Edeka verringert Gifte

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Warnhinweis giftig (Foto: Gerd Altmann/Pixelio)

Die Politik hat in letzter Zeit so manche Vorgaben zu Chemikalien verschärft. Doch obwohl die chemische Industrie lautstark jammert, sind sich Verbraucher- und Umweltschützer einig: Mensch und Umwelt sind noch lange nicht gut geschützt, gerade bei Pestiziden bleiben gefährliche Giftcocktails erlaubt. Als erste Supermarktkette in Europa ist Edeka einen Schritt weiter gegangen als der Gesetzgeber und hat ihren Lieferanten eine Liste mit besonders schädlichen Pestiziden vorgelegt, deren Einsatz reduziert werden soll.

Wünschenswert wäre sicherlich gewesen, den Lieferanten den Einsatz dieser Pestizide komplett zu untersagen. Immerhin will Edeka 2009 rund 20.000 Stichproben nehmen, um schwarze Schafe unter den Lieferanten zu identifizieren und auszulisten. 20 Lieferanten ist das zumindest vorübergehend in der Vergangenheit bereits passiert.

Doch auch ohne striktes Verbot ist es ein wichtiges Zeichen, dass inzwischen der Handel selbst auf die Bedürfnisse seiner Kunden reagiert und sich nicht mehr hinter dem Gesetzgeber versteckt. Denn der erlaubt nach wie vor eine Reihe Pestizide, die im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen; und solange die Pestizidmenge der einzelnen Gifte unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte bleiben, gibt es keine Beschränkung, wie viele verschiedene Chemikalien gleichzeitig auf unserem Obst und Gemüse vorhanden sein dürfen – Giftcocktails, zu deren Gesundheitsfolgen bis heute praktisch keine Studien vorliegen.

Bleibt zu hoffen, dass durch den Druck des Handels nun auch bei den Produzenten ein Umdenken einsetzt: Im September 2008 fand Greenpeace im deutschen Lebensmittelhandel neben den leider schon üblichen Grenzwertüberschreitungen sage und schreibe 57 Pestizide, die in Deutschland verboten sind. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hielt es bis dahin nicht für nötig, derartige Tests vorzunehmen. Immerhin hat sich das seitdem geändert.

Foto: Gerd Altmann/Pixelio

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Björn Lohmann ist freier Wissenschaftsjournalist und Trainer für Onlineredakteure. Sein Anliegen ist es, die wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen zu hinterfragen, die unser aller Leben maßgeblich beeinflussen - denn nicht immer sind die Prioritäten von Forschern, Unternehmern und Politikern die besten im Interesse der Gesellschaft. In seiner Freizeit rettet Björn Lohmann die Welt, weil er findet, dass es sich mit ihr einfach netter lebt.

2 Kommentare

  1. Edeka machts vor

    Es ist wirklich sehr lobenswert, dass Edeka sich hier derartig für seine Kunden einsetzt. Man sollte ja eigentlich meinen, dass die Supermarktketten möglichst billige Ware möchten und es uninteressant finden, ob sie gesundheitlich bedenklich ist. Durch diesen Schritt von Edeka wird der Kunde auf jeden Fall positiv überrascht sein und zukünftig sicherlich öfter in den Edeka Geschäftsstellen einkaufen. Kürzlich hab ich auf http://www.finanznachrichten.de/…/edeka-1.asp“\” target=”“_blank“”>finanznachrichten.de gelesen, dass Edeka nun den Discounter Plus aufgekauft hat und in “Netto”-Märkte umwandelt. Bleibt die Frage ob zukünftig in Plus/Netto Märkten auch die unbedenklicheren Lebensmittel zu finden sind

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