Informationsdämmerung -der CORONA-Effekt

Schauen wir seit vielen Monaten auf das Thema des Corona-Virus, welches von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den offiziellen Namen SARS-CoV-2 erhalten hat, sollten wir erst einmal definieren, was das Wort Virus überhaupt heißt.

Das Wort Virus stammt ursprünglich aus der lateinischen Sprache und heißt in einem biologisch-psychologisch-medizinischen Kontext seelisches Gift. Und wenn man sich mit dem Thema Virus beschäftigt, so können wir erkennen, dass es auch ein Counterpart, also ein Gegenstück dazu gibt. Nämlich das menschliche Immunsystem, auf welches ein Virus trifft. Und so existieren wechselseitige Beziehungen zwischen Viren und dem Immunsystem, da Viren Veränderungen in unserem Immunsystem auslösen.  Auf einer übergeordneten Ebene von Netzwerkprozessen und Musterbildungen, können Viren dabei nicht nur in der Biologie und Informatik entsprechend in Zellkerne und Computersysteme eindringen, sondern  im sozio-kulturellen Kontext in Körper und auch Köpfe ganzer Gesellschaften. Und das Corona-Virus mit seinen vernetzten Prozessen verändert und überschreibt derzeit nicht nur festgelegte Programme und Prinzipien mit seinen Programmcodes von einzelnen Gruppen und Gemeinschaften, sondern auch eben ganzer Gesellschaften weltweit. 

Der Corona- Effekt

Das Virus führt uns dabei etwas ganz Entscheidendes vor Augen, was vorher so noch nicht für viele Menschen so klar und deutlich sichtbar wurde. Eine hochgradige vernetzte Dynamik, Komplexität und Nicht-Linearität in globalen Systemen, welche schwer steuerbar und lenkbar in den heutigen verteilten Systemen ist. 

Die Expertenmeinung

Eine der Hauptprobleme an Planungen, die derzeit nicht linear verlaufen und vielmehr  unvorhersehbar und unbestimmbar sind, liegt darin, das man häufig angebliche hochqualifizierte Experten heranzieht. Aber diese eben nur hochqualifiziert sind, was ihr eigenes, enges Gebiet betrifft. Was andere Bereiche angeht, haben diese Experten oft keine Ahnung. Ganz zu schweigen von einem Überblick eines komplexen Netzwerkprozesssystems  einer ganzen Gesellschaft und dessen Zusammenhänge zirkulär mit offenen und geschlossenen Systemen, Subsystemen, Partizipanten etc…

So kann ein zu enger Fokus auf bestimmte Details, Kennzahlen  und Indikatoren und auch Überbetonungen weitsichtige Sichtweisen und kluge Urteile behindern. Natürlich besitzen Ärzte und Virologen Spezialwissen. Ihnen fehlt aber oft die soziologische und wirtschaftliche Sicht, um die wesentlichen Fragen in Systemen für Lösungen entsprechend passend bewerten und beantworten zu können. Der Blick durchs Mikroskop zu einem Bakterium ist ein anderer als den Blick zu Menschen als Analyse der Gesellschaft.

Zusammenfassung von Fehlern, und Richtigstellungen die oft im Kontext im Umgang von komplexen Systemen begangen werden:

  • keine ganzheitliche Analyse des Systems, der Struktur und der Situationen mit Interaktionen darin, stattdessen nur Betrachtung der Einzelfunktionen, ausschnitthaft
  • zu schnelle Bewertung, anstatt unscharf erst einmal sich die Systeme anzuschauen (nicht Einzeldetails, sondern deren Muster erst verstehen) und zweitens im speziellen Kontext dann zu verbinden.
  • Zu schnelle Meinung, anstatt Verständnis, frühzeitige Schwerpunktbildung, Ad Hocismus
  • Nichtberücksichtigung von Nebenwirkungen und Folgeprozessen, die in Gang gesetzt werden (hier Wechselwirkungen der Wirtschaft, sozialen Systemen, Gegenbewegungen)
  • Übersteuerung des Systems mit Schwerpunkten, statt Differenzierung und Diversität in den Variablen von Subsystemen kybernetisch anzukoppeln
  • mit autoritärer Hierarchie die komplexen Systeme als komplizierte Systeme direkt beherrschen und kontrollieren wollen, anstatt indirekt zu regeln und steuern
  • detailliertes Verfügungswissen wird angewandt, anstatt situatives und übergeordnetes Orientierungswissen mit diesen zu re-kombinieren
  • Dominantes Verhalten: Die Annahme ein komplexes System verstanden zu haben, führt oft zu mangelhafter Kommunikation und dominant-arroganten Verhalten, welches für komplexe Systeme wie Gesellschaften völlig fehl am Platze ist. Vielmehr geht es um mehr Kommunikation durch Reflexion, rezeptive Aufnahme, um zu verstehen was vor sich geht, Grenzen der Durchführbarkeit und Machbarkeit zu durchdenken; in Richtung Kulturdenken, Kontextdenken- also genau das Gegenteil von autoritärer Kontrolle. Eher der Kommunikator zu sein im Sinne von Lenkung, Steuerung, Regelung, Kommunikation- und Verständigungsmanagement.

