden abzuwerben.
    Dies basiert aber auch auf einer tieferen Überzeugung dieser Ideologie und da geht es so weit, das irgendwelche Vertreter von Tierwohl fordern, das ZWANGSWEISE Milchrinder auf die Weide MÜSSEN. Das muss man sich vorstellen, das die Phase, wenns draussen wärmer wird und Rinder von der Weide in den Stall flüchten, gefordert wird von manchem Vertreter das diese trotzdem rausgestellt werden müssen! Aus rein ideologischen Gründen wird das Tierwohl so gefährdet!
    Die Forderung das Tiere bei warmem Wetter auf die Weiden MÜSSEN ist unglaublich und zeigt eigentlich wie sehr es sich bei Bio-Ideologie eben um dogmatische Idealbild-Konstruktionen handelt und wie wenig Ahnung dort die Vertreter überhaupt vom Tier haben können. Tierwohl mit Aufenthalt auf der Weide gleichzusetzen ist einfach nur dumm und dreist.

    Fazit ist und bleibt: Es kommt auf das Tierwohl an und zwar buchstäblich! und nicht auf die Haltungsform. Erst wenn Bio und Konvi das verstanden haben, dann konzentrieren sie sich wieder auf die Tiere und ihre Bedürfnisse. Wenn das billiger geht ist das im Kontext der Versorgungssicherheit für ärmere Menschen weltweit wichtig.

    • Hallo Küstennebel,

      Du sprichst ja einen wichtigen Punkt an.

      Eins vorweg: ich tue mich mit “Bio-Ideologie” etwas schwer und kriege immer schlimmes Kopfaua, wenn ich sehe, wenn sich Bio- und konventionelle Kollegen gegenseitig jegliche landwirtschaftliche Kompetenz absprechen. Werde das Thema noch in einem Artikel behandeln – zumindest möchte ich das.

      Jetzt zu den Kühen: Du hast völlig Recht, auch ich werde völlig bekloppt, wenn ich Werbung sehe, in der damit geprahlt wird, wie lange die Kühe im Jahr auf der Weide seien. “Bei Wind und Wetter plus Sonne?” frage ich mich dann immer. In einer anderen Werbung war man schlauer und warb/wirbt mit einer “So-oft-wie-möglich-draußen”-Garantie. Da wollte man sich wohl eine Tür offen lassen, denn 35 Grad wie die letzten Tage sind nix für Kühe auf der Weide, haben die keinen Bock drauf. Holstein-Kühen (die Hochleistungsrasse, die praktisch in allen westlichen Ländern den größten Anteil hat) wird es schon ab 18 Grad zu warm. Davon ab gibt es natürlich Rassen, die da etwas widerstandsfähiger gegenüber gewissen Wetter-Kapriolen sind, dafür aber auch weniger Milch geben.

      Du hast mich da gerade echt zum Nachdenken gebracht. Müsste ich vielleicht bei den jeweiligen unternehmen mal recherchieren und nachfragen wie das aussieht und welche Kuhrasse denn da auf die Weide gezwungen wird…Danke Dir für die Anregung!

  3. Guter und wichtiger Artikel, wobei ich @holzh. anmerken möchte, dass “artgerechte TierHALTUNG” ein Widerspruch in sich sein dürfte. Gemeint ist wahrscheinlich “tiergerechtheit”?
    Unabhängig davon glaube ich schon, das mehr Tierwohl, als gesetzlicher Standard, der bei gutem Stallmanagement durchaus tiergerecht ist, mehr kosten sollte. Das hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun und ermöglicht dem Landwirt eine Refinanzierung seines Mehraufwands und dem Verbraucher die Einkaufsentscheidung.

    • Hallo Ina,

      völlig richtige Anmerkung zu artgerecht vs. tiergerecht, siehe meine Erläuterung dazu in meiner Antwort an Herrn Holzherr, Dein Kommentar und meine Antworten haben sich da überschnitten 😉

      Ich möchte auch keineswegs den Eindruck erwecken, dass Geld völlig irrelevant sei. Aber Tierwohl beginnt nun mal nicht beim Spielzeug, sondern weit vorher. Da geht mir teilweise etwas unter den Debatten um Tierwohl oder allgemein landwirtschaftliche Nutztierhaltung. Natürlich müssen Landwirte für ihre Arbeit mindestens so entlohnt werden, dass sie nicht noch drauflegen in schlechten Zeiten und gut verdienen, wenn es gut läuft – zum einen, um sich auch mal was gönnen zu können, zum anderen, um dann auch weiter in den Betrieb investieren zu können. Kostet ja alles immer einen Haufen Geld.

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