Neues Jahr, neue Mission (PK-3 Plus Mission 14)

BLOG: Zündspannung

Blick über den Plasmarand
Zündspannung

Die russischen Ferien gehen zu Ende, und die Flieger nach Moskau waren übervoll mit beladen mit Skiern und Leuten. Für uns geht die Arbeit auch wieder richtig los, denn die nächste, 14. Mission unseres Plasmakristall-Experiments PK-3 Plus auf der ISS steht bevor. Wir sind gestern hier in Korolyov in der Nähe Moskaus angekommen. Zum Glück ist es nicht so eisig kalt wie letztes Jahr, sondern angenehme Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Heute waren wir im Kontrollzentrum TsUP. Der Kosmonaut Aleksandr Kaleri wird diese Mission durchführen. Er hat das Experiment bereits im russischen Modul MIMII aufgebaut. Heute wurden die neuen Experiment-Prozeduren hochgeladen und auf den Computer gespielt. Alles hat wie erwartet geklappt, nur beim testweisen Zünden des Plasmas ist zunächst ein Fehler aufgetreten – der aber nicht überraschend war, da noch zu kurz gepumpt war, um ein gutes Vakuum erzielen zu können. Beim nächsten Versuch zu zünden hat alles funktioniert.
Morgen wird das erste Experiment durchgeführt, wie man auch an der Zeitplanung für morgen sieht:

Planung

Dabei geht es wieder um Kristallisation – bei der vorherigen Mission haben wir super Ergebnisse erzielt, deren Parameterraum wir nun genauer untersuchen wollen und auch mehr Statistik dazu machen. Währenddessen bereitet sich das TsUP auf einen wichtigen Besucher morgen vor und wird herausgeputzt, zum Beispiel mit neuen Teppichen auf den Fluren.

TsUP Gang
Gang im TsUP 

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Erhöht man die Spannung zwischen zwei Elektroden, die ein Gas umgeben, beginnt das Gas irgendwann zu leuchten: Freie Elektronen im Gas haben genug Energie, um die Gasteilchen zu ionisieren und noch mehr Elektronen aus den Atomen zu schlagen. Ein Plasma wurde gezündet, die Zündspannung ist erreicht. Gibt man nun noch zusätzlich Mikrometer große Teilchen in das Plasma, erhält man ein sogenanntes "Komplexes Plasma", mit dem ich mich zunächst als Doktorand und Post-Doc am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik und nun an der University of California in Berkeley beschäftige. In diesem Blog möchte ich sowie ein wenig Einblick in den Alltag im Forschungsinstitut bieten, als auch über den (Plasma)-Rand hinaus blicken. Mierk Schwabe

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