Was können wir tun?

Oft muss man neu denken, um auch neu zu handeln. So sollten wir bei neuen Situationen eher wieder an Netzwerksysteme und -strukturen und nicht an lose Einzelteilchen denken. Und auch versuchen zu verstehen wie die Verbindungen verlaufen.

Oft wird dabei  in Wertketten gedacht statt in Wertnetzen, oft wird in Wertketten statt Wirkungsnetzen gedacht so formulierte es einst Frederic Vester. Oder nehmen Sie einmal Dietrich Dörner er beschreibt die Beispiele der Übersteuerung von Systemen anhand von Städten, wie auch des Versagens von Entwicklungshilfen.  Dabei führt er Unkenntnis, Intransparenz und falsche Hypothesen an. So schreibt er: Was finden wir hier an Psychologie? Wir finden eine Tendenz zur Überdosierung von Maßnahmen unter Zeitdruck. Wir finden die Unfähigkeit zum nichtlinearen Denken in Kausalnetzen statt in Kausalketten, also die Unfähigkeit in Neben- und Fernwirkungen des eigenen Verhaltens richtig in Rechnung zu stellen. Wir finden die Unterschätzung exponentieller Abläufe. Wir finden die Unfähigkeit zu sehen, dass ein exponentiell ablaufender Prozess, wenn er erst einmal begonnen hat, mit einer sehr großen Beschleunigung abläuft. All dies sind kognitive Fehler, Fehler in der Erkenntnisfähigkeit so Dörner. 

Informationsdämmerung

Wenn wir das Virus in globaler Antizipation betrachten, so ist dieser Organismus hochgradig vernetzt, und trifft auf die menschlichen Systeme, die dagegen in der Organisation stark verteilt sind. Und das heißt dann konsequenterweise auch, dass wir, wenn wir eine strukturierte Komplexität haben nur mit strukturierter Komplexität (Ashbys Law: Stichwort: Variety absorbs Variety) musterhafte Organisation und Ordnungsbildung und strategisch-strukturierter Vernetzung antworten können. Und eben nicht in Einzelthemen.

Die positive Nachricht ist: das kann jeder Mensch, Führungskraft, Politiker lernen und trainieren. Vorausgesetzt sie wollen es auch. Die Regierungen können hier noch besser werden und an Leistung gewinnen und die Systeme nicht mit Fachkompetenz, sondern vor allem mit Systemkompetenz, Strukturwissen und Vernetzungsmusterkompetenz anreichern und ausstatten. Also unterschiedliches Expertenwissen fusionsartig zu vernetzen mit Personen und Prozessen und in einer Gleichung mit echten Partizipationsprozessen.  Bitte kein neues Gremium oder Arbeitskreis. Es geht mehr denn je darum, dies neu zu gestalten, um eine maximale Intelligenz in die Wissenssysteme auch einzuspeisen und menschliche Potenziale abzuschöpfen.  Und zweitens einmal die Perspektive zu wechseln und zwar in die Länder, die die meiste Erfahrung weltweit damit haben und diese für eine neue Orientierung und Integration mit ins Boot zu nehmen, wie beispielsweise in der Medizin und den Viren Amerika und der Schweiz und mit den benachbarten Viren wie SARS und MERS eben auch in China. All dies passiert nicht. 

