Planetarien im Wahlkampf

BLOG: Zündspannung

Blick über den Plasmarand
Zündspannung

Dass Wissenschaft manchmal in die Frontlinien des Wahlkampfs gerät, ist zu erwarten, wenn es um Themen wie z.B. Stammzellen geht. Dass allerdings öffentlich Ausgaben für Planetarien bemängelt werden, wie es der Präsidentschaftskandidat der Republikaner in den USA, John McCain, wiederholt getan hat, finde ich bestürzend.

Gerade diese Einrichtungen schaffen es idealerweise, einen spannenden Teilbereich der Physik auch denjenigen Menschen nahezubringen, die selten mit Wissenschaft zu tun haben. Wenig fasziniert die Leute so wie die Sterne, und mit der beeindruckenden Technik macht ein Besuch im Planetarium Spaß. Und ganz abgesehen davon, dass die Astrophysik und Astronomie viele junge Leute inspiriert, haben gerade wieder die Reaktionen auf den LHC gezeigt, wie wichtig es ist, die Leute über Wissenschaft zu informieren. Je früher man damit anfängt, Berühungsängste abzubauen und die Faszination rüberzubringen, desto besser.

Ich bin wirklich froh, dass in Deutschland bisher noch kein Wahlkampf damit gemacht wird, dem Gegner vorzuwerfen, Geld für wissenschaftliche Ausbildung ausgeben zu wollen…

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Erhöht man die Spannung zwischen zwei Elektroden, die ein Gas umgeben, beginnt das Gas irgendwann zu leuchten: Freie Elektronen im Gas haben genug Energie, um die Gasteilchen zu ionisieren und noch mehr Elektronen aus den Atomen zu schlagen. Ein Plasma wurde gezündet, die Zündspannung ist erreicht. Gibt man nun noch zusätzlich Mikrometer große Teilchen in das Plasma, erhält man ein sogenanntes "Komplexes Plasma", mit dem ich mich zunächst als Doktorand und Post-Doc am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik und nun an der University of California in Berkeley beschäftige. In diesem Blog möchte ich sowie ein wenig Einblick in den Alltag im Forschungsinstitut bieten, als auch über den (Plasma)-Rand hinaus blicken. Mierk Schwabe

2 Kommentare

  1. McCain ist nicht das Problem

    McCain ist ein alter kranker Mann, der seine Präsidentschaft wahrscheinlich nicht überleben wird. Dann wird seine Stellvertreterin Sarah Palin Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika. Eine bibeltreue Christin, die glaubt, vor 4000 Jahren liefen Dinosaurier zusammen mit Menschen über die Erde, die Wölfe von Hubschraubern aus beschiessen lässt, die Vergewaltigunsopfer zwingt ihre Kinder auszutragen, den Krieg im Irak für Gottes Auftrag hält, etc. Was die wenigen mutigen amerikanischen Jornalisten davon halten, kann hier angeschaut werden:
    http://de.youtube.com/watch?v=YTXUmDz8hao
    Ein youtube-Klassiker ist das Statement von Matt Damon: http://www.youtube.com/watch?v=anxkrm9uEJk

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