Leck?

BLOG: Zündspannung

Blick über den Plasmarand
Zündspannung

Der Aufbau der Apparatur auf der ISS gestern hat gut geklappt. Zuerst wurde wohl ein Ventil nicht gefunden, aber ansonsten gab es keine Probleme: Alles lief super.

Heute sollte die Plasmakammer evakuiert und die Software aktualisiert werden. Dazu hat unser russischer Kollege vom IHED direkt vom Kontrollzentrum aus mit dem Kosmonauten gesprochen und ihn angeleitet.

Nachdem ein kleines Problem mit den Ventilen gelöst wurde, sollte alles richtig geöffnet gewesen sein – aber der Druck fiel nicht wie erwartet. Vielleicht ist irgendwo ein Leck – das kann relativ leicht zu beheben sein, falls es z.B. außen beim Manometer liegt. Falls wir in der Tonne ein Leck haben, ist das aber ein richtiges Problem, denn die können die Kosmonauten nicht einfach so öffnen. Es könnte aber z.B. auch sein, dass ein Vakuumschlauch verstopft ist.

Natürlich war die Zeit der Kosmonauten heute begrenzt, und wir hatten auch nicht durchgehend Funkkontakt, so dass wir nicht alles ausprobieren konnten. Wir hoffen, dass es möglich ist, am Samstag Kosmonautenzeit zur Fehlersuche und – hoffentlich – Behebung zu bekommen. Der nächste bisher geplante Zeitpunkt ist Montag, und da sollte eigentlich schon das erste Experiment durchgeführt werden.

Bis dahin werden hier verschiedene Fehlermöglichkeiten durchgesprochen, so dass wir bei dem nächsten Funkkontakt eine gute Vorgehensweise vorbereitet haben. Vielleicht handelt es sich auch um ein Problem mit einem der Ventile, das schon hier auf der Erde aufgetreten ist. Das Ventil wurde hier schon repariert, so dass es Glück im Unglück, falls es dasselbe Problem ist, denn dann ist die Lösung schon bekannt.

Na ja, hoffen wir auf das Beste. Anscheinend lief bisher alles zu gut, und das eine oder andere Problem tritt wohl bei jeder Mission auf.

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Erhöht man die Spannung zwischen zwei Elektroden, die ein Gas umgeben, beginnt das Gas irgendwann zu leuchten: Freie Elektronen im Gas haben genug Energie, um die Gasteilchen zu ionisieren und noch mehr Elektronen aus den Atomen zu schlagen. Ein Plasma wurde gezündet, die Zündspannung ist erreicht. Gibt man nun noch zusätzlich Mikrometer große Teilchen in das Plasma, erhält man ein sogenanntes "Komplexes Plasma", mit dem ich mich zunächst als Doktorand und Post-Doc am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik und nun an der University of California in Berkeley beschäftige. In diesem Blog möchte ich sowie ein wenig Einblick in den Alltag im Forschungsinstitut bieten, als auch über den (Plasma)-Rand hinaus blicken. Mierk Schwabe

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