So ließen sich die großen anstehenden Probleme nicht nur passend gemeinsam durchdenken, sondern auch gemeinsam langfristig für die ganze Menschheit lösen. Diese Titanen-Aufgabe wird jedoch nicht  durch deutsche, europäische Alleingänge, sondern nur durch gemeinsame Musterbeobachtung, Musterinterpretation und Mustererkennung in dieser Drei – Kontinente Geometrie (s.o. Bild) zu finden und zu schaffen sein. Mit Hierarchie und Kontrolle allein verlieren wir weiter Teile unserer Leistungsfähigkeit. Wir benötigen im Gegenteil dazu mehr Verständnis der Netzwerkfunktionen und auch der unterschiedlichen Netzwerksysteme in Relationen und der Muster der Muster selbst. Und zwar im sehr hohen Maße als Antwort auf diese aktuelle Anforderung und auch als Antwort auf unsere weitere Entwicklung und Zukunft. 

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Unsere Themen im Tensornetz sind "Gehirne und Computer" als Beispiele komplexer adaptiver Netze, Netzwerke und Netzwerkorganisationen. Dominic Blitz ist unter der E-Mail: db@blitz-institut.de erreichbar.

7 Kommentare

  1. Ja, bei einer Pandemie kollidieren eigentlich verschiedene Systeme mit ihren je eigenen Regeln/Gesetzen. Ein paar Gedankenexperimente/Fragen zeigen was das bedeutet:
    – Angenommen durch Social Distancing kann die Verbreitung einer Infektionskrankheit unter Kontrolle gebracht werden. Dann stellt sich die Frage: Wie lange können wir, müssen wir Social Distancing durchhalten? Nicht nur wirtschaftlich durchhalten, sondern auch sozial durchhalten? Denn wenn die Älteren, also die Gefährdeten, Monate bis Jahre
    in Isolation leben müssen, dann verpassen sie eventuell genau eine solch lange Zeitspanne, wie Ihnen ohnehin an Restlebenszeit geblieben wäre. Das ist so ähnlich wie in den frühen Phasen der Chemotherapie wo Patienten oft genau so lange weiterlebten wie die Chemotherapie anhielt.
    – Ist es verantwortbar zur Beschleunigung der Impstoffentwicklung Geimpfte, die das freiwillig wollen, mit dem Virus 🦠 zu infizieren um die Wirksamkeit der Impfung zu testen? Das Todesrisiko wäre bei 20 bis 40-Jährigen unter 0.5% selbst wenn die Impfung völlig wirkungslos wäre.
    – Sind die Erfahrungen und schnellen Reaktionen von Ländern/Gebieten wie Taiwan, Südkorea, Hongkong für die Welt von Bedeutung oder macht das Virus einen Unterschied zwischen Asiaten und dem Rest der Welt? (im Februar meinten tatsächlich viele hier, das sei so)
    – Was bedeutet es, wenn eine Stadt mit internationalen Handelsbeziehungen wie Wuhan zum Ausbruchsort einer Epidemie wird, wenn man weiss, dass die USA und Italien mehrere Flüge pro Woche von und nach Wuhan anbieten?

    Mir scheint, all diese Fragen sind vor allem Bewertungsfragen. Es geht nicht um Wissen allein, sondern darum wie sich ein Faktor auf das Gesamtsystem oder die vielen Einzelsysteme auswirkt.
    Hier könnte eventuell ein KI-System Unterstützung bieten, denn schon heutige Deep-Learning-Systeme haben eine erstaunliche Vorhersagekraft in stark vernetzten Systemen.

    Noch eine persönliche Einschätzung: In meinen Augen hat die WHO in der Coronskrise versagt, denn sie hat nicht einmal Reisebeschränkungen von und nach Wuhan empfohlen. Doch die Länder mit den geringsten Fallzahlen, Taiwan, Südkorea und Hongkong haben genau solche Reisebeschränkungen ab Tag 0 eingeführt.

