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BLOG: Zündspannung

Blick über den Plasmarand
Zündspannung

GagarinHeute waren wir im Kontrollzentrum. Es war überraschend unkompliziert, hinein zu kommen – wir waren schon vom Partnerinstitut angemeldet worden, standen dann auf der entsprechenden Liste drauf. Dann wurden nur noch die Pässe kontrolliert, und wir waren drin. 

Das Kontrollzentrum ЦУП (ZUP) selbst besteht aus einem großen Gebäude, das mehrere Kontrollräume beinhaltet. Überall sind Erinnerungen an vergangene Missionen zu finden, Plaketten für Kosmonauten, Aufkleber für Experimente (unter anderem unseres ;), usw. Teilweise die für uns eher gewöhnlichen Missionslogos, teilweise auch recht kitschige Gemälde wie das Mosaik (edit: meine Kollegen meinen, ich sollte nicht schreiben, dass das ein Gemälde sei ;)) auf dem Foto links, das Ziolkowski, Gagarin und Koroljow zeigt.

Für uns war ein Raum in der Nähe des alten Kontrollzentrums für die MIR reserviert, um die Experimente noch einmal zu testen. Die ganze Hardware hatte einer unser russischen Kollegen schon hingebracht, wir haben dann alles gemeinsam aufgebaut (siehe Foto unten) und danach die vorbereiteten Prozeduren ablaufen lassen.
PK-3 Plus
Ich habe den Kosmonauten gespielt und seine Aufgaben bei der Versuchsdurchführung übernommen, was aber nicht so viel Arbeit war. Das meiste lief automatisch ab, so dass wir nur zuschauen und hinterher überprüfen mussten, ob auch alles richtig gelaufen war. Und es hat tatsächlich alles geklappt, es sind also keine Last-Minute-Änderungen mehr nötig. Sieht nach einer entspannten Vorbereitungswoche aus. 🙂

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Erhöht man die Spannung zwischen zwei Elektroden, die ein Gas umgeben, beginnt das Gas irgendwann zu leuchten: Freie Elektronen im Gas haben genug Energie, um die Gasteilchen zu ionisieren und noch mehr Elektronen aus den Atomen zu schlagen. Ein Plasma wurde gezündet, die Zündspannung ist erreicht. Gibt man nun noch zusätzlich Mikrometer große Teilchen in das Plasma, erhält man ein sogenanntes "Komplexes Plasma", mit dem ich mich zunächst als Doktorand und Post-Doc am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik und nun an der University of California in Berkeley beschäftige. In diesem Blog möchte ich sowie ein wenig Einblick in den Alltag im Forschungsinstitut bieten, als auch über den (Plasma)-Rand hinaus blicken. Mierk Schwabe

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