Parabeln reloaded

BLOG: Zündspannung

Blick über den Plasmarand
Zündspannung

Ralf beim SchwebenDer zweite Flugtag der Parabel-flugkampagne ist jetzt auch schon vorbei. Im Vergleich zu gestern lief bei uns alles entspannter ab, wir hatten jetzt schon fast Routine.

Die Hardware hat wieder perfekt funktioniert, und auch die Experimente sind gelaufen. Bei einem Teil der Experimente, die ich vorbereitet hatte, ist genau das Ergebnis herausgekommen, das wir uns gedacht hatten, bei einigen anderen nicht so ganz. Morgen mache ich aber weiter, dieses Mal mit Neon anstelle von Argon, worauf ich schon sehr gespannt bin.

Durch die zusätzliche Routine im Vergleich zu gestern und den glücklichen Umstand, dass sich während des ganzes Flugs wieder alle Teammitglieder wohl gefühlt haben und die Hardware sehr gut funktionierte, hatten wir tatsächlich auch Experimente, an denen zwei Experimentatoren ausreichten, und der jeweils andere konnte in die Free Float – Area gehen (für zwei der 31 Parabeln).

Dort macht das Schweben gleich noch einmal mehr Spaß als direkt vor dem Rack bei der Arbeit, man hat mehr Platz zur Verfügung. Allerdings kommt es auch vor, dass man vor dem Rack "abhebt", wie in dem Foto oben mein Kollege Ralf Heidemann. Dabei muss man natürlich besonders darauf achten, die Tastatur im Griff zu behalten.

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Erhöht man die Spannung zwischen zwei Elektroden, die ein Gas umgeben, beginnt das Gas irgendwann zu leuchten: Freie Elektronen im Gas haben genug Energie, um die Gasteilchen zu ionisieren und noch mehr Elektronen aus den Atomen zu schlagen. Ein Plasma wurde gezündet, die Zündspannung ist erreicht. Gibt man nun noch zusätzlich Mikrometer große Teilchen in das Plasma, erhält man ein sogenanntes "Komplexes Plasma", mit dem ich mich zunächst als Doktorand und Post-Doc am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik und nun an der University of California in Berkeley beschäftige. In diesem Blog möchte ich sowie ein wenig Einblick in den Alltag im Forschungsinstitut bieten, als auch über den (Plasma)-Rand hinaus blicken. Mierk Schwabe

4 Kommentare

  1. Teilchen ins Plasma streuen

    Moin,
    ich habe da mal ‘ne grundsätzliche Fragen zu deinen Experimenten: Ihr streut doch kleine, mikrometer große Teilchen in die Plasmen ein, gell?
    “Eisntreuen” funktioniert hierbei auf der Erde sicherlich super, aber wie macht ihr denn das bei Schwerelosigkeit? Schießt ihr die Teilchen dann in das Plasma?

  2. Einstreuen

    Wir verwenden zum Einstreuen der Teilchen speziell entwickelte Dispensoren, in denen die Teilchen über einem Sieb eingefüllt sind. Die Dispensoren werden zum Einschütteln dann schnell vor- und zurückbewegt, wodurch die Teilchen durch das Sieb in die Plasmakammer fallen. Funktioniert auch in Schwerelosigkeit. 🙂

  3. Wie funktioniert denn das auf der Erde? Von oben nach unten mit Ausnutzung der Schwerkraft?
    Ist ja letzendlich egal, wovon die Teilchen beschleunigt werden.

  4. In Schwerkraft…

    … verwenden wir dieselben Dispensoren, die aber oben montiert sind, genau. Damit kann man dann einigermaßen kontrollieren, wie viele Teilchen eingestreut werden.

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