    • Hallo Herr Holzherr, danke für Ihren wertvollen Beitrag. Meine Intention war nicht das Corona Virus an sich zu beschreiben, da kann man nur verlieren, weil ja die besten internationalen Forschungsinstituten der Welt immer noch nicht genau wissen, woher es genau kommt und wohin es sich verändert, evolvieren wird. Das mit der KI Kombinatorik hat das Vector Institute in Kanada aufgegriffen. Besuchen Sie dort mal die Website. Es geht mir mehr um den Umgang mit komplexen Systemen und das wir hierzu viele Menschen benötigen mit unterschieldichen beruflichen und privaten Hintergründen die gemeinsame Mustererkennung mit kreativer Kooperation betreiben und nicht mit konfrontativer Konkurrenz gegeneinander kämpfen 😉 Viele Grüße DB

      • @Dominic Blitz (Zitat):

        Meine Intention war nicht das Corona Virus an sich zu beschreiben, da kann man nur verlieren, weil ja die besten internationalen Forschungsinstituten der Welt immer noch nicht genau wissen, woher es genau kommt und wohin es sich verändert, evolvieren wird.

        Auch mir ging es nicht um Sars-Cov-2, sondern um prinzipielle Fragen einer Virusepidemie (und um Fragen, die mehrere Systeme betreffen). Dass etwa eine virale, über Atemtröpfchen übertragbare Krankheit, auch über den Flugverkehr übertragen wird, gilt prinzipiell unabhängig vom genauen Virustyps. Taiwan, Südkorea und Hongkong stoppten deshalb sofort den Flugverkehr von und nach Wuhan.

        Wenn es ihnen um systemübergreifende Fragen geht, dann dürfen sie jedenfalls nicht vollkommene Information fordern bevor sie etwas entscheiden. Oft genügt für eine Entscheidung auch ein sehr geringes Wissen. Wie etwa beim Pestausbruch in Venedig 1348, als eine Kommission von Weisen zum Schluss kam, dass Pest eine ansteckende Krankheit sei und dass Erkrankte isoliert werden müssten, Zitat: Sie empfahlen, alle todkranken und sterbenden Obdachlosen und Armen auf die Inseln San Marco in Boccalama und San Leonardo Fossamala, später noch auf zwei weitere Inseln bringen zu lassen und dort zu isolieren.
        Eine absolut richtige und für Europa sehr wichtige, später nachgeahmte Entscheidung, die auf ganz wenigen und sehr einfachen Beobachtungen und Schlussfolgerungen beruhte.
        Sie schreiben noch (Zitat):

        Es geht mir mehr um den Umgang mit komplexen Systemen und das wir hierzu viele Menschen benötigen mit unterschieldichen beruflichen und privaten Hintergründen die gemeinsame Mustererkennung mit kreativer Kooperation betreiben und nicht mit konfrontativer Konkurrenz gegeneinander kämpfen

        Ja, wobei es eben einer Synthese des Wissens bedarf und diese vor allem Entscheidungen erleichtern sollen – Entscheidungen, die das Gesamtsystem auf einem bestimmten Pfad halten sollen und die Abzweigungen in gefährliche Verläufe verhindern sollen

        • Hallo,
          eines der Problem war, dass es zig Vorläufer gab, wie Schweinegrippe, BSE, Vogelgrippe Sars 1, Mers….) vor denen gewarnt wurde, die sich aber in der Realtität wohl als nicht “so gefährlich” herausgestellt haben als unser aktueller C-Virus. Das ist so als wenn man dreimal Feuer ruft, kein Feuer da ist und beim nächsten mal eben keiner mehr zuhört und auch nicht mehr glaubt. Im Januar wurde diese immer noch nicht ernst genommen. So sind Menschen eben. Auch Politiker sind davon nicht ausgenommen. Zweitens eine Vertrauenskrise zwischen Politik und Zivilgesellschaft, die seit Dekaden da ist, aber sich jetzt über die Netze wie ein Brennglas Bahn bricht. Und das hat dann auch etwas mit einer Verständnis und einer einstellenden Haltung zu tun, beispielsweise erst unscharf darauf schauen und später bwerten: Also erst etwas nicht verstehen, um es dann zu verstehen (Frank Herbert). Das ist aber ein Glaubensakt für viele. Interessanterweise verhalten sich da Wissenschaftler genau konträr zu Politiker, sie prüpfen alles 10x um dann ans Tageslich zu gehen, deshalb ist es so inkompatibel die Sichtwelten der unterschieldichen Systeme und funktionieren so auch nur bedingt. Ich weiß noch nicht einmal ob das beiden Gruppen so bewusst ist, dass sie so unterschiedlich sind.
          Informationen
          Ja es stimmt, sie können nicht natürlich nicht immer alle Informationen haben, um Entscheidungen zu treffen, aber die Frage ist welches Wissen und welche Informationen haben Sie und aus welchen Kriterien und klugen Fragen (wie Ihre) setzt sich das zusammen? Lieber weniger Infos aber Relevante und nicht Daten sammeln, die keine Bezüge und Kontexte aufweisen. Und das bestimmt dann oft über Tod oder Transzendenz.
          Und nicht zuletzt benötigen Sie auch Vorstellungskraft und Fantasie mehr noch als Wissen, weil Wissen eben begrenzt ist (Einstein). Und auch auf die Intuition (als Summe aller menschlichen Erfahrungen) zu hören und andere Menschen nach ihrer Perspektive zu fragen, um diese mit in ihr Bild aufzunehmen (Truman).
          All das kann man machen, wird aber oft in der Erforschung und Entscheidung von Strukturen und Systemen unterlassen. Oft verscheucht das Dringliche das Bedeutsame.

