Mein Experiment auf der ISS
BLOG: Zündspannung

Meine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut hat das Glück, gemeinsam mit einer russischen Gruppe von der Akademie der Wissenschaften ein Experiment auf der Internationalen Raumstation betreiben zu können. Dieses Experiment namens PK-3 Plus ist normalerweise auf der ISS verstaut, wird aber in regelmäßigen Abständen hervorgeholt und durchgeführt. Dafür fliegen dann immer Wissenschaftler von Deutschland nach Moskau, bereiten dort gemeinsam mit unseren Kollegen alles vor, testen die durchzuführenden Experimente noch einmal auf dem Boden, laden die Anleitungen zur ISS hoch und sind auch während der Experimente im Kontrollzentrum anwesend.
Jetzt ist es bald wieder soweit – die neunte Mission steht bevor, Ende Juli. Ich habe jetzt das noch viel größere Glück, dass ein Experiment zu meiner Doktorarbeit durchgeführt werden soll. Absolut genial, diese Möglichkeit. Ich habe also bisher alles Parameter rausgesucht, in verschiedenen Vorbereitungsmeetings gesessen… Außerdem habe ich Bilder erstellt, die dem Kosmonauten zeigen sollen, worauf er bei der Veränderung der Parameter achten soll, was ein wenig Murkserei war, da meine Bilder immer nur einen Ausschnitt des gesamten Systems zeigen, der Kosmonaut auf der Raumstation aber nur die Übersichtskamera zur Verfügung hat. Nun sollte das Bild, das wir den Kosmonauten schicken, aber möglichst wiedererkennbar sein, also habe ich meine Ausschnitte so zusammengesetzt, dass ein ganzes Bild entsteht.
Allein schon die Möglichkeit, ein Experiment auf der Raumstation nach meinen Vorstellungen durchführen lassen zu können, ist absolut fantastisch. Nun darf ich aber – falls ich das Visum für Russland rechtzeitig bekomme – sogar mit nach Moskau fahren. Ich bin unheimlich gespannt. 🙂
Ui, das hört sich aber spannend an. Das sind dann die Sternstunden Forschung. Anstatt Tesa Band ist Weltraum angesagt. 🙂 Na, dann viel Erfolg.