  2. Bevor wir im Sumpf der komplexen Gesellschaft versinken, ein paar Gedanken dazu.
    Die Ursachen der Corona – Krise, mit Betonung auf Krise, ist der Glaube, dass sich die Gesetze der Wirtschaft, die Selbstregulation, auch auf die Politik und Verwaltung anwenden lassen.
    Die komplexe gesellschaft braucht Regeln, die auch die Wirtschaft mit einschließen. Der freie Weltmarkt ist der Boden, auf dem sich Pandemien ausbreiten können.
    Der freie Warenaustausch, wie auch der freie Kapitalverkehr gehören gesetzlich eingeengt. Wirtschaftlich muss wieder eine Grundautarkie angestrebt werden, so dass wir im Krisenfall handlungsfähig, sprich (über)lebensfähig bleiben.

      • Warum die meisten Gesellschaften auf Katastrophen unvorbereitet sind
        Japan kommt selbst mit grossen Erdbeben zurecht, während in Italien jedes mittelgrosse Erdbeben in einer Katastrophe endet. Japan versagt dafür bei den Tsunamis. Wohl weil schwerwiegende Tsunamis nur selten auftreten. Auch schwerwiegende Pandemien treten nur selten auf und auch hier versagen fast alle Länder ausser denen, die nach einer kürzlich zurückliegenden Epidemie aufgerüstet haben wie die asiatischen Länder die SARS durchgemacht haben.

        Der SPON-Artikel Ex-Regierungsberater über Lehren aus Corona
        “Uns stehen gewaltige Katastrophen bevor”
        Interviewt einen Informatikprofessor, der schon in vielen Krisenstäben und in der kürzlich aufgelösten Schutzkommission sass. Pandemiepläne und -Übungen gab es nach seinen Aussagen – aber niemand nahm sie ernst. Schutzmasken und weiteres Material wurde nach der Schweinegrippe en masse beschafft, aber beim Erreichen des Ablaufdatums nicht erneuert.

        Wie könnte man das Ändern? Nun das hängt wohl auch von der Art der Katastrophe ab, die man erwartet. Auf einen Tsunami oder ein Erdbeben kann man sich nur dadurch vorbereiten, indem man Gebäude und Infrastruktur Tsunami- oder Erdbebenfest macht oder indem man Bauverbote für bestimmte Zonen erlässt.

        Bei einer Viruspandemie dagegen gibt es viele Ansätze. Gelänge es beispielsweise einen billigen, schnellen, allgemeinen Virustest zu entwickeln, mit dem man in Minuten feststellen kann ob jemand infiziert ist, dann könnte man Pandemien von vornherein verhindern indem man etwa bei jedem Grenzübertritt einen Virustest durchführt. Falls sich Pandemien häufen (beispielsweise weil sie zunehmend als terroristisches Mittel eingesetzt werden) dann wird es früher oder später solche Virusschnelltests geben.

        Schwieriger wird die Vorbereitung auf langdauernde Stromausfälle. Doch solche Vorbereitungen sind nötig zumal immer weitere Bereiche elektrifiziert werden. Wochenlange Stromausfälle hätten jedenfalls katastrophale Auswirkungen. Ein sinnvolles Ziel wäre es, eine Grundstromversorgung mit speziellen Energieerzeugern auf jeden Fall aufrechtzuerhalten. Es könnte genügen, wenn man täglich das Handy laden könnte.

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